Motivation
Problem: Methoden wie PCA / ICA finden nur lineare Teilräume zur Beschreibung der Daten -> in manchen Fällen für die Repräsentation nicht geeignet
Grund: euklidische Distanzen spiegeln nicht die wahre Verteilung der Daten wider -> stattdessen sollten geodesische Distanzen verwendet werden, die entlang eines gekrümmten Teilraums berechnet werden
Manifold: Definition
Punktmenge M, in der jeder Punkt eine offene lokale Nachbarschaft hat, die 1:1 auf den R^N (für ein N) abgebildet werden kann
M ist lokal ähnlich zu R^N
dim(M) = N
generell: Manifold ist ein Raum, der lokal wie der Euklidische Raum behandelt werden kann
Manifolds können durch eine Menge von überlappenden, lokal Euklidischen Approximationen beschrieben werden
MDS
= Multi-dimensional Scaling
Ziel: finde Koordinaten von Punkten anhand ihrer paarweisen Distanzen
für Representation Learning: bilde Datenpunkte von Dimension N auf niedrigerdimensionalen Raum M ab unter Beibehaltung der paarweisen Distanzen zwischen den Datenpunkten
starte mit Dissimilarity Matrix (enthält paarweise Distanzen zwischen Punkten im Originalraum)
verschiedene Metriken möglich
dann: ordne jeden Punkt einer Position im neuen Feature Space zu
Bedingung: Distanzen werden von der Abbildung beibehalten
Classical MDS
Annahme: Input Space ist Euklidisch, Distanzmetrik ist euklidische Norm
Optimierungsproblem: minimiere Summe (dijX-dijY)^2 über alle Kombinationen i,j = 1,…,p bezüglich Y
dijX = ||xi-xj||^2: quadrierte Abstände im Originalraum
dijY = ||yi-yj||^2: quadrierte Abstände im Merkmalsraum
Differenz zwischen Distanzmatrizen DX und DY: “stress”
Erzeuge Gram’sche Matrix B = -1/2 HDH
H: zentriert Datenpunkte (H= I-1/p 11^T)
D =DX: Distanzmatrix
Lösung: Y = V S (Dimension pxM)
V (dim pxM): enthält Eigenvektoren zu M größten Eigenwerten von B
S^2: Diagonalmatrix mit M größten Eigenwerten von B
Classical MDS (Metrik global euklidisch) liefert dieselben Features wie PCA
Isomap: Allgemein
ersetze Euklidische Abstäde durch geodesiche Abstände
geodesische Distanzen können lokal durch Euklidische Distanzen approximiert werden
Annahme: lineares Modell kann nichtlineare Struktur ausreichend beschreiben
für weiter entfernte Punkte: schätze geodesische Distanz durch Summe aller benachbarten Punkte auf dem entsprechenden Pfad
praktische Umsetzung: definiere Nachbarschaft durch K (nächste Punkte) oder ε (Radius)
kritische Parameter, müssen vorab festgelegt werden
wenn Nachbarschaft zu groß: Annahme eines lokal linearen Modells trifft nicht mehr zu, Topologie des Manifolds wird verfälscht (ähnlicher zu Euklidischen Distanzen) => v.a. problematisch bei verrauschten Daten
Nachbarschaft zu klein: Manifold zerfällt in unverbundene Regionen -> Distanzen unendlich
Isomap: Algorithmus
Berechne Nachbarschaftsgraph:
berechne K-/ε-Nachbarschaften für jeden Punkt
konstruiere Graph (Verbindung benachbarter Punkte)
jeder Kante wird Euklidische Distanz zwischen jeweiligen Punkten zugeordnet
Berechne geodesische Distanzen:
Berechnung als Summe der lokalen Distanzen entlang des kürzesten Pfades, der zwei Punkte verbindet
speichere die paarweisen Distanzen in Matrix D
M-dim Embedding: berechne Lösung des MDS-Algorithmus mit B = -0.5 HDH
Local Linear Embedding: Ansatz
Idee: jeder Datenpunkt + seine Nachbarn liegen auf einem (nahezu) lokal linearen Patch
Datenpunkt kann durch Linearkombination seiner Nachbarpunkte linear rekonstruiert werden -
Ansatz: dieselben Koeffizienten zur Rekonstruktion im Originalraum sollten auch für die Rekonstruktion im Merkmalsraum verwendet werden können
-> Erhalt der lokalen Geometrie
Optimierungsproblem:
minimiere Kostenfunktion E(W), um Koeffizienten Wij zu finden
minimiere Embedding Cost function Φ(Y), um embedding Y = (yi) zu finden
LLE: Eigenschaften
Problem ist korrektgestellt, kann als sparses Eigenvektor-Problem gelöst werden
zusätzliche Bedingungen: mittelwertfreie zentrierte Daten, Kovarianzmatrix = I
Ermittlung von Dimension M des Merkmalsraums: Energie-Threshold für Eigenwerte der Lösung
recheneffizient:
vermeidet große dynamic programming problems
Matrizen sind generell sparse -> Ausnutzung für Einsparungen (Speicher & Rechenzeit)
Unterschied zwischen LLE und Isomap:
LLE nutzt ausschließlich lokale Eigenschaften des Manifolds
Isomap nutzt globale (geodesische) Distanzen
LLE: Algorithmus
Berechne Nachbarschaften:
K- oder ε-Nachbarschaften für jeden Punkt
Berechne Gewichte für Rekonstruktion:
minimiere Kostenfunktion E(W) = Summe (xi-sum(Wikxk))^2
finde Wik so, dass die Summe der quadratischen Abstände zwischen der Rekonstruktion mit Wik und dem Datenpunkt minimal ist
Berechne M-dimensionales Embedding:
minimiere Kostenfunktion Φ(Y) = Summe (yi-sum(Wikyk)^2
finde Merkmalsvektoren so, dass die Summe der quadratischen Abstände zwischen der Rekonstruktion mit Wik und dem Datenpunkt yi minimal ist
Kernel-Trick
wenn Datenpunkte nur in Form des Skalarprodukts auftreten, können Daten in anderen Raum Φ(x) abgebildet werden
Skalarprodukte <Φ(xi),Φ(xj)> können ausgerechnet werden, ohne Φ direkt auszuwerten
Kernel (functions): K(xi,xj) = <Φ(xi),Φ(xj)>
Φ(x) muss nicht bekannt sein; es reicht die Kernel-Matrix zu kennen
wenn K positiv semidefinit: kann wie Matrix von Skalarprodukten verwendet werden
oft in Klassifikation angewandt -> Muster sind in höherdimensionalen Räumen linear separabel
alternative Interpretation: linear Klassifikator im Raum von Φ(x) korrespondiert zu nichtlinearem Klassifikator im Raum der x
typisches Beispiel: Gauss-Kernel
Kernel-PCA
Ziel: lerne nichtlineare Repräsentation mit dem Kernel-Trick
Kernel K (dim pxp) = B: Gram Matrix im Raum der Φ(x)
Kernel-PCA und MDS sind äquivalent wenn die Kernel-Funktion isotropisch ist (nur von Distanzen abhängt)
Lösung: Y = V*S (siehe MDS)
äquivalent zu PCA im Raum der Φ(x)
no-trick-solution: Eigenwertanalyse auf C = K^T statt auf K
Beziehungen zwischen Methoden
alle Methoden können als Spezialfall von Kernel-PCA mit verschiedenen Kernels betrachtet werden
MDS: K = B = -0.5(I - 1/p 11^T) D I - 1/p 11^T)
Isomap: wie MDS, aber andere Distanzmatrix (geodesische Distanzen)
LLE: K = λmax I - L
λmax: größter Eigenwert von L
L = (I-W)^T (I-W) (W: Matrix mit Gewichten zur Rekonstruktion)
LLE ist Kernel-PCA, wobei der Kernel für den spezifischen Datensatz gelernt wurde
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