Die 3 Komponenten des Kohärenzgefühls
1. Verstehbarkeit (der eigenen Tätigkeiten)
>bezieht sich auf eine positive Einstellung und das Vertrauen in die eigene Fähigkeit, ruhig damit umgehen
Antonovsky sieht darin ein kognitives Verarbeitungsmuster.
2. Handhabbarkeit (der Arbeitsanforderungen)
>bezeichnet die Zuversicht, dass Probleme lösbar sind, und dass künftige Lebensaufgaben aus eigener Kraft oder mit Unterstützung bewältigt werden können. Antonovsky betrachtet dieses Gefühl als kognitiv-emotionales Verarbeitungsmuster.
3. Gefühl von Behutsamkeit/Sinnhaftigkeit (Motivation der eigenen Tätigkeit)
>beschreibt das Ausmaß, in dem man das Leben als emotional sinnvoll empfindet. Diese motivationale Komponente bezieht sich darauf, dass sich tatkräftiger und emotionaler Einsatz als lohnenswert erweist, und gestellte Probleme weniger als Last, sondern eher als willkommene Abwechslung betrachtet werden.
Was ist das Prototypische Phasen-Modell
Phase 1: Versorgt durch die Eltern
Phase 2: Loslösung aus der elterlichen Versorgung
Phase 3: mit Partner in eigener Wohnung
Phase 4: Elternschaft, junge Kinder
Phase 5: Elternschaft, ältere Kinder
Phase 6: Empty Nester/Best Ager
Was ist Enkulturation?
-Mensch lernt die für eine Gesellschaft charakteristischen kulturelle Lebensform sowie die dafür erforderliche Kompetenz zur Bewältigung kultureller Aufgaben (Besteck, Stäbchen)
-Enkulturation als das sozial werden im gesamtgesellschaftlichen kulturellen Kontext
Was ist Sozialisation?
-Sozialisation ist das sozial werden in einem milieuspezifischen Zusammenhang (z.b Familie)
-> selbst Produzent seiner sozialen Verhältnisse und trägt zur Herstellung sozialer Ordnung bei
was ist die Maslowsche Bedürfnispyramide?
5 Grundbedürfnisse: (1 am wichtigsten)
1. Die physiologischen Bedürfnisse
2. Die Sicherheitsbedürfnisse
3. Die Bedürfnisse nach Zugehörigkeit
4. Die Bedürfnisse nach Achtung
5. Die Bedürfnisse nach Selbstverwirklichung
Was ist die Schutztheorie?
(Entstehungstheorien der Kleidung)
-Kleidung hat eine physiologische Funktion und schützt vor: Witterungseinflüssen, Hitzschlag durch Regulierung der Transpiration, Sonnenbrand durch Wärmestrahlung und UV-Licht, Bakterien und Erkrankungen, Verletzungen
Was ist die Kritik an der Schutztheorie?
„Das anthropologische Material macht klar, dass es unter den primitivsten Völkern zwar unbekleidete, aber keine ungeschmückten Menschen gibt.“
Was ist die Schmucktheorie?
-Der Mensch hat das Bedürfnis sich zu schmücken und auszuzeichnen. Um dieses Bedürfnis zu befriedigen wurden Kleiderzeichen genutzt
Schmuckfunktion:
-Ästhetische Funktion
-Soziale Funktion (Gruppenzugehörigkeit, soziale Stellung
-Kleidung gleich Selbstausdruck und Kennzeichnung
Was ist die Kritik an der Schmucktheorie?
-Angst vor Einbringung eines bösen Zaubers oder Geistes durch Körperöffnungen
-Schutz vor allem der Ohren und des Mundes durch Amulette etc
-Entwicklung spezieller Schmuckformen
-> Tragen von Schmuck nicht primär Bedürfnis nach schmückender Auszeichnung
-> Tragen von Schmuck gleich magisches Schutzbedürfnis vor Geistern
Was ist die Schamtheorie?
-Bei der Schamtheorie wird das Schamgefühl für die Entstehung der Kleidung verantwortlich gemacht
Was ist die Kritik an der Schamtheorie?
-in den ersten Lebensjahren ist das Schamgefühl fremd
-das Schamgefühl ist anerzogen, nicht angeboren
-das Schamgefühl ist eine Folge, keine Ursache von Kleidung
Fazit der Entstehungstheorien von Kleidung
Mehrfachmotivierung: heutiges Kleiderverhalten ist durch Mehrfachmotivierung bestimmt Sozialisation und gesellschaftliche Rahmenbedingungen spielen bei der Kleiderwahl eine entscheidende Rolle
Begriff Kleidung:
-aus Textilien gefertigte Gegenstände, mit denen der Mensch seinen Körper bedeckt (im engen Sinne)
-umfasst alle Körperbedeckungen und Schmuckformen des Körpers, also auch Tätowierungen, Piercings, Accessoires etc (im weiten Sinne)
-bedeckt den menschlichen Körper und steht somit in einem interdependanten Beziehungsgefüge zu diesem
-als wesentliche Form der (selbst-) Darstellung, ist zeitgebunden und abhängig von soz. Milieus und kulturellen Kontexten
-tritt in unserem Kulturkreis fast ausschließlich in Form von Mode auf
Begriff „vestimentäre Kommunikation“
-schildert die Sprache der Kleidung, etwas wird durch die Kleidung mitgeteilt
Begriff Mode
-die Art sich zu kleiden, wobei diese in Abhängigkeit vom „Zeitgeist“ einem ständigen Wandel unterlegen ist (im engeren Sinne)
-alle, einem Wandel unterworfenen Gegenstände und Verhaltensweisen der äußeren Lebenshaltung (im weiteren Sinne)
-lässt sich bestimmen durch 3 Dimensionen => ihre soziale (Ausbreitung), zeitliche (Wechsel) und sachliche (Gegenstand) Dimension
Begriff Tracht
-verweist auf traditionelle Kleidung
-Volks und Berufstrachten (Richter)
-wird durch geographische, soziale und religiöse Parameter bestimmt
-verändert sich wesentlich langsamer als Mode und hat Kollektivität und Gemeinschaft als Prämissen
Begriff Uniform
-Einheitliche Dienstkleidung (Militär, Schuluniform etc)
-durch die reglementierte Verwendung vestimentärer Zeichen werden Hierarchien sichtbar
-gleichzeitig wird ein Kollektiv durch die Uniform nach außen als solches erkennbar
Begriff Textilien
-Bekleidungstextilien
-Wohn-(bzw Heimtextilien)
-Technische Textilien (Garne, Gewebe, Vliese etc)
Was sind die 6 Merkmale der Konsumgesellschaft?
1. Ein umfangreiches Warenangebot deckt die meisten sozialen Kategorien ab und befriedigt eher Wünsche als grundlegende Bedürfnisse.
2. Die Entwicklung komplexer Kommunikationssysteme verleiht Produkten Bedeutung und erweckt das Bedürfnis nach ihnen, indem Konsumenten nicht die realen Objekte, sondern deren Abbilder wahrnehmen.
3. Objektbereiche bilden sich durch das Zusammenfügen von Gegenständen in eine gemeinsame Bedeutungsmatrix, die spezifische Orte wie das Zuhause oder den Körper einnehmen.
4. Die Betonung von Freizeit über Arbeit und Konsum über Produktion prägt die gesellschaftlichen Prioritäten.
5. Die Kategorie "Konsument" tritt in den Fokus, sowohl als Untersuchungsgegenstand als auch als prägender Einfluss auf das Selbstverständnis, indem die Rolle des Konsumenten eine zentrale Bedeutung einnimmt.
6. Es besteht eine tiefe Ambivalenz und manchmal sogar offene Feindschaft gegenüber dem Phänomen des Konsums.
Warum Verbraucherbildung?
-keine abgegrenzte Fachwissenschaft: Verbraucherwissenschaft
-Vielmehr Bildungsbereich oder Domäne
-Fokus auf Bedarfsbereiche oder Handlungsfelder aus Sicht der Verbraucher als handelnde Menschen
-Perspektive auf Lebensbedingungen
-Abschied von Patentrezepten und der Vorstellung eines „richtigen“ Verbraucherverhaltens
-quer zu allen Themen der Verbraucherbildung liegen: -Nachhaltigkeit, -Gesundheit, -soz. Verantwortung
Didaktische Funktionen der Mehrperspektivität
-AKZEPTANZ: Verbraucher Opfer und Konsumprozesse mehrdimensional
-VERSTÄNDNIS: kaum „einfache“ Lösungen
-ERKENNTNIS: Konsumhandlungen hängen mit Lebenstilorientierungen zusammen
-ERKENNTNIS: Konsumkonzepte kaum noch wiederspruchs frei sein
-WISSEN: Handlungsalternativen und Fähigkeit diese umzusetzen
-FÄHIGKEIT: Handlungsalternativen finden und diese an Person und Situation anpassen
-ERKENNTNIS: politische Entscheidungen Ergebnisse von Interessekonflikten sind und nicht immer im Interesse des Verbrauchers liegen
-ERKENNTNIS: nicht nur individuelle sondern auch politische Reaktionen verlangt
-„AUSHALTEN KÖNNEN“ der Komplexität der Konsums
Pathogenese und Salutogenese
-Pathogenese: Krankheitsmodell, Entstehung von Krankheit
-Salutogenese: Gesundheitsmodell, Entstehung von Gesundheit
Gesundheitsbegriff WHO-Definition
„Gesundheit ist der Zustand des VÖLLIGEN körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das frei sein von Krankheit und Gebrechen. Das Erreichen des höchstmöglichen Gesundheitsniveaus ist eines der Grundrechte jedes Menschen, ohne Unterschied der ethnischen Zugehörigkeit, der Religion, der politischen Überzeugung, der wirtschaftlichen oder sozialen Stellung.“
Kritik am Gesundheitsbegriff der WHO
-Gesundheit bedeutet nicht nur Abwesenheit von Krankheit -> Asthma, Diabetes nicht gesund??
-Voraussetzung für Gesundheit ist immer auch das persönliche Wohlbefinden
-Gesundheit kann nie ein Zustand vollkommenen Wohlbefindens sein
.Gesundheit ist als Balance zwischen dem körperlichen, seelischen und sozialem Wohlbefinden zu sehen
-Der Zustand vollkommenen Wohlbefindens kann nur selten über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten werden
Definition des Gesundheitsbegriffs nach Hurrelmann und Franzkowiak (1997)
-„Gesundheit ist das Stadium des Gleichgewichts von Risikofaktoren und Schutzfaktoren, das eintritt, wenn einem Menschen eine Bewältigung sowohl der inneren als auch der äußeren Anforderungen gelingt
-Gesundheit ist gegeben, wenn eine Person sich psychisch und sozial im Einklang mit den Möglichkeiten und Zielvorstellungen und den jeweils gegebenen äußeren Lebensbedingungen befindet
-Gesundheit ist ein Stadium, das einem Menschen wohlbefinden und Freude vermittelt.“
Biomedizinisches Krankheitsmodell
-unterscheidet Gesundheit und Krankheit
-beschäftigt sich mit den Entstehungsfaktoren von Krankheit
-die Beweise der Erkrankung werden nachgewiesen z.b im Labor oder mit Geräten
-Pathogenese -> nahezu ausschließliche Betrachtung der Krankheit und ihrer Symptome
-kritisiert von Aaron Antonovsky
Risikofaktorenmodell
-Entwicklung in den 50er Jahren
-je mehr Risikofaktoren, desto höher die Wahrscheinlichkeit, einen Herzinfarkt zu erleiden
-Prävention konzentriert sich auf die Vermeidung von verhaltensgebundenen Risikofaktoren (Rauchen, Übergewicht, Bluthochdruck) und vernachlässigt die kontextbezogenen (Umwelteinflüsse, Arbeitsbelastung)
Widerstandsressourcen
-Generalisierte Widerstandsressourcen:
>General resistance ressources (GRR)
>Ermöglichen das konstruktive umgehen mit den allgegenwärtigen Stressoren
>Generalisierte Widerstandsressourcen sind sowohl im Individuum als auch in dessen Umfeld und in der Gesellschaft zu finden
>Sind dafür zuständig, ob die Bewegung zum positiven Pol des Kontinuums gelingt
-Individuelle Widerstandsressourcen:
>Gute körperliche Konstitution
>Ausreichende Immunpotenziale
>Kognitive Ressourcen wie Wissen, Intelligenz, Problemlösefähigkeit, Gesundheitswissen
>Psychische Ressourcen wie Optimismus, Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein, Persönlichkeit
>Materielle Sicherheit usw.
-Gesellschaftliche Widerstandsressourcen:
>Frieden
>Sicherung der Grundbedürfnisse
>Intakte Sozialstrukturen z.b familiärer Zusammenhalt, soziale Unterstützung von Freunden
>Sicherheit der soz Systeme z.b Krankenversicherung, soz Unterstützung usw.
Kohärenzgefühl (Sense of coherence (SOC))
„Mit dem Kohörenzgefühl ist die tiefe Überzeugung eines Menschen gemeint, dass das Leben trotz vieler Belastungen und Risiken und Unwägbarkeiten doch im Prinzip zu verstehen ist, überwiegend Sinn macht und die auf ihn zukommenden Probleme zu bewältigen sind.“
Aaron antonovsky
Gesundheitsbegriff Ottawa Charta (1986)
„Gesundheit wird von den Menschen in ihrer alltäglichen Umwelt geschaffen und gelebt: Dort, wo sie spielen, lernen, arbeiten und lieben. Gesundheit entsteht dadurch, dass man sich um sich selbst und für andere sorgt, dass man in die Lage versetzt ist selber Entscheidungen zu fällen und eine Kontrolle über die eigenen Lebensumstände auszuüben, sowie dadurch, dass die Gesellschaft, in der man lebt, Bedingungen herstellt, die all ihren Bürgern Gesundheit ermöglichen“.
Begriff Nachhaltigkeit
„Wird derhalben die größte Kunst / ... darinnen beruhen / wie eine sothane Conservation und Anbau des Holtzes anzustellen / daß es eine continuierliche beständige und nachhaltende Nutzung gebe / weiln es eine unentberliche Sache ist / ohne welche das Land in seinem Esse (im Sinne von Wesen, Dasein, d. Verf.) nicht bleiben mag.“
-Carl von Carlowitz 1713
Begriff Nachhaltige Entwicklung
eine Entwicklung die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen
Begriff Nachhaltiger Konsum
„In Anlehnung an die klassische Nachhaltigkeitsdefinition der Brundtlandkommission ist Konsum dann nachhaltig, wenn er zur Bedürfnisbefriedigung aller heute lebender Menschen führt und die Bedürfnisbefriedigungsmöglichkeiten zukünftiger Generationen nicht gefährdet“
Schrader / Hansen (2002)
7 Grundsätze einer Nachhaltigen Entwicklung
1. Bevorzugung pflanzlicher LM
2. Ökologisch erzeugte LM
3. Regionale und saisonale Erzeugnisse
4. Bevorzugung gering verarbeiteter LM
5. Fair gehandelte LM
6. Ressourcenschonendes Haushalten
7. Genussvolle Esskultur
Produktionsökologie
Nachhaltige, umweltfreundliche Produktion in der textilen Kette erstreckt sich über Naturfasergewinnung, Chemiefaserproduktion, Herstellung von Garnen und textilen Flächen, Veredlung, und Konfektionierung. Es beinhaltet auch die Minimierung der Transportwege zwischen den Produktionsstufen sowie vom Endprodukt zum Verbraucher.
Die Ziele der Produktionsökologie in diesem Kontext sind:
- Mit minimalem Ressourceneinsatz und Umweltbelastung maximale Wertschöpfung (wirtschaftlicher Gewinn durch Produktivität) anstreben.
- Qualität während des gesamten textilen Produktionsprozesses gewährleisten.
- Soziale Standards bei allen Produktionsprozessen einhalten.
Aktiver Klimaschutz soll in den Bereichen Immissionsschutz, Gewässerschutz, Energieverbrauch und Abfallmanagement stattfinden.
Sozialstandards (Textil)
Bekleidungshersteller in Europa legen Wert auf faire Sozialbedingungen bei der Auswahl ihrer Lohnbetriebe weltweit. Sie lassen sich von externen Fairwear-Organisationen überprüfen und zertifizieren. Diese Sozialstandards umfassen unter anderem keine Zwangsarbeit, keine Diskriminierung am Arbeitsplatz, keine Kinderarbeit, Vereinigungsfreiheit und Recht auf kollektive Verhandlungen, existenzsichernde Löhne, keine überlangen Arbeitszeiten, ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld sowie ein verbindliches Arbeitsverhältnis. In einigen Ländern existieren neutrale Beschwerdestellen, an die sich Mitarbeitende wenden können, wenn diese Standards nicht eingehalten werden.
Humanökologie
Gefordert wird eine gesundheitlich unbedenkliche Nutzung der Kleidung durch den Menschen.
• Kleidung soll frei sein von schädlichen, krebserregenden Substanzen
• Gesundheit der Verbraucher hinsichtlich Hautreizungen, Allergien, Vergiftungen schützen
• Sinnvoll wäre eine einheitliche Pflichtkennzeichnung (“gläsernes Textil“)
Ein optimal gekennzeichnetes Produkt soll enthalten:
• Angaben aller verwendeten Materialien, Faserstoffe, Garne, Accessoires
• Herkunftsland und Art der Gewinnung, z. B. Verwendung von biologisch oder genveränderten
Faserrohstoffen
• Informationen über chemische Rückstände und spezielle Veredelungen (Pestizide, Textile
Hilfsstoffe, Kunstharze)
• Pflege- und Entsorgungshinweise
Gebrauchsökologie
Sie umfasst die Nutzungsphase der Textilien vom Einkauf bis zur Entsorgung und erfordert nachhaltiges Einkaufsverhalten sowie den umweltfreundlichen und ressourcensparenden Umgang bei der Pflege des Kleidungsstückes.
Auf folgende Kriterien sollten Käufer und Käuferinnen Wert legen:
• Ist es notwendig ein neues Kleidungsstück zu erwerben?
• Ist der Erwerb hochwertiger Qualitätsbekleidung anstatt billiger Massenware
sinnvoll?
• Wurden die Textilien nach ökologischen und sozialen Richtlinien hergestellt?
• Stimmt die Ökobilanz?
• Lassen sich die Textilien umweltfreundlich pflegen?
• Sind die Textilien langlebig und können recycelt werden?
Entsorgungsökologie
Entsorgungskreislauf von Textilien:
1. Sammlung 2. Sortierung 3. Großhandel 4. Kleinhandel 5. Konsum
Wiederverwertung umfasst die Hälfte der gesammelten Altkleider
• Secondhand-Kleidung (Qualitätsklassen für Märkte)
• Faserrückgewinnung: technische Sortierverfahren – Trennung der Alttextilien
nach Faserstoffarten. Wiederverwendung als Reißfasern für textile Flächen,
Putzlappen, Vliesstoffe, Pappe und andere technische Textilien
• Verbrennungsanlagen: nicht mehr verwertbare textile Reste werden zur
Energieerzeugung genutzt
Begriff Wertschöpfungskette (value Chain)
Die Wertschöpfungskette ordnet Produktionsstufen als geordnete Reihung von Aktivitäten an, die Werte schaffen und Ressourcen verbrauchen. Michael E. Porter präsentierte dieses Konzept erstmals 1985 als Ansammlung von Aktivitäten, durch die ein Produkt entworfen, hergestellt, vertrieben, ausgeliefert und unterstützt wird. Die Wertschöpfungskette visualisiert den Transformationsprozess eines Produkts, von der Entwicklung bis zur Verwendung, und umfasst Aufgaben wie Entwicklung, Beschaffung, Produktion, Vertrieb, Inkasso und Serviceleistungen. Supply Chain Management ist ein zentraler Bereich, der sich mit der Ressourcenoptimierung in der Lieferkette befasst.
Lebensmittelsicherheit Prinzipien
Prinzip 1: Die Unternehmerverantwortung
Prinzip 2: Die Rückverfolgbarkeit
Prinzip 3: Die amtliche LMüberwachung
Prinzip 4: Das Vorsorgeprinzip
Prinzip 5: Die unabhängige wissenschaftliche Risikobewertung
Prinzip 6: Trennung von Risikobewertung und Risikomanagement
Prinzip 7: Die transparente Risikokommunikation
Wärmeisolation und Luftaustausch
Im kühleren europäischen Klima ist es notwendig, die körperliche Klimaregulierung durch Isolation zu unterstützen, um übermäßige Abkühlung zu vermeiden. Voluminöse Konstruktionen mit viel Lufteinschluss, also großem Porenvolumen, bieten eine hohe Wärmeisolation und sind besonders geeignet für Winterbekleidung. Dagegen sind dünne, glatte Textilien ideal für warmes Umgebungsklima. Ein Luftaustausch ist erforderlich, um das Wärme- und Feuchtigkeitsgleichgewicht im Mikroklima, also dem Klima der körpernahen Luftschicht zwischen Haut und Bekleidung, aufrechtzuerhalten.
Der Luftaustausch ist im Wesentlichen von drei Faktoren abhängig:
1. Flächenkonstruktion: bestimmt durch Faserart, Garnart,
Flächenart, Bindung und Veredlung
2. Schnittkonstruktion: zu enge Kleidung (kein Luftaustausch);
zu weite Kleidung (Kamineffekt)
3. Ventilation: Luftbewegung z. B. durch Wind beim Laufen
Feuchtigkeitsaufnahme und Feuchtigkeitstransport
HYGROSKOPISCHE FASERN, die Wasserdampf anziehen und aufnehmen, sind bei moderater körperlicher Belastung und geringem Schwitzen ideal. Sie können die dampfförmige Feuchtigkeit effektiv aufnehmen. Bei intensivem Schwitzen kann jedoch die begrenzte Speicherkapazität ein Problem sein, insbesondere bei Zellulosefasern, die aufquellen und die Poren verschließen können (GLASPLATTENEFFEKT). Dies führt zu einem unangenehmen Klebegefühl auf der Haut.
Um Feuchtigkeit von der Haut wegzuführen, besonders bei starkem Schwitzen, ist es entscheidend, dass der flüssige Schweiß schnell von der Haut zur Außenseite der Bekleidung transportiert wird. Effektiver Feuchtigkeitstransport wird durch Fasern und Konstruktionen erreicht, bei denen Fasern auf der Haut liegen, aber selbst keine Feuchtigkeit aufnehmen. KAPILLARWIRKUNG zwischen den Fasern ermöglicht den Feuchtigkeitstransport. Darüber sollte eine Saugschicht liegen, bestehend aus hydrophilen Fasern oder einer speziellen Oberfläche, die bereits abgesaugte Feuchtigkeit aufnimmt und an die Umgebung abgibt.
Hydrophil, hydrophob, hygroskopisch
-hydrophil: Wasseranziehende Faser- und Textiloberflächen
-hydrophob: Wasserabstoßende Faser- und Textiloberflächen
-hygroskopisch: Wasserdampf anziehend und aufnehmende Faser
Grundlagen der Ernährungsphysiologie
-Physiologische Grundlagen der Ernährung
>Körperzusammensetzung
>Verdauung und Absorption (Resorption und Verdauung)
-Nährstoffe und Nahrungsbestandteile
>Makronährstoffe
>Mikronährstoffe
Definition Ernährung
„Ernährung“ bedeutet Nahrungs- und somit Nährstoffzufuhr mit dem Zweck, Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu erhalten.
Definition Nahrung
Das Wort „Nahrung“ stammt vom mittelhochdeutschen Wort „narunge“ ab, welches eng verwandt mit dem späteren Verb „genesen“ ist und ursprünglich „das am Leben Erhaltende“, „das Rettende“ bedeutet. Im heutigen Sinn ist Nahrung Quelle der Fortpflanzung, des Wachstums und der Gesunderhaltung sowie notwendiger Nahrungsinhaltsstoffe.
Definition Nährstoffe
„Nährstoffe“ sind chemisch definierte Elemente und Verbindungen in der Nahrung, die in unveränderter Form oder umgewandelt zu körpereigenen Substanzen für den Ablauf sämtlicher Körperfunktionen einschließlich Fortpflanzung und Wachstum benötigt werden.
Energielieferanten (des Körpers)
In erster Linie Fette und Kohlenhydrate, Proteine werden nur in Ausnahmefällen zur Energiegewinnung genutzt
Reglerstoffe (des Körpers)
Vitamine: vor allem als Cofaktoren für Enzyme verwendet
Mineralstoffe: helfen bei der Regulierung des Wasserhaushaltes viele von ihnen wie Zink&Magnesium sind am Aufbau von Hormonen und Enzymen beteiligt
Baustoffe (des Körpers)
Proteine: dienen dem Körper zum Aufbau der verschiedenen Zellen und Gewebe
Fett: baut gemeinsam mit Proteinen die Zellwände auf
Mineralstoffe: dienen dem Aufbau bestimmter Körpergewebe (Knochen, Zähne)
Wasser: ist Bestandteil der Zell- und aller Körperflüssigkeiten wie Blut, Lymphe und Verdauungssäfte
Schutzstoffe (des Körpers)
Ballaststoffe: aktivieren Darmtätigkeit, verkürzen so die Verweilzeit der Nahrung im Verdauungstrakt. Binden auch im Darm schädliche Stoffe und verhindern so deren Resorption
Bioaktive Stoffe: greifen auf unterschiedliche Weise in biologische Prozesse ein und bieten auf diese weise Schutz vor chronischen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf leiden oder sogar krebs
Farb- Aroma und Geschmacksstoffe: fördern die Bildung von Verdauungssäften und regen den Appetit an
Einteilung der Nährstoffe: Makronährstoffe
-liefern Energie
-Protein
-fett und Fettbegleitstoffe
-Kohlenhydrate
-Alkohol
Einteilung der Nährstoffe: Balaststoffe
-bisher für die Energieversorgung ohne Bedeutung, nach neueren Erkenntnissen 1,5-2 kcal/g
-größtenteils Kohlenhydrate, heterogene Gruppen unverdaulicher Stoffe
Einteilung der Nährstoffe: Mikronährstoffe
-Vitamine
-Mineralstoffe (Mengen- und Spurenelemente)
Proteine, was ist das?
-bestehen aus vielen unterschiedlichen miteinander verknüpften Aminosäuren
-alle Proteine von Lebewesen bestehen aus insgesamt 20 Aminosäuren, sogenannte proteinogene Aminosäuren:
>essenzielle/unenbehrliche
>Bedingt essenzielle
>Nicht essenzielle/entbehrliche
Aminosäuren, Strukturen
-Primärstruktur: AS-Sequenz in der Polypeptidkette
-Sekundärstruktur: Helixstruktur
-Tertiärstruktur: z.b van der Waals Kräfte
-Quartärstruktur: Mehrere Peptidketten
Eiweißreiche Nahrungsmittel, Pflanzliche und Tierische
Pflanzliche: Hülsenfrüchte, Getreide, Nüsse, Kartoffeln etc
Tierische: Fleisch und Fleischwaren, Fisch, Krustentiere, Meeresfrüchte, Milch und Milchprodukte, Eier, Insekten
Essenzielle Aminosäuren
-können vom Körper nicht selber synthetisiert werden und müssen deshalb durch die Nahrung hinzugeführt werden
Z.b Valin, Leucin; isoleucin, Threonin
Fettsäuren (FS)
-Kohlenwasserstoffketten mit unterschiedlicher Anzahl C‐Atomen und angelagerten H‐Atomen
-Wasser abweisend
-CH3 am Anfang: Methylgruppe
-Kettenlänge:
kurzzeitige FS: niedrigen Schmelzpunkt, bei Zimmertemperatur flüssig
Mittelkettige FS: 6 bis 12 C-Atome
Langkettige FS: mehr als 12 C-Atome, hohe Schmelzpunkte zwischen + 55°C
und +70 °C, bei Zimmertemperatur
-Anzahl der Doppelbindungen:
>Gesättigte Fettsäuren – ohne Doppelbindung , z. B. Palmitinsäure, Stearinsäure.
Aufgrund der gestreckten Molekülstruktur können diese Fettsäuren „dichter“ gepackt
werden, es wird also mehr Energie benötigt, um sie in den flüssigen Zustand zu überführen.
> Ungesättigte Fettsäuren besitzen eine oder mehrere Doppelbindungen, dadurch
Kohlenstoffatome nicht vollständig mit Wasserstoff abgesättigt.
Je nach der Anzahl der Doppelbindungen unterscheidet man einfach und mehrfach
ungesättigte Fettsäuren.
> Die Doppelbindungen bedingen jeweils einen „Knick“ im Molekül, die Fettsäuren können
also nicht so dicht gepackt werden, sie sind reaktionsfähiger.
Probleme Trans-Fettsäuren
• aus ernährungsphysiologischer Sicht unerwünschte N-
Bestandteile
• erhöhen Gehalt an LDL-Cholesterin ("schlechtes" Cholesterin) im Blut und damit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
• senken zusätzlich den Blutspiegel von HDL-Cholesterin ("gutes" Cholesterin) und steigern den der Triglyceride (Risiko für das Auftreten einer koronaren Herzkrankheit (KHK) bzw. für Herz- Kreislauf-Erkrankungen)
• Es ist eine vergleichsweise geringe Menge an trans-Fettsäuren, die der Verbraucher mit der Nahrung aufnimmt - im Durchschnitt etwa zehnmal weniger als die Menge an gesättigten Fettsäuren
Kohlenhydrate
-zentraler Energieträger
-Kohlenstoff+Wasserstoff+Sauerstoff=KH
-Mono-und Disaccheride
-Disaccharide: Lactose, Maltose, Saccharose
-Mehrfachzucker
-Stärkearten (Polysaccharide)
-Haushaltszucker= Saccharose
Wirkung einer ballaststoffreichen Nahrung.
-Aufquellen im Darm -> Darmbewegung -> bessere Verdauung
-Feste Struktur -> Anregung der Kautätigkeit und längere Verweildauer im Magen -> Sättigungsgefühl
-Größeres Volumen -> vermehrte Abgabe von Verdauungssäften
Präventive für folgende Krankheiten:
>Verstopfung
>Übergewicht
>Zuckerkrankheit und Fettstoffwechselstörungen
>Divertikulose (Darmausstülpungen)
Ballaststoffe
-unverdauliche KH gehören zu den Ballaststoffen
-z.b Zellulose, Mensch fehlt Zellulase um es aufzuspalten
-Günstige ernährungsphysiologische Effekte:
>geringe Energiedichte bei gleichzeitig hoher Sättigung
>geringere Blutdruckwerte
>Insulinsensitivität/Glukosetoleranz wird verbessert
Vitamine
-Regler und Schutzstoffe
-Risikogruppen: geringe Nahrungsaufnahme, einseitiges Essverhalten, chronischer Genussmittelkonsum, Störungen bei der Verdauung Resorption und Verwertung, Nährstoffverlust bei LM durch falsche Lagerung und Zubereitung, extreme Kostformen (Veganer), Arzneimittel
Skorbut (Krankheit)
-Vitaminmagelkrankheit
-durch anhaltendes fehlen von Vitamin C
-tritt nach 2-4 Monaten auf
-Symptome: erst müde, schwach, reizbar; bei schwerem Mangel: blaue Flecken, Zahn und Zahnfleischprobleme, Haar und Hauttrockenheit sowie eine Anämie (rote Blutkörperchen niedrig)
Vitamin B1 (Thiamin)
-Mangelerkrankung Beriberi:
>Kardiovaskuläre Störungen
>neurologische Störungen
-Unterversorgung:
>Konzentrationsschwäche, Müdigkeit
-Risikogruppe: Alkoholiker
>Polyneuropathie
>Wernicke-Enzephalopathie
Folsäure
-in grünem Gemüse und Vollkorn
-Mangelerscheinung: Blutarmut und Schleimhautschäden
-Supplementierung: -Kinderwunsch, über 50, Jugendliche?
Vitamin D
-Bildung durch UV-Strahlen
-vorkommen in tierischen LM
-Funktion: Kalzium- und Phosphortransport, Akteur bei zahlreichen Stoffwechselprozessen (Organe, Immunsystem, Zellwachstum und Differenzierung, Glucosestofffwechsel etc)
-Problem: ungenügende Sonnenexposition
-Aktuelle Diskussion: Supplementierung
>Säugling und Senioren
>umstritten bei erwachsenen
>neue Diskussion bei Kindern und Jugendlichen
Vitamin A-Hypervitaminose
-verzehr von mehr als 200mg Retinol (Vitamin A)
1. Akute Vitamin A-Hypervitaminose bei Polarforschern nach verzehr von Eisbär oder seehundleber führt zur akuten Intoxikation mit Kopfchmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Doppelbilder
2.Chronische Hypervitaminose: bei mehr als 3 fachen verzehr der empfohlenen menge über längeren Zeitraum mit Müdigkeit, Abgeschlagenheit, erhöhter Reizbarkeit, Kopfschmerzen, Gelenk und Knochenschmerzen
=> Nicht immer hilft viel viel!!
Sekundäre Pflanzenstoffe (SPS)
=Phytochemiklien
=Phytoprotektiva
-Hilfsstoffe der Pflanzen, die für den Menschen vielfältige Bedeutungen haben
-vermutet: mehrere 100 000
-bekannt: ca 30 000
-erforscht: erst wenige
-Funktionen in der Pflanze:
>Abwehr von Fraßfeinden oder Krankheiten
>Schutz vor UV-Licht
>Regulation von Wachstum
>Beteiligung an der Photosynthese
>Farbe
>Duft
>Geschmack
-SPS sind KEINE Nährstoffe sondern bioaktive Substanzen
-Sammelbegriff für Substanzen von sehr unterschiedlicher chem. Struktur
-geringe Konzentration
-nur in Pflanzen
-gesundheitswirksam
-negative: Solanin (grüne in Kartoffeln oder Tomaten)
Mineralstoffe
-Mengenelemente (>50mg/kg KG): Calcium, Chlorid, Kalium, Magnesium, Natrium, Phosphat, Schwefel
-Spurenelemente (<50mg/kg KG):
Chrom, Eisen, Fluorid, Jod, Kobalt, Kupfer, Nickel, Zink…
-Funktionen:
>Aufbau von Knochen, Zähnen, Hormonen und Blutzellen
>Erhaltung der Gewebespannung
>Übertragung von Reizen auf Nervenzellen
>Aktivierung von Enzymen im Stoffwechel
-Ernährungssituationen:
>Problem Überversorgung: Natrium, Chlor
>Problem z.t Unterversorgung: Eisen, Kalzium, Jod, Magnesium
>Umstritten: Phosphor, Jod
Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE
1. Lebensmittelvielfalt genießen
2. Gemüse und Obst - nimm „5 am Tag“
3. Vollkorn wählen
4. mit tierischen LM die Auswahl ergänzen
5. Gesundheitsfördernde Fette nutzen
6. Zucker und Salz einsparen
7. Am besten Wasser trinken
8. schonend zubereiten
9. Achtsam essen und trinken
10. Auf das Gewicht achten und in Bewegung bleiben
DGE
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.v.
Problematik von Regeln
Energie- und Nährstoffberechnungen und -empfehlungen sind richtungsweisend und gleichzeitig problematisch, weil ...
• sowohl Lebensmittel als auch Menschen äußerst unterschiedlich sind;
• Analysen z. T. auf empirisch ungesicherter Basis beruhen;
• Empfehlungen auch politisch und pädagogisch bestimmt sind;
• die ‚Halbwertzeit‘ des Wissens immer kürzer wird;
• neue Erkenntnisse oft vereinseitigt und nach
Marktinteressen propagiert werden;
• ständig wechselnde Empfehlungen Menschen eher verunsichern.
3D-LMpyramide Probleme bisheriger Darstellungen
-orientiert sich entweder an der Quantität ODER an der Qualität von LM
-spiegelt entweder die optimale Ernährungsform ODER die Annährung an die Verzehrsrealität wider
-aus Platzgründen limitierte Darstellungsmöglichkeiten
-Aktuelle Ernährungsprobleme (Übergewicht) sind nicht ausreichend berücksichtigt
-Zielgruppen werden durch die bisherige grafische Umsetzung nicht ausreichend angesprochen
-Einbeziehung von modernen Medientechniken ist sinnvoll
Ernährungsökologie
Grundsätze für zeitgemäßes und zukunftsfähiges Essen und Trinken nach Koerber, Männle & Leitzmann 2004
genussvolle und bekömmliche Speisen
überwiegend pflanzliche Lebensmittel
vornehmlich gering verarbeitete Lebensmittel – reichlich Frischkost
ökologisch erzeugte Lebensmittel
regionale und saisonale Erzeugnisse
umweltverträglich verpackte Lebensmittel
Fair gehandelte Lebensmittel
Vollwert-Ernährung (VwE)
1. Vollwert-Ernährung ist eine vorwiegend pflanzliche Ernährungsweise mit gering verarbeiteten Lebensmitteln, bei der gesundheitlich wertvolle, frische Lebensmittel zu genussvollen Speisen zubereitet werden.
2. Hauptbestandteile sind Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, Kartoffeln, Hülsenfrüchte sowie Milch und Milchprodukte; geringe Mengen an Fleisch, Fisch und Eiern können ebenfalls enthalten sein.
3. Empfohlen wird ein reichlicher Verzehr von unerhitzter Frischkost, etwa die Hälfte der Nahrungsmenge.
4. Zusätzlich zur Gesundheitsverträglichkeit der Ernährung werden im Sinne der Nachhaltigkeit auch die Umwelt-, Wirtschafts- und Sozialverträglichkeit des Ernährungssystems berücksichtigt. Das bedeutet unter anderem, dass Erzeugnisse aus ökologischer Landwirtschaft sowie regionale und saisonale Produkte verwendet werden. Weiterhin wird auf umweltverträglich verpackte Erzeugnisse geachtet.
5. Außerdem werden Lebensmittel aus fairem Handel mit sog. Entwicklungsländern verwendet. Mit Vollwert-Ernährung sollen hohe Lebensqualität – besonders Gesundheit –, Schonung der Umwelt, faire Wirtschaftsbeziehungen und soziale Gerechtigkeit weltweit gefördert werden.
Physiologische Besonderheiten im Grundschulalter
-hoher Wassergehalt des kindlichen Körpers
-geringes Konzentrationsvermögen der Nieren hoher Flüssigkeitsbedarf
-geringe Glykogenreserven in Leber und Muskulatur, bei intensiver Bewegung nach 1-2 h erschöpft, durch Zwischenmahlzeiten auffüllen
-stark schwankender Energiebedarf in Abhängigkeit der körperlichen Aktivität
Folgerung: häufigere und bedarfsadäquate Nahrungsaufnahme notwendig
Die optimierte Mischkost
Optimix
-Empfehlungen für die Nährstoffzufuhr
-Prävention späterer ernährungsmitbedingter Krankheiten
-LMauswahl (weniger Fertigprodukte, übliche und preiswerte LM)
-Mahlzeitengewohnheiten (3 Haupt, 2 zwischen)
-Essensvorlieben
Ernährungsempfehlungen für Kinder und Jugendliche
-abwechslungsreiche, fettarme und schmackhafte LMauswahl
-> geringere Gefahr einer Unter-/Überversorgung
-> stärkere Geschmacksdifferenzierung
-reichlich ungesüßte oder wenig gesüßte Getränke
-täglich frisches Obst und Gemüse
-täglich eiweißreiche Nahrungsmittel wie Milch und Milchprodukte
-regelmäßig mageres Fleisch, Fisch, Eier
-Frühstückscerealien
Bedeutung der Ernährung für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit im Kindes- und Jugendalter
Kurzzeiteffekte:
-Einschränkung der schulischen Leistungsfähigkeit, wenn nicht gefrühstückt oder zu Mittag gegessen wurde
-Postprandiale Müdigkeit
-Zahngesundheit
-Adipositas
-zunehmende Probleme mit Verhaltensänderungen ggf. durch Mangelversorgung und durch LM-Zusatzstoffe
Lebensmitteltechnologie + Aufgabe
Zusammenfassende Bezeichnung für alle Maßnahmen mit deren Hilfe LM erzeugt, verarbeitet und für den Handel und Verkehr präpariert werden
Aufgabe: Entwicklung neuer LMzubereitungs- und Herstellungsverfahren, die Entwicklung neuere LM und LMzusatzstoffe sowie die Erschließung alternativer Rohstoffquellen
Verfahren der Lebensmittelverarbeitung
physikalische (mechanische) Verfahren: zerkleiner, trocknen, zentrifugieren, filtrieren, gefrieren, verpacken etc.
Chemische Verfahren: Konservierung, die Raffination von fetten, Modifikation von Stärke
Küchentechnische zubereitungsverfahren: kochen, backen, braten
Biotechnologische Verfahren: LM mit Hilfe von Mikrooorganismen hergestellt oder verändert, z.b alkoholische Gärung oder Herstellung von Käse
Verfahrensstufen der Lebensmittelverarbeitung
erste verfahrensstufe: Techniken zur Gewinnung, vorbehandlung und Vorbereitung der LM
Zweite Verfahrensstufe:
technische Maßnahmen, die überwiegend chemische, biochemische bzw. enzymatische Umwandlungen hervorrufen
Vorgänge wie: Garen, Hydrolisieren oder Fermentieren
Haushalt, Gastronomie, Gewerbe und Industrie
Dritte Verfahrensstufe:
Aufbereitung bzw. Nachbehandlung der verkaufsfertigen LM (kühlen, trocknen, verpacken oder lagern)
Lebensmittelkonservierung
-Mikroorganismen:
Bakterien, Hefen, Schimmelpilze
-physikalische Haltbarmachung:
Trocknen, kühlen und tieffrieren, pasteurisieren und sterilisieren, haltbarmachen mit ionisierenden Strahlen
-chemische Haltbarmachung:
Salzen, pökeln, säuern, Zuckern, räuchern, einlegen in Alkohol, chemische Konservierungsmittel
-weitere Techniken:
Lagerung bei kontrollierter Atmosphäre, schutzgaspackung, kaltsterilfüllung, reinraumtechnologie
Kulturbegriffe
Totalitätsorientiert:
Esskultur ist Gruppenkultur
Norden viel Fisch
Normativer Kulturbegriff:
Esskultur ist Hochkultur
Hochzeit: Farbe, deko etc
Differenzierungstheoretisch:
Esskultur ist repräsentative Kultur
Z.b Lebensstil
Bedeutungs- und Wissensorientiert:
Esskultur ist Alltagskultur
Z.b seit Corona gesünder
Begriff Ernährungskultur
Gesamter Ernährungsversorgungsprozess
Begriff Esskultur
Handelnder, essender Mensch im Mittelpunkt
Natürliche Schadstoffe
Oxalsäure: Spinat, Rote Beete, Rhabarber
Blausäure: Kerne von Steinobst, Bittermandeln und Leinsamen
Solanin: grüne Tomaten und Kartoffeln
Phasin: grüne Bohnen mind. 10 min kochen
Lektine: Rohe Hülsenfrüchte
Myristicin: Muskat
Schadstoffe durch Verarbeitung
Acrylamid: bilden wenn KHreiche LM stark erhitzt werden
Benzpyren: Verbrennung bei grillen, räuchern, rösten
Schadstoffe durch falsche Lagerung
Botulinus: das Gift aus der Konservendose
Salmonellen
Salmonellose: lokalinfektion des Dünndarms (Erbrechen, hohes Fieber, Durchfall)
Menschen und Tiere & Nager etc.-> Hände bzw. Fleisch und Eier -> LM -> orale Aufnahme -> Salmonellose
Einflussfaktoren auf den Ausbruch von Lebensmittelinfektionen
Pathogene Keime: Virulenz des Erregertyps
Lebensmittel: Risiko Lebensmittel, Keimwachstum aufgrund Hygiene Fehler
Orale Aufnahme der Erreger: Infektions Dosis, Schutz der Keime durch fettreiche Nahrungsstoffe
Konsument: Konstitution, – Alter, – Krankheit, – Wirkung von Magen und Gallensäure
Einfluss der Temperatur auf Salmonellen
Salmonellen vermehren sich von 7-50°
Salmonellen sterben ab ab 70°
Salmonellen wachsen nicht von 50-70° und bis 7°
Staphylokkoken
Von Menschen über eitrige Wunden, in Nase und Rachen, auf Haaren, im Stuhl bei Nutztieren über Fleisch und Milch bei Menschen über Geschirr und Hände auf lebensmittel,orale Aufnahme der Toxine Lebensmittelvergiftung
Lebensmittelverderb und Lebensmittelvergiftung
Lebensmittelverderb: Faulen, Schimmeln, Geschmack, Oberfläche, Geruch, Gären, Ranzig werden, Säuern
Lebensmittelvergiftung: Endotoxine: Lipopoly-saccharide der Salmonellen; Exotoxine: Aflatonin B1 des Aspergillus flavus
Vier Strategien zur Bekämpfung von Mikroorganismen, die Lebensmittel verderben/vergiften
anfangskeimgehalt niedrig halten
Lebensbedingungen für MO ungünstig halten
Übertragungswege unterbrechen
Keimgehalt reduzieren
Generelle Regeln zur Vermeidung einer lebensmittelbedingten Infektion oder Intoxikation
Auf MHD, Verbrauchsfristen, Lagerungsbedingungen, achten
Nur so viel kaufen wie man in kurzer Zeit aufbrauchen kann
Flüssigkeit beim Fleisch auftauen kann Krankheitskeime enthalten
Rohe und bereits gegarte Lebensmittel getrennt lagern
Zubereitete Speisen nicht über einen längeren Zeitraum warm halten
Hände, Arbeitsflächen, Geräte gründlich gereinigen
Auch Reste gründlich erhitzen
Rohmilch abkochen
Raspeln und Reiben
Raspeln: schneidtasche
Reiben: Warze und Zahn
Garverfahren
Garverfahren l : alles mit Wasser
Garverfahren ll : Pfanne, Ofen, Grill, Fritteuse
Feuchte, kombinierte (schmoren), trockene (fett)
Das SchmeXperiment
4 Merkmale
Schmecken+Experimentieren = SchmeXperimentieren
4 Merkmale:
schmecken erwünscht und ermöglicht
Selbstwirksamkeitserfahrung, Einbezug von lebenswelt und Lebensalltag
Anspruch und recht auf Genuss
Fragestellungen des Alltags und naturwissenschaftliche und kulturwissenschaftliche Aspekte zu essen und trinken
Die menschlichen Sinne
aussehen – Auge
Geruch – Nase
Geräusche – Ohr
Mundgefühl – getast
Geschmack – Zunge
5 Grundgeschmacksrichtungen
Süß, sauer, salzig, bitter, Umami (herzhaft)
Begriff Kulturelle Bildung
Bedeutet Bildung zur kulturellen Teilhabe. Kulturelle Teilhabe bedeutet Partizipation am künstlerisch kulturellen Geschehen einer Gesellschaft.
Kulturelle Bildung ist darüber hinaus im Kontext sowohl des Lebenslangen Lernens als auch im interkulturellen Diskurs zu sehen. Kulturelle Bildung ist konstruktiver Bestandteil von allgemeiner Bildung.
Kulturelle Perspektiven
Standardisierung:
Entwicklung gemeinsame Handlungs und Verhaltens Strukturen, die für die Angehörigen eines kollektives leitend sind
Bereiche: Kommunikation, Denken, empfinden, Verhalten und handeln, materielle Kulturgüter, Gesetze, Normen und Werte
Individuum und Kollektiv:
Menschen leben in sozialen, kollektiven auf verschiedenen Ebenen
Ebenen sind sozialen Wandel unterworfen
Individuen können Wandel hervorrufen
Bildung neuer kollektive ist möglich
3. Materielle und Sachkultur:
Geistige Schöpfungen bilden den kulturellen Kern der materiellen Schöpfungen
Materiell Schöpfungen sind Ausdruck der geistigen Eigenschaften
Beide können nicht losgelöst voneinander betrachtet werden
4. Kultur und Zeichen:
Kommunikation findet über Zeichen statt
Interaktion funktioniert über symbolische Bedeutungzuweisung und Wahrnehmung (enkodierung und dekodierung)
Kulturelle Ausdruck über Symbole erkennbar, wenn wenig oder kein funktioneller nutzen vorhanden ist
5. kulturelle Muster zur sozialen Strukturierung:
Entwicklung und nutzen spezifischer Muster ermöglicht Unterscheidung von sozialen Gruppen
Sie erlauben aus und Eingrenzung (Distinktion Und Integration) Und ermöglichen damit die Entwicklung sozialer Identität
6. Moderne Massenkultur:
Aktivierung von Bedürfnissen durch Manipulation, zum Beispiel über Medien -> Entfremdung von den eigentlichen Bedürfnissen durch Massenkonsum
Kulturwissenschaft
Erforscht die materiellen und symbolischen Dimensionen von Kulturen
Ist interdisziplinär (Kunst, Musik, Literatur, Baukultur, Tanz, Theater)
Beschäftigt sich mit Zeichensystem, Werten, Denkstilen Und thematisiert Lebensweisen und Praxisform von Individuen, Gruppen oder ganzen Gesellschaften
Fragestellungen werden mehrperspektivisch betrachtet
Kulturelles lernen in verschiedenen Bereichen
historisches lernen
Interkulturelles Lernen
Transkulturelles lernen
Garne
Sammelbegriff für alle linienförmigen textilen Gebilde benutzt
Im engeren Sinne bedeutet Garn dagegen einfaches Garn im Gegensatz zu Zwirn
Faden
wird zur Bezeichnung von linienförmigen textilen Gebilden verwendet, wenn damit die Erscheinungsform und nicht die Art des Erzeugnisses gekennzeichnet werden soll, z.B. Kettfaden, Schussfaden, Nadelfaden, Greiferfaden.
Textilveredlung Definition
Der Begriff Textilveredlung fasst alle textilen Arbeitsprozesse zusammen, die Eigenschaften einer Rohware verändern/verbessern oder bestimmte Eigenschaften oder Funktionen erzeugen.
Textilveredlungen
• Warencharakter wie Optik, Griff oder Fall wird durch Aufbringen von Farbe, durch mechanische oder chemische Bearbeitung der Oberfläche beeinflusst.
• Konfektionsverhalten wird verbessert. Vernähbarkeit oder Nahtausreißfestigkeit können erhöht werden
• Trageeigenschaften werden verbessert, indem z. B. Knitterneigung oder Pillingbildung herabsetzen werden.
• Tragekomfort wird erhöht, indem z. B. die Elastizität und das Feuchtemanagement (Schweißtransport in äußere Bekleidungsschichten) verbessert werden oder textile Flächen wasserabweisend gemacht werden
• Pflegeverhalten von Textilien wird z. B durch eine schmutzabweisende Ausrüstung oder eine Filzfreiausrüstung bei Wolle verbessert.
• Schutz vor z. B. Sonnenbrand oder Insektenstichen bieten Textilien durch Ausrüstung mit den entsprechenden Chemikalien.
Stationen der Textilveredlung
Vorbereitende Maßnahmen: Ausbesserungen, waschen und trocknen
Vorbehandlungen: bleichen, etc. Waschen und trocknen
Farbgebung: färben, drucken
Nachbehandlungen (Appreturen):
- Nassappreturen: imprägnieren
- Trockenappreturen: schleifen, Sanden…
BIONIK
Biologie und Technik
Interdiszipläres Forschungsfeld
Verbindung der naturwissenschaftlichen und technischen Perspektive
Lernen von der Natur
Entscheidungsprozesse (Stimulus-Response-Modell)
Persönliche Faktoren (Alter, Einkommen, Beruf)
Soziale Faktoren (Familie)
Psychologische Faktoren (Motivation, Einstellung)
Soziokulturelle Faktoren (Kultur, Subkultur, soz. Klasse)
Situative Faktoren (soz Umfeld, phys. Umfeld, Zweck, Zeitfaktor)
Marketing-Mix-Faktoren (Produkt, Ware, Preis, Werbung)
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