Markt
“Arbeitsteilung ist noch bedeutsamer, wenn Güter produziert werden müssen.”
Mindestens 2 Parteien
eine Partei besitzt das Gut und ist bereit, es für eine bestimmte Gegenleistung abzugeben
eine andere Partei besitzt das Gut nicht, möchte es aber gerne besitzen und ist bereit, dafür eine Gegenleistung zur Verfügung zu stellen
“Die Individuen können nicht abwägen, ob sie Güter, die sie besitzen, gegen andere Güter eintauschen möchten”
individuelle Arbeitsteilung
In einem Haushalt (WG) teilen sich die Familienmitglieder die täglichen Aufgaben auf. Einer kocht, während der Andere putzt.
innerbetriebliche Arbeitsteilung
In einer Automobilfabrik ist die Produktion in verschiedene Abteilungen unterteilt, wie z.B. Montage, Lackierung, Qualitätskontrolle usw. Jede Abteilung hat spezialisierte Mitarbeiter, die sich auf bestimmte Aufgaben konzentrieren.
Aufteilung der Produktion
auf verschiedene Firmen (volkswirtschaftliche Arbeitsteilung)
Ein Unternehmen, das Schuhe herstellt, kann die Produktion von Schuhsohlen an eine andere Firma auslagern, die sich auf die Herstellung von Sohlen spezialisiert hat.
auf verschiedene Länder (internationale Arbeitsteilung)
Ein Technologieunternehmen kann die Softwareentwicklung in Indien durchführen lassen, während die Hardwareproduktion in China erfolgt.
Auflösung einer Arbeitsleistung in Teilverrichtungen, die von verschiedenen Wirtschaftseinheiten (Länder, Unternehmen, Menschen) ausgeführt werden
Spezialisierung einzelner Länder auf die Produktion verschiedener Güter
durch bessere Ausnutzung der Arbeitskraft wegen der höheren Geschicklichkeit und eventuell kürzeren Lehrzeit
Beispiel: Koch
Ein Koch, der regelmäßig in einem Restaurant arbeitet, verfeinert im Laufe der Zeit seine Kochtechniken und Fähigkeiten. Durch seine Erfahrung lernt er effizienter zu arbeiten, neue Rezepte schneller umzusetzen und kreative Gerichte zu kreieren. Seine gesteigerte Geschicklichkeit ermöglicht es ihm, mehr Bestellungen in kürzerer Zeit zuzubereiten, was die Gesamtproduktivität der Küche erhöht.
durch Zerlegung eines Produktionsprozesses in mehrere, jeweils auf eine Person oder Personengruppe entfallende Teilprozesse
Beispiel: Pizzeria
Der Herstellungsprozess wird in verschiedene Teilprozesse aufgeteilt. Eine Person belegt die Pizza, eine andere bereitet den Teig vor, eine weitere überwacht den Ofen. Dadurch können die Mitarbeiter sich auf ihre spezifischen Aufgaben konzentrieren und die Pizzeria kann mehr Pizzen schneller und effizienter produzieren.
durch Spezialisierung auf die standortmäßig günstigste Produktion
Beispiel: Bekleidungsunternehmen
Das Unternehmen verlagert die Produktion seiner T-Shirts in ein Land mit niedrigeren Arbeitskosten und besserer Verfügbarkeit von Rohstoffen. Dadurch kann das Unternehmen seine Produktionskosten senken und mehr T-Shirts zu einem wettbewerbsfähigen Preis herstellen, was seine Gesamtproduktivität steigert.
Wenn Steinzeitmensch Ötzi abends zu seiner Gruppe zurückkehrt, kann er einen Teil seines Fleisches an die anderen Gruppenmitglieder abgeben und bekommt im Gegenzug Fische, Beeren und Nüsse, die von den anderen gejagt oder gesammelt wurden
Steinzeitmensch Ötzi lebt in den Alpen und ist Selbstversorger. Er ist ein begabter Jäger und verbringt seine Tage größtenteils damit, in den Wäldern Mammuts zu jagen. Für die Suche nach weiteren Nahrungsmitteln bleibt Ötzi keine Zeit.
eine Volkswirtschaft strebt nach/ erreicht maximale Unabängigkeit vom Ausland durch Selbstversorgung
Vereinfachend ist „Handel" lediglich der Tausch von Gütern gegen Geld
Alle Hersteller können von Spezialisierung und Handel mit Gütern profitieren; auch wenn dies bedeutet, dass sich ein Produzent auf ein Gut spezialisiert, welches ein anderer zu geringeren Kosten produzieren könnte.
spezialisieren
—> Intuition im Zwei-Güter-Fall
Die Produktionsmöglichkeitsgrenze zeigt den maximal erreichbaren Output bei vorgegebenem Input und damit die Effizienz der Produktion.
“Die Produktionsmöglichkeitengrenzen kann nicht auf die Produktion von Gütern angewendet werden.”
—> grafisch
Die Produktion der Güter ist effizient, wenn sie auf der Produktionsmöglichkeitengrenze liegt
“Eine Produktion bezeichnet man als effizient, wenn die zur Verfügung stehenden Ressourcen voll ausgeschöpft werden, d.h. im Zwei-Güter-Fall, eine Mehrproduktion des einen Gutes nur bei Minderproduktion des anderen Gutes möglich ist”
vorteilhaft
autark
Die Länder profitieren vom Handel, wenn
sie ein Gut von einem Partner erwerben, der über einen komparativen Vorteil verfügt
das Tauschverhältnis - z.B. 1/1 - günstiger ist als die Opportunitätskosten der eigenen Erzeugung des Gutes
durch die Preise der Güter
“Insgesamt ist die vollständige Spezialisierung eine theoretische Idee und Extremform, die in der Realität nicht beobachtet wird”
Lerneffekte infolge häufiger Wiederholungen
Zeitersparnis wegen geringerer Anzahl von Tätigkeitswechseln
Entwicklung von Maschinen, die auf einzelne Tätigkeiten spezialisiert sind (technischer Fortschritt)
Monotonie
mangelnde Motivation
Entfremdung bei zu starker Zergliederung der Produktion
(Überblick über Gesamtprozess geht verloren)
(Kein Bezug zum Endprodukt)
50 : 1250 = 1/25
Greta verzichtet für einen Apfel auf 1/25 Tonnen Weizen
20 : 1000 = 1/50
Carlos verzichtet für 1 Apfel auf 1/50 Tonnen Weizen
1250 : 50 = 25
Greta verzichtet für 1 Tonne Weizen auf 25 Äpfel
1000 : 20 = 50
Carlos verzichtet für 1 Tonne Weizen auf 50 Äpfel
unterschiedliche Verfügbarkeit
Ein Land kann bestimmte Ressourcen haben, die andere Länder nicht besitzen
(z.B. Öl aus Saudi Arabien)
unterschiedliche absolute Kosten
Land kann ein bestimmtes Gut zu niedrigeren absoluten Kosten produzieren
(z.B. Bananen aus Costa Rica durch bessere Klimabedingungen)
unterschiedliche komparative Kosten
Japan kann Fernseher zu niedrigeren Opportunitätskosten herstellen als z.B. Autos. Wenn Japan entscheidet, mehr Fernseher zu produzieren, muss es weniger Autos opfern, als wenn es weniger Fernseher produzieren würde. Im Vergleich dazu könnte ein anderes Land mehr Autos mit den gleichen Ressourcen produzieren, aber weniger Fernseher.
unterschiedliche Vorlieben
Selbst wenn das Produkt teurer ist, kaufen einige Verbraucher möglicherweise den irischen Whiskey aufgrund ihrer Vorliebe für seinen Geschmack, Qualität oder seiner Herkunft
(z.B. Whiskey aus Irland)
Freihandelsabkommen
Verzicht auf Handelshemmnisse wie Zölle, Einfuhr- oder Ausfuhrverbote, Einfuhrkontingente.
Ein Freihandelsabkommen ist ein völkerrechtlicher Vertrag zwischen Staaten, der mit dem Ziel geschlossen wird, den freien Handel von Waren, Produkten und Dienstleistungen im Ganzen oder in Teilbereichen zu gewährleisten.
Völkerrechtlicher Vertrag zwischen Staaten
Abbau von tarifären und nichttarifären Handelshemmnissen
Zunehmende Vernetzung der Beziehungen zueinander
Aber: Vertragspartner betreiben gegenüber Drittländern eine autonome Außenhandelspolitik.
Ziel: Durch Abbau von Handelshemmnissen den internationalen Handel optimieren
Vorteile bei der Güterverteilung
Deutschland kann Autos effizienter und kostengünstiger herstellen als Frankreich, während Frankreich effizienter bei der Produktion von Computern ist. Durch den Freihandel kann Deutschland sich auf die Autoherstellung konzentrieren und Frankreich auf die Computerproduktion. Beide Länder können dann ihre spezialisierten Güter auf dem internationalen Markt handeln und profitieren von den Vorteilen der Spezialisierung und des Handels.
Steigerung des Außenhandels durch komparative Kostenvorteile
Wenn ein Land wie Deutschland hochwertige Maschinen herstellt, kann es diese Maschinen in Länder exportieren, die sich auf andere Produkte spezialisiert haben, wie zum Beispiel Rohstoffe oder landwirtschaftliche Erzeugnisse. Dadurch steigt der Gesamtumsatz der deutschen Unternehmen, was zu einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts und der Beschäftigung führen kann.
Öffnung des Zugangs zu den Märkten der Industrieländer für Entwicklungsländer
Angenommen, ein Entwicklungsland wie Bangladesch produziert Textilien, aber der Zugang zu den Märkten der entwickelten Länder ist aufgrund von Handelsbarrieren begrenzt. Durch Freihandelsabkommen können die entwickelten Länder ihre Märkte öffnen und Bangladesch den Zugang zu diesen Märkten erleichtern. Das ermöglicht es Bangladesch, seine Textilprodukte international zu verkaufen und wirtschaftlich zu wachsen.
Wohlfahrtsgewinne entsprechend dem Modell komparativer Kostenvorteile setzen voraus, dass Produktionsfaktoren beliebig von einem Wirtschaftssektor in einen anderen verschoben werden können (vor allem kurzfristig nicht gegeben)
Beispiel:
Ein Land, das bisher hauptsächlich in der Landwirtschaft tätig war, wird plötzlich aufgefordert, sich auf die Produktion von Hightech-Elektronik zu konzentrieren. Die Umschulung der Arbeitskräfte und die Umstellung der Produktionsanlagen können Zeit und Ressourcen erfordern, was die Realisierung der Wohlfahrtsgewinne aus dem Freihandel behindern kann.
Wohlfahrtsgewinne: beziehen sich auf die gesamten Vorteile, die aus einer bestimmten wirtschaftlichen Situation oder politischen Maßnahme resultieren und die das Wohlergehen der Gesellschaft insgesamt steigern. Im Kontext des freien Handels beziehen sich Wohlfahrtsgewinne darauf, wie der Handel zwischen Ländern zu einer Steigerung des gesellschaftlichen Wohlergehens führen kann.
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