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TOP5 VoC

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by Lea L.

VoC Grundidee

  • Gegenentwurf zur Neoklassis, nur ein Mechanismus wirtschaftlicher Koordination kennt = Koordination auf Makroebene: Marktmechanismen möglichst wenig staatliche Regulierung

    • Problem: Mikroebene: Strategische Interaktionen zwischen Marktakteuren ist zentral für wirtschafliche und politische Outcomes - beruhen auf nicht-marktlichen Institutionen

    • Welche Institutionen beeinflussen also diese strategische Interaktion?? Welche Insitutionen koordinieren Mikro- und Makroebene im Zusammenspiel?

  • VoC: Hall und Soskic (2001)

  • Verschiedene Modelle wirtschaftlicher Koordination

    • 1. LMEs: wenig regulierende Institutionen, wenig bis keine Kooperation zw. Arbeit und Kapital = Konflikt

    • 2. CMEs: starke Institutionen, die den Markt regulieren, Kooperation zwischen Arbeit und Kapital

  • Unterschiede ergeben sich aus unterschiedlicher institutioneller Struktur

  • Zwischen diesen Institutionen herrscht Komplementarität

    • Institutionen sind miteinander verbunden und effektiv auf einander abgestimmt

    • bspw. Ausbildungsmodell beeinflusst die späteren Arbeitsbeziehungen, die dann (zu mindest in CMEs) Arbeitsmarktinstitutionen beeinflussen

  • Historischer Institutionalismus

    • Institutionen sind fromelle und informelle Regeln

    • Ursache und Stabilität beeinflusst durch Zeit und Sequenz

    • Pfadabhängigkeit:

      • Institutionen sind historisch gewachsen (aus Machtverhältnissen/Konflikten)

      • einmal geschaffene Institutionen sind nur schwer veränderlich, aufgrund selbstverstärkender Prozese (Komplementarität: Koordinierungseffekt)

  • 5 zentrale Sphären, auf denen sich die Unterschiede zwischen den Kapitalismusformen ausdrücken/analysiert werden


Which unit of analysis is at the center of the Varieties of Capitalism approach and why? What kind of institutionalism does this approach correspond to? What is the role of the state?

  • Verschiedene Arten der institutionellen Regulierung von Volkswirtschaften

  • Firmen zentrale Untersuchungseinheit

    • zentraler Akteur, der die Struktur einer Ökonomie maßgeblich beeinflusst, indem sie diejenigen Institutionen anstreben, die für sie in bestimmten Sachverhalten am effizientesten sind

    • ABER sie schaffen die Institutionen nicht, da es sich um kollektive Institutionen handelt!!

      • vgl. Schumpeter der Unternehmer, von ihm angetretene schöperische Zerstörung

      • Relational: Koordinierung mit anderen Akteuren

      • Wettbewerbsfähig: Industriebeziehungen, Weiterbildungen, eigenen Angestellten

  • Historischer Institutionalismus

    • Formelle und !Informelle Regeln!

      • betonen, dass sie ihr Konzept bewusst auf informelle Regeln ausweiten

    • Informelle Regeln: Strategische Koordination: Gleichgewichte kommen u.a. aufgrund von adaptiver Erwartung und dem Gefühl darrüber was in einem spez. Kontext angemessen ist zu stande

    • Sind zum einen gesätzlich o.ä. geschaffen UND

    • Zeit und Sequenz

    • Institutionen sind neben untrennbar mit ihrer Geschichte verbunden

    • Durch gemeinsame historische Erfahrungen entstehen gemeinsame Erwartungen, die den Akteuren eine effiziente Abstimmung untereinander ermöglicht

    • Pfadabhängigkeit: aufgrund von Zeit und Sequenz

    • Zu einem Zeitpunkt gegebene Verhältnisse manifestieren sich

    • Komplementarität = Koordinierungseffekt = Effektivität der einen Institution hängt von einer anderen ab



          • Ausbildungssystem und Arbeitsbeziehung

            • Produktionsregime = Ausbildungssystem

            • Ausbildungssystem = WS

          • Wandel nur schwer aufgrund von diesen Koordinierungseffekten

  • Der Staat

    • zentraler Akteuer

    • Aufgabe der politischen Entscheidungsträger besteht also darin, die Funktionsweise der Märkte zu verbesser

      • Ausgestaltung und Regulierung eines wirtschaftlichen Systems ist

    • Besonders in den bereichen Arbeitsmarktregulierung, der allgemeinen und beruflichen Bildung und der Unternehmensführung

    • erschwert aber auch die Umsetzung wirtschafts-politischer Maßnahmen


What are the main institutional features of liberal market economies (LMEs) according to the Varieties of Capitalism approach?

VoC-Ansatz, untersucht institutionelle Struktur verschiedener VWs anhand von 4 Analyseebenen

Markt als zentrale Institutitonen, die alle anderen Institutionen beeinflusst

  1. Corporate governance und inter-firm Beziehung

  • Top Managemnt’s haben einseitige Kontrolle über alle firmenspezifischen Ressourcen und Strategien

  • Shareholder-Ansatz

  • Wettbewerbsorientierung: Produkte stehen in direkter Konkurrenz

    • Patentierungen als Schutz der Produkte

    • Kartellverhinderung

      • radikale Innovationen

  • “Hire and fire” policy ermöglicht hohe Fluktration, die eine Palette an Innovationen hervorbringen soll

  • Koordination erfolgt über deregulierte Märkte

    • Angebot und Nachfrage

    • Adam Smith invisible hand

  1. Bildung/Qualifikationen und berufliche Ausbildung

  • Niedrig- und hochqualifizierte

    • Öffentliche oder private Bildung

  • Anfangsinvestition in allgemeine skills (“Hire&Fire” Logik = weniger Gefahr an die Transaktion gebunden zu sein)

  • Karriere nur durch Firmenwechsel möglich

    • Fluider Arbeitsmarkt (man wird da eingesetzt, wo man gebraucht wird)

  • Große Unternehmen zeichnen sich durch bürokratische Strukturen aus

  1. Industrial Relations (Arbeitsbeziehungen)

  • Schwache Gewerkschaften und selten Betriebsräte

  • Individuelle Verhandlungen, Marktwettbewerb bestimmt Löhne und Inflation

  • Kurze Verträge

  • Fluider Arbeitsmarkt (hire&fire, kurzfristige Arbeitsverträge) aufgrund der Nachfrage nach allgemeinen skills und für den technischen-flow = Arbeitnehmer gehen dahin wo sie gebraucht werden

  • Marktwettbewerbs zwischen Unternehmen

  1. Finanzierung

    • Finanzierung über Aktienmarkt: Entweder direkt durch Investoren (kaufen Anteile) oder Börsenwert bestimmt Kreditvergabe

    • Große Anzahl von unbeteiligten Investoren, die sich auf öffentlich verfügbaren Informationen -> aktuelle Rentabilität souverän

    • Fusionen und (feindliche) Übernahmen

    • Kurzfristige, diversifizierte Investitionen in umschichtbare Vermögenswerte

  2. Wohlfahrtsstaat

    • Soziale Absicherung nur das was notwendig ist; Anreize für Arbeitgeber und -nehmer

      • Annahme zur Lösung Trilemma: Selbstverantwortung und aktive Teilnahme am AM

    • Keine wettbewerbswidrigen Absprachen

    • Kein Gefühl der Sicherheit: Andauernde Kampf ums Überleben (auch kurzfristig) → soll Innovationen befördern


What are the main institutional features of coordinated market economies (CMEs) according to the Varieties of Capitalism approach?

VoC-Ansatz, untersucht institutionelle Struktur verschiedener VWs anhand von 4 Analyseebenen

Markt wir komplementiert

  1. Corporate governance und inter-firm Beziehung

  • Selten einseitige Top-Down Entscheidungen

  • Konsenssystem und Informationsaustausch

  • Produkdifferenzierung und Nischenfokussierung

    • inkrementelle Innovation

    • Maschienen, Autos, Exportsektor

  • Technologieverbreitung durch zwischenbetriebliche Verbindungen und gemeinsame R&D (Research&Development)

  • Zwänge und Anreize für Manager/Eigentümer: langfristige Verträge und begrenzte Aktienoptionen als Ausgleich

    • Produktionsregime benötigt spezifisches Humankapital = Überwindung der Transaktionsabhängigkeit durch Anlagenspezifität

  1. Bildung/Qualifikationen und berufliche Ausbildung

    • Hochqualifizierte Arbeitskräfte (Nischenmärkte)

    • Firmenspezifisches (duale Ausbildung) oder branchenspezifiziertes Qualifikationen

    • Arbeitsautonomie und einvernehmlicher Informationsaustausch

    • Karriere <-> Aufstieg innerhalb desselben Unternehmens

  1. Industrial Relations (Arbeitsbeziehungen)

    • Dichte und politische Bindungen ->

    • verbindliche Verträge und langfristige Beschäftigung

    • Zentralisierte Tarifverhandlungen: nationale oder sektorale Tarifverhandlungen -> gleicher Lohn für gleiche Qualifikation -> Abwerbung von Arbeitnehmern schwierig und inflationäre Tendenzen eingedämmt

      • Erhöhung des commitments in einem Unternehmen zu bleiben

    • Betriebsräte auf Unternehmensebene: tatsächliche Demokratie und Engagement

    • Koordination zwischen Unternehmen <-> relationale vs. formale Verträge

  2. Finanzierung

    • “Geduldiges Kapital”

      • Anleger die lange in spezifisches Unternehmen investieren

      • Kredit über den Kapitalmarkt würde die Währung aufwerten, den Wechselkurs gegenüber dem Ausland erhöhen und die Exporte verteuern

      • Kredite als Tausch gegen Aufsichtsratposten

  3. Wohlfahrtsstaat

    Soziale Sicherung als Grundvoraussetzung für das Funktionieren des Systems: Investments in spezifische Skills lohnen nur, wenn man auch sicher sein kann, damit bis zur Rente durchzukommen; Andererseits brauchen Firmen spezifisches Wissen, um die Nischenprodukte herzustellen

  4. Loyalität und langfristige Verbindung zwischen allen Akteuren

  5. Gefühl der Sicherheit schafft Möglichkeit für langfristiges Investment in das Unternehmen


What are the three “trajectories of liberalization” described by Thelen (2012)? How does she extend the Varieties of Capitalism framework?

  • Thelen geht davon aus, dass der Grad zu dem eine Kapitalismusform koordiniert ist hängt nicht mit dem Grad der Egalität zusammen

    • Vielmehr müssen diese als getrennte Faktoren verstanden werden

    • Auch in CRM kann es zu Ungleichheiten kommen

  • Die strenge Binarität sei nicht zu treffend und auch nicht von der Empirie gestützt

  • Thelen erweitert den klassischen VoC Ansatz und kombiniert ihn mit der Machtressourcentheorie, indem sie die Dualisierungstheorie (Insider-Outsider-Modell) heranzieht

  • CME und Ungleichheit

    • Arbeit unterteilt sich in Insider und Outsider

    • Die Insider, verfügen über spezifisches Wissen und profitieren von der Kapitalismusform und kooperieren mit dem Kapital = sie arbeiten eher in Exportbranchen

    • Outsider eher allgemeines Wissen und arbeiten im DL-Sektor

    • Die eigentliche Komplementarität zw. Kapital und Arbeit im CME ist dadurch aufgehoben, da dies nur noch für die Insider gilt

  • Koordination hängt vor allem von der Ebene ab, auf der koordiniert wird = verschiedenen Entwicklungspfaden bekommen

    • zwei-dimensionaler Raum: y= Gleichheit/Egalität, x= Koordinierung zw. Arbeit und Kapital

      1. LMEs bspw. USA geprägt von verstärkter Deregulierung = dominieren Kapitalkräfte die Arbeitskräfte, niedrige Gleichheit und Strategische Koordination

      2. Sektor oder Industrie Koordination (DE) geprägt von verstärkter Dualisierung gleiches Maß an Koordination, aber Abnahme der Egalität, Kapital verbindet sich mit den Insidern, MArkt entsteht nur in der Peripherie Outsider/ DL-Sektor (Insider-Outsider; nur Insider profitieren)

      3. Nationale Koordinierung (Skandinavien) flexibel eingebettet, abnehmende Koordination, bei gleichbleibender Egalität, Arbeitnehmer werden von einem universalisitschen WS abgesichert


What is meant by the concept of institutional comparative advantage according to the Varieties of Capitalism approach? How is it related to the type of innovation that different types of countries can develope?

  • Angelehnt an David Ricardo’s komparativen Vorteril, der sich aus geringeren Opportunitätskosten bei der Produktion eines Gutes im vergleich zum Konkurrenten ergibt und freien internationalen Handel somit vorteilhaftig macht

    • geht darüberhinaus, da es weniger um geografische Faktoren geht, Kapital is mobil geworden und somit kann die eigen Produktion überall hin ausgelagert werden

  • Erklärt warum bestimmte Nationen sich in bestimmten Produktionstypen oder -produkten spezialisieren

  • Institutionelle komparative Vorteile ergeben sich aus der (nicht-marktlichen) institutionellen Struktur eines Produktionsregimes, die es Unternehmen erlaubt eine bestimmte Waren oder Dienstleistung effizient und erfolgreich produzieren zu können

    • LME = radikale Innovationen

    • CME= inkrementelle

  • Die institutionellen Rahmenbedingungen, die diese Vorteile inkrementeller Innovation in CMEs auslöst:

    • CME = Fokus auf Spezialisierung und Nischenmärkte

    • verlangt hoch-qualifizierte Angestellte mit spezifischem Humankapital

    • Aufgrund von Anlagespezifität, würde sich eine Abhängigkeit von Transaktionen, das der Arbeitgeber einen verbidnlich anstellt, ergeben

    • wäre erst einmal irrational

    • ABER Arbeitslosenversicherung u.a. überwindet dieses Problem

      • Institution ergänzt sich also

  • Die institutionellen Rahmenbedingungen in LMEs

    • allgemeine Qualifikationen

    • hire&fire Logik

    • fluider Arbeitsmarkt


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Lea L.

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