VoC Grundidee
Gegenentwurf zur Neoklassis, nur ein Mechanismus wirtschaftlicher Koordination kennt = Koordination auf Makroebene: Marktmechanismen möglichst wenig staatliche Regulierung
Problem: Mikroebene: Strategische Interaktionen zwischen Marktakteuren ist zentral für wirtschafliche und politische Outcomes - beruhen auf nicht-marktlichen Institutionen
Welche Institutionen beeinflussen also diese strategische Interaktion?? Welche Insitutionen koordinieren Mikro- und Makroebene im Zusammenspiel?
VoC: Hall und Soskic (2001)
Verschiedene Modelle wirtschaftlicher Koordination
1. LMEs: wenig regulierende Institutionen, wenig bis keine Kooperation zw. Arbeit und Kapital = Konflikt
2. CMEs: starke Institutionen, die den Markt regulieren, Kooperation zwischen Arbeit und Kapital
Unterschiede ergeben sich aus unterschiedlicher institutioneller Struktur
Zwischen diesen Institutionen herrscht Komplementarität
Institutionen sind miteinander verbunden und effektiv auf einander abgestimmt
bspw. Ausbildungsmodell beeinflusst die späteren Arbeitsbeziehungen, die dann (zu mindest in CMEs) Arbeitsmarktinstitutionen beeinflussen
Historischer Institutionalismus
Institutionen sind fromelle und informelle Regeln
Ursache und Stabilität beeinflusst durch Zeit und Sequenz
Pfadabhängigkeit:
Institutionen sind historisch gewachsen (aus Machtverhältnissen/Konflikten)
einmal geschaffene Institutionen sind nur schwer veränderlich, aufgrund selbstverstärkender Prozese (Komplementarität: Koordinierungseffekt)
5 zentrale Sphären, auf denen sich die Unterschiede zwischen den Kapitalismusformen ausdrücken/analysiert werden
Which unit of analysis is at the center of the Varieties of Capitalism approach and why? What kind of institutionalism does this approach correspond to? What is the role of the state?
Verschiedene Arten der institutionellen Regulierung von Volkswirtschaften
Firmen zentrale Untersuchungseinheit
zentraler Akteur, der die Struktur einer Ökonomie maßgeblich beeinflusst, indem sie diejenigen Institutionen anstreben, die für sie in bestimmten Sachverhalten am effizientesten sind
ABER sie schaffen die Institutionen nicht, da es sich um kollektive Institutionen handelt!!
vgl. Schumpeter der Unternehmer, von ihm angetretene schöperische Zerstörung
Relational: Koordinierung mit anderen Akteuren
Wettbewerbsfähig: Industriebeziehungen, Weiterbildungen, eigenen Angestellten
Formelle und !Informelle Regeln!
betonen, dass sie ihr Konzept bewusst auf informelle Regeln ausweiten
Informelle Regeln: Strategische Koordination: Gleichgewichte kommen u.a. aufgrund von adaptiver Erwartung und dem Gefühl darrüber was in einem spez. Kontext angemessen ist zu stande
Sind zum einen gesätzlich o.ä. geschaffen UND
Zeit und Sequenz
Institutionen sind neben untrennbar mit ihrer Geschichte verbunden
Durch gemeinsame historische Erfahrungen entstehen gemeinsame Erwartungen, die den Akteuren eine effiziente Abstimmung untereinander ermöglicht
Pfadabhängigkeit: aufgrund von Zeit und Sequenz
Zu einem Zeitpunkt gegebene Verhältnisse manifestieren sich
Komplementarität = Koordinierungseffekt = Effektivität der einen Institution hängt von einer anderen ab
Ausbildungssystem und Arbeitsbeziehung
Produktionsregime = Ausbildungssystem
Ausbildungssystem = WS
Wandel nur schwer aufgrund von diesen Koordinierungseffekten
Der Staat
zentraler Akteuer
Aufgabe der politischen Entscheidungsträger besteht also darin, die Funktionsweise der Märkte zu verbesser
Ausgestaltung und Regulierung eines wirtschaftlichen Systems ist
Besonders in den bereichen Arbeitsmarktregulierung, der allgemeinen und beruflichen Bildung und der Unternehmensführung
erschwert aber auch die Umsetzung wirtschafts-politischer Maßnahmen
What are the main institutional features of liberal market economies (LMEs) according to the Varieties of Capitalism approach?
VoC-Ansatz, untersucht institutionelle Struktur verschiedener VWs anhand von 4 Analyseebenen
Markt als zentrale Institutitonen, die alle anderen Institutionen beeinflusst
Corporate governance und inter-firm Beziehung
Top Managemnt’s haben einseitige Kontrolle über alle firmenspezifischen Ressourcen und Strategien
Shareholder-Ansatz
Wettbewerbsorientierung: Produkte stehen in direkter Konkurrenz
Patentierungen als Schutz der Produkte
Kartellverhinderung
radikale Innovationen
“Hire and fire” policy ermöglicht hohe Fluktration, die eine Palette an Innovationen hervorbringen soll
Koordination erfolgt über deregulierte Märkte
Angebot und Nachfrage
Adam Smith invisible hand
Bildung/Qualifikationen und berufliche Ausbildung
Niedrig- und hochqualifizierte
Öffentliche oder private Bildung
Anfangsinvestition in allgemeine skills (“Hire&Fire” Logik = weniger Gefahr an die Transaktion gebunden zu sein)
Karriere nur durch Firmenwechsel möglich
Fluider Arbeitsmarkt (man wird da eingesetzt, wo man gebraucht wird)
Große Unternehmen zeichnen sich durch bürokratische Strukturen aus
Industrial Relations (Arbeitsbeziehungen)
Schwache Gewerkschaften und selten Betriebsräte
Individuelle Verhandlungen, Marktwettbewerb bestimmt Löhne und Inflation
Kurze Verträge
Fluider Arbeitsmarkt (hire&fire, kurzfristige Arbeitsverträge) aufgrund der Nachfrage nach allgemeinen skills und für den technischen-flow = Arbeitnehmer gehen dahin wo sie gebraucht werden
Marktwettbewerbs zwischen Unternehmen
Finanzierung
Finanzierung über Aktienmarkt: Entweder direkt durch Investoren (kaufen Anteile) oder Börsenwert bestimmt Kreditvergabe
Große Anzahl von unbeteiligten Investoren, die sich auf öffentlich verfügbaren Informationen -> aktuelle Rentabilität souverän
Fusionen und (feindliche) Übernahmen
Kurzfristige, diversifizierte Investitionen in umschichtbare Vermögenswerte
Wohlfahrtsstaat
Soziale Absicherung nur das was notwendig ist; Anreize für Arbeitgeber und -nehmer
Annahme zur Lösung Trilemma: Selbstverantwortung und aktive Teilnahme am AM
Keine wettbewerbswidrigen Absprachen
Kein Gefühl der Sicherheit: Andauernde Kampf ums Überleben (auch kurzfristig) → soll Innovationen befördern
What are the main institutional features of coordinated market economies (CMEs) according to the Varieties of Capitalism approach?
Markt wir komplementiert
Selten einseitige Top-Down Entscheidungen
Konsenssystem und Informationsaustausch
Produkdifferenzierung und Nischenfokussierung
inkrementelle Innovation
Maschienen, Autos, Exportsektor
Technologieverbreitung durch zwischenbetriebliche Verbindungen und gemeinsame R&D (Research&Development)
Zwänge und Anreize für Manager/Eigentümer: langfristige Verträge und begrenzte Aktienoptionen als Ausgleich
Produktionsregime benötigt spezifisches Humankapital = Überwindung der Transaktionsabhängigkeit durch Anlagenspezifität
Hochqualifizierte Arbeitskräfte (Nischenmärkte)
Firmenspezifisches (duale Ausbildung) oder branchenspezifiziertes Qualifikationen
Arbeitsautonomie und einvernehmlicher Informationsaustausch
Karriere <-> Aufstieg innerhalb desselben Unternehmens
Dichte und politische Bindungen ->
verbindliche Verträge und langfristige Beschäftigung
Zentralisierte Tarifverhandlungen: nationale oder sektorale Tarifverhandlungen -> gleicher Lohn für gleiche Qualifikation -> Abwerbung von Arbeitnehmern schwierig und inflationäre Tendenzen eingedämmt
Erhöhung des commitments in einem Unternehmen zu bleiben
Betriebsräte auf Unternehmensebene: tatsächliche Demokratie und Engagement
Koordination zwischen Unternehmen <-> relationale vs. formale Verträge
“Geduldiges Kapital”
Anleger die lange in spezifisches Unternehmen investieren
Kredit über den Kapitalmarkt würde die Währung aufwerten, den Wechselkurs gegenüber dem Ausland erhöhen und die Exporte verteuern
Kredite als Tausch gegen Aufsichtsratposten
Soziale Sicherung als Grundvoraussetzung für das Funktionieren des Systems: Investments in spezifische Skills lohnen nur, wenn man auch sicher sein kann, damit bis zur Rente durchzukommen; Andererseits brauchen Firmen spezifisches Wissen, um die Nischenprodukte herzustellen
Loyalität und langfristige Verbindung zwischen allen Akteuren
Gefühl der Sicherheit schafft Möglichkeit für langfristiges Investment in das Unternehmen
What are the three “trajectories of liberalization” described by Thelen (2012)? How does she extend the Varieties of Capitalism framework?
Thelen geht davon aus, dass der Grad zu dem eine Kapitalismusform koordiniert ist hängt nicht mit dem Grad der Egalität zusammen
Vielmehr müssen diese als getrennte Faktoren verstanden werden
Auch in CRM kann es zu Ungleichheiten kommen
Die strenge Binarität sei nicht zu treffend und auch nicht von der Empirie gestützt
Thelen erweitert den klassischen VoC Ansatz und kombiniert ihn mit der Machtressourcentheorie, indem sie die Dualisierungstheorie (Insider-Outsider-Modell) heranzieht
CME und Ungleichheit
Arbeit unterteilt sich in Insider und Outsider
Die Insider, verfügen über spezifisches Wissen und profitieren von der Kapitalismusform und kooperieren mit dem Kapital = sie arbeiten eher in Exportbranchen
Outsider eher allgemeines Wissen und arbeiten im DL-Sektor
Die eigentliche Komplementarität zw. Kapital und Arbeit im CME ist dadurch aufgehoben, da dies nur noch für die Insider gilt
Koordination hängt vor allem von der Ebene ab, auf der koordiniert wird = verschiedenen Entwicklungspfaden bekommen
zwei-dimensionaler Raum: y= Gleichheit/Egalität, x= Koordinierung zw. Arbeit und Kapital
LMEs bspw. USA geprägt von verstärkter Deregulierung = dominieren Kapitalkräfte die Arbeitskräfte, niedrige Gleichheit und Strategische Koordination
Sektor oder Industrie Koordination (DE) geprägt von verstärkter Dualisierung gleiches Maß an Koordination, aber Abnahme der Egalität, Kapital verbindet sich mit den Insidern, MArkt entsteht nur in der Peripherie Outsider/ DL-Sektor (Insider-Outsider; nur Insider profitieren)
Nationale Koordinierung (Skandinavien) flexibel eingebettet, abnehmende Koordination, bei gleichbleibender Egalität, Arbeitnehmer werden von einem universalisitschen WS abgesichert
What is meant by the concept of institutional comparative advantage according to the Varieties of Capitalism approach? How is it related to the type of innovation that different types of countries can develope?
Angelehnt an David Ricardo’s komparativen Vorteril, der sich aus geringeren Opportunitätskosten bei der Produktion eines Gutes im vergleich zum Konkurrenten ergibt und freien internationalen Handel somit vorteilhaftig macht
geht darüberhinaus, da es weniger um geografische Faktoren geht, Kapital is mobil geworden und somit kann die eigen Produktion überall hin ausgelagert werden
Erklärt warum bestimmte Nationen sich in bestimmten Produktionstypen oder -produkten spezialisieren
Institutionelle komparative Vorteile ergeben sich aus der (nicht-marktlichen) institutionellen Struktur eines Produktionsregimes, die es Unternehmen erlaubt eine bestimmte Waren oder Dienstleistung effizient und erfolgreich produzieren zu können
LME = radikale Innovationen
CME= inkrementelle
Die institutionellen Rahmenbedingungen, die diese Vorteile inkrementeller Innovation in CMEs auslöst:
CME = Fokus auf Spezialisierung und Nischenmärkte
verlangt hoch-qualifizierte Angestellte mit spezifischem Humankapital
Aufgrund von Anlagespezifität, würde sich eine Abhängigkeit von Transaktionen, das der Arbeitgeber einen verbidnlich anstellt, ergeben
wäre erst einmal irrational
ABER Arbeitslosenversicherung u.a. überwindet dieses Problem
Institution ergänzt sich also
Die institutionellen Rahmenbedingungen in LMEs
allgemeine Qualifikationen
hire&fire Logik
fluider Arbeitsmarkt
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