Wie gehen wir mit der Beobachtung von AM um, nach deren Zulassung?
Sicherheitsprobleme weiter erkennen, Nebenwirkungen, etc nach Zulassung
nicht randomisiert, kein Placebo
keine Studie wie im vorherigen Kapitel
Was sind wichtige Fragen die in Bezug auf Probleme, die durch ein in Österreich/Europa zugelassenes Arzneimittel entstehen?
was ist wenn der Verdacht dass das AM bei ordnungsgemäßer Anwendung eine bisher unerwarte Nebenwirkung verursacht?
wer muss das melden? Arzt
wem muss das gemeldet werden? der Behörde
Was ist wenn der Verdacht besteht, dass das Arzneimittel bei ordnungsgemäßer Anwendung nicht wirkt?
Welche Gruppen müssen sich damit Befassen Meldungen and die nationalen Behörden zu machen, wenn es nach Zulassung ein Problem mit dem AM gibt?
Angehörige der Gesundheitsberufe: Ärzte, Zahärzte, Dentisten, Hebammen, Apotheker, Gewerbetreibende, die zur Herstellung von Arzneimitteln oder zum Großhandel mit AM berechtigt sind und Drogisten
durch Meldungen können über Datenbanken Schlüsse gezogen werden und NW erkannt werden
Was ist die Pharmakovigilanz?
= Wissenschaft und Aktivitäten zur Detektion, der Erkenung, Bewertung, dem Verständnis und der Prävention von Nebenwirkungen oder sonstigen AM assoziierten Problemen.
Sie spielt eine entscheidende Rolle bei der Überwachung der Sicherheit von Medikamenten und Impfstoffen während ihres gesamten Lebenszyklus.
Was macht die EMA in Bezug aufs Pharmakokovigilanzsystem?
koordiniert Eu-Pharmakokovigilanz System
Unterstützt Einrichtungen und Prozesse zur Unterstützung von Pharmakokovizilanz
Jader MAH (marketing autorisation holder), jede Behörde und die EMA sind verpichtet ein Pharmakovigilanz-System zu betreiben
Österreich: BASG (Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen) gemeinsam mit der AGES-MEA (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH, Medizimarktaufsicht)
Wie ist der Kenntnisstand zur Sicherheit eines AM?
Zulassung: Auf Basis von Wirksamkeit und Sicherheit in klinischen Studien mit limitierter Zahl selektiver Patientenpopulationen.
zur Sicherheit: häufige/bestimmte NW sind zwar bekannt, aber seltene, sehr schwache NW nicht
ständige Überwachung nach Zulassung wichtig
nach Zulassung: bestimmte vor allem seltene UAM erst bei Anwendung in großer Patientenpopulation in real life erkannt
—> ständiges Sicherheitsmonitoring aller AM (Eu Pharmakovigilanz System)
—> einschießlich Spontanmeldesystem (einschließlich Ärzte, Apotheker)
Was verlangt die EU Pharmakovigilanz Gesetzgebung seit Juli 2012?
dass alle auf Medikationsfehler basierenden UAW im Eu-Bereich an EudraVIgilance, die EU Datenbank für UAW gemeldet werden
inkludiert auch UAW durch Medikationsfehler.
Welche Fälle sollen vorallem gemeldet werden?
Auch Verdachtsfälle (von schweren Nebenwirkungen)
alle schweren UAE, die als schwer und unbekannt angesehen werden
Uaw von neu eingeführten Substanten (bis 5 Jahre nach Zulassung): Arzt muss dies einschätzen
Alle bisher unbekannten UAW
alle UAW die bei Kindern auftreten
Verzögert auftretende UAW
Beobachtung, dass eine Reaktion zunehmend häufig auftritt
Beobachtete Medikationsfehler (auch bisher nicht bekannt Arzneimittelwechselwirkungen, mit kürzlich zugelassenen AM )
Was sind Nebenwirkungen?
= side Effekt
weit gefasst, Begriff veraltet
nicht beabsichtigter Effekt eines in normaler Dosierung eingesetzen Arzneimittels, der aus pharmakologischen Eigenschaften eines AM resultiert.
Sowohl günstige, als auch ungünstige Wirkungen eines AM eingeschlossen, die neben der Hauptwirkung auftreten.
Was sind UAW?
Reaktion auf ein Arzneimittel, die schädlich und unbeabsichtigt ist und bei Dosierungen auftritt, wie sie normalerweise beim Menschen zur Prophylaxe, Diagnose oder Therapie eingesetzt werden
Kausaler Zusammenhang mit Einnahme: mindestens „möglich“ (kann nicht ausgeschlossen werden)
Bestimmte Nebenwirkungen sind möglich vs. treten sicher auf (Steigerung)
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Nebenwirkung nicht auftritt
„bei Einnahme sind folgende Nebenwirkungen möglich“
Nicht eingeschlossen: nicht bestimmungsgemäßer Gebrauch (z.B. Überdosierung)
Was sind unerwünschte Ereignisse?
jedes Event in Placebo und AM Gruppe wird erfasst und niedergeschrieben.
jedes unerwünschte medizinische Ereignis (Befindlichkeitsstörungen, subjektive und objektive Krankheitssymptome) in zeitlichem Zusammenhang mit Einnahme
Auch solche, die während einer medikamentösen Therapie unabhängig von einer möglichen Kausalität beobachtet werden (z.B. nicht Arzneimittel-bedingter Unfall)
Meist im Rahmen einer klinischen Studie, in der alle unerwünschten Ereignisse primär ohne einen Kausalzusammenhang mit Einnahme der Studemedikation dokumentiert werden
Was sind schwere ADR?
Ist tödlich oder lebensbedrohend
Führt zu Arbeitsunfähigkeit oder einer dauerhaften Behinderung
Erfordert eine stationäre Behandlung oder hat ihre Verlängerung zur Folge
Führt zu einer kongenitalen Anomalie/Geburtsdefekt
Oder
Führt beinahe zu einer der oben angeführten Situationen (àalles was intuitiv belastend/schwer ist)
Wie erfolgt die Kausalitätsbeurteilung von UAW?
Verhältnis zwischen Nutzen und Risiko: Beurteilung
abgestufte Wahrscheinlichkeitsgrade: sicher, wahrscheinlich, möglihch, unwahrscheinlich, unklassifiziert
Zeitlicher Zusammenhang zwischen der Verabreichung des AM und dem Auftreten einer UAW, Reaktion bei Absetzund und ggf einer erneuten Exposition
was passiert beim Absetzen und erneuter Gabe: es kommt zu erneuter NW
Wahrscheidnlichkeit anderer Gründe
andere Medikamente, WW
Pharmakologische Plausibilität (einschließlich Art und Häufigkeit bekannter UAW)
bei manchen Medikamenten erwartet man bestimmte NW (wg Wirkmechanismus etc. )
Nutzen vs. Risiko abwägen
Wie ist die Definition von “Möglich”?
klinisches Ereignis einschließlich eines auffälligen Laborwertes, das in einem plausiblen zeitlichen Zusammenhang mit der Gabe eine AM auftritt
kann aber auch durch Begleiterkrankungen oder Komedikation erklärt werden
Informationen Über die Reaktion beim Absetzen können fehlen oder unklar sein
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