Was bedeutet Gesundheitsförderung?
Stärkung der Gesundheitsressourcen im Sinne der Salutogenese (individueller Entwicklungs- und Erhaltungsprozess von Gesundheit). Die Perspektive der Gesundheitsursache.
Ansatz: Was hält mich gesund ?
Was bedeutet Präventation?
Vermeidung von Gesundheitsrisiken im Sinne der Pathogenese (Entstehung einer psychischen oder physischen Erkrankung oder der Verlauf eines krankhaften Prozesses bis zur Entstehung der Erkrankung)
Welche Ursache erzeugt Krankheit-wie lässt es sich verhindern/entgegensteuern?
Zitat: “Versuch, durch gezieltes Eingreifen (Intervention) das Auftreten von Krankheiten oder unerwünschten Zuständen (psychischer oder physischer Art) weniger wahrscheinlich zu machen, zu verhindern oder zumindest zu verzögern.”
Wie wirken Gesundheitsförderung und Präventation zusammen ?
Zur Verbesserung und Erhaltung von Gesundheit.
Wie wird (in welchen Formen) Präventation unterschieden?
-Zeitpunkt der Präventation
-Präventationsstrategie
-Präventationsmethode
-Zielgruppe
Präventationsformen/-stufen
Form
Zeitpunkt
Ziele
Adressaten
Beispiel
Primordialpräventation
frühstmöglich
Entstehung von Risikofaktoren verhindern
gesunde Personen
Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden, Masken tragen COVID-19
Primärpräventation
vor Eintritt einer Krankheit
Entstehung einer Erkrankung verhindern
Personen ohne Symptomatik mit Risikofaktoren
Aufklärung über gesundheitlich beeinträchtigende Verhaltensweisen oder Risikofaktoren bzw. Aufzeigen von Möglichkeiten zur Förderung der Gesundheit noch bevor Risikofaktoren oder die Erkrankung selbst bestehen
Sekundärpräventation
in Frühstadien einer Krankheit
Erkrankungen im Frühstadium vor Eintreten von Symptomen erkennen
latent kranke Personen
Screening- oder Vorsorgeuntersuchungen, die eine Aufdeckung symptomloser Erkrankungen bei scheinbar gesunden Individueen ermöglicht
Teritärpräventation
nach Manifestion/Akutbehandlung einer Krankheit
Folgeschäden vermeiden
klinisch kranke Personen mit chronischer Beeinträchtigung und/oder nach Rheabilitation
Rehabilitationsmassnahmen, Anschlussheilbehandlungen
Was ist der Unterschied von Verhaltenspräventation und Verhältnispräventation?
Verhaltenspräventation greift am Verhalten der Einzelperson &Verhältnispräventation als Ansatz an der menschlichen Umwelt zur Kontrolle/Beseitigung von Gesundheitsrisiken.
Die Verhaltensprävention bezieht sich auf das individuelle Gesundheitsverhalten eines einzelnen Menschen und soll dessen Gesundheitskompetenz stärken, indem Risikofaktoren (z.B. Bewegungsmangel, Konsum von Nikotin und Alkohol, einseitige Ernährung) reduziert werden. Die Verhältnisprävention berücksichtigt die Lebens- und Arbeitsverhältnisse (z. B. Wohnumgebung, Einkommen, Bildung), die ebenfalls eine Auswirkung auf die Gesundheit haben können.
Was ist das Ziel von Verhaltenspräventation?
Ziel der Verhaltensänderung und/oder Motivation zu bestimmten präventiven Maßnahmen, z.B.
-Nutzung von Kondomen
-Teilnahme von Impfungen
-Rauchstopp
-Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen
Wie ist die Verhältnispräventation definiert bzw. was soll sie bewirken ?
Sie hat Auswirkung auf ökologische, sozialökonomische, kulturelle Faktoren, z.B.
-Verbot von Zigrattenwerbung
-Serienmäßiger Einbau von Airbags
-Flächendeckende Fluoridierung des Trinkwassers
Wie werden die Präventationsansätze nach Zielgruppe definiert bzw. wen sollen sie erreichen ?
(hier: universell, selektiv und indiziert)
Universell (breite Masse, die Bevölkerung): Suchtpräventive Vorträge, Schuprogramme zur Förderung der Lebenskompetenzen, Maßnahme am Arbeitsplatz
Selektiv (Risikogruppen): An Personen, die gefährdet erscheinen Substanzen zu missbrauchen/abhängig zu werden z.B. Kinder alkoholkranker Eltern
Indiziert: Jugendliche, die an Wochenenden viel Rauchen und Trinken
Was sind Präventationsmethoden?
Während des Unterrichtes sollten wir 3 Präventationsmethoden recherchieren. (beruht auf meinen eigenen Rechercheergebnissen)
Was sind Psychoedukative Verfahren ?
Besondere Form des verhaltenstherapeutischen Vorgehens. Dem Pat. (+Angehörigen) wird versucht das Verständnis für die eigene Erkrankung näher zu bringen/zu verbessern.
Anwendungsbeispiele:
Essstörungen, Alkoholabhängigkeit
Ziel: Änderung des Verhaltens bewirken (durch Verständis, Verantwortung und Bewältigung)
Was sind Normativ-regulatorische Verfahren ?
Politikgegebenes Verfahren. Durch Verbote (gesetzlich), Vorschriften, Gesetze und Gebote werden Richtlinien zum öffentlichen und privaten Leben gestellt. Durch Androhungen und Abschreckung von Gesetztesbrechung sollen diese verstärkt werden. So wird automatisch ein gesellschaftlich akzeptiertes und angepasstes Verhalten hervorgebracht.
Anwendungsbeispiel:
Masken-, Test- und Impfpflicht während der Corona Pandemie.
Anschnall- und Helmpflicht, sowie Promillegrenze im Strassenverkehr.
Ziel: Wollen individuelle Verhaltensänderungen unterbinden und das gesellschaftliche Leben beeinflussen
Was sind ökonomische Anreiz- und Bestrafungssysteme?
Politik/staatlich gegebenes Verfahren. Es werden unterschiedliche Ansätze zur Förderung eines gesundheitsbewusstem Verhalten gesetzt, um zur Inanspruchnahme der Präventationsmaßnahmen zu motivieren und aktivieren. Ähnliche Ausrichtung wie normativ-regulatorisch.
Steuererhöhung, um eine Veränderung des Nachfrage und Konsumverhaltens der Bürger zu erzielen.
Beitragsermäßigung für Versicherte bei Inanspruchnahme präventativer Angebote.
Ziele: “Steuerung” der Gesellschaft.
Was sind die 5 zentralen Handlungsbereiche der Gesundheitsförderung?
Entwicklung einer gesundheitsförderlichen Gesamtpolitik z.B. Krankenversicherung
Schaffung von die Gesundheit unterstützenden Umwelten z.B. Naturparks, Grünflächen, autofreie Städte
Entwicklung von Gesundheitskompetenzen und Bewältigungsstrategien im Umgang mit Gesundheit und Krankheit. z.B. Bilder auf Zigarettenschachteln, Ernährung in Schulen
Stärkung gesundheitsbezogener Gemeinschaftsaktionen. z.B.Blutspende, Sportfeste
Neuorientierung der Gesundheitsdienste, die über die medizinisch-kurativen Betreuungsleistungen hinausgehen und deren Zugang verbessern. z.B. Ärzte auf Rädern, Obdachlosenheime
Über welche drei Aspekte ist der ganzheitliche Ansatz der Gesundheitsförderung geboten?
Gesundheit als Teil der gesamten Umwelt bzw. Lebensbedingungen des Menschen
Befähigung der Menschen zur Selbstbestimmung und Selbstverantwortung für ihre Gesundheit = Empowerment
Stärkung von Schutzfaktoren und Ressourcen zur Gesundheitsentwicklung
Was sind die 4 Schutzfaktoren und Ressourcen in der Gesundheitsförderung ? ( mit jeweils 2 Beispielen)
a) Soziale und wirtschaftliche Faktoren
genügend Wohnraum für alle, erschwingbarer Wohnraum
Wochenmärkte/Bauernmärkte
Mutterschutz, Arbeitschutz, Hartz IV. Elternzeit
b) Umweltfaktoren
Lichter nach 22 Uhr in dunklen Straßen/Gassen
Ausgleichsflächen, die nach großen Bauprojekten geschaffen werden
keine Steingärten, viel Grünfläche
Umweltzonen, saubere Luft, kein Krieg
c) Verhaltensbezogene und psychische Faktoren
Suchtpräventation (AA), Suchthilfe
Inkognito-Cafes
Zigarrettenschachteln mit abschreckender Werbung
genug Therapieplätze
d) Zugang zu gesundheitsrelevanten Leistungen
Mobile Ärzte, Landärzte
Tafel/Suppenküche
Krankenversicherung
Obdachlosenunterkünfte
Kurz zur Erläuterung “Settingsansatz” in der Gesundheitsförderung= bedeutet «Lebensweltansatz» und ist eine Kernstrategie der Gesundheitsförderung, bei dem es im Wesentlichen darum geht, die Akteur:innen in den Settings dabei zu unterstützen, ihre eigene Lebenswelt gesundheitsförderlich zu gestalten.
Hierbei wird Verhaltens- und Verhältnisbezogene Maßnahmen zur Gesundheitsförderung verbunden
Berücksichtigt werden dabei:
der Menschen und sein Gesundheitsverhalten
Sozialsysteme und Organisationen vor Ort
Rahmenbedingungen des Lebens vor Ort: leben, lernen, arbeiten und konsumieren
Was ist die Zielsetzung des Settingansatz in der Gesundheitsförderung?
Beeinflussung des Gesundheitsverhaltens am Ort der Entstehung
Verminderung lebensstillbedingter Gesundheitsrisiken
Stärkung der Gesundheitskompetenzentwicklung
Förderung der Inanspruchnahme von Gesundheitsangeboten bestimmter Zielgruppen
Beispiele für etabilierte Settings in der Gesundheitsförderung?
gesunde Städte
gesundheitsfördernde Schulen
gesundheitsfördernde Betriebe
gesundheitsfördernde Krankenhäuser
gesundheitsfördernde Gefängnisse
gesundheitsfördernde Hochschulen
Was ist Public Health?
Public Health = Öffentliche Gesundheit/Gesundheitspflege; Gesundheitswissenschaft
Multidisziplinäres wissenschaftliches Fachgebiet
->Zusammenarbeit von Mitarbeitern aus Gesundheitswesen, Soziologie, Pädagogik, Journalismus
Ziel: Gesunderhaltung/Gesundheitsförderung der Bevölkerung durch geeignete Maßnahmen
Was sind Teilgebiete von Public Health?
Epidemiologie
Gesundheitsökonomie
Gesundheitsberichterstattung
Sozialmedizin
Ethik
Gesundheitspolitik
Public Health Grafik
Ottawa Charta: Was ist das ?
In Ottawa wurde 1986 bei einer internationalen Konferenz zu “Gesundheit für alle” aufgerufen. Es wurde ein Charta verabschiedet in dem mögliche Punkte zur Gesundheitsförderung (bis zum Jahr 2000 und darüber hinaus) festgehalten wurden.
Ottawa-Charta: Welche Oberthemen wurden behandelt?
Gesundheitsförderung
Vorraussetzungen für die Gesundheit
Interessen vertreten
Befähigen und ermöglichen
Vermitteln und vernetzen
Gesundheitsfördende Gesamtpolitik entwickeln
Gesundheitsförderliche Lebenswelt schaffen
Gesundheitsbezogene Gemeinschaftsaktionen unterstützen
Persönliche Kompetenzen entwickeln
Gesundheitsdienste neu orientieren
Weg in die Zukunft
Ottawa-Charta: Wozu ruft es auf?
gesundheitsfördernde Gesamtpolitik - eindeutiges politisches Engagement für Gesundheit und Chancengleichheit in allen Bereichen
Bestrebungen entgegenwirken,die auf….gerichtet sind:
Herstellung von gesundheitsgefährdende Produkten
Erschöpfung von Ressourcen
ungesunde Umwelt- und Lebensbedingungen
ungesunde Ernährung
gesundheitlichen Unterschiede innerhalb der Gesellschaften abbauen
Menschen sollen sich selbst als Träger ihrer Gesundheit anerkennen - hierbei unterstützen und finanziell befähigen sich selbst, Famile und Freunde gesund zu erhalten
Gesundheitsdienste umzuorientieren - Zusammenwirken der Gesundheitsdienste mit anderen Sektoren
Gesundheit und ihre Erhaltung als eine wichtige gesellschaftliche Investition und Herausforderung betrachten
=Sich zu einer starken Allianz zur Förderung der öffentlichen Gesundheit zusammenzuschließen
Das Mehrebenenmodell: Was hat es mit dem Ottawa-Charta zu tun?
Es ist ein Hilfsmittel, um das Ziel “Gesundheit für alle” erfolgreich umzusetzen.
Im Charta liest sich heraus das Gesundheit nicht nur jedes einzelne Individuum betrifft, sondern überall in der Wirtschaft wiederzufinden ist. Das Mehrebenenmodell ist so aufgebaut, das es aufeinander aufbaut und jede Ebene die andere positiv, wie auch negativ beeinflussen kann.
Wenn die Bürger und Bürgerinnen in einem Staat eine gute Gesundheit aufweisen, gibt es auch eine positive Entwicklung im sozialen, ökonomischen und persönlichen Wachstum.
Das Mehrebenenmodell
Das Mehrebenenmodell: Was sind die festgelegten Handlungsstrategien?
Interessen vertreten, befähigen und ermöglichen und vermitteln und vernetzen
Dies umfasst aktives Eintreten für die Gesundheit, bestehende Unterschiede im Gesundheitssystem verringern, selbstbestimmt ein größtmögliches Gesundheitspotential entwickeln und das alle Ebenen aktiv und dauerhaft kooperieren.
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