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Informations- und Koordinationsprobleme
Hätte jede Ressource nur eine Verwendung und blieben die Bedürfnisse der Menschen unverändert, wäre „ökonomisches Denken“ deutlich unkompliziert.
Stattdessen: Realität einer arbeitsteiligen Gesellschaft ist komplex und dynamisch!
→ unzählige verschiedene (knappe) Ressourcen mit unzähligen alternativen Verwendungs- und Kombinationsmöglichkeiten zur Produktion von Gütern (Angebot) treffen auf unzählige sich wandelnde Bedürfnisse (Nachfrage).
Was wird produziert?
Wie wird produziert?
Für Wen wird produziert?
Markt in Aktion… die Nachfragekurve
Die Nachfragekurve (D(p)) beschreibt die Beziehung zwischen Preis (p) und der nachgefragten Menge (q) eines Gutes.
Die Nachfragekurve zeigt die Nachfrage in Abhängigkeit vom Preis (Preis auf der vertikalen y-Achse, Nachfrage auf der horizontalen x-Achse): bei hohen Preisen wird wenig nachgefragt, bei sinkenden Preisen immer mehr. Die Nachfragekurve fällt entsprechend.
Der Prohibitivpreis ist der Preis, zu dem das Gut nicht mehr nachgefragt wird.
Keine Nachfrage, wenn der Preis am höchsten ist
Die Sättigungsmenge ist die nachgefragte Menge eines Gutes bei einem Preis von Null.
Höchste Nachfrage, wenn der Preis bei Null liegt
Beides Extreme
Bei „normalen“ Gütern ist die Steigung der Nachfragekurve negativ („Gesetz“ der Nachfrage).
Warum ist das so?!
→ aus individuellem Blickwinkel u.a. durch den abnehmenden Grenznutzen des Gutes: je niedriger der Preis für ein Gut, desto eher sind Konsument:innen bereit, eine zusätzliche Einheit zu konsumieren…
Gesetz der Nachfrage
Oben wurde das Gesetz der Nachfrage beschrieben: je höher der Preis eines Guts, desto geringer die Nachfrage der Konsumenten nach dem Gut (bzw. aus Sicht der Unternehmen: desto geringer der Absatz / Verkauf).
Markt in Aktion… entlang der Nachfragekurve
Eine Veränderung des Preises (z.B. für Äpfel) führt c.p. zu einer veränderten Nachfrage nach einem Gut.
Beispiel: steigende Preise für Äpfel…
Einkommenseffekt: Steigt der Preis von Äpfeln, steht insgesamt weniger Einkommen zur Verfügung, um Äpfel (und andere Güter) zu kaufen…
→ es werden weniger Äpfel nachgefragt.
Substitutionseffekt:
Steigt der Preis von Äpfeln, kosten andere Güter in Relation weniger. Einige Konsument:innen werden ihre Nachfrage nach Äpfeln durch vergleichbare Güter (z.B. Birnen) substituieren... → es werden weniger Äpfel nachgefragt.
Preis geht nach unten, Nachfrage nach oben
Preis geht nach oben, Nachfragee nach unten
Markt in Aktion… verschieben der Nachfragekurve
Ereignisse, die bei gegebenem Preis die Nachfrage nach einem Gut verändern, führen hingegen zu einer Verschiebung der Nachfragekurve.
Welche Ereignisse führen zu einem entsprechenden Anstieg der Nachfrage und warum?
Zum Beispiel:
→ gestiegenes Einkommen…
→ gestiegene Preise von Substitutionsgütern, wie Birnen, dann kaufen die Leute mehr Äpfel
→ Erwartungen eines zukünftigen Preisanstiegs…
→ Anzahl der Konsument:innen steigt…
→ gestiegene Präferenz für das Gut…
… im Falle eines Rückgangs der Nachfrage, Beispiele entsprechend mit umgekehrten Vorzeichen
Der Gleichgewichtspreis
Gleichgewichtspreis: Der Gleichgewichtspreis, auch als Marktpreis bekannt, ist der Preis, bei dem die Nachfrage nach einem Gut oder einer Dienstleistung genau mit dem Angebot übereinstimmt. In einem freien Markt wird der Gleichgewichtspreis durch das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage bestimmt.
Was passiert also im Falle eines Anstieges der Nachfrage nach einem Gut bei bestehendem Angebot auf dem Markt?
→ der Gleichgewichtspreis des Gutes steigt (p1 < p3)
→ gleichzeitig steigt die Gleichgewichtsmenge (q1 < q3), da zum höheren Preis größere Mengen des Gutes angeboten werden (können).
Was passiert im Falle eines Rückgangs der Nachfrage?
→ Verschiebung der Nachfragekurve nach links
→ der Gleichgewichtspreis des Gutes sinkt
→ gleichzeitig sinkt die Gleichgewichtsmenge, da zum niedrigeren Preis lediglich geringere Mengen des Gutes angeboten werden (können).
Nachfrage nach unten bedeutet, die Preiskurve zu verschieben
Markt in Aktion… die Angebotskurve
Die Angebotskurve (S(p)) beschreibt die Beziehung zwischen Preis (p) und der angebotenen Menge (q) eines Gutes.
Unter „normalen“ (Wettbewerbs-)Bedingungen ist die Steigung der Angebotskurve positiv („Gesetz“ des Angebotes).
Die Angebotskurve zeigt, wieviel die Hersteller / Unternehmen in Abhängigkeit vom Preis anbieten. Steigen die Preise, steigt der Anreiz, die nachgefragten Produkte herzustellen, immer mehr Anbieter kommen auf den Markt.
→ Bei höheren Stückpreisen lohnt es sich für Anbieter:innen ihre Produktionskapazitäten auszuweiten (zunehmende Grenzkosten…).
… und / oder …
→ Bei höheren Stückpreisen lohnt es sich für neue Anbieter:innen in den Markt einzutreten, die zuvor nicht kostendeckend produzieren konnten.
Wenn ein Herrenanzug 200 € kostet, wird der Markt v.a. von großen Herstellern bedient, die zu diesen Preisen Konfektionsware produzieren können.
Stiege der Marktpreis für Anzüge auf 1.000 €, könnten auch kleinere Schneidereien oder gar einzelne Schneider mit höheren Herstellungskosten den Markt betreten. Mittel- bzw. langfristig führt dies dazu, dass die Preise wieder sinken.
In die andere Richtung: fallen die Preise, sind viele Anbieter nicht mehr in der Lage, ohne Verluste zu produzieren; sie geben das Geschäft auf oder gehen in die Insolvenz, die Zahl der Anbieter sinkt.
Markt in Aktion… entlang der Angebotskurve
Eine Veränderung des Preises (z.B. für Äpfel) führt c.p. zu einem veränderten Angebot nach einem Gut.
Beispiel: steigende Preise für Äpfel bedeutet für…
… bestehende Anbieter:innen:
Steigt der Preis von Äpfeln, lohnt es sich für Apfelplantagen in verbesserte Düngeverfahren, Bewässerung, Schädlingsschutz etc. zu investieren und/oder zusätzliche Kapazitäten zu erschließen.
→ es können mehr Äpfel angeboten werden.
… potenzielle neue Anbieter:innen:
Steigt der Preis von Äpfeln, können zusätzliche Anbieter:innen in den Markt eintreten, die mit ihren Voraussetzungen (Kostenstruktur; Technologiestand; Knowhow etc.) zuvor nicht kostendeckend produzieren konnten.
Markt in Aktion… verschieben der Angebotskurve
Ereignisse, die bei gegebenem Preis das Angebot von einem Gut verändern, führen hingegen zu einer Verschiebung der Angebotskurve.
→ gesunkene Inputpreise… Was passiert also im Falle eines Rückganges des Angebotes eines Gutes bei bestehender Nachfrage auf dem Markt?
→ Entwicklung verbesserter Produktionstechnologie…
→ Erwartungen eines zukünftigen Preisrückgangs…
→ Anzahl der Produzent:innen steigt…
→ günstigere Bedingungen: natürliche (z.B. Klima) oder gesellschaftliche (z.B. Institutionen
Was passiert also im Falle eines Rückganges des Angebotes eines Gutes bei bestehender Nachfrage auf dem Markt?
→ der Gleichgewichtspreis des Gutes steigt (p1 < p2)
→ gleichzeitig sinkt die Gleichgewichtsmenge (q1 < q2), da zum höheren Preis geringere Mengen des Gutes nachgefragt werden (Bewegung entlang der Nachfragekurve…)
Angebotskurve verschiebt sich nach oben (nach links), wenn der Rückgang des Angebotes eines Gutes bei bestehender Nachfrage passiert (Der Gleichgewichtspreis steigt)
Was passiert im Falle eines Anstieges des Angebotes?
→ Verschiebung der Angebotskurve nach rechts
→ gleichzeitig steigt die Gleichgewichtsmenge, da zum niedrigeren Preis größere Mengen des Gutes nachgefragt werden
→ Das Angebot weitet sich aus
Markt in Aktion… drei Fragen ???
1. Warum finden auf einem Markt alle Verkäufe und Käufe eines Gutes zum selben Preis statt?
Gegenfrage: Was würde passieren, wenn ein Anbieter das Gut zu einem höheren Preis anbietet (bzw. nur anbieten kann) als die Konkurrent:innen?
→ Er würde in der Regel nichts verkaufen, weil andere Anbieter ihn unterbieten würden.
Preiskampf nach unten bis zu einem Euro, wenn man Gewinn machen möchte (Grenzkosten=Preis), quasi Wettanbieterstreit nach unten, wenn alle nach Profit streben, werden nicht mehr wirklich Profite realisiert
Gibt keinen Anreiz nach unten, letzte verfügbare einhheit ist zum Produktionspreis abzugeben,
Nach oben kauft niemand
Der Angebotsüberschuss
Gleichgewichtspreis bei Smartphones bei 500 Euro = der Preis, bei dem die Menge der angebotenen Smartphones der Menge entspricht, die die Verbraucher kaufen möchten
Marktpreis liegt bei 600 Euro —> führt zu einem Angebotsüberschus
Gleichgewichtspreis und -menge: Der Gleichgewichtspreis beträgt 500 Euro pro Smartphone, und zu diesem Preis möchten Käufer und Verkäufer genau die gleiche Menge an Smartphones handeln.
Preis über dem Gleichgewichtspreis: Angenommen, der Marktpreis liegt plötzlich bei 600 Euro pro Smartphone, weil die Hersteller die Preise erhöhen, um höhere Gewinne zu erzielen.
Sinkende Nachfrage: Bei einem höheren Preis könnte die Nachfrage der Verbraucher nach Smartphones sinken, da einige potenzielle Käufer möglicherweise nicht bereit sind, 600 Euro zu zahlen.
Erhöhtes Angebot: Gleichzeitig könnten die Hersteller aufgrund der Aussicht auf höhere Gewinne dazu neigen, mehr Smartphones anzubieten.
Angebotsüberschuss: Das Ergebnis ist ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage. Es gibt mehr Smartphones auf dem Markt als die Verbraucher zu den höheren Preisen kaufen möchten.
Warum sinkt der Marktpreis, falls er über dem Gleichgewichtspreis liegt?
Der Marktpreis hat eine Ausgleichsfunktion und bereinigt den Markt. Beim Gleichgewichtspreis kommen alle Anbieter und Nachfrager zum Zuge, die bereit sind, ihre Güter zu diesem Preis zu kaufen und verkaufen.
Der Gleichgewichtspreis führt somit zum möglichst höchsten Umsatz am Markt.
→ Bei gegebener Angebots- und Nachfragekurve führt der Preis p* zu einem Angebotsüberschuss des Gutes (Angebotsmenge > Nachfragemenge).
→ Für die einzelnen Anbieter:innen besteht der Anreiz, ihren Überschuss zu einem niedrigeren Preis als ihre Konkurrent:innen zu verkaufen.
→ Der Überschuss „drückt“ den Preis nach unten, bis sich Angebot und Nachfrage entsprechen.
a. Man würde viel zu viel produzieren, Nachfrage kommt nicht mit, Marktteilnehmer sollen Preise als gegeben sehen und ihre Produktpreise daran anpassen,
3. Warum steigt der Marktpreis, falls er unter dem Gleichgewichtspreis liegt?
→ Bei gegebener Angebots- und Nachfragekurve führt der Preis p- zu einem Nachfrageüberschuss und damit zu einer Knappheit des Gutes (Angebotsmenge < Nachfragemenge).
→ Die einzelnen Nachfrager:innen werden bereit sein, höhere Preise zu bieten, um ihren Bedarf nach dem Gut zu decken.
→ Die Knappheit „drückt“ den Preis nach oben, bis sich Angebot und Nachfrage entsprechen.
Knappheit auf dem Markt,
Drückt die Preise nach oben
Mehr Nachfrage als Angebot (Preise steigen)
Mehr Angebot als Nachfrage (Preise sinken)
Fragen wie: Was passiert, wenn auf dem Markt Angebotsknappheit herrscht?
Konsumenten bezahlen höhere Preise für ein Produkt und drücken so den Marktpreis wieeeder nach oben
Kann Produzenten anreizen, mehr zu produzieren
Subsititutionsgüter heranziehen
Das Marktgleichgewicht
Im Schnittpunkt von Angebot und Nachfrage befindet sich das Marktgleichgewicht (E*) mit entsprechendem Gleichgewichtspreis (p*) und Gleichgewichtsmenge (q*).
Was ist das Besondere an diesem Punkt?!
→ kein Überschuss, keine Knappheit an Güter…
→ alle Nachfrager:innen haben ihre Kaufabsichten verwirklicht…
→ alle Anbieter:innen haben ihre Verkaufspläne verwirklicht…
→ Konsumentenrente maximal…
→ Produzentenrente maximal…
= effizientes Ergebnis (für die Beantwortung der fünf Grundfragen des Wirtschaftens)
Und warum nochmal Entdeckungsverfahren…?!
Märkte können in der Regel nicht isoliert (nach einem Gut) und statisch analysiert werden…
→ ceteris paribus Bedingung (= c.p.) und komparative Statik
(= Vergleich von stabilen Gleichgewichtszuständen) sind modelltheoretische Annahmen!
→ Die Realität ist hingegen komplex und dynamisch…
Eine Vielzahl von Nachfrager:innen trifft auf einer Vielzahl von interdependenten Märkten auf eine Vielzahl von Anbieter:innen. Mit Blick auf den Konsum bzw. die Produktion von den unterschiedlichsten Gütern treffen beide Seiten in Reaktion aufeinander und auf sich wandelnde Bedingungs- und Informationslagen unentwegt unzählige Handlungsentscheidungen nach dem „tiral-and-error Prinzip“…
Gibt es den objektiven Wert eines Gutes? Eher nicht, sondern eher ein individueller Wertbegriff, jeder drückt eine individuelle Wertschätzung aus
Funktionen des Preises auf dem Markt
In einer Marktwirtschaft koordiniert die Preisbildung das nie endende individuelle und gesellschaftliche Entdeckungsverfahren nach wohlfahrtseffizienten Marktergebnissen. Dabei erfüllen Preise folgende Funktionen…
Anreizfunktion
→ Ein steigender Preis signalisiert eine gestiegene Nachfrage (= Wertschätzung) nach bestimmten Gütern und damit einen attraktiven Markt für Anbieter:innen und umgekehrt (Kapazitätsausbau oder Markteintritt neuer Anbieter:innen).
Ausgleichsfunktion
→ Flexible Preise ermöglichen es im Wettbewerb Angebot und Nachfrage zum Ausgleich zu bringen. Konsument:innen und Produzent:innen stimmen so ihre individuellen Entscheidungenaufeinander ab.
Indikatorfunktion
→Preise können als Indikatoren für die Knappheit von Gütern (und Ressourcen) dienen. Bei einer Knappheit (Nachfrage > Angebot) ist der Preis tendenziell höher bzw. steigt.
→ Wenn sehr hohe Preise, kann sein, das das Gut knapp ist
Allokationsfunktion
Lenkungsfunktion bzw. Rationierungsfunktion):
→Preise lenken Ressourcen (= Produktionsfaktoren) in diejenige Verwendung bzw. Produktion bestimmter Güter, wo sie am dringendsten benötigt werden, also der höchste Preis für sie bezahlt wird.
→Gleiches gilt für den Konsum von Gütern…
→ Produktion bestimmer Güter, wo sie am dringendsten benötigt werden
Marktpreise reflektieren Angebot und Nachfrage der Güter →Idealerweise reflektieren Preise daher die Vorlieben der Konsumenten und die Grenzen der Ressourcen. → Märkte führen zu ökonomisch effizienten Ergebnissen. → Dies stimmt jedoch nur unter theoretischen Annahmen, die in der Realität nicht immer bestehen. → Die Effizienz von Märkten beruht auf bestimmte Voraussetzungen
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