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Technikkurs

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by Marlon E.

Beschreiben sie die 2. Phase der 3 Phasen der Zahnbewegung nach Reitan

https://www.thieme-connect.de/products/ebooks/pdf/10.1055/b-0034-18342.pdf

  1. Hyalinisation ( unerwünscht, erfolgt häufig)

    • weiter Belastung von bis zu 2 Wochen

    • Zahnbewegung kommt zum Stillstand

    • bei maximal komprimierten Bereichen kommt es zur —> Zirkulationsstörung (Obliteration/Thrombosierung d. dortigen Blutgefäße)—> es kommt zur Nekrose des Desmodont und angrenzenden Alveolarknochens ( “relative Ischämie”)

    • Zellkerne verschwinden

    • Gewebe wird glasig (daher der Name Hyalinisation)

    • durch die Zirkulationsstörungen kommt es zu —> Resorption und Abtransport der Gewebebestandteile, normalerweise über das desmodontale Gewebe, gestört.

    • Abtransport erfolgt verzögert durch das benachbarte Gewebe (unterminierende Resorption)

Begriffserklärung: PDL: Parodontalligament oder auch Wurzelhaut

Thieme Text: Die Zahnbewegung reduziert sich in dieser Phase bis zum Stillstand, da die Areale an der Druckseite maximal komprimiert werden und folglich Zirkulationsstörungen, Obliterationen und Thrombosierungen des Gefäßsystems resultieren. Vereinzelt entstehen partielle Nekrosen des desmodontalen Gewebes und des Alveolarknochens. Der Abtransport von Gewebebestandteilen über die desmodontalen Gefäße ist gestört und wird vom benachbarten Gewebe bzw. vom vitalen Alveolarknochchen verspätet ersetzt. Als Hyalinisation bezeichnet man ein lichtmikroskopisch erscheinendes glasig helles, steril nekrotisches Areal von 1–2 mm Durchmesser. Die Hyalinisation dauert 2–10 Wochen, abhängig vom Alter des Patienten und der Knochendichte. Sie wird beeinflusst durch anatomische und mechanische Faktoren und ist fast unvermeidlich bei kieferorthopädisch induzierten Zahnbewegungen. Der Ausprägungsgrad variiert jedoch und ist bei kleinen Kräften und körperlicher Zahnbewegung gegenüber kippender Zahnbewegung und großen Kräften geringer.

Der Hyalinisationsprozess vollzieht sich in 3 Stadien, der Degeneration, Elimination und dem Aufbau einer neuen Zahnposition und Attachment.

Degeneration

Die Degeneration beginnt, wenn die aufgebrachte Kraft ihr Maximum erreicht und die Druckzone am stärksten verengt ist. Bereits nach wenigen Stunden zeigen sich Veränderungen. In den komprimierten Knochenarealen kommt es zu einer Umstrukturierung der zellulären Bestandteile. Einige Zellen verlieren ihre Zellkerne, andere Kerne verdichten sich (Pyknosen). Die gestauchten Kollagenfasern vereinigen sich zu zellfreien Arealen. Manchmal finden sich nekrotische Abschnitte (Abb.82). An- und Umbauvorgänge laufen gleichzeitig ab. Während sich in den hyalinisierten Bereichen das Zytoplasma reduziert und der Zellkern schrumpft, entstehen unter dem Einfluss bestimmter Enzyme in den Druckzonen verstärkt neue Fibroblasten und etwas verzögert treten Makrophagen auf, die das abgebaute Gewebe und Zellreste beseitigen. In den hyalinisierten Zonen können sich keine Zellen zu Osteoklasten differenzieren. Die Zahnbewegung sistiert, bis die benachbarten Knochenwände resorbiert, die abgestorbenen Zellareale durch Phagozytose entfernt und neue Zellen gebildet worden sind. Hierfür wandern Blutgefäße und Zellen aus benachbartem, nicht zerstörtem PDL ein. Entzündungsmediatoren, darunter Prostaglandine, hydrolytische Enzyme und Kollagenase, werden in dieser Phase verstärkt gebildet und bewirken eine Freisetzung von Lymphozyten, Makrophagen und Monozyten, die das desmodontale Fasersystem und die nekrotischen Zellareale beeinflussen. Die hyalinen Zonen werden durch phagozytotische Aktivität vollständig entfernt. Die benachbarten Knochenareale werden in einer indirekten, unterminierenden Resorption durch Osteoklasten resorbiert.

Elimination und Wiederherstellung des Parodontalligaments

Die Elimination des Knochens folgt mit der weiteren Zahnbewegung. Sobald neue Gewebebestandteile des Knochens gebildet und die alten, zerstörten Areale beseitigt worden sind, wird das dentale Attachment in der hyalinisierten Zone wieder hergestellt.In diesem 2.Teil der Zahnbewegung ist das PDL stark gedehnt. Osteoklasten attackieren die Knochenoberfläche wesentlich weitläufiger. Solange kleine Kräfte appliziert werden, findet eine direkte Knochenresorption statt

Beschreiben sie die 1. Phase der Zahnbewegung nach Reitan.

Bei welcher Kraft haben wir keine unterminierende Resorption?

  1. initiale Dämpfung: Verteilung und Dämpfung der Kraft durch

    • Eigenelastizität der Zahnhartsubstanz

    • Hydro-dynamische Polster durch das desmodontale Gefäßnetz

    • Streckung der Desmodontalfasern

    • Elastische Deformation des Knochens

  • die Dämpfungsmechanismen setzen kaskadenartig ein

  • sie endet in der max. möglichen Kompression

  • wenn die Kraft unter 2,5 N ist haben wir keine unterminierende Resorption

Begriffserklärung: PDL-(Zellen): Wurzelhaut

Thieme Text: Die Phase I der orthodontischen Zahnbewegung wird nach Reitan auch als initiale Dämpfung bezeichnet, da auch beim natürlichen Kauvorgang Kräfte entstehen, die durch das PDL gedämpft werden. Erst bei längerer Krafteinwirkung, wie es durch die orthodontische Therapie induziert wird, kommt es zu einer bleibenden Bewegung des Zahnes. In der Phase I der orthodontischen Zahnbewegung (Abb. 81) bewirkt die orthodontische Krafteinwirkung eine Auslenkung des Zahnes und Veränderung der Blutzirkulation des Plexus dentalis. In den Druckzonen entsteht eine Komprimierung der Parodontalfasern und der Zahn wird dem Alveolarknochen angenähert. In der Folge führt dies durch negative Umbauvorgänge und Osteoklastenaktivität zum Knochenabbau. In den Zugzonen führt die Dehnung der Parodontalfasern zu positiven Umbauvorgängen mit überwiegender Osteoblastenaktivität und Knochenanbau. Die Phase I der orthodontischen Zahnbewegung dauert 1–3 Tage. Die Auslenkung des Zahnes beträgt 0,4–0,9 mm. Die initiale Zahnbewegung erfolgt innerhalb einiger Sekunden, die Kompression des PDL setzt dagegen nach einem Zeitraum von 1–3 Stunden ein. Nach ca. 30–40 Stunden fangen Osteoblasten an, sich entlang der alveolären Knochenwände zu differenzieren. Der Zahn beginnt, sich innerhalb einer bestimmten Distanz zu bewegen, die abhängig ist von den biomechanischen Eigenschaften und den Dimensionen des PDL

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Marlon E.

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