-Sozialkonstruktivismus: „Gesellschaft ist ein menschliches Produkt“ (nach Berger/Luckmann)
-Ein deduktiv-nomologisches Modell
o Deduktion = Ableitung
o Nomos = Gesetz
-Explanandum (lat. das zu Erklärende)
o Zu erklärender Sachverhalt
o Die sozialen Phänomene (z.b. Massenpaniken, Persistenz der sozialen Ungleichheit, Betrug im Spitzensport, etc.)
-Explanans (Werkzeug um Sachen zu erklären)
o Allgemein(e) Gesetz(e) G
o Wenn A, dann B (oder auch: je…,desto…)
o Ursache Wirkungszusammenhang
-Randbedingung(en) A
o „Antecedensbedingungen“
o Die Ursache A (bzw. A1,…,Am) liegt tatsächlich vor, d.h. eine beobachtbare empirische Besonderheit
o Ein Prinzip hat immer nur eine Randbedingung
==> Logischer Schluss // Wissenschaftstheoretische Grundlegung
-A1 Folgerungsbedingung – Der Schluss von Explanans auf Explanandum muss logisch korrekt sein
-A2 Gesetzbedingung – Das Explanans muss mindestens ein allgemeines Gesetz enthalten
-A3 Signifikanzbedingungen – Das Explanans muss empirischen Gehalt besitzen.
-A4 Wahrheitsbedingungen – Die Sätze des Explanans müssen wahr sein.
-Sie existieren quasi gar nicht - Im Gegensatz zu den Naturwissenschaften, in denen es feste Gesetze gibt.
==> Dies wollte Durkheim erreichen … (Ziel: wenn soziologischer Tatbestand A, dann soz. Tatbestand B)
==> …nur ist bis heute noch kein Gesetz gefunden worden, das zu allen Phänomenen Ausnahmen gibt und es immer Randbedingungen gibt, welche mit einspielen
==> Es gibt immmer gravierende Ausnahmen (im Gegensatz zu den Naturwissenschaften) = 1.Problem der Unvollständigkeit
-2.Problem der „blackbox“-Erklärungen – sind das wirklich Ursachen und Mechanismen, die das Explanandum zustande gebracht haben? – Was ist der Zusammenhang und warum bewirkt er dies?
-3. Problem - das Handeln von Akteur*innen spielt darin meist keine Rolle, was den Verweis auf den Methodologischen Individualismus (Erklärung kollektiver Phänomene durch die Erklärung individuellen Handelns) schwierig macht
-Tiefenerklärung – ist die Erklärung einer Regelmäßigkeit, bzw. eines Gesetzes durch ein Gesetz höheren Allgemeinheitsgrades (und entsprechenden Randbedingungen)
==> bei einer zufriedenstellenden Erklärung suchen wir also nach den Mechanismen, die die Phänomene ursprünglich erzeugen
==> Wie funktioniert dies nun bei Sozialen Phänomenen? - Individuen bringen gesellschaftliche Phänomene hervor – dies führt zum
-Makroebene = gesellschaftliche Phänomene – Soziale Situation 1 resultiert in Soziale Situation 2 – aber wo liegt der Zusammenhang auf der Makroebene genau?
-Dafür wird der Blick auf die Mikroebene benötigt – wie wirkt sich Soz. Situation 1 auf den Akteur aus und wie und warum handelt er deswegen?
==> Soz. Situation 1 lässt auf Handlung des Einzelnen schließen – diese beeinflusst in der Soz. Situation 2 wiederum die Gesellschaft
==> Prinzip des Logischen Schließens für die Soziologie nicht brauchbar
§ Welchen – sozialen – Einflüssen unterliegen die Akteure? (Zwang der Gesellschaft – wenn Andersverhalten, dann führt dies zu sozialen Kosten)
§ Wie wirkt die Situation auf die Akteure?
§ Antwort: Brückenhypothesen zwischen Ebene der Gesellschaft und Ebene der Akteure
§ Welche Handlungsalternative/-möglichkeit ergreifen die Akteure?
§ Antwort: Handlungstheorien heranziehen – geben Auskunft welche Handlungsalternative die Akteure ergreifen und wieso (Handlungserklärung)
§ Hängt häufig nicht direkt zusammen (aber hat Einfluss)
§ Welche (nicht-intendierte) kollektiven Folgen hat das Handeln der Akteure?
§ Welche Folgen ergeben sich aus dem handelnden Zusammenwirken der Akteure?
§ Antwort: Aggregationsregeln aufstellen
-Phänomene, die sich nicht auf die Eigenschaften einzelner Personen, sondern auf gesellschaftliche Größen beziehen (z.B. demographischer Wandel, etc.)
-Man kann nicht von einem Makrophänomen auf ein anderes schließen, dafür fehlen die Gesetze
-Primat = das Vorrangige (Erkenntnisinteresse)
-Analytischer Primat der Soziologie
o D.h. wo sind die Gegenstände einer Wissenschaft? Was will eine Wissenschaft erklären? -> Soziologie will dabei die Makroebene erklären
o Kollektive Sachverhalte, soziale Phänomene, kollektive Sachverhalte, Makroebene, Gesellschaft (wie auch immer das genannt wird) – die analytische Auseinandersetzung der Soziologie findet immer dort statt, wo soziale Phänomene analysiert und erklärt werden wollen
-Theoretischer Primat der Soziologie
o D.h. wo liegen die für die Erklärung notwendigen Regelmäßigkeiten und Mechanismen?
o Liegen in der Soziologie auf der Mikroebene, Akteure und Individuen sind dafür verantwortlich – Theorien um das analytische Primat und seine Regelmäßigkeiten und Mechanismen zu erklären befinden sich demnach auf der Mikroebene
-Fragt danach wie es zu Segregation kommen kann
è Das sogenannte „Transformationsproblem“ kann unterschiedliche Formen annehmen
o Am einfachsten rein statistische Aggregation (z.B. Selbstmord- oder Geburtenrate)
o Aber oft entsteht auch eine Emergenz, d.h. das Ganze ist mehr als nur die Summe seiner Teile // das kollektive Phänomen besitzt somit Eigenschaften, die sich nicht (ausschließlich) auf die Eigenschaften, bzw. Handlungen der Individuen zurückführen lassen
==> Geschichte der Welt ist nicht Ausdruck des Willens der Welt oder ihrer Elite (das macht bspw. Verschwörungstheorien besonders unsoziologisch) – da Folgen von Handlungen oft unintendiert
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