Vor- und Nachteile der Gruppenpsychotherapie
direkte Reaktion aufeinander
multiperspektivisch
Intimes anvertrauen - in der Gruppe möglich?
evtl. für Sensible zu belastend
weniger Zeit für die einzelnen
aber: Lernen & Sozialisation indirekt
Solidarität vs. geteilte Aufmerksamkeit des Therapeuten
Merkmale der Gruppenpsychotherapie nach Foulkes, Bion, Yalom (Interpretative Therapie)
Foulkes
Gruppenanalyse mit Matrix (Blueprint einer Gruppe, das unbewusst & automatisch entsteht) auf verschiedenen Beziehungsebenen
Gruppe = heilend, nicht der Therapueut
Bion
Grundannahmengruppen Abhängigkeit, Paarbildung & Kampf/Flucht
Mitglieder verbinden sich unbewusst mithilfe der Grundannahmen/Dynamiken als Umgang mit anxiety (Überlebensfunktion in Großgruppen)
Yalom:
Existenzielle Therapie (Bedeutung existenzieller Themen im Therapieprozess)
Gruppenfaktoren (Hoffnung, Universalität des Leidens, Katharsis etc.)
Prinzip Antwort im Göttinger Modell (Supportive Therapie)
Antwortende Interventionen im Hier & Jetzt: Therapeut spricht Aspekte der Gegenübertragung aus, wenn es für Patient entwicklungsförderlich ist & dazu beiträgt, ihm die soziale Welt erkennbarer zu machen
Auch: keine Deutungen im Göttinger Modell!
grundlegende Wirkfaktoren der Gruppenpsychotherapie nach Yalom
Hoffnung einflößen
Universalität des Leidens
Mitteilung von Informationen
Altruismus
korrigierende Rekapitulation von früheren Beziehungsmustern
Entwicklung von Techniken des mitmenschlichen Umgangs
nachahmendes Verhalten
interpersonales Lernen
Gruppenkohäsion (Verbundenheit)
Katharsis (Läuterung durch z.B. Weinen vor anderen)
existenzielle Faktoren
Voraussetzungen nach Foulkes
Gruppe von unabhängigen Patienten (7-8) - sonst völlig fremd
Fokus auf Gegenwart
freier Ausdruck (Wertschätzung ohne Wertung/Konsequenzen)
Grundaspekte der Strukturbezogenen Psychotherapie (SP) nach Rudolf
Behandlung struktureller Störungen auf Grundlage der OPD Strukturachse
Vorgehen: strukturelle Foci identifizieren & bearbeiten (Idealziel: Verbesserungen)
Realität: Möglichkeiten für Umgang mit strukturellen Einschränkungen
Voraussetzung: Akzeptanz & Eigenverantwortung des P für sein strukturelles Verhalten
besonders aktive Unterstützung des T
Grundaspekte der Mentalisierungsbasierten Psychotherapie (MBT) nach Fonagy, Target, Bateman
bindungstheoretische Grundlage (Bowlby)
bei Patienten mit BPS Fixierung auf Vorformen der reifen Mentalisierungsfähigkeit (”prämentalistische Modi” = Vorstufen affektiven Erlebens)
Äquivalenzmodus: innere Zustände werden als direkte Repräsentation psychischer Realität gesehen (Tiger unterm Bett ist real)
Als-ob-Modus: eigene Gefühle & Gedanken werden dissoziiert/abgespalten, weil sie so schmerzhaft sind
Teleologischer Modus: nur das wird geglaubt, was sich in realen Handlungen niederschlägt (T ist nur gut, wenn er Erwartungen des P erfüllt)
Vorgehen: Zusammenbruch im Mentalisieren (s.o.) erkennen & untersuchen
Grundaspekte der Übertragungsfokussierten Therapie nach Kernberg (TFP) zur Behandlung schwerer Persönlichkeitsstörungen
Übertragungsbeziehung im Fokus
gespaltene Objektbeziehungsdyaden liegen dem gestörten Identitätsempfinden zugrunde & werden in der Übertragung aktiviert
Interventionen: Klärung, Konfrontation, Deutungen (immer das dominante affektive Thema)
Bedeutung von Supervision und Intervision zur Qualitätssicherung und Prävention therapeutischer Grenzüberschreitungen
Supervision
Bearbeitung von Therapieverläufen mit Supervisor
auch nach der Weiterbildung (berufsbegleitend) (48%)
Ziel: Steigerung der professionellen Kompetenz
Intervision
kollegiale Beratung
möglichst regelmäßig & in fester Gruppe (78%)
Ziel: therapiebezogene Problemlösung, kollegialer Austausch, emotionale Entlastung
Warum stellt die eigene Selbsterfahrung / Lehrtherapie wichtige Voraussetzung für die Arbeit als Psychotherapeut/in dar?
Kern der Psychotherapie Aus-/Weiterbildung: Lernen von erfahrenem Lehrtherapeuten
Perspektive des Patienten kennen aus eigener leiblicher & seelischer Erfahrung
Kennenlernen des eigenen Unbewussten/Konflikten/Abwehrorganisation ⇒ projizieren
Warum ist der therapeutische Rahmen so wichtig?
Trennung privat & persönlich, damit “Spielraum für etwas Neues” entsteht
Patienten können sich nicht abgrenzen und brauchen deshalb einen besonderen Schutz → großes Verführungspotenzial (“narzisstischer Missbrauch”: Abhängigkeit genießen)
Verantwortung des/der Psychotherapeut/in für den therapeutischen Rahmen
Klarheit
Konstanz
Kohärenz (Übereinstimmung therapeutisches Modell & Handhabung)
Flexibilität (⇒ Spannung)
Psychotherapie als professionelle Beziehung
Umgang mit Distanz & Nähe
Zuverlässigkeit
Professionalität (Anerkennung der Asymmetrie)
“Sie”
Grenzen beachten (Urlaub, Sitzungszeit)
Trennung privat & beruflich
kein privater Kontakt
Psychohygiene & Selbstfürsorge
Ausgleich in der Freizeit
Nachhaltigkeit & Sinnhaftigkeit im eigenen Leben
gutes, gesundes Leben
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