==> Unter der Bedingung von Spieltheorien
==> Welche Folgen hat das Handeln der Akteure? (Akteur ist im RC-Modus, er handelt nicht affektuell und strebt immer nach dem höchsten Auszahlungswert)
==> Strategische Situationen als Spezialfall sozialer Situationen:
o Mein Handeln hängt von anderen ab, deren Handeln hängt von meinem Handeln ab und wir wissen das gegenseitig und ziehen dies jeweils beim Handeln in Betracht
-Doppelte Kontingenz, d.h. strategische Interdependenz, d.h. ich versetze mich in den anderen hinein und versuche seine Strategie zu erkennen
-Entscheidung unter Unsicherheit
o Vs. Parametrisierung sozialer Situationen – Versuch mit dem Handeln des anderen zu rechnen, und wiederum das Gegendenken des Anderen zu antizipieren – kommt oft im Alltag vor
o Entscheidung unter Unsicherheit, da ich das Risiko nicht abschätzen kann
==> Gegenstand der Spieltheorie, d.h. Moment, wo wir uns eben mit diesen strategischen Interdepenzen konfrontiert sehen
o Breites Anwendungsgebiet: Soziologie, Ökonomie, Politikwissenschaft, Biologie, Anthropologie, u.a.
-Drei Grundtypen strategischer Situationen:
o Koordinationsprobleme – Akteure wollen kooperieren
o Soziale Dilemma-Situationen (Situation gemischter Motive) – Akteure haben geteilte Interessen, aber auch Interessen, die dem des Gegenübers zuwiderlaufen
o Konflikte – nur gegensätzliche Interessen
==> Bedarf nach sozialer Ordnung wird von oben nach unten größer, Umsetzbarkeit wird immer schwerer zu realisieren
-Gemeinsamkeit: Erzeugung eines typischen Bedarfs nach sozialer Ordnung
-Unterschiede
o Anteil an gleichen und divergierenden Interessen
o Schwierigkeiten der Schaffung einer Ordnung, die das jeweilige Problem löst
-Diese Matrix-Darstellung ist die sogenannte „Normalform“
o Spieler: spieltheoretischer Begriff für „Akteure“
o Strategie(n): ein Handlungsplan, der für jede mögliche Situation eine Entscheidung spezifiziert – was werden die Spieler tun?
o Strategieprofil: eine Menge von Strategien (für jeden Spieler eine) – was wird welcher Spieler tun?
o Auszahlungsfunktion für die einzelnen Spieler: weist jedem Strategieprofil einen Nutzwert für den jeweiligen Spieler zu
-Nash-Gleichgewicht:
o Kombination von Strategien, bei der keiner der Spieler einen Anreiz besitzt einseitig von seiner Strategie abzuweichen, da er auch keinen besseren Nutzen hat daraus – was wäre für den Spieler in der Situation das Beste
o „wechselseitig beste Antworten“ (Akteursperspektive), d.h. nicht zwingend das Beste Outcome, nur die beste Antwort darauf, was der Gegenspieler macht
o Kein Akteur weicht ab von der Strategie – da Nutzen für beide gleich
o Geht davon aus, das die Akteure das Wissen um die Tabelle (also um die Auszahlung) teilen
-Pareto-Optimum
o Normatives Konzept, d.h. was wäre wünschenswert, eher Idealversuch als reale Situation (Perspektive des sozialen Planers, d.h. was wäre die optimale Option in der Tabelle)
o Eine Strategie-Kombination ist pareto-optimal, wenn es keine andere Kombination gibt, bei der sich einer der Spieler verbessern könnte, ohne den anderen schlechter zu stellen
o Kuchen-Beispiel: Bruder und Schwester bekommen je 1/3 Kuchen – pareto-optimal? Welche Kombination wäre besser für beide Geschwister? – ½ für jeden wäre pareto-optimal // 95% des Kuchens und der andere 5% des Kuchens wäre aber auch pareto-optimal – wieso? (Ausgangspunkt (d.h. beide würden immer etwas bekommen) ist hier nicht ausschlaggebend) – wenn man den anderen mit 5% besserstellen würde, müsste man dem anderen was wegnehmen – das wäre dann nicht mehr Optimal für den mit 95% - auch 100%-0% wäre pareto-optimal, auch wenn es ungerecht erscheint
==> Konzept ist rein auf Effizienz ausgelegt, nicht auf Gerechtigkeit – es hat lediglich ein Problem mit Verschwendung
==> Wie könne die Probleme gelöst werden?
o Symbole, Gesten, Absprachen
o Allgemeine Verhaltenserwartungen (Konventionen)
o Wissen, dass jemand eine bestimmte Option bevorzugt
o Offensichtlich bevorzugte, bzw. markante Strategien (sog. „Fokalpunkte“, „Schellingpunkte“, unique points), d.h. bspw. beim Verlorengehen Orte auszumachen, die jeder kennt – bspw. der Kölner Dom
==>d.h. Nash-Gleichgewicht und Pareto-Optimum können auch miteinander einhergehen
-Besonderheiten
o Kooperationsinteressen
o Einmal gefundene Lösungen sind „self-enforcing“ – braucht niemanden der es durchsetzt, sondern es passiert dann von alleine
o (Vergleichsweise) wenig Aufwand bei Lösung
-Normbedarf
o Konventionelle Normen
o Z.b. Gewohnheiten, Übereinkunft
-Problem:
o Koordination mit zunehmender Komplexität schwierig
o Eingeschränkte Kommunikationsmöglichkeiten
o Wenn die Akteure nicht beide vollständig informiert sind
==> Lösung aber mit festen Zusagen (Assurance)
==> Sollte der erste Spieler ein Gefangenendilemma, der zweite ein Assurance-Game spielen, so folgt der erstere einer klar dominanten Strategie, der zweite folgt wiederum der Strategie des ersteren
o Es gibt sowohl ein Interesse an Kooperation, wie an Nicht-Kooperation („antagonistische Kooperation“ / „Mixed motive“)
o Bei einem Assurance- und einem Chicken-Game besteht ein Interesse an Kooperation, wie an Nicht-Kooperation („antagonistische Kooperation“ / „mixed motive“) – immer der (mehr oder minder starke) Konflikt zwischen Sozialen und Eigenen Interessen
o Im PD helfen Absprachen und Versprechen nicht – bei AG und CG dagegen schon – im Prisoners Dilemma kann immer nur eine klar dominante Strategie gespielt werden
-Der Mensch hat normalerweise einen Normbedarf
o Essentielle Normen Z.b. Moral, Gewissen, Ehre, Emotionen, Angst vor soziale Sanktionen
o Konventionelle Normen, d.h. etwas Festgeschriebenes wie ein Vertrag
-Problem: Woher kommen die essentiellen Normen? Wer setzt sie durch?
-Problem: Jeder bekommt nur das, was ein anderer verliert
-Beide Spieler haben eine dominante Strategie
-Es gibt theoretisch ein Nash-Gleichgewicht – dieses ist aber praktisch keine Option
o D.h. nur die Hauptdiagonale ist realisierbar
o Keine „wirkliche“ Lösung möglich
==> andere Beispiele: Klassenbester, Wahlsieg, Verfassung, Stuttgart 21, etc.
o Lösungen können mit Gewalt erfolgen
o Lösungen eigentlich nicht durch interne, sondern nur durch externe Lösungen möglich
o Oder mittels Vermittlungen kann versucht werden den Konflikt zu einem Chicken Game, Koordinationsproblem, o.ä. zu machen
-Nullsummenspiele – reiner Konflikt
o Besonderheiten
§ Rein antagonistisch – d.h. es ist keine kooperative Lösung möglich: jeder kann nur etwas bekommen, wenn der andere verliert
§ Daher keine interne Lösung möglich
§ Nur von außen „Druck“
o Normbedarf
§ Repressive Normen
§ Herrschaft (letztlich: staatliches Gewaltmonopol)
o Problem
§ Woher kommt die Herrschaft?
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