Buffl

Altklausur

OC
by Oya C.

Emma hat immer bevor sie ihre Katze gefüttert hat, die Besteckschublade geöffnet, um eine Gabel, zur Portionierung des Nassfutters, zu entnehmen. Nach einer Zeit hat sie beobachtet, dass ihre Katze immer Speichel produziert, wenn sie das Geräusch einer Schublade hört.

Was ist hier genau passiert? Beschreiben Sie die vier Schritte mit den jeweiligen Fachbegriffen bis es schlussendlich dazu gekommen ist, dass nicht nur das Geräusch der einen Besteckschublade die Reaktion der Katze ausgelöst hat.

Das Klassische Konditionieren

  1. Vor der Konditionierung: Einer hungrigen Katze wird Futter dargeboten, dieser reagiert mit Speichelfluss (Unkonditionierter Reiz führt zur Unkonditionierten Reaktion)

  2. Vor der Konditionierung: Ein akustisches signal wie das Geräusch der Schublade führt noch zu keiner Konditionierten Reaktion wie Speichelfluss, da es ein Neutraler Reiz ist

  3. Während der Konditionierung: Koppelt man diesen Vorgang mit einem akustischen Signal, etwa dem Ton einer Besteckschublade, so verbindet sich bei ausreichend häufiger Verbindung der zunächst neutrale Reiz des Futter mit dem Ton der Schublade

  4. Nach der Konditionierung: Der Ton der Schublade (bedingterStimulus/konditionierterReiz) reicht nun allein aus, um den Speichelfluss zu erzeugen


    -> Der Vorgang des Koppelns eines zunächst neutralen Reizes an einen bestimmten Stimulus wird als klassisches Konditionieren bezeichnet

    -> Auch Menschen lernen vormals neutrale Reize mit Gefühlen der Freude, Trauer, Wut, Angst, sexueller Erregung, Glücksgefühlen oder Begeisterung zu verbinden.


Im Rahmen des Job Characteristics Model postulieren Hackman u. Oldham (1980) Hypothesen über motivationsfördernde Merkmale der Arbeitssituation und deren Auswirkungen auf das Erleben und Verhalten der Beschäftigten.

Nennen Sie die fünf motivationsfördernden Merkmale der Tätigkeit (core job characteristics) und beschreiben Sie mit Hilfe eines selbstgewählten Berufsbildes, warum diese motivationsfördernden Merkmale dort gegeben sind.

Welche/s der fünf „core job characteristics" muss/müssen in jedem Falle gegeben sein, dass Arbeitsmotivation entsteht?


BSP: Pflegekraft

  1. Anforderungsvielfalt (skill variety): Ausmaß in dem die Tätigkeit eine Vielzahl verschiedener Aktivitäten beinhaltet, welche verschiedene Fähigkeiten und Fertigkeiten des Mitarbeiter einfordern

    -> BSP: Pflegefachkraft muss nicht nur Medizinische kenntnisse aufweisen sondern auch gleichzeitig auf Patienten eingehen (Einfühlungsvermögen) und mit kolleginnen Koordinieren. Muss eine psychische Stabilität mitbringen (Umgang Tod) und körperlich fit sein (um patienten umbetten zu können)

  2. Ganzheitlichkeit der Aufgabe (task identity): Ausmaß, in dem eine Tätigkeit die Fertigstellung eines ganzen, identifizierbaren Produktes/ Dienstleistung einfordert

    -> BSP: Fachkraft verpflegt patienten von Aufnahme über seine Behandlung bis zur entlassung

  3. Bedeutung der Aufgabe (task signifikance): Ausmaß, in dem die Tätigkeit einen Einfluss auf das Leben anderer hat.

    -> BSP: Hohe Einflussnahme auf die Gesundheit und das Leben anderer Menschen, besonders in der notaufnahme oder operationen, hohes Verantwortungsbewusstsein auch bei der Vergabe von Medikamenten

  4. Autonomy: Ausmaß, in dem die Tätigkeit Freiheit bei der Einstellung der Arbeit und der Wahl der Vorgehensweise bietet

    -> BSP: (teilweise) freies Entscheiden, wie die Krankheit des Patienten behandelt werden muss. Entscheidung treffen, wie vorgegangen wird

  5. Rückmeldung durch die Tätigkeit (Feedback from the Job): Ausmaß, in dem die Ausführung der Tätigkeit selbst direkte und klare Informationen über die Leistung des Mitarbeiters dabei gibt

    -> Rückmeldung durch Patienten die heilen & sich bedanken


    Autonomie & Rückmeldung MUSS gegeben sein, Damit arbeitsmotivation Entsteht




Nennen Sie fünf Nudges und beschreiben Sie diese jeweils anhand eines selbstgewählten Beispiels

  1. Vereinfachung: Häufig sind Sachverhalte komplex und erschweren Menschen das Vertständnis von Informationen. Durch eine vereifachte Darstellung von Informationen und Prozessen können mögliche Verzerrungen in der Entscheidungsfindung behoben werden

    -> Nährwert Tabellen, Nutri Score auf Lebensmittelprodukten

  2. Soziale Normen: Menschen orientieren sich häufig am Verhalten ihrer Mitmenschen. Soziale Normen unterstreichen, dass ein bestimmtes Verhalten von der Mehrheit angewendet wird. Um die Wirksamkeit zu erhöhen, ist ein lokaler Bezug wichtig

    -> Trinkgeld in Restaurants

  3. Erhöhung der Transparenz: Dient Konsumenten dazu, sachkundige Entscheidungen zu treffen.Verständliche und leicht zugängliche Informationen erleichtern dies

    -> Umweltkosten (Oatly), Offenlegung der Herkunft (made in China)

  4. Warnhinweise: Die Aufmerksamkeit von Menschen ist begrenzt. Durch deutliche und graphisch auffällig aufbereitete Warnhinweise kann die Aufmerksamkeit für gewünschte Objekte erregt bzw. erhöht werden

    -> Hinweise & Bilder auf Zigarettenschachteln

  5. Erinnerungen: Menschen verlieren oft Ziele aus den Augen, z.B. aufgrund von Zeitmangel/Vergesslichkeit. Kleine Erinnerungen an ihre Pläne oder Aufgaben können deren Durchführung fördern

    -> Erinnerung an Routinemäsige Gesundheitscheck termine im Kalender/ E-Mail/SMS

  6. Erleichterung (Alternativ): Menschen wählen oft intuitiv die vermeintlich einfachsten Alternativen. Deshalb kann die Wahl einer gewünschten Option durch den Abbau von Hindernissen bzw. die Erhöhung der Bequemlichkeit oder Sichtbarkeit gefördert werden

    -> Fußgängerführung


Kovariationstheorie (Kelley)

  1. Konsistenz

  2. Konsensus

  3. Distinktheit


  1. Interne Attribution (Person)

  2. Externe Attribution (Situation)

  3. Ausnahme


Die Kovariationstheorie von Kelley (1973) ist ein Ansatz zur Erklärung von Attributionen, also wie Menschen Ursachen für Verhalten zuschreiben. Die Theorie besagt, dass Menschen bei der Bewertung des Ursprungs eines bestimmten Verhaltens drei Arten von Informationen verwenden: Konsistenz, Konsensus und Distinktheit.

  1. Konsistenz: Diese bezieht sich darauf, ob eine Person sich in ähnlichen Situationen ähnlich verhält. Wenn eine Person sich immer auf die gleiche Weise verhält, wenn sie sich in einer bestimmten Situation befindet, könnte man konsistentes Verhalten als Hinweis darauf interpretieren, dass die Ursache des Verhaltens intern ist (d.h. in der Person selbst liegt).

  2. Konsensus: Konsensus betrifft die Frage, ob andere Personen sich in derselben Situation ähnlich verhalten wie die Person, deren Verhalten beobachtet wird. Wenn viele Menschen sich in einer ähnlichen Situation ähnlich verhalten, könnte dies darauf hindeuten, dass die Ursache des Verhaltens eher extern ist (d.h. in der Situation liegt).

  3. Distinktheit: Distinktheit bezieht sich darauf, ob sich das Verhalten einer Person in verschiedenen Situationen unterscheidet. Wenn eine Person sich nur in einer bestimmten Situation auf eine bestimmte Weise verhält, während sie sich in anderen Situationen anders verhält, könnte dies darauf hindeuten, dass die Ursache des Verhaltens spezifisch für diese Situation ist (d.h. die Situation selbst ist die Ursache).

Interne und externe Attributionen:

  • Interne Attribution: Wenn Konsistenz hoch ist (d.h. das Verhalten ist in verschiedenen Situationen ähnlich), Konsensus niedrig ist (andere verhalten sich anders) und Distinktheit niedrig ist (Verhalten ist nicht verschieden in verschiedenen Situationen), neigt eine Person dazu, das Verhalten internen Ursachen zuzuschreiben, wie Persönlichkeit oder Einstellungen.

    -> Konsistenz: Hoch, Konsensus & Distinktheit: Niedrig

  • Externe Attribution: Wenn Konsistenz niedrig ist (Verhalten variiert), Konsensus hoch ist (andere verhalten sich ähnlich) und Distinktheit hoch ist (Verhalten variiert in verschiedenen Situationen), neigt eine Person dazu, das Verhalten externen Ursachen zuzuschreiben, wie Situation oder Umstände.

    -> Konsistenz: Niedrig/Hoch, Konsensus & Distinktheit: Hoch

Ausnahmen: (Reiz Ausgelöst)

  • Es gibt jedoch auch Ausnahmen von diesem Muster. Zum Beispiel kann eine Person, die in einer konsistenten Umgebung mit wenigen Alternativen handelt, möglicherweise als intern attribuiert werden, auch wenn Konsensus und Distinktheit hoch sind.

  • Ebenso kann eine Person, die sich in einer sehr variablen Umgebung befindet, jedoch konsistent handelt, eher extern attribuiert werden, selbst wenn Konsensus und Distinktheit niedrig sind.

    -> Konsistenz: Niedrig, Konsensus& Distinktheit: Hoch/Niedrig


Author

Oya C.

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