Thema 7 (Polizeiliche Vernehmung)

1. Sachverhaltskenntnis

   • Aktenkenntnis (bisherige Inhalte …)

   • Gesetzeskenntnis (Art/Anzahl der Delikte)

   • Ortskenntnis (Zustand/Lage Tatort)

   • Übersicht über Beweismittel

2. Personenkenntnis

   • Status der Person (Opfer, Täter …)

   • Beziehungen unter den Beteiligten

     (Verwand, Bekannt, Freunde …)

   • Eigenheit der Person (Bildungsstand, sozialer Status …)

   • Lebensumstände (seelisch/ finanzielle Probleme)

3. Zeitpunkt und Dauer

   • so zeitnah wie möglich

   • Ziel: Optimum an Beweismitteln erhalten

   • Mehrfachvernehmungen

4. Räumlichkeiten

   • in eigenen Diensträumen

   • Im speziellen Vernehmungszimmer

   • Ausschalten von Störfaktoren

   • Raumatmosphäre schaffen

5. Technische Hilfsmittel

   • Was wird benötigt (Stift, Papier…)

   • Funktionsfähigkeit überprüfen

6. Unterstützungskräfte

   • Dolmetscher

   • Arzt/ Psychologe

   • Staats-/ Rechtsanwalt

   • Sachverständiger/ Gutachter

7. Vernehmungsziel

   • Klärung der Wahrheit

   • Rekonstruktion Tatverlauf

8. Vernehmungstaktik

   • Auswahl geeigneter Vernehmungsmethoden

   • Frageformem beachten

1. Kontaktphase

   • Smalltalk

2. Vernehmung zur Person

   • Personendaten

   • Klärung Beziehung

   • Belehrungen

3. Vernehmung zur Sache

   • Schilderung der eigenen Wahrnehmung

   • ggf. Fragen stellen

4. Protokollierung

   • detaillierte, wortgetreue Protokollierung der Aussage

• Zeugnisverweigerungsrecht

• Wahrheitspflicht

• Auskunftsverweigerungsrecht

• Pflichtangaben zur Person

• Recht auf anwaltlichen Beistand

• Recht auf Entschädigung bei Verdienstausfall (Fahrtkosten etc.)

• Eröffnung Tatvorwurf

• Belehrung über Pflichangaben zur Person

• Aussageverweigerungsrecht

• Recht auf anwaltlichen Beistand

• Recht auf Beantragung von Beweiserhebung

1. Beginn/ Ende der Vernehmung

2. Vernehmungsunterbrechung mit Zeitpunkt, Dauer und Grund

3. Nutzung der Formulare (IVO etc.)

4. Übernahme Personalien erst nach Überprüfung

5. Wortgetreue/ sprachtypische Protokollierung

6. Eigenhändig Skizzen/ Niederschriften mit Unterrschrift haben höchste Beweiskraft

7. Alle Seiten sind zu unterschreiben

8. Besonderheiten während Vernehmung notieren

9. Am Ende erfolgt ein Vermerk des entsprechenden wirklichen Ablaufs

10. Sollte nach Durchlesen Umformulierung durchgeführt werden, so sind diese durch Vernommenen zu signieren

1. offen Fragen

2. halboffene Fragen

3. geschlossene Fragen

• begrenzen Gesprächspartner nicht

• offene Fragen lassen sich in der Regel nicht mit einem Wort/ Satz beantworten

• geben dem Gesprächspartner eine breiten Raum zur Beantwortung

• sind durch Vorgaben in ihrer Antwortmöglichkeit eingeschränkt

• Sind “Entweder- Oder- Fragen”

• lassen sich kurz beantworten

• mit “Ja” oder “Nein”

Die Unwahrheit sagt, wer unbewusst Fakten äußert, welche nicht der Wahrheit entspringen.

Der Lügende äußert bewusst Fakten, welche nicht der Wahrheit entsprechen

1. Sondierungsmethode (abtastende Methode)

   • Sachverhalt, Tatbeitrag, Mittäter noch nicht im Detail bekannt

     —> Person wird aufgefordert, in freier zusammenhängender Form den Sachverhalt zu schildern

2. Überzeugungsmethode (überzeugende Methode)

   • Beschuldigter/ Zeuge will nichts sagen oder lügt

   • Ziel: ihm mit emotionalen Argumenten überzeugen