Definition von Entwicklung
relativ überdauernde (und aufeinander hervorgehende) intraindividuelle Veränderung des Erlebens und Verhaltens über die Zeit (Trautner)
einzelne Entwicklunsschritte müssen auseinander hervorgehen
≠ Befindlichkeitsänderungen, abrupt eintretende äußere Ereignisse
Gegenstand der Entwicklungspsychologie
Intraindividuelle Veränderungen
Interindividuelle Unterschiede in intraindividuellen Veränderungen
Analyse von intraindividuellen Veränderungen in Bezug zur materiellen und sozialen Umgebung
Identifikation von Einflussfaktoren, Wechselbeziehungen zw. versch. Entwicklungssträngen
Aufgaben der Entwicklungspsychologie
Grundlagenorientierte Aufgaben
Beschreibung von Entwicklungsverläufen
Erklärung von Entwicklungsveränderungen (Ursache und Bedingung)
Anwendungsorientierte Aufgaben
Bestimmung des aktuellen Entwicklungsstandes
Entwicklungsdiagnostik (Defizite und Vorsprünge)
v.a. in Relation zu Bezugsgruppe
Prognose des zukünftigen Entwicklungsstandes
Entwicklungsmerkmale (Stabilität, Prognose)
Suche nach Interventionsmöglichkeiten
Zeitstrecken
Polygenese: Entwicklung von Arten und Spezies im Laufe der Evolution (Bio)
Antrophogenese: Entwicklung des Menschen als Spezies (Spezialfall der Phylogenese)
Ontogenese: Entwicklung von Zeugung bis Tod
—> Entwicklungspsy.
Entwicklungsformen
Kontinuierlich: kontinuierlicher Verlauf mit quantitativen Entwicklungszuwächsen
Diskontinuierlich: stufenförmiger Verlauf mit qualitativ unterschiedlichen Entwicklungsstadien
Bsp.: Übergang von vorsprachlichen zu sprachlich-symbolischen Denken
Bsp.: Sprachexplosion
Bsp.: Fähigkeit der Perspektivübernahme – Verbesserung Sozialkompetenz
Wann ist es sinnvoll Entwicklungsstand am Alter zu testen?
Nur sinnvoll, wenn Varianz zw. Altersgruppen größer als Varianz innerhalb der Altersgruppe
Oft nur im Kindes-/Jugendalter möglich, mit zunehmendem Alter schwieriger
Oft homogenere Gruppen, wenn Entwicklungsstand (Entwicklungstests) als Kriterium
welche Entwicklungssteuerung durch Anlage und Umwelt ?
Endogene (Innengesteuerte) Entwicklung
Va. in früher (da wenig Lernerfahrung) aber auch in späterer Entwicklung (Adoptivstudien) wichtig
Exogene (außengesteuerte) Entwicklung
—> Annahme von wechselseitigen Einflüssen
Theorien der Entwicklungspsychologie
Psychoanalytische Theorien:
klassische Psychoanalyse, Freud
Psychoanalytische Konzeption, Erikson
Psychobiologische Theorien:
Humanethnologie
Soziobiologie
Lerntheorien:
Klassische Konditionierung
Operante Konditionierung
Modelllernen, Bandura
Anforderungsbewältigungstheorien:
Entwicklungsaufgaben-Konzeption, Havinghurst
Anforderungs-Bewältigungs-Modell, Lazarus
Kognitive Theorie Jean Piagets
Neopiagetianische Konzeption
Informationsverarbeitungstheorien:
Mehrspeichermodelle, Baddeley
parallele Informationsverarbeitung
Theorien domänenspezifischer Entwicklung
Systemorientierte Theorien
Systemebenen, Bronfenbrenner
Klassische Psychoanalyse nach Freud
Es (Triebbefriedigung ohne Rücksicht), Ich (Vermittler-Rolle), Über-Ich (Normen – zunehmend wichtiger)
Keine Entwicklungsprobleme, wenn Bedürfnisse in Entwicklungsphase auf angemessene Weise befriedigt, sonst Fixation
Phallische Phase:
Unterscheidung von Geschlechtern, Angezogen von gegengeschlechtlichem Elternteil, Furcht vor Rache vor gleichgeschlechtlichem Elternteil, dann Identifikation mit gleichgeschlechtlichem Elternteil und Übernahme der Werte, um indirekt eigene Wünsche zu erfüllen
Volle Ausbildung von Über-Ich und Ich – Ich übernimmt verstärkt Vermittlerrolle und entwickelt Strategien (Abwehrmechanismen) um Es-Impulse zu kontrollieren
Psychoanalytische Konzeption nach Erikson
Betont Rolle der Ich-Entwicklung
Entwicklung als lebenslanger Prozess
Ein Schritt baut auf den anderen auf
Grundgedanke: 8 versch. psychosoziale Krisen im Laufe der Entwicklung
Individuelle Persönlichkeit durch Art der Lösung der Krisen geprägt
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