Deutsch als Erstsprache (L1-Deutsch)
Erwerb ab Geburt
ungesteuert im Alltag
Erwerb literaler Kompetenzen im Unterricht (nicht alles wird automatisch erworben) - L1-Kompetenz muss reflektiert werden: Deutsch ist nicht gleich Deutsch jeder spricht anders
Sprache vs. Varietät:
innere Mehrsprachigkeit (→ sprachliche Register)
Sprachgefühl wird implizit erworben
Begriff der Muttersprache (DaM) vermeiden: unscharf, konnotiert
Deutsch als Zweitsprache (L2-Deutsch)
Familien- bzw. Erstsprache(n) ist bzw. sind nicht Deutsch
Umgebungssprache und Zielsprache ist Deutsch
Erwerb abhängig vom Zeitpunkt der Zuwanderung:
im Erwachsenenalter: überwiegend außerunterrichtlich erworben (= ungesteuerter Erwerb)
im schulpflichtigen Alter: auch unterrichtlich gesteuert
L-2-Kompetenz abhängig von Kontaktdauer und sozioökonomischen Hintergrund
Schule: heterogene Ausgangslage im Unterricht (Herkunft/Alter/Bildung)
Deutsch als Fremdsprach (DaF)
Familiensprache/Erstsprache ist nicht Deutsch
Umgebungssprache ist nicht Deutsch bzw. nicht die Zielsprache
Sprache wird systematisch gelernt, gesteuert angeeignet z.B. im Fremdsprachenunterricht
L1 bleibt dominant
Schule: eher homogene Ausgangslage -> Passung möglich
gesteuerter L2-Erwerb
L2-Erwerb im Sprachunterricht (= gesteuerter Erwerb)
didaktisch und ggf. curricular aufbereiteter sprachlicher Input
Passung zwischen ungesteuert erworbenem Kompetenzstand und Input (nur) möglich, wenn Lehrkräfte über ausreichende (Diagnose-) Kompetenzen verfügen.
ungesteuerter L2-Erwerb
L2-Erwerb in der Alltagskommunikation (= ungesteuerter Erwerb)
Sprachliche Strukturen müssen im sprachlicher Input selbstständig erkannt werden
Unverstandes muss selbstständig erschlossen werden
Feedbackprozesse müssen beurteilt und ggf. in das sprachliche Handeln übernommen werden
Spracherwerbstypen
Simulataner Spracherwerb
Doppelter / bilingualer Spracherwerb (0-3): anfängliches Vermischen, bessere linguistische Fähigkeiten i. V. z. monolingual Erwerbenden
Sukzessiver Spracherwerb
Früher kindlicher Erwerb (3-6): wie s. S., solange L1 und L2 parallel entwickelt werden
später kindlicher Erwerb (6-12): L2-Schulsprache am besten mit mehrjähriger Beschulung
L2-Erwerb von Jugendlichen und Erwachsenen (ab 12): Vorteile gegenüber jüngeren Lernenden bei Kontaktzeit von 2-3 Jahren
Formen der Zweisprachigkeit
Balancierte Zweisprachigkeit
Zweisprachigkeit mit einer dominanten Sprache
(Halbsprachigkeit)
Last changeda year ago