Expansive Fiskalpolitik
Erhöhung der Staatsausgaben (z.B. Bau von Bahngleisen).
Effekte der Erhöhung der Staatsausgabeen
Die Erhöhung der Staatsausgaben (∆G) führt zu einer Verschiebung der Funktion der aggregierten Nachfrage (ZZ) nach oben.
Durch die Erhöhung der aggregierten Nachfrage steigt die Produktion und damit das Einkommen.
→ G↑ → ZZ↑ → Y↑
Was fällt dabei auf?!
Der Anstieg der Produktion bzw. des Einkommens ist größer als die ursprüngliche Erhöhung der Nachfrage durch die Staatsausgaben. → ∆G < ∆Y = ∆Z 45°
Erklärung!?
Der Multiplikator-Effekt…
Die Erhöhung der Staatsausgaben (∆G) – z.B. für Straßenbau – führt zu einem Anstieg der aggregierten Nachfrage (Z).
Durch die Erhöhung der aggregierten Nachfrage (Z) steigt die Produktion und damit das Einkommen (Y).
Das gestiegene Einkommen wird verkonsumiert und führt so erneut zu einem Anstieg der aggregierten Nachfrage usw. …
→ Im neuen Gleichgewicht ist die Produktion um den Faktor des Multiplikators mehr gestiegen als die ursprüngliche Erhöhung der Staatsausgaben.
→ Mathematisch lässt sich der Multiplikator als Summe dieser sukzessiven Produktionssteigerungen abbilden → 1 1−𝑐1
Mathematisch lässt sich der Multiplikator als Summe dieser Produktionssteigerungen abbilden: 1 : 1−𝑐1
→ Die marginale Konsumneigung in Deutschland beträgt etwa 0,68. Ein zusätzlicher € an Einkommen führt im Durchschnitt zu einem Anstieg des Konsums um 68 Cent.
→ Damit ergibt sich ein Multiplikator von 1/(1-0,68) = 3,125
Beispiel: Expansive Fiskalpolitik mit Staatsausgabenmultiplikator
Robert, Wirtschaftsminister des Schlaraffenlandes, erhöht durch die staatliche Subvention von energieeffizienten Schokoladenbrunnen die Staatsausgaben (G) um 1 Millionen Euro.
(1) Die Erhöhung der Staatsausgaben (∆G) führt zu einer Verschiebung der Funktion der aggregierten Nachfrage (ZZ) nach… oben
(2) Bei einer marginalen Konsumneigung von 0,6 ergibt sich ein Staatsausgabenmultiplikator und somit eine Erhöhung der aggregierten Nachfrage bzw. des gesamtwirtschaftlichen Einkommens von….
Beispiel: Kontraktive Fiskalpolitik mit Staatsausgabenmultiplikator
Eine Reform des WissZeitVG von Bildungsministerin Betti führt zu einer Reduktion der Staatsausgaben.
→ Stellenabbau von wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen (Beschäftige im öffentlichen Dienst)
Die Reduktion der Staatsausgaben (∆G) führt zu einer Verschiebung der Funktion der aggregierten Nachfrage (ZZ) nach unten.
Durch die Reduktion der aggregierten Nachfrage (Z) sinkt die Produktion und damit das Einkommen (Y). → G↓ → Z↓ → Y↓
Was fällt dabei auf?
Der Rückgang der Produktion bzw. des Einkommens ist größer als die ursprüngliche Reduktion der Nachfrage durch die Staatsausgaben. → ∆G < ∆Y = ∆Z
Wirkung des Multiplikatoreffektes ( 1 : 1−𝑐1 )
Beispiel: Zinsanstieg bei endogenen Investitionen (Modellannahme: Es gibt nur „den einen Zinssatz“)
Wir erinnern uns daran, dass für die aggregierte Nachfrage gilt:
Die Grafik zeigt zwei ZZ-Kurven, jeweils für zwei unterschiedliche Zinsniveaus (Zinsniveau i'>i).
Durch die Zinserhöhung der Banken geht…
die Nachfrage nach Investitionen,
die Produktion
und somit auch das Einkommen (Y) … zurück. Anhand dieser Verschiebung der ZZ-Kurve lässt sich nun grafisch die sogenannte IS-Kurve ableiten. → Investition = engl. investment; Sparen = engl. savings
Grafische Herleitung der IS-Kurve aus der Nachfragekurve (ZZ)
Die IS-Kurve stellt alle (theoretischen) Kombinationen von Zinssatz (i) und Volkseinkommen (Y) dar, bei denen Investition und Sparen übereinstimmen, sodass ein Gleichgewicht (A) auf dem Gütermarkt entsteht.
Anhand der Verschiebung der ZZ-Kurve bei einer Zinsveränderung (i‘>i) können wir die IS-Kurve ableiten:
Die Werte für Y/Y‘ und i/i‘ sind uns bekannt und können an der x- und y-Achse ertragen werden.
Nun werden die Gleichgewichtspunkte A und A‘ in das ZinsEinkommen-Diagramm übertragen.
Werden beide Punkte verbunden, ergibt sich die IS-Kurve.
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