wissen, welche Entwicklungen es im Rahmen der sogenannten „Dritten Welle“ der Verhaltenstherapie gegeben hat
stärkerer Fokus auf die Veränderung der Funktion psychologischer Ereignisse (statt auf die Veränderung der Ereignisse selbst)
Verbindung von Verhaltensänderung mit der Förderung von Akzeptanz
stärkerer Fokus auf therapeutische Beziehung
u.A. Orientierung an Konzepten der humanistischen Psychotherapie
in der Lage sein, die Begriffe Emotionsregulation, Achtsamkeit und Akzeptanz einzuordnen
Emotionsregulation: Fähigkeit, Emotionen zu erkennen, auszuhalten, auszudrücken und zu nutzen um emotionale Belastung zu regulieren & Ziele zu erreichen → Ziel der Therapie: funktionale & adaptive Emotionsregulation
Achtsamkeit: Jon Kabat-Zinn importierte fernöstliche Methoden in den Westen
Akzeptanz: in Bezug auf inneres Erleben, steht auf der anderen Seite der Waage ggü. Veränderung
einige Ansätze der „dritten Welle“ (Verfahren?) der Verhaltenstherapie kennen
Acceptance & Commitment Therapy (ACT)
Dialektisch-behaviorale Therapie (DBT)
Schematherapie
Emotionsfokussierte Therapie (EFT)
Welche neuen Konzepte werden in vielen Dritte-Welle-Verfahren integriert?
Emotionen
Definition: “Reaktionsmuster auf auslösende Ereignisse, welche den Organismus meist darauf vorbereiten, möglichst effektiv in einem bestimmten Kontext zu handeln”
Komponenten: Ausdruck, subjektives Erleben, neurophysiologische Veränderungen (handlungsvorbereitend), Kongnition (→ un/bewusste Bewertung), Motivation
Achtsamkeit
Ausrichtung der Aufmerksamkeit auf present moment, on purpose, non-judgemental
Fokus auf Atem, Körperempfindungen, Gedanken, Gefühle
Akzeptanz:
bewusstes Annehmen einer absichtsvoll offenen, empfänglichen, flexiblen und nicht urteilenden Haltung gegenüber dem Erleben im gegenwärtigen Augenblick
(Beziehung)
Warum sind Emotionen in der Psychotherapie so wichtig?
Emotionsregulation bei psychischen Störungen oft gestört
Defizite in der Emotionsregulation sind mit psychischer Belastung und geringerem Wohlbefinden assoziiert
Was sind die Grundannahmen von ACT?
menschliches Leiden und psychischer Schmerz sind normale Prozesse (Universalität)
Schmerz und Leiden sind zwei unterschiedliche Dinge
Leiden entsteht nicht durch Schmerz, sondern durch den Kampf gegen den Schmerz
Akzeptanz der persönlichen Realität & Bindung an Werte/Ziele
Was ist in der ACT mit psychischer Flexibilität gemeint?
Menschen halten an ihrer Kontrollagenda fest → kann für Gefühle kurzfristig funktionieren, bewirkt aber Inflexibilität
Gedanken als Gedanken wahrnehmen, vom Selbst trennen (Beispiel-Video mit dreckiger Tasse)
Was ist in der DBT mit „Dialektischer Haltung“ gemeint?
Ein Denken und Arbeiten mit verschiedenen, meist gegensätzlichen Standpunkten, um eine Balance und lebendiges Gleichgewicht zwischen Extremen zu finden
Akzeptanz von Schmerz und Leid
Drängen auf Veränderung
Welche Behandlungsstadien unterscheidet man in der DBT?
Vorbereitungsphase (Diagnostik, Aufklärung, Ziele, Non-Suizidvertrag)
Therapiestadium: Schwerwiegende Probleme auf der Verhaltensebene → Verbesserung der Überlebensstrategien, Therapie-Compliance, Skills
Therapiestadium: Probleme des emotionalen Erlebens → Verbesserung der sozialen Integration und Interaktion
Therapiestadium: Probleme der Sinnerfülltheit → Verbesserung der Lebensbejahung, Neuorientierung
Wie funktioniert das Skills-Training in der DBT?
Ziel: funktionaler Umgang mit Emotionen durch
Stresstoleranz
Umgang mit Gefühlen
zwischenmenschliche Fähigkeiten
Selbstwert
→ je nach Anspannung (über 70% ⇒ Stresstoleranz)
Sind Dritte-Welle-Verfahren wirksamer als traditionelle KVT-Ansätze?
ACT: gleich wirksam, ggf. sogar wirksamer
starke Evidenz bei chronischen Schmerzen
moderate Evidenz bei Depression, gemischten Angststörungen, Zwangsstörungen, Psychose
Dritte-Welle-Verfahren insgesamt wirksam, aber teilweise nicht wirksamer als klassische KVT-Verfahren (Bsp Depression)
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