Common Law
Das Common Law stellt das vorherrschende Rechtssystem in den meisten englischsprachigen Ländern dar. Es beruht weitaus stärker als das kontinentale Recht auf Fallrecht (richterliche Urteile aus der Vergangenheit). Es stellt den Gegensatz zum Civil Law dar.
Ist ein Vertrag auf Englisch geschrieben, gilt das Common Law. Somit sollte ein guter Jurist die Grundkenntnisse besitzen, um in internationalen Verhandlungen nicht ins Hintertreffen zu geraten.
Nicht selten wird ein Vertrag in Englischer Sprache abgeschlossen und dennoch deutsches Recht „gewählt“. Was bedeutet dies und insbesondere wie sind die englischen Begriffe im Vertrag auszulegen.
Das bedeutet, es gilt nicht das Common Law, sondern das Civil Law. Daher ist es wichtig, dass die englischen Begriffe, um verbindliche deutsche Entsprechungen erweitert werden.
Wodurch wird das Common Law typischerweise charakterisiert? Ist dies heute noch richtig?
Präzedenzfall: Entscheidungen früherer Gerichte werden als rechtlich bindend für ähnliche Fälle angesehen. Dies bedeutet, dass Richter bei der Entscheidung über einen Fall auf frühere Urteile zurückgreifen und versuchen, Konsistenz und Kontinuität im Rechtssystem sicherzustellen
Richterrecht: Richter haben aktive Rolle bei Interpretation von Gesetzen. Richter spielen eine aktive Rolle bei der Auslegung und Entwicklung des Rechts. Durch ihre Entscheidungen prägen sie die Rechtsprechung und tragen zur Entwicklung des Rechts bei.
Unterschied zu heute: gesetzliche Regelungen (statutes) kommen häufiger vor
Welche weiteren Rechtskreise sind bekannt?
Common Law,
Civil Law (kontinentaleuropäische),
Mischsysteme aus den zwei (Schottland, Südafrika etc.),
islamisches Recht (Scharia),
chinesisches Recht
Wie verhalten sich Common Law und Civil Law hinsichtlich der Präjudizientreue?
Common Law:
Strenge Bindung an Präzedenzfälle. höherer Gerichte haben einen starken Einfluss auf niedrigere Gerichte und schaffen rechtliche Leitlinien (binding precedent)
Civil Law
Geringere Bindung an Präzedenzfälle, Gesetze und Gesetzbücher sind die Hauptquelle des Rechts, und Gerichte konzentrieren sich mehr auf die Auslegung. Nach dem systematischen Wissen des Richters und individueller Abwägung
Wie werden englische Vertragstexte unter deutschem Recht ausgelegt? Warum wird dieses Vorgehen kritisiert?
Entscheidend für die Auslegung ist zunächst der wirkliche Wille der Vertragsparteien. Wenn dieser vorliegt kann weiterhin da civil law genutzt werden. Sonst common law. Kritik: Vertragsparteien, die nicht aus Common Law-Kreis stammen, wählen englische Vertragssprache überwiegend aus Verständnisgründen. Interpretation bestimmter Begriffe, wäre reine Fiktion
Entscheidend: der wirkliche Wille der Vertragspartei
Nur der wirkliche Wille zählt
Wenn der wirkliche Wille nicht feststeht: Bei Verwendung von englischen Rechtsbegriffen beide Parteien das Common Law zugrunde gelegt haben
Empfehlung vertragliche Klarstellung, dass trotz der englishen Sprache das Verständniss der gewählten Rechtsordnung gelten soll
Richterrecht: Erläutern Sie die "Rule of stare Decisis”
besagt im Wesentlichen, dass Gerichte in ähnlichen Fällen ähnliche Entscheidungen treffen sollten wie in früheren Fällen, bei denen ähnliche rechtliche Fragen auftraten.
Entscheidungen höherer Gerichte sind für niedrigere Gerichte bindend. Das bedeutet, dass ein niedrigeres Gericht in einem bestimmten Gerichtsbezirk eine Entscheidung eines höheren Gerichts in einem ähnlichen Fall befolgen muss.
Horizontale Bindung: Entscheidungen derselben Ebene, beispielsweise von einem Berufungsgericht, sind in der Regel für gleichwertige Gerichte innerhalb des gleichen Rechtsgebiets bindend.
Vertikale Bindung: Entscheidungen höherer Gerichte, wie beispielsweise eines Obersten Gerichtshofs, sind für alle niedrigeren Gerichte innerhalb des Rechtssystems bindend
Ausnahmen: Obwohl die "Rule of Stare Decisis" eine allgemeine Regel ist, gibt es bestimmte Situationen, in denen ein Gericht von einem Präzedenzfall abweichen kann. Dies kann geschehen, wenn ein früherer Fall falsch entschieden wurde, wenn sich die Fakten wesentlich von denen des vorherigen Falls unterscheiden oder wenn es zu einer Veränderung der gesellschaftlichen Normen oder rechtlichen Bedingungen gekommen ist.
gibt dennoch Spielraum für Ausnahmen + Abweichungen, bei guter Begründung
Erläutern sie Inhalt und Bedeutung des Caveat-emptor Grundsatzes Grundsatz z6ksks
Käufer kann nicht den Verkäufer für Mängel an der Kaufsache in Anspruch nehmen darf, außer der Verkäufer hat diese Mängel arglistig verschwiegen -> demnach keine Gewährleistung
... heute von diesem Prinzip weitgehend Abstand genommen
Konzept im Vertragsrecht das dem Käufer die Verpflichtung auferlegt zu untersuchen was er erwirbt
Käufer trotzdem dazu aufgefordert Kaufsache besser zu untersuchen
z.B. in USA ist Verkäufer bei beweglichen Sachen nicht verpflichtet Mangelhafte Sachen zurückzunehmen
in GB Verbraucherrechte besser geschützt (z.B. 14 tägige Rückgabepflicht)
Was versteht man unter einer "Specific Performance"? Wann ist diese nach Common Law zulässig?
wenn wesentliche Vertragsverletzung festgestellt wird und somit eine NIchterfüllung vor. —> Ansprüche auf Vertragserfüllung (Specific performance)
Rechtliche Abhilfe die von Gerichten angeordnet werden kann um ein Vertragspartei zur Erfüllung ihrer vertraglichen Verpflichtungen zu zwingen
Wenn "Specific Performance" nicht möglich ist, sind Vertragsstrafen (penalties) unzulässig. Stattdessen ist nur pauschaler Schadensersatz erlaubt.
- Entschädigung in Geld wird als ausreichend angesehen
- ohne Specific Performance, sind Vertragsstrafen (penalties) unzulässig, zulässig nur pauschaler Schadensersatz
nur dann zulässig wenn:
- Vertragsgegenstand einzigartig ist
- Vertragspartner besonderes Interesse an der Erfüllung hat
- Schaden nicht berechnet werden kann (Ausnahme)
Was versteht man unter Cosideration? Was sind die Rechtsfolgen einer fehlenden Cosideration?
Cosideration = Versprechen einer genügenden Gegenleistung, um dem Vertrag Bindungswirkung zu verleihen (heute sehr gering)
Charakteristisches Merkmal: Gegenseitigkeit
Bezeichnet den gegenseitigen Tausch von etwas von Wert wie Geld waren oder Dienstleistungen etc zwischen Parteien
gerade bei einseitgen Pflichtverhältnissen (Erlassen einer Schuld, Schenkung, Leihe)
Einhaltung bestimmter Formerfodernisse reicht heutzutage aus als Ersatz für die consideration
Erläutern Sie die Bedeutung sogenannter punitive damages: Schadensersatz
"Punitive damages" sind im Wesentlichen Schadensersatz, der über den tatsächlichen Schaden hinausgeht und als Strafe für besonders rücksichtsloses, grob fahrlässiges oder rechtswidriges Verhalten einer Partei in einem Rechtsstreit verhängt wird. Sie werden manchmal auch als Exemplarschadensersatz oder Strafschadensersatz bezeichnet.
Ziel: Abschreckung, Bestrafung
Was wird unter einer Gemeinschaftsklage (Class Action) verstanden? Welche Bedeutung kommt ihr zu?
Sammelklage, bei der neben dem eigentlichen Kläger auch alle anderen Personen gewinnen, die von demselben Sachverhalt betroffen sind. Somit Effiziente Bearbeitung von Massenklagen, da mehrere Fälle zusammengeführt werden und prozess kosten gesenkt werden können.
Vorraussetzung:
Class ist so groß, dass eine Klagehäufung unpraktikabel wäre
Typische Ansprüche der Representanten
Das der Representant die Class fair und angemessen vertretet
Was ist die Pre-trial Discorvery? Was ist deren Ziel?
Dient der Beweisermittlung. Sammeln von Beweisen vor dem Prozess durch Informationsaustausch zwischen den Parteien. (Fragenkataloge, Unterlagen, elektronische Dokumente)
Alle angefragte und nicht privilegierte Unterlagen an die Gegenseite übermitteln
Fragenkatalog schriftlich beantworten
auch elektronische Dokumente
Dritte, Zeugen etc. können zur Mitwirkung gezwungen werden
Pflicht zur Offenbarung gilt für alle Dokumente die an Relevanz haben für den Fall
Erläutern Sie die Bedeutung der „Literal interpretation“
Methode der Gesetzesauslegung, bei der ein Gericht oder eine rechtliche Autorität den klaren und wörtlichen Wortlaut eines Gesetzes oder einer Verordnung verwendet, um deren Bedeutung zu bestimmen und anzuwenden
Wörtliche Auslegung eines Rechtstextes wird beachtet (grammatikalische Aulegung)
Bei der Literalinterpretation wird der Fokus auf die buchstäbliche Bedeutung der verwendeten Wörter und Phrasen gelegt, ohne die Absicht des Gesetzgebers oder andere externe Faktoren einzubeziehen.
Was besagt das Prinzip der „Golden Rule
Abweichung vom Gesetzeswortlaut (plain meaning) möglich, falls die strenge wörtliche Auslegung zu Widersprüchen führt.
Anliegen: systematische Stimmigkeit des Gesetzes
Welche Vor- und Nachteile können sich aus der Einsetzung eines Schiedsgerichtes ergeben?
Vorteile:
nicht so kostenaufwendig wie ein Gerichtsverfahren
deutlich strukturierter und geplanter als eine Mediation oder Schlichtung.
Schiedsgericht ist nicht öffentlich. Schiedsrichter kann vom Fach sein
Urteil ist rechtbindend
Nachteile:
Kosten,
Höherer Zeitaufwand
Begrenzte Rechtsmittel
mögliche Voreingenommenheit.
Erläutern Sie Inhalt und Funktion sogenannter „Force Majeure Klauseln“.
Bei eintreten eine unerwarteten und außerhalb des Einflussbereiches einer Partei liegendes Ereignis wird die Haftung ausgeschlossen, wie z.B. bei Naturgewalten, Streik Revolution oder Umweltschäden.
Inhalt: was wird unter force majeur gefasst definieren, leistungspflichten definieren, Regelung der Haftung
Funktion: Schutz vor Haftung, Flexibilität, Risikoverteilung
Civil Law: Befreit Üartei von Leistungspflicht im vergleich zur Common Law
Vergleich Common Law und Civil Law
Common Law und Civil Law sind vom Richterrecht beeinflusst
Common Law: Präzedentfälle entscheiden
Civil Law: jeweilige Richter nach systematischen Wissen und Individueller Abwägung fällt
Aber auch im Civil Law gibt es Einflüsse von höheren Gerichten
Common Law ist deutliche liberaler als Civil law -> weniger Pflichten
Eigenverantwortung und Vertragsfreiheit wird im Common Law höher gewichtet
Common Law hat einen stärkeren formalistischen Ansatz
Case Law
zweit bedeutenste Rechtsquelle ist Case Law
Insbesondere Deliktrecht und Vertragsrecht im Common Law sind durch Case Law geregelt
Auslegung der Common Law: Mischief Rule
Regel zur Bestimmung des Normzwecks
Methode der Gesetzesauslegung
Ansprüche bei Nichterfüllung
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