o Form des sozialen Wandels
o Verschiedene Indikatoren der Modernisierung – bspw. zwei Optionen für eine Gesellschaft
§ Übergang von der traditionalen Gesellschaft – Industriegesellschaft – Dienstleistungsgesellschaft
§ Recht unpräzise Möglichkeit: zunehmende Differenzierung, Bürokratisierung, Individualisierung, Globalisierung, Bildungsexpansion, etc.
oDifferenzierungstheoretische Perspektive
§ Ordnung von Teilsystemen mit je eigenen Leitwerten des Handelns (Bsp. BWL -> Umsatz)
§ Arbeitsteilige Produktion von Leistungen, die für Lebensführung erforderlich sind
o Ungleichheitstheoretische Perspektive
§ Ordnung zwischen besser und schlechter gestellten sozialen Lagen (Klassen, Geschlechter, etc.)
§ Allokation von Lebenschancen
o Kultur, Werte und Normen – letztere sind für Menschen überlebenswichtig, da sie durch sie ein Vertrauen in ihre Umwelt erhalten / Kulturtheoretische Perspektive
§ Ordnung von gesellschaftsweit geltender Orientierung und Praktiken
§ Legitimation gesellschaftlicher Verhältnisse
==> Teilsysteme bilden sich im Laufe der Zeit heraus
· Differenzierung auf mehreren Ebenen
o Makroebene: Differenzierung der Gesellschaft
o Mesoebene: Differenzierung von Organisationen
o Mikroebene: Differenzierung von Rollen
-Mögliche Spannungen zwischen Fremd- und Selbstreferentialität
o Fremdreferentialität: Ausrichtung an Leistungsabnehmern (z.b. Konsumenten, Schüler, Patienten)
o Selbstreferentialität: Ausrichtung an der Qualität/Gestaltung der Leistungsproduktion in dem jeweiligen Teilsystem
§ Bestmögliche Erfüllung des sphärenspezifischen Leitwerts
§ Legitime Indifferenzen zu anderen Sphären
§ Fehlen einer natürlichen Stoppregeln
-Leistungsproduktion wird zum Selbstzweck, die Erfüllung der jeweiligen Leitwerte kennt keine Stoppregel die Art und Weise wie die Leistungsproduzenten ihre Leistung produzieren, muss ihnen von außen auferlegt werden
-Die kapitalistische Wirtschaft ist das Resultat der Ausdifferenzierung von Teilsystemen
==> Schimank. „Allein die wirtschaftliche Leistungsproduktion verdient mehr Geld, als sie kostet – und zwar so viel mehr Geld, dass aus den daraus abgezogenen Löhnen und Steuern die Leistungsproduktionen aller anderen gesellschaftlichen Teilsysteme finanziert werden“
==> D.h. auf anderen Teilsystemen lastet ein Ökonomisierungsdruck (so liegt auch bspw. die Finanzierung des Bildungssystems letztlich bei der Wirtschaft) – Spannungen in den Teilbereichen, diesem muss entgegengewirkt werden, da sonst Selbstzerstörung droht
-Vertikale Ordnung sozialer Lagen:
o Klassen, Schichten, Milieus
o Ethnien
o Geschlechterordnung
o Generationen
o Etc.
-Besser- und Schlechtergestellte unterscheiden sich mit Blick auf
o Lebenschancen, -optionen
o Sinnstiftende Bindungen an Werte, Personen und Gemeinschaften
-Ausdifferenzierung von Teilsystemen erzeugt eine eine kapitalistische Wirtschaft – und diese wiederum laut Schimank eine dominante Form sozialer Ungleichheit
o „Lohnarbeitsgesellschaft“ – d.h. Geldeinkommen, je nach Arbeitsmarktlage
o Machtunterschiede zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer
o Klassenkampf, v.a. in der Klasse der Arbeitnehmer
-Unvermeidbare Folge der funktionalistischen Differenzierung und der kapitalistischen Wirtschaft ist die Ökonomisierung der Gesellschaft
-Charakteristika einer kapitalistischen Wirtschaft
o Gewinnerzielung und -steigerung als Leitwert einer „endlosen Steigerungsdynamik der Leistungsproduktion“
o Markt als Governance-Mechanismus, der das Gewinnstreben der Leistungsproduzenten durch Konkurrenz untereinander abstimmt und Unternehmen zum Gewinnstreben anhält
o Warencharakter der Produktionsfaktoren Kapital, Natur und menschliche Arbeitskraft – diese werden ebenfalls marktförmig gehandelt und sind dadurch flexibel einsetzbar
-Leitideen der Moderne – Fortschrittsidee
o Verspricht Verbesserungen gesellschaftlicher Zustände und der Lebenschancen
o Wird intentional durch Individuen, Organisation oder Staaten herbeigeführt
o Wird durch Werte wie Rationalität, Individualismus oder Gleichheit spezifiziert und richtet sich gegen überkommene Traditionen, insbesondere religiöser Natur
o Ideen dienen der Legitimation gesellschaftlicher Verhältnisse
o Konflikte zwischen Vertretern der Fortschrittsideen und zwischen Vertretern traditioneller Ideen
-Zwei Formen der Integration
o Sozialintegration, d.h. Integration der einzelnen Gesellschaftsmitglieder (bspw. auf der Mikroebene der einzelnen Zuwanderer)
o Systemintegration: Zusammenhalt der Teilsysteme (Phänomen auf der Makroebene)
==> Komplexe Massengesellschaften benötigen einen anderen Modus der Integration (In wenig ausdifferenzierten Gesellschaften reichten beispielsweise Verwandtschaft und Ähnlichkeit für soziale Integration)
-Drei Formen der Systemintegration
o Intersystemische Strukturen: Wechselseitiger Austausch zwischen Teilsystemen
o Wertekonsens, der Teilsysteme übergreift: z.B. die Religion, „Grundwerte“, Generalisierung der Werte, d.h. übergreifender Wertekonsens
o Politische Gesellschaftssteuerung: z.B. Moderation von interorganisatorischen Verhandlungen zwischen gesellschaftlichen Teilsystemen
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