Buffl

Allgemeine Bildung

TS
by Tim S.

Skizzieren Sie die Bildungsexpansion aus Sicht der Mikroperspektive. Erläutern Sie dabei die ökonomische Konsumtheorie, die Humankapitaltheorie und die Siebungs- und Signaltheorie.


-Bildung als Konsumgut (ökonomische Konsumtheorie)

o   Bildung ist mit „Genuss“ (d.h. hier mit Wissenserwerb) verbunden

o   je höher der Wohlstand (Einkommen) desto mehr Bildungserwerb

-Ökonomische Investitionstheorie (Humankapitaltheorie)

o   Bildung als Investition um Einkommenserträge und Aufstiegschancen zu erzielen

o   Je höher die Bildung, desto höher die Arbeitsproduktivität (höhere Produktivität führt auch zu höheren Löhnen)

o   Es wird so lange in Bildung investiert, wie die zu erwartenden Ertragszuwächse höher sind als die Bildungs- und Opportunitätskosten – d.h. ein Vergleich von Kosten und Nutzen ist sinnvoll

o   Bildungsexpansion hält an, solange sich Investitionen in Bildung „rentieren“

o   Unterschiedliche Individuen investieren unterschiedlich lang in Bildung, da sich ihre Kosten unterschiedlich lang zusammensetzen

-Siebungs- und Signaltheorie

o   Schule dient der Auslesung und Einstufung – Bildung wird damit zum Signal an Arbeitgeber*innen im Wettbewerb um Arbeitsplätze

o   Bei einem Überangebot an Bildung und sinkenden Löhnen für Hochqualifizierte gehen Bildungsanstrengungen nicht zurück (wie nach der ökonomischen Investitionstheorie) sondern Bildungsexpansion geht weiter, um günstige Plätze in Warteschlangen bei Jobs zu erreichen, d.h. ein Bildungsüberangebot wäre positiv zu sehen

Skizzieren Sie die drei theoretischen Ansätze zur Erklärung der Entwicklung der Bildungsexpansion.


-Ressourcentheorie

o   Schüler benötigen kulturelle Ressourcen um weiterführende Schulen erfolgreich besuchen zu können (z.b. Leistungsmotivation, Sprachfertigkeiten, Selbstvertrauen, etc. – Dinge, die in der Familie vermittelt werden)

o   In oberen Schichten werden diese Ressourcen im Zuge der Sozialisation in besonderer Weise vermittelt

-Humankapitalansatz

o   Geringes Familieneinkommen: direkte Kosten und die indirekten Lohnausfälle von Bildungsinvestitionen wiegen relativ schwer – außerdem wird der Schulerfolg oft skeptisch eingeschätzt

o   Hohes Familieneinkommen: Bildungsinvestitionen werden eher getätigt, zukünftige Einträge werden als sicher eingeschätzt

-Theorie der primären und sekundären Effekte

o   Verbindet Ressourcen- und Kapitalmarkttheorie

o   Primäre Effekte: Unterschiede in Lernleistungen

§  Wirksamkeit kultureller, sozialer und ökonomischer Ressourcen vermittelt durch das Elternhaus

§  Je mehr Ressourcen im Elternhaus, desto wahrscheinlicher sind gute schulische Leistungen

o   Sekundäre Effekte

§  Bei gleichen Lernleistungen werden unterschiedlich kostenträchtige und anspruchsvolle Bildungsentscheidungen getroffen

o   Erträge von Bildungsinvestitionen sind umso größer, je höher die soziale Position der Familie ist

o   Privilegierte haben aber auch einen Statusverlust zu befürchten, wenn Kinder keine höheren Bildungsabschlüsse erreichen – bei niedrigen Schichten führt dagegen ein niedriger Bildungsabschluss der Kinder nicht zum Statusverlust

Author

Tim S.

Information

Last changed