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Labor Market and IR

LL
by Lea L.

Welche Rolle spielten die Gewerkschaften während der fordistischen Ära? Wie war ihr Verhältnis zu den sozialdemokratischen Parteien?

Fordismus

  • Herstellung von Produkten wird durch Standardisierung, Typisierung und Normen vereinfacht, Arbeitsteilung und einfache monotone Handgriffe

    • Fließband

  • Ford stellte als einer der ersten Aussicht auf höheren Löhne

  • Wage led-growth virtous cycle: Steigende Produktivität= steigende Löhne = mehr Besch. = Mehr Konsum = mehr Profite = mehr Investitionen

Gewerkschaften im Fordismus

  • ökonomische Akteure, die faire Löhne für Arbeitende kollektiv aushandelten und sie somit in IR Beziehungen vertreten

  • Supporten keynsianische Nachfragepolitik, dass der Staat stärker als Nachfrager da steht

  • Ausgehandelten Löhne sorgten für hohe Nachfrage, hohe Profite und Investitionen, was die Produktivität erhöhte und das Lohnwachstum förderte

    • Sicherung des Wohlfahrtsstaates als Gegenspieler des Marktes

  • Problem: Lohnerhöhungen überstiegen bald die Produktivität, profit-squeeze= sinkende Margen, weil Löhne als Kosten sinken, Investitionen bleiben aus und Produktivität steigt nicht mehr Inflation und Gewinneinbußen und Rezession kam = fordistischer Kurzschluss

    • klassischer Zielkonflikt zwischen Verantwortung der Gewerkschaften der Interessensvertretung und Selbstzerstörung der Arbeitskraft

Sozialdemokratische Parteien

  • relativ stark und gewinnen Vertrauen der Gewerkschaften, da sie auf diese Rücksicht genommen haben

    • vertreten als politischer Akteur, die Interessen der Gewerkschaften in der politischen Sphere

  • Nach Kurzschluss: Politischer Tausch! haben sie Gewerkschaften daraufhin in Schach gehalten


Warum ist der politische Austausch nach den 1980er Jahren zusammengebrochen? Wie ist das Verhältnis zwischen Gewerkschaften und sozialdemokratischen Parteien heute?

Die Fragmentierung der Arbeiterklasse mit heterogenen Interessen wurde durch unterschiedliche Trends hervorgerufen:

  • Deindustrialisierung und Tertisierung

    • Ausbau des DL-Sektor

    • Polarisierung der Qualifikationsstruktur (Akademikeranteil führt)

  • Beschäftigung von Frauen auch eher im DL Bereich

  • Zunehmende Einwanderung als BEschäftigte im Niedriglohnsektor (als Reservearmee)

  • Wachstum des öffentlichen Sektors; weniger Notwendigkeit von GW

  • Gewerkschaften waren früher besser in der Ungleichheitsreduktion (Ahlquist)

  • Komplexe postmaterialistische Werte vs. einfache ökonomische Interessen von Arbeitern

    • Spannungsverhältnis zwischen “alter” und “neuer” Realität

      • “Bloße Lohnforderungen” vs. Familienpolitik

      => Insgesamt führt dies zu:

      • einer weniger großen Anhängerschaft

      • können auch weniger die Interessen der “breiten Arbeitnehmerschaft und vertreten” + weniger Bedeutung aufgrund “Löhne als zentrakes Thema” = weniger Legitimität & Bedeutung

      • Lohnzurückhaltung in Tarifverhandlung (auch durch Druck des Niedriglohnsektors

      • weniger finanziellen Ressourcen und absinkenden Organisationsgrad

      • was ihre die Möglichkeiten der politischen Mobilsierung herabsenkt und Hacker & Piersen organisation von Interessen Politik ist stärker responsiv zu organisierten Interessen

  • ABER: Krisenzeiten: Corona oder Energiekrise betrifft immer Wirtschaft und somit Löhne, dann gewinnen sie “schnell” wieder an Bedeutung


Neue Typen von Linksparteien:

  • Durch Ausdifferenzierung der Arbeitnehmer verbunden mit neuer

    • Mittelschichten zwischen links und rechts bedingt Catch-All-Parteien

  • Komplexe postmaterialistische Werte vs. einfache ökonomische Interessen von Arbeitern

    • Spannungsverhältnis zwischen “alter” und “neuer” Realität

    • Spaltung der Linken (z.B. SPD und Grüne)

  • Müssen Koalitionen eingehen, die aber nicht immer von der “alten” Anhängerschaft gewollt sind und dann abgestraft werden

=> politische Linke durch eigene Fragmentierung unfähig, aber auch uninteressiert ihre alten politischen Beziehungen zu erfüllen

=> Kernwählerschaft wird von anderen Parteien “abgeworben”


=> Dennoch: Gewerkschaften und Sozialdemokratie weiterhin gegen Laissez-faire-Kapitalismus; beide wären gemeinsam besser dran. Wer kontrolliert die (Neue) Linke? Wer kontrolliert die heutigen Gewerkschaften?


Wie nimmt die Dualisierung trotz formaler institutioneller Stabilität nach Palier und Thelen (2010) zu? Wirken Veränderungen in den Arbeitsbeziehungen, den Arbeitsmärkten und den Wohlfahrtsstaaten als kompensatorische oder komplementäre Mechanismen?


  • Beobachtung einer generellen Institutionellen Erosion (vor allem in LMEs aufgrund einer Flexibilisierung) und in DE/FR institutionelle Stabilität aber Dualisierung

  • Zunahme des Dualismus (Insider Stammbelegschaft/Outsider A-Typische Arbeit) durch Reihe von Entwicklungen im Bereich der Arbeitsbeziehungen, Arbeitsdynamiken und wohlfahrtsstaatlicher Reformen

    • Erst verändern sich die Arbeitsbeziehungen in der Industrie, dann verändert sich der Arbeitsmarkt, da mehr entlassen werden, dann muss der WS reagieren

    1) Arbeitsbeziehung: Koordinierung der Tarifverhandlungen ist noch vorhanden, aber zunehmen dezentralisiert

  • Vorallem Schutz des Kernsektors (DE: Exportorientiertes/Verarbeitendes Gewerbe / FR: Große private/staatl. Unternehmen)

    • Abbau von Arbeitskräften: Vorruhestand und Automatisierung, aber gleiche Löhne für Übriggebliebene (survivor).

    • Produktivitätssteigerung durch Lohnsenkung

    • Intensivierte Kooperation zwischen Managern und Arbeitern in führenden Firmen: Zentralisierte Tarifverhandlungen für die Stammelegschaft (als “Loyale”, die es braucht), Dezentralisierung oder keine Vertretung durch Gewerkschaften für den Rest

      2) Arbeitsmarkt:

    • Reguläre Verträge für Stammbelegschaft (männlich und alt) und sichere und stabile Beschäftigung

    • Atypische Verträge für junge Menschen, Geringqualifizierte, Frauen, Zuwanderer

      • Instabilität von befristeten Verträgen (Minijobs, Zweitjobs etc)

      • 3) Wohlfahrtsstaaten: Sozialversicherungsmodell immer noch dominant, aber für A-typische werden keine Beiträge gezählt (auch nicht von den Arbeitgebern), rein definitorisch aber nicht darauf ausgelegt den sozialen Schutz der Nicht-Beitragszahler zu zahlen, A-Typische erhalten Sozialhilfe, die häufig nicht ausreicht

=> 2) übt finanziellen und politischen Druck auf das WS-Sytsem aus und fordert nach einem 2. WS-Typen




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Lea L.

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