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TOP13 De-Industrialisation and Tertiarization

LL
by Lea L.

Welches sind die wichtigsten Mechanismen, die die Deindustrialisierung erklären?

Grundlegend: sozialer und struktureller Wandel, der sich durch eine Schrumpfung des industriellen Sektors, in absoluten Zahlen aber auch sinkender Anteil der Gesamtbeschäfitgung im industriellen Sektor

  • => Auch immer mit gesamtw. Bedeutungsverlust

    => für entwickelte VWs “als normal erachtetes Muster”

Mechanismen:

  • Produktion kann standardisiert und automatisiert werden (Produktivitätssteigerung)

    => Rückgang der Nachfrage von menschl. Arbeitskraft = inländischen Beschäftigung im Industrisektor

    => Rückgang der inländischen Industriestandpunkte

  • Standardisierung aber auch Kapitalmobilität erlaubt Outsourcing:

    => Rückgang inländischen industriellem Output

    => Beispiel Untergang der Montanindustrie Duisburg

  • Wenn man Post-Fordismus mit einbezieht:

    • Gegenpol zur steigenden Produktivität wäre eine steigende Nachfrage, aber Sättigung der Nachfrage nach Industriegütern

      • Abbau der AKs im Industriesektor

  • Tertiärisierung sind nach der 3-Phasen-Hypothese zwei Mechanismen der selben Medaille (Veränderungen der Nachfrage) kann aber auch als Folge angesehen werden

    • Durchbrechen des virtous cycle der Industrie durch Nachfrageeinbruch

      • Abwanderung der AKs in den DL-Sektor

ABER Empirie?

  • Outsourcing verringert inländische Standorte und Beschäftigung, aber nicht unbedingt die Bedeutung des Industriesektors

    • DE: export-Led: basierend auf Exporten von Waren der Schlüsselindustrien, bleiben auch bei Outsourcing wichtiger Teil der Deutschen Wirtschaft ab

    • Manufacturing subsystem (Aggregat, das alle Produktionsfaktoren zur Befriedigung der Endnachfrage, Sektor wird auf Grundlage seines Beitrags zur Produktion von Endgütern betrachtet) steigt

    • “Reorganisation und Auslagerung” der Industrie, anstatt Deindustrialisierung

  • KONTRA exit-routes ab 1970er (verstärkte Liberalisierung) als Steueroase oder Ressourcenreichtum (Emirate)


Welches sind die wichtigsten Mechanismen, die die Teriärisierung erklären?

  • Aufteilung in wirtschaftliche Sektoren (Fisher, Clar, und Fourastié)

    • Primärsektor: Agrar- und Forstwirtschaft, Fischerei (Bergbau)

    • Sekundärsektor: industrielle Sektor (produzierendes/verabeitendes Gewrbe)

    • Tertiärsektor: Dienstleistungen (nicht-physisch greifbares) Banken, Versicherungen, Einzelhandel

  • Gängige 3-Phasen-Hypothese: Mit zunehmender Entwicklung, verschiebt sich die Wertschöpfung

    => hoch-entwickelte Länder sind eine “Dienstleistungsgesellschaft”

  • Fourastié: Tertiärisierung als post-industrielles Paradies mit steigenden

  • Baumol Angebotsseite:

    • Betont die Signifikanz bestimmter Charaktereigenschaften von DLs. z.B. face-to-face interpersonal interaction

    • Interaktion macht Produktivitätssteigerung schwer

    • ABER Baumol argumentiert, dass für solche DLs der raltive Preis mit der Zeit steigt, da die Löhne mit der Zeit in allen Sektoren gleich steigen und sich die Löhne bei solchen DLs direkt in den Preisen ausdrücken

    • Negativer Zusammenhang Produktivität und Beschäftigung

      • Ende der 80er Zuwachs im DL-Sektor allerdings stagniert

  • Clark & Fisher Nachrageseite:

    • Veränderungen der Nachfragestruktur

      • Engel: Mit steigendem Einkommen, sinkt die Nachfrage nach Agrarprodukten (Ernährungsbedürfnis gedeckt) und die Befriedigung anderer elaborierterer Geschmäcker/Bedürfnisse gewinnt an Bdeutung

        “Erst das Fressen, dann die Moral” BB

      • Post-Fordismus: Sättigung der Nachfrage nach langlebigen manufactured Konsumgütern hat zu einem Rückgang der Einkommens- und Preiselastizität der Nachfrage für diese Güter geführt

      • Nachfrage nach Dienstleistungsgüter, = Luxusgüter, ist relativ einkommenselastisch

        => Mit steigendem Einkommen, steigt der Anteil der Dienstleistungen am Konsum

        => Steigt das pro Kopf Einkommen, weil VWs reicher werden, steigt der Anteil der Dienstleistungen am gesamtw. Output steigt und der Anteil der DL-Besch. (Deindustrialisierung

    • Soziologische Veränderungen:

      • Erwerbsbeteiligung von Frauen=> Nachfrage nach Ganztagsbetreuung

      • Demografischer Wandel=> Nachfrage nach Altenpflege

      • Steigende Arbeitszeit = mehr D, weil man keine Zeit hat (Essen, Shoppen, Putzen)

ABER: genau die Eigenschaft der Interaktion führen dazu, dass Produktivitätssteigerungen vieler DLs oft mit Qualitätseinbußen einhergehen (Verkürzung der Interaktion = Qualitätsverlust)

  • Beschäftigung hat vor allem in Bildung, Gesundheit, personenbezogenen DLs und “food&fun” (Esping-Andersen) zu genommen

  • Produktivitätssteigerungen durch technologische Innovation/Wandel, kann Produktivität entweder nur marginal erhöhen oder geht auf Kosten der Qualität (Chraktereigenschaft: Interaktion, Vorteril nach Baumol)

  • Ökonomischer Konsens, dass DL nur wenig zu Produktivitätswachstum beitragen

  • Deswegen argumentieren viele, dass nie eine “vollständige” Tertialisierung geben darf, da die Einbußen zu groß wären = empirisch nicht unbedingt tragbar

  • Iversen und Wren betonen das Transformation zu Trilemma geführt hat

    • Durchbrechung virtous cycle: steigende Produktivität, steigende Löhne, sinkende Preise

    • Hier sinkende Preise durch sinkende Löhne

Sättigung nach Waren ? Hedonistische Tretmühle, Veblen (Conspicous consumption) Sekundär und Tertiärsektor geben sich gerade in Bezug auf DLs häufig die Hand , Buddhismus


Was ist das Trilemma der DL Gesellschaft? Gibt es einen Ausweg aus diesem Trilemma?

  • Beobachtung steigender Arbeitslosigkeit und expandierendem Privatsektor und fiskalische Begrenzung des Staates in den späten 70ern

  • Gängige Theorien erklären dies durch Rückgriff auf globale Phänomene: Globalisierung, Internationalisierung Kapitalmarkt, steigende transnationale Investments

Iversen und Wren betonen hingegen den Prozess Übergang von einer Wirtschaft, die von einer durch das(ungeschützte) verarbeitende Gewerbe/Produktion dominierten Wirtschaft, hinzu einer durch (geschützte) Dienstleistungsproduktion dominierte Wirtschaft transformiert wird (nationales Level)

  • Durch Rückgriff auf den historischen Verlauf nach der fordistischen Ära und Tertiärisierung

    • Anders als während des industriellen Zeitalters, ist diese Zeit durch eine abnehmende Einkommens- udn Preiselatizität für Fabrikgüter gekennzeichnet

    • Durch eine Sättigung der Nachfrage nach Fabrikgütern durch zunehmend wohlhabendere und wählerische Konsument*innen, die mehr Wert auf Qualität legen

    • Durchbrechen den virtous cycle der fordistischen Ära

      • Steigerungen in der Produktivität führen nicht zu Nachfragesteigerungen, steigende Löhne bei sinkender Beschäftigung

    • Steigende Beschäftigung in Bildung, Gesundheit, personenbezogenen DLs und “food&fun” DLs (Esping Andersen)

      • Sinkende/Niedrige Preise durch Produktivitätssteigerung nicht möglich (Logik der fordistischen Ära

      • DL nur mit marginaler Produktivitätssteigerung bis hin zu auf Verlust der Qualität

Trilemma als “3-Wahl-Möglichkeiten” zwischen

  • Budgetkürzungen

  • Einkommensungleichheit

  • Beschäftigungswachstum

=> immer nur 2 können parallel erfüllt sein

=> Steigende Beschäftigung Dienstleistungssektor kann nur auf Kosten steigender Lohnungleichheit erreicht werden

  • ODER

=> Wenn Lohngleichheit (egalitäre Lohnpoltitk) und Beschäftigungswachstum eine Priotität ist, kann dies nur durch einen Beschäftigungszuwachs im öffentlichen Dienstleistungssektor - was auf Kosten von Steuersätzen oder auf Kosten von zusätzlichen Schulden (Budgetknappheit) erfolgen


=> Regierungen haben insgesamt einen großen Spielraum in welche Richtung, welche 2 Komponenten bevorzugt werden sollen und auch wie stark die Tertiarisierung ausgedehnt werden soll


Ausweg:

1) Produktivitätssteigerung im ICT, denn hier Produktivitätssteigerungen durch technologischen Wandel möglich oder FDI, um Budgetrestriktion zu umgehen

  • Aber eher Nein, es besteht immer nur die Paarweise Kombination

  • Verstärkt durch nationale Eigenheit

  • Bilden 3 Idealtypen, diese schöpfen (rein Logisch 9) nicht alle möglichen Reaktionen auf das Trilemma aus

    • Entstehen aber aus den Wechselwirkungen zwischen den ökonomischen Einschränkungen

    • Die untergraben zwar die Machbarkeit politischer Projekte die alle 3 erreichen wollen, aber nicht jene, die nur eins priorisieren oder nur bescheidene Erfolge auf allen 3 erzielen


Wie haben die Vereinigten Staaten den durch das Trilemma der Dienstleistungswirtschaft bedingten Zielkonflikt gelöst? Handelt es sich um ein stabiles Gleichgewicht?


Trilemma “produziert” 3 idealtypische politische Ökonomien, die folgend der 3 WS Idealtypen nach Esping-Andersen benannt werden


(Neo) liberale Marktökonomie

  • (marktbasierte) Ungleichheit und hohe Privatsektor Beschäftigung für Haushaltsdisziplin

  • basiert auf der Überzeugung, dass freie Märkte Wohlfahrt grundsätzlich maximieren und staatliche Interventionen in die Wirtschaft zu Misallokationen von Ressourcen führen

    • + individuelle Freiheit gefährden

    • Bis auf “Recht und Ordnung”

  • Kombiniert mit einer Arbeitsethik die

    • Selbstverantwortlichkeit und

    • aktive Teilnahme am AM (Frauenerwerbstätigkeit, hohe Arbeitsstunden) betont und

    • Löhne, die über den Markt entstehen

      • keine Lohnkompressionen in gut bezahlten Dienstleistungssektoren (Manager, Bankiers)

      • private Investitionen in Ausbildung (wenn man guten Job will)

  • Rudimentärer WFS: niedrige Steuern und Bedürftigkeitsabhängiger Zugang

  • Mehrheitswahlsystem mit priveligiertem Zugang von bestimmten Interessensgruppen

  • der Private Sektor ist Tertiärisiert: Sowohl Hoch- (hohe Produktivität und Löhne) als auch schlechtbezahlte (niedrige Produktivität und Löhne, Haushaltsverschuldung) Dienstleistungsbeschäftigte

  • Ausweg:

    • Hege

  • Stabiles GG?

    • Eher Nein

    • steigende Verschuldung privater Haushalte = Konsum ist schuldenfinanziert

    • höhere Arbeitszeit = höheres BIP/Kopf als DE = weniger Zeit Dinge selbst zutun (Nanny, Essen gehen) = höhere Nachfrage nach low-end DLs = Stabilität

    • + schwacher WFS

    • ABER Individuen werden dem “Markt” ausgesetzt, da Ungleichheit immer weiter ansteigt

      • Veblen, rennen gegen Rolltreppen

      • Schlecht für Umwelt, Zufriedenheit (Easterlin-Paradox)

    • Hegemoniale Stellung schützt sie in gewisser Weise

      • Verschuldungspotenzial generell hoch


Wie hat Deutschland den durch das Trilemma der Dienstleistungswirtschaft implizierten Zielkonflikt gelöst? Ist dies ein stabiles Gleichgewicht?


Korparatistischen und christdemokratische WS

  • Haushaltsdisziplin (Schuldenbremse) und geringe Lohnungleichheit gegen hohes Beschäftigungsniveau = geringes Beschäftigungsnieveau

  • Dualisierung des Arbeitsmarktes

    • Hohe Beschäftigung im Niedriglohnsektor (geringer Organisationtsgrad, geringe Löhne, usw.) mitgrößter in der EU -> spielt export-led in die Karten, denn tritt nicht in Konkurrenz mit Exportsektor, unterstützt ihn sogar

  • bei weniger Selbstwirksamkeit und weniger freie Märkte als neoliberales Modell

Annahme

  • Gemeinschaft, Kirche und Familie als Schutz vor Entmenschlichung und Entfremdung durch Markt

  • Gesellschaft als von Natur aus hierarchisch und statusdifferenziert akzeptiert

  • ABER durch den Markt erzeugte Ungleichheit wird als Gefahr für die soziale Ordnung betrachtet

  • Geschlechtsspezifische Haushaltsaufteilung (female housekeeper, male breadwinner) und dadurch geringere Erwerbsbeteiligung von Frauen (Geld für Ganztagsbetreuung fehlt/ bzw. Esping-Andersen WS-Staat wälzt care stark auf Familie ab)

    • konsumtive Sicherungssysteme (Renten es wird nur konsumiert und nicht investiv, wo in Veränderung des SQ investiert wird)

  • High-End-Sektor (Industriesektor) wird geschützt auf Kosten des DL-Sektors

  • Begrenzter Wandel im DL-Sektor (geringe Beschäftigung) -> Mann als Ernährer der Familie

  • dezentralisierte Koordinierung (große Branchengewerkschaften): Lohnkompression in hochwertigen Dienstleistungs- und Industrieberufen → Wettbewerbsfähigkeit,

  • Geringe Anreize für höhere Ausbildung ohne öffentliche Anreize (aufgrund Anlagespezifikation)

  • Geringe Einmischung in Arbeitsmarkt WFS

  • Ausweg:

    • Ausweg durch FDIs zur Produktivitätssteigerung

    • Nachfrage wird durch Erspartes garantiert und steigendes BIP führt zu steigender Nachfrage nach low-end DL

Stabiles GG?

  • stabil wäre nromativ

  • Bisher stabile aber niedrige Wachstumsraten

  • LB-Überschuss, Produktion für Export, bedeutet vergleichsweise weniger outsourcing ABER export-led eher instabil, Abhängig vom Konsum des Ausland was wäre wenn schwarze-0 weg, DE eigenen Wechselkurs hätte

  • Erhöht gesellschaftl. Instabilität, “mächtige” Gewerkschaften beschützen Insider gegen Outsider

  • Modell des männlichen Ernährer ist durch niedrige Löhne gefährdet (im Niedriglohnsektor etwa 1/5 der Besch. kaum Reallohnsteigerung) -> Frauen müssen sich in dem AM integrieren


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Lea L.

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