Zielbildung
3.1 Unternehmensziele
3. UNTERNEHMERISCHES HANDELN
SMART
Das Akronym steht für:
S = spezifisch
M = messbar
A = akzeptiert
R = realistisch
T = terminiert
Zielbeziehungen
Komplementäre Ziele : wenn eine Steigerung der Erfüllung des einen Ziels zugleich auch eine Erhöhung der Erfüllung des anderen Ziels fördert
Konkurrierende Ziele: die Erfüllung eines Ziels das Erreichen eines anderen Ziels verhindert bzw. der Zielerreichungsgrad reduziert wird
indifferenten, neutrale Ziele: Erfüllung des einen Ziels keinen Einfluss auf eine Erfüllung des anderen Ziels ausübt.
Zielmerkmale
Eigenkapital- und Gesamtkapitalentabiliät
ökonomische Ziele
Zielarten
Eigenkapitalrentabilität = Gewinn/Eigenkapital
Eigenkapital setzt sich aus folgenden Positionen zusammen:
• gezeichnetes Kapital,
• Kapitalrücklage,
• Gewinnrücklagen,
• Gewinnvortrag/Verlustvortrag,
• Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag (für die deutsche Rechtsprechung s. a. § 266 Abs. 3 HGB).
Gesamtkapitalrentabilität = Gewinn + FK-Zinsen / Gesamtkapital
Fremdkapital zählen u. a.:
• Rückstellungen,
• Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie
• Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (für die deutsche Rechtsprechung s. a. § 266 Abs. 3 HGB).
—> Ergebnis ist die Verzinsung des eingesetzten Kapitals
ökonomische (Geldgrößen),
sachorientierte (Produkt- und Leistungsspektrum),
soziale (Verhalten gegenüber Stakeholdern)
umweltorientierte Ziele (Verhalten gegenüber natürlicher Umwelt).
Rentabiliät
Rentabiliät = Gewinn / eingesetztes Kapital
Return on Investment (ROI)
sachorientierte Ziele
sachorientierte Ziele beziehen sich auf das Produkt- und Leistungsspektrum eines Unternehmens, also auf die Art, Menge, Qualität sowie Ort und Zeit der zu erzeugenden Produkte bzw. Leistungen. Ihre Erfüllung soll insbesondere dem Erreichen der ökonomischen Ziele dienen.
Bsp: Entwicklung eines neuen Produkts
Soziale und umweltorientierte Ziele
Soziale und umweltorientierte Ziele drücken sich in der Corporate Social Responsibility (CSR) aus, welche für ein über die gesetzlichen Forderungen hinausgehendes nachhaltiges unternehmerisches Handeln
Bsp: Personalarbeit, Mitarbeiterzufriedenheit, Arbeitsbedingungen bei Lieferanten
Umweltorientierte Ziele
Umweltorientierte Ziele beziehen sich auf das Verhalten des Unternehmens gegenüber der natürlichen Umwelt.
Bsp: begrenzung der Schadstoffemissionen bei der Produktion
Einkauf nur bei Lieferanten, die ihrerseits die Umwelt schonen
Zielpräferenzen
Die Bildung von Zielpräferenzen erfolgt in mehreren Schritten:
• Schritt 1: Die Ziele werden beschrieben.
• Schritt 2: Die Ziele bekommen Prioritätsziffern oder Gewichtungen.
• Schritt 3: Die Ziele werden entsprechend der Prioritätsziffern bzw. Gewichtungen geordnet.
• Schritt 4 (bei Verwendung von Prioritätsziffern): Festlegung von Mindestvorgaben für weniger priorisierte Ziele.
ökonomischer Ziele
stehen mit dem Gewinn verbundene Größen, da diese allgemein als zwingende Voraussetzung für das Bestehen von Wirtschaftsunternehmen angesehen werden. Die Sicherstellung der Liquidität (Zahlungsfähigkeit) hat höchste Priorität,
Differenz von Einzahlungen und Auszahlungen. Ist die Differenz für eine Planungsperiode positiv, dann besitzt das Unternehmen noch freie verfügbare Mittel, auch positiver Cashflow genannt.
Rangordnung
Bildung einer Rangordnung von Zielen geht es darum, über verschiedene Ebenen eines Unternehmens die übergeordneten Ziele zu operationalisieren.
Die Oberziele lassen sich meist nur über Zwischenstufen erreichen.
Zwischenziele werden aus Oberziel formuliert.
Unterziele wiederum dienen dann zur Erreichung von Zwischenzielen. Die Ziele sollten nach Möglichkeit komplementär sein.
Um Unternehmensbereiche bzw. Abteilungen, Teams und einzelne Mitarbeiter zu steuern, müssen untergeordnete Ziele abgeleitet werden, die in einer Zweck-Mittel-Beziehung zu den obersten Zielen stehen.
Bsp
Zeitbezug
kurzfristig = innerhalb eines Jahres;
• mittelfristig = bis fünf Jahre;
• langfristig = über fünf Jahre.
Zielbedeutung
• Strategische Ziele haben grundlegende Bedeutung, sind zumeist langfristig angelegt und eher generell ausgerichtet.
• Taktische Ziele haben wesentliche Bedeutung, verfolgen einen mittelfristigen Zeithorizont und konkretisieren strategische Ziele.
• Operative Ziele detaillieren taktische Ziele und helfen bei der Überführung in konkrete, kurzfristige (bis mittelfristige) Maßnahmen.
Beispielsweise würde man den Erhalt eines neuen Kredits innerhalb von zwei Wochen als ein kurzfristiges Ziel definieren. Wäre das Weiterbestehen des Unternehmens von diesem Kredit abhängig, läge gleichzeitig ein extrem strategisches Ziel vor.
3.2 Entscheidungsprozess
Der Entscheidungsprozess wird charakterisiert als Gesamtheit der notwendigen Schritte von der Erkenntnis der Problemsituation bis zur Entscheidungsfindung. Im Mittelpunkt stehen Handlungsalternativen, Umweltbedingungen und Unternehmensziele.
1. Problemformulierung,
2. Auffinden von Handlungsalternativen,
3. Analyse der Umweltbedingungen,
4. Bewertung der Handlungsalternativen,
5. Treffen der Entscheidung.
Rationaler Entscheider müsst die Alternative mit dem höchsten Erwartungswert wählen
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