Personalplanung
5.1 Personalmanagement
L5. PERSONALMANAGEMENT UND -FÜHRUNG
Aufgabe Personalplanung: ständige quantitative und qualitative Anpassung der Personalkapazität an die betrieblichen Anforderungen
In kurz-, mittel- und langfristiger Perspektive
1. Schritt: Ermittlung Personalbestand und Qualifikationsprofile
2. Schritt: Abgleich Qualifikationsprofile mit den Unternehmenszielen und -anforderungen = Informationsgrundlage
3. Schritt:
Weiterqualifikation Beschäftigte
Einstellung neuen Personals
Freisetzung von Personal bei Personalüberhang
Personalmanagement
… Gegenstand ist die Planung, die Beschaffung und die Gestaltung des Einsatzes der Mitarbeiter eines Unternehmens
verhaltenswissenschaftliche Perspektive
Personalwesen -> Mitarbeiter mit ihren Interessen und Verhalten steht im Mittelpunkt
ökonomische Perspektive
Personalwirtschaft -> bei der der Personaleinsatz als Leistungs- und Kostenfaktor gesehen wird
Ziel: Maximierung des durch die Beiträge der Mitarbeiter am Unternehmensergebnis definierten Werts des Humankapitals (Das auf Ausbildung und Erziehung beruhende Leistungspotenzial der Arbeitskräfte)
Veränderte Rahmenbedingungen
Gründe: Digitalisierung und demografischer Wandel
Digitale Kompetenzen der Beschäftigten inzwischen essenziell
—>Ziel: Verfügen über Wissen und Fertigkeiten, um Erfolg und Innovationsfähigkeit in der wachsenden digitalen Wirtschaft zu sichern
Def Personalführung
5.2 Personalführung und Motivation
bewusste zielbezogene Einflussnahme durch Menschen und Unternehmensstrukturen auf die zu führenden Mitarbeiter
Ziel: Steigerung des Wertbeitrags der zu führenden Mitarbeiter durch geeignete Motivationsmaßnahmen
Management by Exception
Management-by-Modelle
Kennzeichen: Selbständige Bearbeitung der „Normalfälle“ ihres jeweiligen Aufgabengebiets durch Mitarbeiter
Eingreifen der Führungskraft nur bei negativen Abweichungen von einem normalen Arbeitsergebnis oder in kritischen Situationen
Ziel dieses Ansatzes:
Vor allem Entlastung der Führungskraft
Motivation der Mitarbeiter nicht im Fokus
Führungsstile
spezifische Form der Verhaltensbeeinflussung, die die Führungsperson im Interaktionsprozess mit den zu führenden Mitarbeitern erreichen möchte
Führungsstil
Beschreibung
1. autoritär
Führungskraft entscheidet allein und ordnet an.
2. patriarchalisch
Führungskraft entscheidet, gestattet jedoch Fragen, um Akzeptanz zu erreichen.
3. informierend
Führungskraft leistet Überzeugungsarbeit, bevor sie ihre Entscheidungen anordnet.
4. beratend
Führungskraft informiert, die Gruppenmitglieder können ihre Meinung äußern, bevor die Führungskraft ihre endgültige Entscheidung trifft.
5. kooperativ
Die Gruppe entwickelt gemeinsam Vorschläge, die Führungskraft entscheidet sich für den von ihr favorisierten Vorschlag.
6. partizipativ
Die Gruppe entscheidet, nachdem die Führungskraft zuvor das Problem aufgezeigt und die Grenzen des Entscheidungsspielraums festgelegt hat.
7. demokratisch
Die Gruppe entscheidet, die Führungskraft fungiert als Koordinator nach innen und außen
gegenseitige Beziehung zwischen Führungskraft und Geführten im Unternehmen
Entscheidungsspielraum der Gruppe der zu führenden Mitarbeiter vom ersten bis zum siebten Führungsstil zu und der Entscheidungsspielraum der Führungsperson ab.
werden unterschiedliche Führungsstile eingesetzt je nach objektiven (z. B. Art der Aufgabe, Organisationsstruktur) und subjektiven (Eigenschaften des Vorgesetzten, Mitarbeitereigenschaften und -fähigkeiten) Gegebenheiten
Demokratische Führungsstile spielen eine immer stärkere Rolle aufgrund von Digitalisierung und die damit verbundene Flexibilisierung von Arbeitszeit und Arbeitsort (Homeoffice)
Management by Delegation
Kennzeichen: Delegation von Aufgaben an die Mitarbeiter
Selbstständige Bearbeitung und Verantwortlichkeit bei Mitarbeiter
Führungskraft als Ansprechpartner bei Fragen
->Konzentration Führungskraft auf Erfolgskontrolle
Entlastung Führungskraft
Motivation der Delegierten
Design Thinking
Über verschiedene Arten des Denkens soll Kreativität und Innovationskraft schneller und effizienter erzielt werden
5.3 Wissensmanagement
Wissensmanagement =
Maßnahmen, die ein Unternehmen einsetzt, um Wissen für die Mitarbeiter und damit für den Unternehmenserfolg nutzbar zu machen
Rolle von Wissen:
Wissen als Basis für Innovationen und entscheidender Erfolgsfaktor
-> Motor für den Aufbau und die Sicherung eines Wettbewerbsvorteils und damit der Überlebensfähigkeit eines Unternehmens
Zudem besondere Relevanz durch:
demografischen Wandel
Weggang zahlreicher älterer Mitarbeiter in naher Zukunft
sonstige Mitarbeiterfluktuation
Mitarbeiter kündigen, neue Mitarbeiter kommen hinzu
Aufgabe des Wissensmanagements als unterstützender Prozess
Identifikation, Teilung, Bewahrung, Nutzung und Bewertung der Wissensbasis im U
Motivationsinstrumente
Motivationsinstrumente – sowohl monetäre als auch nicht monetäre Anreize
Steigerung des Unternehmenserfolg durch Erhöhung der Arbeitszufriedenheit und durch Verbesserung der individuellen Leistungsbereitschaft
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Sowohl monetäre als auch nicht monetäre Anreize sind Motivationsinstrumente der Personalführung zur Maximierung der Leistungsbereitschaft und Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter.
Bausteine des Wissensmanagements
Wissensidentifikation:
Analyse über vorhandenes Wissen im Umfeld eines Unternehmens
Z. B. Analyse vorhandener Dokumentationen oder die Ausbildungsstände
Ergebnis: Transparenter Überblick über die Wissensbasis eines Unternehmens zu erreichen
Wissenserwerb:
Generierung von Wissen aus externen Quellen
Z. B. Erwerb von Wissen von externen Wissensträgern (Rekrutierung, Berater etc.) oder Erwerb von Wissen anderer Unternehmen durch Kooperationen
Wissensentwicklung:
Interner Aufbau von Wissen, das bislang weder in- noch extern verfügbar war
Z. B. durch Forschungsaktivitäten
Wissensverteilung:
Zuführung vorhandenes, neu entwickeltes oder erworbenes Wissen an die richtigen Adressaten im Unternehmen
Z. B. in Form von Handbüchern oder in Wissensdatenbanken
Gezielte Verteilung; Nicht: „Jeder muss alles wissen“
Wissensnutzung:
Produktiver Einsatz des Wissens zum Nutzen des Unternehmens
Wissensbewahrung:
Aktivitäten zur Sicherstellung einer dauerhaften Verfügbarkeit von Wissen
Gefahr von Wissensverlust durch Umstrukturierungen oder Mitarbeiterwechsel
Speicherung des Wissens in angemessener Form (z. B. in einer Wissensdatenbank) und regelmäßige Aktualisierung
Wissensziele und Wissensbewertung als Nebenbereiche
Zweck: Verankerung des Thema Wissens auf strategischer Ebene des Unternehmens
Wissensziele:
Definition, in welchen Bereichen und Ebenen welches Wissen benötigt wird
Wissensbewertung:
Entwicklung und Verwendung geeigneter Methoden zur Messung der definierten Wissensziele
Management by Objectives
Kennzeichen: Gemeinsamer Zielvereinbarungsprozess
Gemeinsame Planung von Zielen für einen gewissen Zeitraum von Führungskraft und jeweiligen Mitarbeiter
Übertragung Aufgaben auf Mitarbeiter
->Entscheidungsfreiheit über Art der Lösung
Nach einer vereinbarten Zeit oder Anzeichen möglicher Probleme, die die geplante Zielerreichung verhindern könnten:
Feedbackrunden zur gemeinsamen Anpassung der Planung
Motivation der Mitarbeitenden durch Entscheidungsfreiheiten
Förderung verborgener Potenziale der Mitarbeitenden
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