Was sind interne und externe Kunden?
Externe: primär die Personen, die eine Leistung erhalten bzw. empfangen (wollen) und davon profitieren sollen, zum Beispiel Pat. oder Klienten im Gesundheitssystem -> Die Nutzen aus der Leistung ziehen
Interne Kunden: Personen, die in der Organisation arbeiten, die Mitarbeitenden, die am QM beteiligt sind; die am Zustandekommen der Leistungsqualität beteiligt sind und die in einem Ablauf von einem anderen MA Zuarbeit/Information erhalten
Wie sind Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität definiert?
Prozessqualität
betrifft Durchführung, Ausführung und Handhabung der Konzepte, Vorschriften und Standards im Rahmen der Patientenversorgung und alle Leistungsbereiche (z.B. Terminvergabe, Diagnostik, Indikationsstellung, Serviceleistungen
z. B. anhand von Dokumentationen, Protokollen und Checklisten beobachtet und gemessen
Ergebnisqualität
beschreibt die Auswirkung der Leistung auf den Patienten, z.B. Behandlungsergebnisse, Zufriedenheit und auch assoziierte Faktoren wie die Wartezeit, Zeitaufwand und Kosten
anhand unterschiedlicher Parameter und aus verschiedenen Perspektiven gemessen
Strukturqualität
bezieht sich auf die Voraussetzungen bzw. Rahmenbedingungen, die erforderlich sind, um gute Leistungen zu erbringen, z.B. diagnostische und therapeutische Konzepte und Ausstattung, Personal (Anzahl MA, Qualifikation), Räumlichkeiten
Was wären konkrete Beispiele für Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität in einer in einer Psychiatrie?
Strukturqualität:
Verfügbarkeit qualifizierter psychiatrischer Fachkräfte, wie Psychiater, Psychologen und Pflegepersonal
Vorhandensein angemessener therapeutischer Räume und Einrichtungen für Gruppen- und Einzeltherapie
Verfügbarkeit von Medikamenten und anderen Behandlungsmaterialien
Prozessqualität:
Regelmäßige psychiatrische Evaluationen und Therapiesitzungen für Patienten
Umsetzung von evidenzbasierten Behandlungsansätzen wie kognitiver Verhaltenstherapie oder medikamentöser Therapie gemäß den Leitlinien
Effektive Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachkräften im Behandlungsteam
Ergebnisqualität:
Reduktion der Symptome psychischer Störungen wie Depressionen oder Angstzustände bei den Patienten
Verbesserung der Lebensqualität und des psychosozialen Funktionierens der Patienten
Reduktion von Krankenhausaufenthalten oder Wiederaufnahmen aufgrund von psychiatrischen Krisen
Erklären Sie den PDCA-Zyklus!
Das Grundprinzip von Management kann man im PDCA- Zyklus (auch Deming-Kreis genannt) darstellen→im QM angewandt auf Umgang mit der Qualität
Grundprinzip von Qualitätsmanagement: ständiger Kreislauf, sein Tun planen, prüfen und die Ergebnisse der Überprüfung als Verbesserung in den Prozess zurückspeisen→Kontinuierliche Verbesserung als Kernanforderung an alle QM-Systeme
In einer Organisation gibt es viele PDCA-Zyklen
Plan: Festlegen von Zielen, Maßnahmen zur Zielerreichung
aufgrund einer Analyse der Ausgangssituation.
Do: Ausführen der geplanten Maßnahmen zur Zielerreichung, Beschreibung von Arbeitsabläufen (Prozessen) mit festgelegten Befugnissen und Verantwortlichkeiten.
Check: Überprüfung, z. B. mittels Kennzahlen, Indikatoren: Laufen die Prozesse wie geplant? Inwieweit sind die Ziele und Verbesserungen erreicht worden?
Act: Reagieren auf Abweichungen, Umsetzung der Konsequenzen aus der Überprüfung: Die bisherige Maßnahmen abändern, wenn die Ziele nicht erreicht wurden; Maßnahmen in die Routine übernehmen, wenn sie sich bewährt haben.
Wie würde ein PDCA-Zyklus für die Verbesserung der Auslastung der Psychotherapeutischen Sprechstunde in einer Ambulanz aussehen?
Plan:
Analyse der aktuellen Auslastung und Identifizierung von Engpässen oder Problembereichen.
Festlegung von konkreten Zielen für eine verbesserte Auslastung, z. B. Erhöhung der Anzahl der Patienten pro Stunde.
Entwicklung eines Aktionsplans, der Maßnahmen zur Optimierung der Terminplanung und Ressourcennutzung umfasst.
Do:
Umsetzung der geplanten Maßnahmen, z. B. Überprüfung und Anpassung des Terminplanungssystems, Einführung von Gruppensitzungen oder Flexibilisierung der Sprechstundenzeiten.
Check:
Überwachung und Bewertung der Ergebnisse nach der Umsetzung, einschließlich der Auswirkungen auf die Auslastung und die Zufriedenheit der Patienten.
Vergleich der aktuellen Auslastung mit den zuvor festgelegten Zielen und Identifizierung von Erfolgen oder weiteren Verbesserungsmöglichkeiten.
Act:
Basierend auf den Ergebnissen der Überprüfung, Anpassung oder Fortsetzung der Maßnahmen.
Integration erfolgreicher Ansätze in die Routinepraxis und kontinuierliche Überwachung der Auslastung zur langfristigen Optimierung.
Was sind Besonderheiten des EFQM-Modells?
▪ Was für ein System ist das?
Entwickelt von: European Foundation for Quality Management (von 14 großen europäischen Unternehmen als gemeinnützige Stiftung gegründet), vergibt auch einen Europäischen Qualitätspreis
branchenübergreifend
Basiert auf dem TQM-Modell (Total Quality Management)
ständige Verbesserung steht im Vordergrund
Bewertung nach Punkten → differenziertere Einschätzung und Vergleich mit anderen Unternehmen möglich
Sehr differenziert
Kritik:
Kein Einstiegsmodell und für eine Ein-Personen-Praxis überdimensioniert
Für welche Einrichtung würde sich das EFQM-Modell eignen?
Gesundheitswesen: Krankenhäuser, Kliniken und Gesundheitsdienstleister können das EFQM-Modell nutzen, um die Qualität ihrer Patientenversorgung, die Effizienz ihrer Betriebsabläufe und die Zufriedenheit der Patienten zu verbessern.
ist aber branchenübergreifend (nicht nur im gesundheitswesen)
für größere Unternehmen/ Einrichtungen?!
Schulen, Universitäten und andere Bildungseinrichtungen können das EFQM-Modell verwenden
Was beinhaltet das Patientenrechtegesetz?
Gesetz zur Verbesserung der Rechte von Patientinnen und Patienten (Patientenrechtegesetz)
verankert das Arzt-Patienten-Verhältnis als eigenen Vertrag im Rahmen des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) und schreibt wesentliche Rechte der Patient:innen fest
eigener Abschnitt im BGB, der sich mit dem medizinischen Behandlungsvertrag und den Rechten und Pflichten im Rahmen der Behandlung befasst
§ 630c Mitwirkung der Vertragsparteien; Informationspflichten:
Verständliche Patienteninformation hinsichtlich: Diagnose, die voraussichtliche gesundheitliche Entwicklung, die Therapie und die zu und nach der Therapie zu ergreifenden Maßnahmen, ungefragte Information bei Verdacht auf einen Behandlungsfehler
§ 630d Einwilligung
§ 630e Aufklärungspflichten
über sämtliche für die Einwilligung wesentlichen Umstände: Art, Umfang, Durchführung, zu erwartende Folgen und Risiken der Maßnahme sowie ihre Notwendigkeit, Dringlichkeit, Eignung und Erfolgsaussichten im Hinblick auf die Diagnose oder die Therapie.
Auch auf Alternativen zur Maßnahme ist hinzuweisen, wenn mehrere medizinisch gleichermaßen indizierte und übliche Methoden zu wesentlich unterschiedlichen Belastungen, Risiken oder Heilungschancen führen können.
Die Aufklärung muss mündlich erfolgen, ergänzend kann auch auf Unterlagen Bezug genommen werden, die der Patient in Textform erhält, rechtzeitig und verständlich sein
§ 630f Dokumentation der Behandlung
§ 630g Einsichtnahme in die Patientenakte
Wie läuft eine Zertifizierung ab?
Anmeldung zur Zertifizierung:
Voraussetzung:
eine Praxis / Ambulanz / Klinik hat ihr QM umfassend entwickelt, so dass es die Vorgaben eines bestimmten QM-Modells erfüllt
Praxis/ Ambulanz/ Klinik meldet sich dann selber beim Zertifizierungsunternehmen an
Dokumentenprüfung: Die Zertifizierungsfirma fordert das Unternehmen auf, ihre QM-Dokumentation – das
QM-Handbuch – einzureichen, dann Prüfung vom Auditor-> alle Vorgaben erfüllt?
Audit / Visitation: vermutlich Kernelement?: Der/die Auditor:in/Visitor:in besucht das Unternehmen bei laufendem (oft reduziertem) Betrieb → die Besucher:innen und Patient:innen müssen informiert werden!; Leitung und Mitarbeiter werden nach ihren im Rahmen des QM geregelten Aufgaben befragt; Stichprobenartig werden Formulare und Nachweisdokumente in Augenschein genommen
→ das Audit dient der Überprüfung,
ob das QM-System so umgesetzt wird, wie in der Dokumentation beschrieben ist,
ob die Mitarbeiter eingebunden sind,
ob das QM-System zu Verbesserungen führt.
Nachbereitung der Visitation: Der/die Auditor:in bespricht die Ergebnisse mit dem auditierten Unternehmen, erstellt dann einen Audit-Bericht:
Vorgaben sind erfüllt: die beauftragte Zertifizierungsfirma stellt das Zertifikat aus.
Leichte Mängel: Nachbesserungsmöglichkeit, erneute Überprüfung
Gravierende Mängel: kein Zertifikat
Erstellung des Zertifikats: Zertifikate haben nur eine gewisse Geltungsdauer, man muss in regelmäßigen Abständen rezertifiziert werden→wird die Qualität weiterentwickelt?; KOSTEN: Auch Zertifizierung is ein Geschäft
Meist drei Jahre
Was ist wichtig in der Vorbereitung einer Zertifizierung?
Patienten und Besuchern bescheid sagen, informieren, gucken dass alle Räumlichkeiten zur Verfügung stehen, Bettrieb ein bisschen herunterfahren
sind alle Dokumente bereitgestellt und kann man sie erkennen sehen die in Ordnung aus?
mit Mitarbeitenden sprechen , gut auf die Zertifizierung vorbereiten, was für Fragen könnten kommen?
auch mit Kunden / Pat. sprechen
Visitationsplan einhalten (den bekommt man ca. 6 - 8 Wochen vorher)
evtl Catering ?
Was muss ich laut meiner Dokumentationspflicht als Psychotherapeut*in dokumentieren?
§ 630f BGB: Dokumentation der Behandlung:
Anamnese, Diagnosen, Untersuchungen, Untersuchungsergebnisse, Befunde, Therapien und ihre Wirkungen, Eingriffe und ihre Wirkungen, Einwilligungen und Aufklärungen.
Arztbriefe sind in die Patientenakte aufzunehmen.“
Psychotherapie Richtlinie § 38 Schriftliche Dokumentation
Leistungen nach dieser Richtlinie erfordern für jede Patientin und jeden Patienten eine schriftliche Dokumentation des Datums der Leistungserbringung,
der diagnostischen Erhebungen,
der wesentlichen Inhalte der psychotherapeutischen Interventionen sowie der Ergebnisse in der Patientenakte.
Die „Individuelle Patienteninformation“ gemäß § 11 Absatz 14 ist ebenfalls Bestandteil der Patientenakte.“
Wie rechne ich mit privatversicherten Patient*innen oder Selbstzahler*innen ab?
GOP
Kommt bei psychotherapeutischen Leistungen zum Tragen, wenn Patienten nicht gesetzlich versichert sind oder bei gesetzlich Versicherten Leistungen abgerechnet werden, die Leistung nicht im EBM enthalten ist (IGeL) oder bei Kostenerstattung
Rechtsverordnung des BMG aus dem Jahr 2000; richtet sich nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)
In diesem Fall rechnen Psychotherapeuten direkt mit den Patienten ab
Der GOP muss angewendet werden! Musterberufsordnung:
§ 14 Honorierung und Abrechnung
(1) Psychotherapeuten haben auf eine angemessene Honorierung ihrer Leistungen zu achten. Das Honorar ist nach der Gebührenordnung für Psychotherapeuten (GOP) zu bemessen, soweit nicht gesetzlich etwas anderes bestimmt ist.
(2) Psychotherapeuten dürfen die Sätze nach der GOP nicht in unlauterer Weise unterschreiten oder sittenwidrig überhöhte Honorarvereinbarungen treffen. In begründeten Ausnahmefällen können sie Patienten das Honorar ganz oder teilweise erlassen.
Was könnte ich abgerechnet haben, wenn ich mit einem Patienten in der 3. Sitzung einer Langzeittherapie (LZT, TP) bin?
2-4 Sitzungen Probatorik
(o. Akutbehandlung bis zu 24 Sitzungen (wird verrechnet mit Kurz- o. Langzeittherapie))
3 Sitzungen der Langzeittherapie
So richtig?
Pat-Befragung in einer Klinik/ in einer großen Ambulanz vs. in einer Einzelpraxis: Was sind Unterschiede, Herausforderungen und ggf Risiken?
Unterschiede:
Größe und Komplexität: Eine Klinik oder eine große Ambulanz behandelt in der Regel eine Vielzahl von Patienten mit verschiedenen Krankheiten und Bedürfnissen. Eine Einzelpraxis hat möglicherweise eine kleinere Patientenpopulation und bietet spezialisiertere Dienstleistungen an.
Ressourcen: Kliniken und große Ambulanzen haben oft mehr Ressourcen für die Durchführung von Befragungen, einschließlich spezialisierter Mitarbeiter und Technologie. In einer Einzelpraxis können Ressourcen begrenzter sein.
Organisationsstruktur: Die Organisationsstruktur kann sich zwischen Kliniken, großen Ambulanzen und Einzelpraxen stark unterscheiden, was sich auf die Art und Weise auswirken kann, wie Patientenbefragungen durchgeführt und umgesetzt werden.
Herausforderungen:
Stichprobenauswahl: Die Stichprobenauswahl kann eine Herausforderung darstellen, insbesondere in großen Einrichtungen wie Kliniken oder Ambulanzen, wo eine repräsentative Auswahl schwieriger sein kann.
Kommunikation: Die Kommunikation mit den Patienten über die Bedeutung der Befragungen und die Ermutigung zur Teilnahme kann in allen Umgebungen eine Herausforderung darstellen, erfordert jedoch möglicherweise unterschiedliche Ansätze je nach Einrichtung.
Datenauswertung und -verarbeitung: Die Verarbeitung großer Mengen von Feedback von Patienten in Kliniken oder großen Ambulanzen kann komplex sein und erfordert effiziente Systeme zur Datenerfassung und -analyse.
Risiken:
Verzerrte Ergebnisse: In großen Einrichtungen können bestimmte Gruppen von Patienten möglicherweise überrepräsentiert sein oder bestimmte Gruppen von Patienten möglicherweise weniger geneigt sein, an Befragungen teilzunehmen, was zu verzerrten Ergebnissen führen kann.
Datenschutz: Der Schutz der persönlichen Gesundheitsdaten der Patienten ist in allen Umgebungen von größter Bedeutung und muss sorgfältig verwaltet werden, um Datenschutzrisiken zu minimieren.
Reaktion auf Feedback: Die Einrichtungen müssen darauf vorbereitet sein, auf das Feedback der Patienten angemessen zu reagieren, um die Zufriedenheit zu verbessern und potenzielle Risiken für die Patientenversorgung zu minimieren.
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