Zeitliche Einordnung
1871 - 1890
Die Bismarcksche Reichsverfassung
Spannungsfeld der Verfassung:
Einheit und Freiheit forderten Bürger, Eigenständigkeitbedachte dt Fürsten, Führungsanspruch Preußens
Fehlen von einem Grundrechtkatalog
Bundesstaat aus 25 Einzelstaaten -> Präsidium lag beim preußischen König, der…
Den Kaisertitel trug, den Oberbefehl über die Truppen führte, den Reichskanzler ernannte
Reichskanzler: Otto von Bismarck
Einzelstaaten hatten Vertretungen im Bundesrat
Das Deutsche Volk hatte seine Vertretung im Reichstag
Das Regierungssystem des deutschen Reiches war nicht parlamentarisch
Der Bundesrat
Vertretung der Einzelstaaten
Preußen mit den meisten Stimmen + Vetorecht
Mit Reichstag beschließen von Gesetzen
Zustimmung bei Kriegserklärungen
Kann nach dem Willen des Kaisers den Reichstag auflösen
Der Reichstag
Vertretung des deutschen Volkes
Abgeordneten gewählt
Wähler mussten über 25 sein & es wurde nach dem allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahlrecht gewählt
Dreiklassenwahlrecht: Gewicht der Stimme hängt von der Steuerleistung ab (Preußen)
Konnte Gesetzte vorschlagen
Mit Bundesrat Gesetzesschließung und entscheiden über das Budget
Kaiserliche Regierung konnte durch den Bundesrat ihn auflösen
Könnten nicht den Kanzler wählen oder stürzen
5 politische Strömungen vertreten
Die politische Rechte
Parteien/Bewegungen auf der Rechten Seite des Reichtages
Deutschkonservativen
Für die Stärkung der Monarchie & gegen moderne gesellschaftliche Tendenzen
Ablehnung eines Staatsrechts, das auf rechtliche Gleichheit, Naturrecht und Vernunft gegründet war
Gegen Parlamentarismus, zunächst reserviert gegenüber Nationalstaat
Wähler waren weitesgehend protestantisch
Schwerpunkt in Preußen (agraische Gebiete) -> Unterstützung von Landräten und wichtigen örtlichen Personen
Großer Einfluss im preußischen Landtag (Militär und Verwaltung)
Nach Wahlrückgang der DKV -> Hilfe durch Bündniss mit dem Bund der Landwirte (bessere Parteiarbeit und Wahlkampf)
vertraten nun stärker die Interessen des alten Mittelstanden
Einflussreicher Träger des Antisemitismus
Freikonservative unterschieden sich durch ihre unterstützung gegenüber Bismarck und dem Nationalstaat (Reichspartei)
Liberale Parteien
Liberale (allgemein)
Eigentlich führende Partei im 19 jhr -> neben den Konservativen gehörten sie zu den staatstragenden Parteien im Kaiserreich
Sie kämpften für Einheit und Freiheit
Nationalliberale
Besonders Staatstragend
Vertraten politisch ,,rechten” Liberalismus
Nation in Bestrebungszentrum
Treu hinter Bismarck & für gemäßigten Fortschritt
Linksliberale
Oppositioneller & kritisch gegenüber der Regierung
Waren zersplittert-> 1910 Parteizusammenschließung (fortschrittliche Volkspartei)
Niedergang des Liberalismus
Lief gut bis zum Kaiserreich -> geriet dort unter Druck
Reichsgründung nahm wichtigen Programmpunkt weg (Streben nach nationaler einheit)
Andere Parteien nahmen wichtige Oppositionsrollen ein
Seit 1890er wichtige Bestimmung der wirtschaftlichen Themen und Fragen der sozialen & konfessionellen Gleichberechtigung in politischen Diskussion (liberale behandelten politische Programmatik)
Folglich nur noch von protestantischen, städtischen und bürgerlichen Schichten gewählt
Die Zentrumspartei
Nicht einordbar im politischen Rechts-Links-Spektrum
Partei der Katholiken -> vertrat die Kirchlichen Interessen in der protestantischen Reichspolitik
Kulturkampf sammelte die Katholiken bei der Partei
Bismarck richtete sich gegen sie, weil er sie als schädlich für Staat und Nation sah
Während des Kampfes als Reichsfeinde bezeichnet
ging gestärkt daraufs -> ,,Zentrumsturm”
Sah sich als Klassen- und Interessenübergreifende Volkspartei
Wollten die Rechten im Parlament behalten aber wollten auch eine agrar- und Mittelstandpolitik (R oder L)
Bis Weimarer Republik rein katholisch
Kulturkampf
Streit zwischen Staat und Kirche -> Einfluss der Kirche im Staat?
Auslöser des Kampfes: 1870 Papst will seine Autorität durch das Unfehlbarkeitsdogma festigen - Empörung im Land
schon 6 Jahre früher: Papst sagt Entkirchlichung den Kampf an
Viele sahen notwendigen Kampf gegen Kirche und für Kultur
Bismarck weigerte sich die Befehle des Papstes auszuführen
Die Entlassung der Geistlichen, die nicht alle Entscheidungen des Papstes unterstützen
Bismarck suchte Konfrontation & verstärkte Autonomie des Staates
Aufhebung geistlicher Orden, Schulen unter Staat gestellt, Neuregelung Priesterausbildung
Reichebene: Verbot Jesuitenorden, Einführung obligatorische Ehe
Zentrumsleute sahen: Katholiken gegen protestantisch dominierte Reichregierung -> Bismarck stellt Zentrum als unzuverlässigein
Aufgrund der Wahlerfolge des Zentrums und der Zähigkeit der Kirche:
Bismarck leckt in den 1880er ein
Einige Kulturkampfgesetze wurden wieder zurückgenommen
Der Jesuitenorden
Unfehlbarkeitsdogma
Der Papst war, wenn er in Sachen des Glaubens eine Lehre verkündet, unfehlbar
Sozialdemokratie
Linker Rsnd des parteipolitischen Spektrums
Politische Vertretung der Arbeiter
1863 Gründung des Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein (Ferdinand Lasse)
1869 Gründung sozialdemokratische Arbeiterpartei
1875 Vereinigung zur Sozialistischen Arbeiterpartei
Ihnen wurde die Loyalität zum Reich abgesprochen -> Ihr Programm ließ sie als Gefahr wirken
Programm: antibürgerlich & antikapitalistisch; Internationale Ausrichtung
Liberale Reichtagsmehrheit lehnte erst Gesetzte gegen sie ab -> 2 Attentate auf Kaiser Wilhem I (SPD als Verantwortlichen) -> Sozialistengesetz
Sozialistengesetzt
1878
Ohne Zustimmung vom Zentrum und der Linksliberalen
Verbot und Überwachung von Sozialdemokratischen Vereinen und Gewerkschaften & von Versammlungen und Parteipresse
Sozialdemokraten konnten von Einzelstaaten verwiesen werden
Man konnte sie dennoch wählen und sie hatten auch wachsende Erfolge
Als Gegenstück brachte Bismarck die Sozialgesetztgebung
Sozialgesetzgebung + weiterer Verlauf
Gesetzlich geregeltes System sozialer Sicherung
Bismarck wollte damit Arbeiterklassen gewinnen
Mit den damals Grundlegendes Versicherungen (Kranken-, Unfall-, Rente-, Hinterbliebenen-,) -> Grundlagen für unser heutiges System sozialer Sicherung
Paritätische Beiträge: Arbeitgeber+Arbeitnehmer geben jeweils 50%
Plan ging nicht auf -> Arbeiterbewegung fand enger zusammen & radikaler
1890 Sozialistengesetzt wurde nicht verlängert -> SPD wurde zur stimmstärksten Partei Deutschland
Veränderungen mit der SPD
1912 stimmstärkste Lartei im Reichstag
Neben dem Zentrum die bestorganisierte Partei
Viele Wähler entstammten dem selben millieu -> Verbundenheit
hohe und stabile Wahlerfolge
Sozialdemokraten gaben sich den Namen sozialdemokratische Partei Deutschlands + neues Programm
Programm nach Marx: Überwindung des kapitalistischen Systems als Grundlage
Kapitalistisches System erwies sich dennoch als stabil
innerparteiliche Konflikte
später Aufteilung in SPD und KPD
Thronwechsel 1888 und Sturz Bismarcks
1888 starb Kaiser Wilhelm I —> Sein Sohn Friedrich III wurde preußischer König und Deutscher Kaiser (starb nach 3 Monaten) —> dessen Sohn Wilhem übernahm
differenzen zwischen Bismarck und neuem Kaiser (Generationenkonflikt)
Kaiser wollte selbst regieren - Einschränkung von Bismarcks Möglichkeiten
Unterschiedliche außenpolitische Vorstellungen
1890 Bismarck reicht aufgrund der Differenzen seinen Abschied ein
Was blieb von den Kulturkampfgesetzen?
Zivilehe
Staatliche Schulaufsicht
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