Verfahren zur Randschichtverfestigung
Verfestigung vs. Härten
Verfestigung:
Prozess, bei dem das Material seine Struktur ändert, um fester zu werden, ohne eine Veränderung in seiner chemischen Zusammensetzung
Methoden: Kaltverfestigung, Warmverfestigung und Gefügeverfestigung.
Härten:
Prozess, bei dem das Material durch Erhitzen auf eine hohe Temperatur und anschließendes schnelles Abkühlen (Abschrecken) verfestigt wird. Dadurch wird die metallische Struktur verändert, um die Härte und Festigkeit des Materials zu erhöhen.
Aufbau der Prozesskette einer randschichtgehärteten Stahlwelle
Bedarfe für den Prozessschritt Stahl Herstellung
Stahlherstellung
Stahlherstellung in D (2011)
Stahlverarbeitung in D (2020)
Energiebedarf bei der Rohmaterialherstellung (D)
Energiebedarf bei der Rohstahlherstellung (D)
Umformen
Bedarfe für den Prozessschritt Umformen
Weichbearbeitung
Bedarfe für den Prozessschritt Weichbearbeitung
Reinigen und Zwischenlagern
Bedarfe für den Prozessschritt Reinigen und Zwischenlagern
Wärmebehandlung
Bedarfe für den Prozessschritt Wärmebehandlung
Hartfeinbearbeitung
Bedarfe für den Prozessschritt Hartfeinbearbeitung
HFB bezieht sich auf die Bearbeitung von Werkstücken, die bereits eine Härtebehandlung durchlaufen haben. Ziel: hochpräzise Oberflächen herzustellen, die den spezifischen Anforderungen an Maßgenauigkeit, Oberflächengüte und Formgenauigkeit entsprechen.
Energiebedarfe der Prozesskette
Möglichkeiten der Anpassung von Prozessketten
Alternative Prozesskette 1 - Schleifhärten
Schleifhärten Zeit-Temperatur-Verlauf
ZTV beschreibt, wie sich die Temperatur an der Oberfläche des Werkstücks im Verlauf der Zeit während des Schleifhärtens ändert.
Schleifhärten beim Profilschleifen
Schleifhärten wird oft in Kombination mit dem Profilschleifen angewendet, um die Oberflächenhärte und Verschleißfestigkeit von bestimmten Bereichen des Werkstücks gezielt zu verbessern.
Alternative Prozesskette 2 - Mechanisch induziertes Härten
Methoden für das mechanisch induzierte Härten, darunter:
Walzen (Warm/Kalt)
Hämmern: wiederholte Einwirkung von Schlägen verfestigt Oberfläche
Strahlen: (Kugel- oder Sandstrahlen) wird Werkstück mit Körnern/Sand beschossen. Dies führt zu einer plastischen Verformung und Verfestigung der Oberfläche.
Schleifen: Material von Oberfläche abgetragen, was zur Verdichtung & Verfestigung führt.
Mechanisch induziertes Härten Metastabile Gefügezustände
Beziehung zwischen der freien Enthalpie (G) und dem Gefügezustand eines Materials.
Die freie Enthalpie ist ein Maß für die Energie, die für Veränderungen in einem System verfügbar ist, während der Gefügezustand die Struktur des Materials beschreibt.
Dabei gibt es zwei wichtige Punkte:
Metastabiler Zustand: Dies bedeutet, dass das Material in einem Zustand relativer Energieminimierung ist, jedoch nicht im Zustand absoluter Stabilität. Es ist energetisch günstiger, aber nicht vollständig stabil.
Stabiler Zustand: Ein weiterer Tiefpunkt im Graphen repräsentiert einen stabilen Zustand des Materials. Dies ist der Zustand, in dem das Material eine minimale freie Enthalpie aufweist und somit in einem Zustand relativer und absoluter Stabilität ist.
Der Bereich zwischen dem metastabilen und dem stabilen Zustand repräsentiert die Aktivierungsenergie, die erforderlich ist, um das Material von seinem metastabilen Zustand in seinen stabilen Zustand zu überführen.
Wenn das System Energie aufnimmt (z.B. durch Wärmebehandlung oder Verformung), steigt die freie Enthalpie an, und das Gefüge durchläuft einen Prozess der Umwandlung zu einer stabileren Phase. Dieser Übergang ist mit einer Erhöhung der freien Enthalpie verbunden, bis das System einen Punkt erreicht, an dem das Gefüge in einem stabilen Zustand ist.
Ein Beispiel für einen solchen Graphen könnte die Umwandlung von Austenit zu Martensit in der Stahlhärtung sein. Während des Abschreckens wird der Austenit schnell abgekühlt, was zu einer metastabilen Phase führt. Die freie Enthalpie steigt an, während das Gefüge in Richtung Martensit übergeht. Bei weiterer Temperaturbehandlung oder Anlassen kann der Martensit in eine stabilere Phase umgewandelt werden, wodurch die freie Enthalpie weiter erhöht wird und das Gefüge seinen stabilen Zustand erreicht.
Mechanisch induziertes Härten - Festwalzen als mechanische Oberflächenbehandlung
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