Welchen Einfluss hat die Muskelarchitektur auf das Ergebnis der Muskelkontraktion?
1. fusiform (parallel): sehr lange Fasern, aber nur kleiner Muskelquerschnitt
Bsp: Bizeps
- max. mögl. Verkürzung und tatsächliche Verkürzung sind identisch -> große Hubhöhe
- anatomischer Querschnitt und physiologischer Querschnitt sind identisch
2. Unipennant (einfach gefiedert): Fasern schräg, mehr Kraft, aber weniger schnell
Bsp: Wadenmuskel
- max. mögl. Verkürzung > tat. Verkürzung -> geringe Hubhöhe
- physiolog. Querschnitt > anatomischer Querschnitt
Der Kontraktionsmechanismus ist abhängig von der Muskelfaserverteilung.
Differenzieren Sie die unterschiedlichen Muskelfasertypen
STO (Slow-Twitch-Oxidativ)
FTO (Fast-Twitch-Oxidativ)
FTG (Fast-Twitch-Glycolytic)
Hauptfunktion
Ausdauer, Haltearbeiten
Schnellkraft-/Schnelligkeitsausdauer
Schnellkraft, Explosivkraft
Kontraktion
langsam
schnell
Ermüdungsresistenz
hoch
mittel
gering
oxidative Kapazität
glykolytische Kapazität
Myoglobingehalt
-> Kraftanstieg bei Muskeln mit vielen schnellen Faser 3x so schnell wie bei Muskeln mit überwiegenden ST-Fasen
-> Verschmelzungsreizfrequenz für Muskeln mit überwiegend ST-Fasern geringer als bei FT-Muskeln
-> Transformation von schnellen zu langsamen MF einfacher als von langsamen zu schnellen -> von langsam zu schnell immer 1 Problempunkt: Pause die zwischen den Einheiten genommen werden muss - sobald Ruhepause stellt sich der Körper wieder um
-> Nicht möglich: Glykolytischen Stoffwechsel der Fasern in einen Oxidative Stoffwechsel umzuwandeln
Welchen Einfluss hat die Muskelfaserverteilung auf das Kontraktionsverhalten der Muskulatur?
Langsame (Typ I) Muskelfasern:
Diese Fasern kontrahieren langsamer, aber sie sind resistent gegen Ermüdung.
Sie sind besonders gut für Ausdaueraktivitäten geeignet, da sie über einen längeren Zeitraum hinweg arbeiten können, ohne zu ermüden.
Sie enthalten viele Mitochondrien, was ihnen eine effiziente Energieproduktion ermöglicht.
Typ I-Fasern haben eine höhere Kapillardichte, was die Sauerstoffversorgung verbessert und die Ausdauerleistung unterstützt.
Schnelle (Typ II) Muskelfasern:
Diese Fasern kontrahieren schneller und sind für explosive Bewegungen wie Sprinten oder Gewichtheben geeignet.
Sie ermüden jedoch schneller als Typ I-Fasern aufgrund ihres begrenzten Energievorrats und der geringeren Anzahl von Mitochondrien.
Typ II-Fasern haben eine geringere Kapillardichte im Vergleich zu Typ I, was bedeutet, dass sie weniger gut mit Sauerstoff versorgt werden und eher für kurze, intensive Aktivitäten geeignet sind.
Wie wird die Muskelkontraktion koordiniert und abgestimmt.
1. FREQUENZIERUNG
Einzelnes Aktionspotential eines α-Motoneurons löst eine Einzelzuckung aus
Erhöhung der Aktivierungsfrequenz führt zur Überlagerung von Einzelzuckungen bis zum VOLLSTÄNDIGEN TETANUS
Verschmelzungsfrequenz unterscheidet sich zwischen Muskeln mit überwiegend ST- bzw. FT-Fasern
M. soleus: ca. 35 Hz
M. tibialis anterior: ca. 80 Hz
2. REKRUTIERUNG
Kraftsteigerung durch Zuschalten synergistischer motorischer Einheiten
Motorische Einheiten werden ihrer Größe nach von klein nach groß zugeschaltet (SIZE PRINCIPLE nach Hennemann)
Beschreiben Sie die Mechanischen Eigenschaften eines Muskels
Kontraktibilität:
Universelle Muskelzelleigenschaft
Durch spezielle Proteinfilamente, sogenannte Myofilamente
Myofilamente umfassen Aktin (dünn), Myosin (dick) und andere Proteine
Erregbarkeit: Reaktion auf Reize (einschließlich elektrischer, hormoneller und mechanischer)
Erweiterbarkeit: Fähigkeit zum Ausdehnen/Dehnen
Elastizität: Fähigkeit sich zurückzuziehen/zur normalen Form zurückzukehren bei Nachlass der Spannung
Nennen und beschreiben Sie die Komponenten eines Muskels in einem Muskelmodell
Nennen und erläutern Sie die unterschiedlichen Muskelkennlinien.?
-> Aktivierungskennlinie
Aktivierungskennlinie
“Wie schnell kann ich Kräfte realisieren?
-> zeigt die Kraft die der Sportler realisieren konnte (max. Kraft + Zeit bis zu max. Kraft = Explosionskraft)
->Messung der isometrishen Maximalkraft bei verschiedenen Muskelfaserlängen. Die Abhängigkeit zwischen Sarkomerlänge und Kraftentfaltung wird gemessen.
-> Zusammenhang zwischen Stimulation, Kalziumkonzentration im Sarkoplasma und Kraftentfaltung in den Myofibrillen
-> Kommt zum Stimulus - Ausschüttung Calzium - Ca steigt und schießt in die Muskulatur
-> je kürzer die Latentzeit (bis es zur Aktivierung der Kontraktion kommt), desto schneller kann Muskel kontrahieren
-> Übergang von einer Einzelzuckung zum vollständigen Tetanus
-> mit kürzerem versatz werden mehr schnelle MF aktiviert - je schneller aktiviert, desto steiler der jeweilige Kraftanstieg
-> Kraft-Längen-Kennlinie
Kraft-Längen-Kennlinie
Die Geschwindigkeit der Muskelaktivierung hängt von der Verteilung der Muskelfasern ab.
-> Zusammenspiel der aktiven und passiven Elemente
-> Abhängig von der Muskelart ist der Lägenbereich unterschiedlich und die Kraft
—> möchte man nach links verschieben, um maximale Kraft bei kürzeren Muskellängen zu erzielen.
-> Last-Geschwindigkeits-Kennlinie
Messung der maximalen Kontraktionsgeschwindigkeit bei konzentrischen Kontraktionen mit unterschiedlichen Lasten.
-> mit steigendem Widerstand reduziert sich die Kontraktionsgeschwindigkeit des Muskels. Unter exzentrischen Bedingungen (Überlastkontraktion) wird der aktivierte Muskel gedehnt. Dabei können erheblich höhere Kräfte erreicht werden, als unter isometrischen Bedingungen.
—> Maximalkrafttraining, um sie nach oben-rechts zu verschieben
—> Schnellkrafttraining, um sie nach rechts zu verschieben
Was kann aus den Muskelkennlinien für das Training abgeleitet werden?
Optimales Belastungsniveau: Durch das Verständnis der maximalen Kraftkapazität und der Kontraktionsgeschwindigkeit des Muskels können Trainingsbelastungen festgelegt werden, die die Muskelfähigkeit maximal herausfordern, ohne ihn zu überlasten.
Trainingsintensität und -umfang: Basierend auf der Steifigkeit und Dehnbarkeit des Muskels kann die Intensität und der Umfang des Trainings angepasst werden, um die optimale muskuläre Anpassung zu erreichen.
Bewegungsausführung: Die Kenntnis der mechanischen Eigenschaften eines Muskels kann dabei helfen, die richtige Technik und Bewegungsausführung bei verschiedenen Übungen zu gewährleisten, um Verletzungen vorzubeugen und die Effektivität des Trainings zu maximieren.
Regenerationszeiten: Die Reaktivität des Muskels kann Hinweise darauf geben, wie schnell er sich nach einem Training erholt. Dies kann bei der Planung von Trainingspausen und Erholungszeiten berücksichtigt werden, um Übertraining und Verletzungen zu vermeiden.
Beschreiben Sie den Sehnen- und Dehnungsreflex
Welchen Einfluss hat der Sehnen- und Dehnungsreflex auf maximalkräftige Kontraktionsleistungen?
Sehnenreflex (Golgi-Reflex):
bewirkt eine Hemmung der Kontraktion des betroffenen Muskels
Auslöser: hohe Sehnenspannung
-> Schutzmechanismus vor zu hohen Muskelkräften
Dehnungsreflex:
Verstärkung der Intensität der Kontraktion
bewirkt eine Kontraktion des betroffenen Muskels
Auslöser:
hohe Dehnungsgeschwidnidkeit (Type I)
hohe Muskeldehnung (Type II)
Antwort Chat-GPT:
Dehnungsreflex: Bei einer plötzlichen Dehnung vor einer maximalen Kontraktion (z. B. beim Heben schwerer Gewichte) kann der Dehnungsreflex eine zusätzliche Muskelaktivierung bewirken. Dies kann die Kraftleistung kurzfristig steigern, da die zusätzliche Aktivierung der motorischen Einheiten eine höhere Spannung erzeugt.
Sehnenreflex: Da er auf Muskeldehnung und Spannung reagiert, kann er ebenfalls zur Stabilisierung und Steigerung der Muskelkraft beitragen. Bei maximalkräftigen Leistungen wird die schnelle Reaktionszeit des Sehnenreflexes genutzt, um eine effizientere Kontraktion zu ermöglichen.
Zusammenfassend tragen diese Reflexe zur Verletzungsprävention und zur Erhöhung der Effizienz während Kraftanstrengungen bei, indem sie die Muskelaktivität steuern und übermäßige Dehnungen oder Belastungen verhindern.
Was muss zur Nutzung des Dehnungsreflexes bei schnellkräftigen Leistungen beachtet werden?
für die Dehnung sind unterschiedliche Typen von Mechano- und Thermorezeptoren verantwortlich
Ruffini-Körper
liefern Informationen über: Geschwindigkeit der Gelenkbewegung, Druck in den Gelenken und Dehnungsspannung in Gelenkkapsel
Vater-Pacini-Körper
Aufnahme und Weiterleitung mechanischer Informationen
Golgi-Organellen
liefern Informationen über Dehnungsspannung, Muskel-Sehneneinheit, Bänder und Kapseln
bei Spannungszunahme werden die Rezeptroen gereizt und melden die Informationen dem Rückenmark
Zwischenneuronen schalten sich ein und verhindern eine weiter Kontraktion des Muskels
—> autogene Hemmung
Wie lässt sich der Mechanismus der Hypertrophie durch Training erklären
Nach Krafttraining wächst der Muskelquerschnitt ausschließflich durch Verdickung und Splitting der Myofibrillen
Dickenwachstum: Hohe Muskelspannung, energetische Defizite und Mikroläsionen (mechanisch (Einreißen der Z-Scheiben), metabolisch (Übersäuerung), oxidativer Stress) verursachen die Hypertrophie des Muskelgewebes
-> Zunahme der Myofibrillen, Vergrößerung des Energiedepots, Verfestigung des Bindegewebes
-> Es kommt zu keiner Erhöhung der MF! Nur die MF an sich werden dicker. Über den größeren Muskelquerschnitt kommt es zur höheren Kraft
Abhängigkeit des Trainings:
Querschnittsvergrößerung tritt sowohl bei FT-Fasern als auch bei ST-Fasern auf.
Allerdings ist die Hypertrophie der ST-Fasern wegen der großen O2-Diffusionsstrecken limitiert
-> je größer der Muskel, desto schlechter die Versorgung mit Sauerstoff - deswegen werden die ST-Fasern nicht so stark zum Dickenwachstum geleitet
bei Maximalkraft-orientiertem Krafttraining wird vor allem der glykolytische Stoffwechsel belastet. Demzufolge ist die Anpassungsreaktion auf Krafttraining bei FT-Fasern deutlich ausgeprägter
Differenzieren Sie zwischen kurzfristigen und längerfristigen Hypertrophieeffekten.?
Kurzfristige Hypertrophieeffekte: Pump
typischerweise unmittelbar oder kurz nach einer Trainingseinheit auf.
resultieren hauptsächlich aus der erhöhten Blutzufuhr und dem Anstieg des Zellvolumens durch Wassereinlagerungen in den Muskelfasern.
Die kurzfristige Hypertrophie ist oft vorübergehend und kann nach einer Ruhephase wieder abnehmen.
häufiger bei Anfängern oder bei Personen, die nach einer Pause wieder ins Training einsteigen, zu beobachten.
Langfristige Hypertrophieeffekte:
strukturellen Veränderungen im Muskelgewebe als Reaktion auf regelmäßiges Training über einen längeren Zeitraum.
der Muskelproteinsynthese und Anpassung der Muskelfasern an die Belastungen des Trainings.
führt zu einem dauerhaften Anstieg des Muskelquerschnitts und einer insgesamt größeren Muskelmasse.
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