Welche Ziele und Effekte werden mit einem Maximal- und Schnellkrafttraining verfolgt?
Verschiebung der Kraft-Längen-Kennlinie nach links durch verbesserte neuronale Aktivierung (höherer Anteil an aktiven Muskelfasern) —> größerer Faserwinkel, höhere Spannung —> durchgezogene Linie vor dem Training
Vergrößerung des Effekts durch den Dehnungsreflex (höhere Entladungsrate) —> mehr Kraft
Reduktion der Muskelhemmung durch den Sehnenreflex (Golgi) infolge von Maximal- und Schnellkrafttraining
Skizzieren und erläutern Sie die Veränderung der Last-Geschwindigkeits-Relation (Kennlinie) nach einem Trainingsblock zur Verbesserung der Maximalkraft im Vergleich zu einem Trainingsblock zur Verbesserung der Schnellkraft.
Maximalkrafttraining:
Erhöhung der Kraftkurve durch hohe Widerstände.
Steigerung des Kraftmaximums, aber keine Verbesserung der Kontraktionsgeschwindigkeit.
Ziel: Verbesserung der Kraftausprägung.
Beispiel: Ringer Maximalkraftzuwachs durch hohe Widerstände
Schnellkrafttraining:
Betonung niedriger Widerstände und hoher Geschwindigkeiten.
Steigerung der Kontraktionsgeschwindigkeit, jedoch keine signifikante Erhöhung der Kraftkurve.
Ziel: Verbesserung der Fähigkeit, maximale Kraft schnell zu entwickeln.
Beispiel: Speerwerfer Betonung der Schnelligkeit bei niedrigem Widerstand
Trainingsblock dynamisches Beispiel
deutlicher Unterschied Hock-Streck-Sprung-Test nach 24-Wochen-Intervention bei Schnellkrafttrainingsgruppe
Trainingsblock isometrisches Beispiel:
isometrisches Beispiel nach 24-Wochen-Intervention Maximalkrafttraining größerer Unterschied
—> spezifisches Training: geht nicht nur darum die Kraft zu verbessern, sondern auch die Ausprägung der Kraft
Wie unterscheiden sich die Last-Geschwindigkeit-Kennlinie ausdauertrainierten Sportlern (Langstreckenläufer*innen) im Vergleich zu schnellkräftigen Sportlern (z.B. Sportwerfer*innen). Skizzieren Sie die Verläufe und erläutern Sie deren Unterschiede hinsichtlich ihrer Kraftfähigkeiten.
Lastschlitten: Plantarflexion mit Gewicht, über 5 Minuten 300 Hübe
Gewicht am Anfang mit relativ hohe Geschwindigkeit; desto länger die Tests, desto langsamer die Bewegung
Rot = Sprinter: Gewicht am Anfang deutlich schneller, aber auch schneller langsamer geworden
schwarz = Ausdauersportler: auf die Dauer schneller als Sprinter, aber am Anfang langsamer
Differenz in der Geschwindigkeit unter Ermüdung
Zeigen Sie die Veränderungen der Kraft-Geschwindigkeits-Kennlinie eines schnellkräftigen Sportlers (z.B. Sportwerfer*in) im Saisonverlauf von Beginn der (speziellen) Vorbereitungsphase (Ende Oktober) bis zur unmittelbaren Wettkampfvorbereitungsphase (UWV) auf. Wie kommt es zu diesen Veränderungen und welches Trainingsschwerpunkte sind hierfür verantwortlich.
Wintertraining: Aufbau der Maximalkraft
—> Muskelhypertrophie mit Zunahme der Faserquerschnittsfläche, besonders bei FTG-Fasern, glykolytische Stoffwechselkapazität, Wachstumshormone und Testosteron, Verstärkung des Bindegewebes, Anstieg des Knochen-Mineralgehalts und der Knochendichte.
Übergang unmittelbare Wettkampfvorbereitungsphase (UWV): Fokus auf Schnelligkeit —> hohes Pensum in Schnelligkeit überführen —> Abflachung der Maximalkraftkurve zugunsten deutlicher Zunahme der Bewegungsgeschwindigkeit —> spezifische muskuläre Anpassungen: erhöhte Rate der Kraftentwicklung und verbesserte Kontraktionsgeschwindigkeit.
Trainingskonzepte werden variiert, um optimale Leistungsfähigkeit in der Wettkampfphase herzustellen und Plateaus zu vermeiden
Ausprägung in Maximalkraft als auch Bewegungsgeschwindigkeit
Skizziere den Trainingsaufbau zur Verbesserung der Sprintleistung bei einem 100m Sprinter. Welche grundlegenden Überlegungen liegen dem Trainingsaufbau zu Grunde? Welche Trainingsmaßnahmen werden zur Verbesserung der Schnelligkeit im Sprinten angewandt?
Grundlegende Überlegungen:
Sprintleistungsverbesserung erfordert ein ganzheitliches Trainingsprogramm.
Effektive Schnelligkeit erfordert die Entwicklung verschiedener Fähigkeiten gleichzeitig: Kraft, Technik, Koordination.
Integration variantenreicher und ergänzender Trainingselemente für Spitzenathleten.
Maßnahmen:
Wiederholende Sprints
Sprungübungen
Gewichtheben
Allgemeines Krafttraining
Aufbau: Verwendung des Short-to-Long-Ansatzes für 100 m Sprinter —> Stufenweise Steigerung der Trainingsintensität und -distanz.
stufenweise steigernde Sprints mit hoher technischer Komponente.
Sukzessive Verlängerung der Sprintdistanz im Short-to-long-Ansatz zur Erhöhung des Trainingsvolumens.
Gezielte Steigerung von Umfang und Intensität zur Entwicklung wiederholter Höchstleistungen.
Kontrollierte Heranführung an maximale Leistung, um Verletzungen zu vermeiden.
Das Krafttraining zur Verbesserung der Schnelligkeit ist wichtiger Bestandteil eines Sprinttraining. Welche Ziele verfolgt man beim Krafttraining im Sprintbereich?
gute Integration des Krafttrainings in das Geschwindigkeitstraining —> größter Nutzen
viele motorische Einheiten aktivieren
höhere Rekrutierung und effizientere Muskelansteuerung (dazu fehlen noch wissenschaftliche Belege)
hohe Trainingsbelastung ermöglichen
schnelle Widerherstellung und Regeneration
Das Krafttraining zur Verbesserung der Schnelligkeit ist wichtiger Bestandteil eines Sprinttraining. Wann und wie wird es in den Trainingsprozess integriert?
Krafttraining wird als allgemeines Trainingsmittel integriert, um viele motorische Einheiten zu aktivieren, nicht als spezifisches Geschwindigkeitstraining.
Die Häufigkeit und Intensität des Krafttrainings müssen im Verhältnis zum sportartspezifischen Training stehen, um Überbelastungen zu vermeiden und die Leistung zu optimieren.
lieber wenige Übungen (z.B. squat, deadlift, bench press,...), die leicht auszuführen sind, hohe Trainingsreize realisieren lassen (hohe Intensitäten), hohe Rekrutierungsraten provozieren und das ZNS ausreichend beanspruchen
Gewichtheben sollte auch bei fehlenden Möglichkeiten für Schnelligkeitstraining eingesetzt werden, insbesondere bei ungünstigen Wetterbedingungen oder wenn Sprintvolumina nicht umsetzbar sind.
Der Zeitpunkt des Gewichthebens sollte sorgfältig in der Trainingsphase berücksichtigt werden, um Überbelastungen zu vermeiden, besonders in Phasen mit hohen Sprintanteilen, um das Verletzungsrisiko zu minimieren.
Das Krafttraining zur Verbesserung der Schnelligkeit ist wichtiger Bestandteil eines Sprinttraining. Was muss beim Krafttraining zur Verbesserung der Schnelligkeit berücksichtigt werden?
Technikschulung vor Lastauflegung bei Freihantelübungen.
Krafttraining umfasst nicht nur Kraftraum, sondern auch Sprünge, Medizinballwürfe und Übungen mit eigenem Körpergewicht.
Reaktivkrafttraining kann bereits zu Beginn des Maximalkrafttrainings oder im Übergang zum Hochgeschwindigkeitstraining eingeführt werden.
Stetige Steigerung von Wiederholungs- und Satzzahlen im allgemeinen und spezifischen Krafttraining.
Vorbereitung der Athleten auf hohe Belastungen des Explosivkrafttrainings.
Ziel: Ausreichende explosive Kraftfähigkeit und Beschleunigungsvermögen in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitungsphase und Wettkampfphase.
Das Reaktivkrafttraining zur Verbesserung der Sprintleistung kann in zwei Typen untergliedert werden. Nenne diese und erläutere welche Zielsetzung sie im Training verfolgen. Skizziere den Einsatz des Reaktivkrafttrainings im Trainingsverlauf zur Verbesserung der Schnelligkeit bei Sprintern
Adaption der muskulären Ebene (kontraktile Elemente)
Verbesserung des Starts
Verbesserung des Beschleunigungsvermögens in der Phase nach dem Start
Adaption der passiven Strukturen (Sehnen)
Verbesserung des reaktiven Vermögens in der Hochgeschwindigkeitsphase
Einsatz im Trainingsverlauf:
Beginn des Reaktivkrafttrainings: Bereits zu Beginn des Maximalkrafttrainings oder im Übergang vom Kurzsprint zu längeren Distanzen.
Spätestens in der Hochgeschwindigkeitstrainingsphase: Wenn die Kniewinkel größer werden und die Kontaktzeiten geringer sind.
Trainingsmethoden:
Supramaximale/reaktive Sprünge.
Vorbereitung auf das Reaktivkrafttraining: Steigerung der Wiederholungs- und Satzzahlen im allgemeinen und spezifischen Krafttraining.
Zielzeitpunkte für verbesserte explosive Kraft und Beschleunigungsfähigkeit: Unmittelbar vor der unmittelbaren Wettkampfvorbereitungsphase (UWV) und während der Wettkampfphase (WP).
Aus welchen Komponenten setzt sich die Handlungsschnelligkeit (Agility) zusammen?
Skizziere kurz die Struktur der Handlungsschnelligkeit?
Wahrnehmungsgeschwindigkeit (Perceptual-cognitive speed)
Bewegungsmuster, Reaktionszeit, Kenntnisse der Situation, Erwartung, visuelles Scannen
Richtungswechselgeschwindigkeit (Change of direction speed)
Anthropometrie
Platzierung des Fußes, Schrittverstellung, Körperhaltung
Sprintgeschwindigkeit auf der Geraden
Spezifische Beineigenschaften für den Richtungswechselstopp
Stärke
Konzentrische, Isometrische, Exzentrische (hohe Bewegungsgseschwindikeit abbauen können und Richtung zu ändern)
Kraft und Geschwindigkeit der Kraftentwicklung
reaktive Stärke
Was ist beim Training der Handlungsschnelligkeit zu beachten?
muss sportartspezifisch und spielspezifisch ausgerichtet werden
Welche Tests werden zur Diagnose von Richtungswechsel und Handlungsschnelligkeit eingesetzt?
Trainer müssen Tests durchführen, die sowohl die physischen Aspekte des RW als auch die kognitiven Prozesse der Wahrnehmung und der Verarbeitung im Rahmen der Handlungsschenlligkeit beanspruchen.
Test zum Richtungswechsel - entweder 1 oder 2 Richtungswechsel und mit schnellen oder langsamen Laufgeschwindigkeizen zu Beginn des RW
Test zum Richtungswechsel - mit mehr als 3 RW und mehr Kurven als auch scharfe RW
Test zur Handlungsschnelligkeit - nach einem gesetzten Stimulus einen RW vollführen
Wie unterscheiden sich die Tests zur Verbesserung des Richtungswechsels von denen zur Verbesserung der Handlungsschnelligkeit?
Test zum Richtungswechsel:
bewertet die Fähigkeit einer Person, schnell und effektiv die Laufrichtung zu ändern
durch spezifische Bewegungsanforderungen oder Anweisungen ausgelöst
Handlungsschnelligkeitstest:
misst die Geschwindigkeit, mit der eine Person auf externe Stimuli reagieren kann
bezieht sich auf die Geschwindigkeit der Entscheidungsfindung und der darauffolgenden Bewegungsausführung
Richtungsänderung wird durch einen externen Stimulus wie ein visuelles oder akustisches Signal initiiert
Was ist bei der Konzeption des Trainings zur Verbesserung der Handlungsschnelligkeit zu beachten?
die phsysische Leistungsfähigkeit eines Athletens ist entscheidend fürs abbremsen, beschleunigen oder um die Richtung zu ändern
der Schlüssel zur Entwicklung großer Kraftfähigkeiten bei schnellen Bewegungen und RW sind
Vertikale Kräfte (Kniebeugen, Umsetzen und Reißen)
Horizontale Kräfte (Linearsprint und Richtungswechsel)
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