Was ist Krebs?
Krebs ist eine bösartige (maligne) Gewebsneubildung, die durch unkontrolliertes Wachstum und Vermehrung abnormer Zellen gekennzeichnet ist.
Es wird auch als Tumor oder Malignom bezeichnet.
Im Gegensatz zum normalen Gewebewachstum vermehren sich Krebszellen unkontrolliert und können in umliegendes Gewebe eindringen und sich über den Blut- oder Lymphkreislauf im Körper ausbreiten.
Die Entwicklung von Krebs ist ein komplexer Prozess, der durch eine Kombination von genetischen, Umwelt- und Lebensstilfaktoren beeinflusst wird.
Was ist ein Tumor?
Gewächs, das durch das unkontrollierte Zellwachstum entsteht
wird bei einem bösartigen Tumor durch Krebserkrankung hervorgerufen
Nicht alle Tumoren sind bösartig; einige können gutartig sein, wie z.B. Fett- oder Muskelgewebe, das sich vermehrt, ohne dass es bösartig ist.
Bösartige Tumoren können sich aus verschiedenen Gewebetypen entwickeln, darunter Epithelzellen (Karzinome), Muskelzellen (Sarkome) und Nervenzellen (Neuroblastome), sowie aus Bindegewebe.
Tumor nicht einfach eine Sorte von Zellen, sondern komplexes Gebilde —> verschiedene Angriffsmöglichkeiten
Aus was besteht ein Tumor?
Krebszellen
Blutgefäßen
Pericyten (Zellen entlang der Blutgefäße)
Blutzellen (rosa)
Fibroblasten (Bindegewebszellen)
Welche Ursachen kann Krebs haben
genetische Faktoren
Lebensstil:
Adipositas
mangelnde Bewegung
ungesunde Ernährung
Rauchen (v.a. Lungenkrebs)
ionisierende Strahlung
UV-Strahlung
manche Virusinfektionen
bestimmte Gifte
Kann Krebs genetische Faktoren haben?
wenige Krebs Erkrankungen, die genetisch bedingt sind
aber z.B. Retinoblastom zu 100% genetisch bestimmt —> Netzhauttumor durch genetische Defekte
betrifft meist Kinder, streut normalerweise nicht und muss entfernt werden (je nach Größe das ganze Auge)
Beispiel für Krebs durch eine Virusinfektion
z.B. humane Papillomaviren —> Gebärmutterhalskrebs
Viren sammeln sich am Gebärmutterhals —> Infektion —> Anregung von Krebswachstum
nicht alle Formen von Gebärmutterhalskrebs auf Virus zurückzuführen
chronische Aussetzung erhöht Risiko für Tumorerkrankung
sexuell übertragen
gibt Vorsorgeuntersuchung und Impfung vor Virusinfektion
Krebs durch ionisierende Strahlung
Röntgenstrahlung oder andere hochenergetische Strahlung, nukleare Reaktion
deswegen braucht man bei nichtmedizinisch bedingten Röntgenbildung Genehmigung
z.B. Leukämie
bestimmte weiße Blutkörperchen vermehren sich unkontrolliert
Krebs durch UV Strahlung
Hautkrebs
oftmals spät erkannt
verbreitet sich relativ schnell im Körper
Welche Noxen und Gifte können Krebs verursachen?
Polyzyklische Kohlenwasserstoffe (z.B. Benzo[a]pyren: entsteht bei unvollständiger Verbrennung von Tabak, Holz, fossilen Brennstoffen)
Aromatische Amine (z.B. in Zigarettenrauch)
Nitrosamine (z.B. beim Grillen)
Schimmelpilzgifte (Aflatoxin)
Metalle (Cadmium, Kobalt)
Schimmelpilz + Hepatitis kann das Risiko für Leberkrebs stark erhöhen
Krebs durch Fehlernährung/Bewegungsmangel
je nach Krebslokation unterschiedlich (extra Naschlagewerke)
Ballaststoffe unterschiedliche Effekte, je nach Lebensmittel
EPIC-Europe study: europaweite Studie zu Zusammenhang von Umweltfaktoren, v.a. Lebensstil, und der Krebsentstehung seit den 90ern
Alter als Ursache von Krebs?
Entstehung von Krebs oft ein langer Prozess
Lebensstilasoziiert —> dauert entsprechend länger
Nur bei z.B. extremer Strahlenaussetzung relativ schnelles Auftreten der Krankheit
Altersspezifische Neuerkrankungsrate zeigt: Nimmt mit zunehmendem Alter zu, großer Unterschied zwischen Männer und Frauen, v.a. im höheren Alter
Unter 55 Jahren mehr Frauen als Männer an Krebs erkrankt
Was bringt eine Zelle zu einem unkontrollierten Wachstum?
Wachstumsfaktoren wie Insulin fördern das kontrollierte Zellwachstum, können durch Onkogene ersetzt werden
Onkogene regulieren auch Zellwachstum; können dazu beitragen, dass normaler Zellzyklus durcheinander kommt —> fördern Übergang von normaler zu veränderter Zelle
Onkogene bestehen aus Vorläuferstufen der Potoonokgene durch den Einfluss von exogenen Faktoren wie Gifte, ionisierende Strahlung
Protoonkogene überall im Körper, regulieren Teilung und Wachstum von Zellen
Vorgang: z.B. Strahlung —> Protoonkogene aktiviert —> Onkogene —> Einfluss auf Zelle —> veränderte Zelle
Wie kommt es zur Metastasierung
Primärtumor
Angiogenese: Tumor holt sich aus dem umliegenden Gewebe, was er braucht. Blutgefäße neu gebildet, die den Tumor mit Blut versorgen.
Invasion: Krebszellen dringen in das umgebende Gewebe ein und breiten sich dort aus, Lymphgefäße, Venolen und Kapillaren betroffen
Embolie: Krebszellen lösen sich von ihrem ursprünglichen Tumor, gelangen in die Blutbahn oder das Lymphsystem und wandern zu entfernten Organen/Geweben
Extravasation: Krebszellen setzen sich fest und extravasieren durch die Gefäßwand aus dem Blutgefäß/Lymphgefäß in das umliegende Gewebe,
Metastasierung: Ansiedlung und Wachstum von metastasierten Krebszellen in z.B. der Lunge
Je nach Lokation, Eigenschaften und der Art der Krebszellen —> Sekundärmetastasen möglich
Welche Faktoren spielen während des Krankheitsprozesses bei Krebs eine Rolle?
Allgemein: Lebensstil, eigene Körpereigenschaften, Umweltfaktoren
Bauchfett produziert Adipokine, die Abwehrmechanismen schwächen und Entzündungen fördern, was das Tumorwachstum begünstigt. Effekt somit auch bei Adipositas zu sehen
Folsäure (Vitamin) trägt z.B. mit Vitamin B12 zur Stabilisierung der DNA bei und beeinflusst die DNA-Methylierung
Welche Prozesse werden durch einen Tumor in Gang gesetzt?
Tumor fördert entzündliche Prozesse im Körper (Tumor-promoting Inflammation)
Genomische Instabilität und Mutationen treten auf, wodurch die DNA instabil wird und unkontrolliertes Wachstum fördert.
Der Tumor verhindert die Zerstörung durch das Immunsystem, was zum ungehinderten Tumorwachstum führt. Tumorprozess bremst Immunsystem
Wie hat sich die Krebsdiagnostik und Therapie verändert
Vorsorgeuntersuchungen und präventive Maßnahmen + medizinischer Fortschritt + verbesserte Diagnostik —> mehr Krankheitsfälle bekannt, aber weniger Brust- und Prostatakrebs Sterbefälle
Unterschied zwischen Zahlen bei der Entstehung und Sterblichkeit der Krankheit
Was für Präventionsmaßnahmen gibt es gegen Krebs?
Lebensstil, Gewicht, Ernährung, Stillen, kein Alkohol
Vor allem: Körperliche Aktivität
Mögliche Senkung: Vollkorn, Ballaststoffe, Milchprodukte
500g Milchprodukte pro Tag senken das Dickdarmkrebsrisiko, Calcium Supplemente funktionieren nicht wie z.B. Käse
Empfehlungen des WCRF gegen Krebs
Gesundes Körpergewicht
Körperliche Aktivität
Vollkornprodukte, Gemüse, Obst, Bohnen
Keine verarbeiteten Lebensmittel (da reich an Fett, einfachen Kohlenhydraten, Zucker)
Begrenzter Verzehr von rotem und verarbeitetem Fleisch
Keine zuckergesüßten Getränke
Kein Alkohol
Keine Nahrungsergänzungsmittel zur Krebsprävention
Mütter sollten wenn möglich stillen
Empfehlungen gelten auch nach der Diagnose, solange diese für den Patienten umsetzbar sind
Wie kann man Brustkrebsrisiko senken?
Brustkrebsrisiko kann durch stillen reduziert werden
Milchproduktion bedeutet Ausdifferenzierung von Drüsenzellen —> Brustkrebs bedeutet massive Veränderung in den Drüsenzellen
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