Was ist Hyperthonie?
Bluthochdruck
Teilausschnitt aus Klassifikation:
Je nach Kategorie wird die Therapie angepasst
Pathologisch tiefer Blutdruck: Bei Schwächegefühl
Bluthochdruck: Bei Druck im Kopf/ rotem Kopf
Wo findet man aktuelle Fallzahlen zur Hyperthonie?
Leitlinie für die medikamentöse Behandlung: Nationale Versorgungsleitlinie 2023
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (ZI) -> für aktuelle Zahlen (medizinisch erhoben) bei versorgungsatlas.de
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Ursachen für Hyperthonie
Bis heute noch nicht restlos aufgeklärt
Neben genetischen Faktoren fördern einige Lebensstilfaktoren die Entstehung der Hypertonie
Adipositas
mangelnde Bewegung
ungesunde Ernährung
Rauchen: Blutgefäße
Stress: v.a. Auswirkung auf das Immunsystem
Spezielle Faktoren: Salz & Alkohol
Zahlen zur Hyperthonie
Etwa 20 bis 30 Millionen Bundesbürger haben Bluthochdruck -> fast jeder Dritte
3 von 4 Menschen zwischen 70 und 79 haben eine Hypertonie (ca. 75%) -> Alter als Risikofaktor
4 von 5 wissen von ihrer Erkrankung -> 88% davon lassen sich behandeln (12% lassen sich nicht behandeln)
1 von 5 weiß nichts von seiner Erkrankung -> der Körper kann sich zu einem gewissen Grad an den Bluthochdruck anpassen
3 von 4 der behandelten Betroffenen erreichen gute Werte unter dem Grenzwert
Bei wem wird Hyperthonie häufiger behandelt?
Männer wissen häufig nichts von ihrer Erkrankung und lassen sich auch weniger oft behandeln -> hören weniger auf ihren Körper und gehen weniger zum Arzt
22% der Männer wissen nichts von Erkrankung
65% werden behandelt
13% der Frauen wissen nichts von ihrer Erkrankung
79% werden behandelt
Haben Kinder Hyperthonie?
Ja, auch Kinder können unter Bluthochdruck leiden
Bei Kindern sind Gründe noch nicht klar definiert
Mehrere 100.000 Kinder haben erhöhte Werte
Wichtige Lebensstilfaktoren: körperliche Aktivität und Normalgewicht (Adipositas & gesunde Ernährung)
Hyperthonie im Alter über 80 Jahren
Prävalenz von mehr als 80% (bei 90 – 109-jährigen)
Mehr Frauen als Männer haben Hypertonie
Entwicklung in den letzten 10 Jahren
Änderung der Prävalenz
Anstieg von 10% in den letzten 10 Jahren -> vor allem bei Älternen
Deutschlandweite Werte zur Hyperthonie
Sachsen-Anhalt & Länder der ehemaligen DDR haben eine höhere Prävalenz
Ehemaliges Westdeutschland hat niedrige Werte
Baden-Württemberg und Bayern haben die niedrigsten Werte
Pathophysiologie: Physiologischer Hintergrund
Relevante Faktoren wie z.B. die Elastizität der Röhre und der Füllungszustand des Systems bestimmen den Druck
Füllzustand: je höher, desto höher auch der Blutdruck
r4 = Gefäßwiederstand bzw. Radius des Gefäßes
-> kleine Veränderungen beim Druckmesser
-> großer Einfluss auf Blutdruck
Faktoren Elastizität der Röhre und der Füllzustand des Systems
Steifheit der Gefäße: Ablagerung in den Gefäßen
-> Druck wird höher
Sympathikus (Teil des vegetativen Nervensystems; wird in Stress- und Notfallsituationen aktiviert): führt zu Stress
-> mechanische Verengung der Gefäße
Niere: Regulation des Füllsystems
-> Ausscheidung von Wasser und Salz
-> bei zu viel Salzkonsum
-> erhöhter Durst (wenn auf Dauer & langfristig)
-> dauerhafte Erhöhung von Wasser & Elektrolythaushalt
-> Blutdruck steigt
Adipositas: oft Blutdruck von 140/90 mmHg oder höher
Weißes Fettgewebe als Faktor von Hyperthonie
erhöhte Leptinbildung: durch Übergewicht wird Leptin gebildet
-> Astrozyten (Gehirnzellen) kurbeln Wachstumsfaktoren an
-> Sympathikusaktivitäten -> Wachstum der Blutgefäße und erhöhter Blutdruck
Salz als Faktor für Hyperthonie
im Versuch „Space Flight Simulation” wurde erkannt, dass Kochsalz sowohl bei erhöhter Aufnahme innerhalb von 105 und 520 Tagen eine hohe Auswirkung auf den diastolischen Blutdruck hat
Veränderung der Gefäße bei Hyperthonie
Morphologische Veränderungen der Gefäßwand (Atherosklerose) und funktionelle Faktoren (Vasokonstriktion = Verengung von Blutgefäßen) mindern die Elastizität der Blutgefäße
-> Blutdruck steigt an
Morphologisch: Ablagerungen und Veränderungen der Substanz der Gefäßwand
Funktionell: Verengung der Gefäße
Bei höherem Blutdruck nimmt die die Geschwindigkeit der Pulswelle (PWG in m/s) zu
Pathophysiologie: Pulswelle
Zentrum – Kontraktion: im Herz
Peripherie – Puls: an Handgelenk/ Hals spür- und messbar
Windkesselfunktion
Pathophysiologie: Pulswellengeschwindigkeit
Je steifer das Blutgefäß, desto höher ist die Geschwindigkeit der reflektierten Pulswelle und der Blutdruck in der Aorta
Links: Blut wird in den Kopf gepumpt
Rechts: Blut wird in die Beine gepumpt
Mit erhöhtem Alter: antegrade Pulswelle bleibt ähnlich, aber reflektierte Pulswelle wird höher
Je höher die Pulswellengeschwindigkeit: Hypertonie wird stärker
Bei normalem Blutdruck ist die Altersabhängigkeit größer als bei hohem Blutdruck
Komplikationen durch Gefäßschäden
Dauerhaft hoher Blutdruck wirkt sich überall im Körper auf Morphologie der Gefäße aus
Schlaganfall: kleines Blutgefäß platzt
Herzinfarkt: Blutgefäße sind dauerhaft verändert
Herzinsuffizienz
Plötzlicher Herztod
AVK (arterielle Verschlusskrankheit): Raucherbein
Niereninsuffizienz
Gefährdete Mikrogefäße
Mortalität durch Gefäßschäden
häufigsten Todesursachen
Zwischen 1980 und 1990: geringere Todesfälle durch bessere Therapie und Diagnostik
-> bei alten Menschen hat das großen Einfluss, bei Jüngeren nicht
Therapie
Lebensstiländerung
Wenig Salz, wenig Alkohol, gesunde & ausgewogene Ernährung, Bewegung, reguliertes Gewicht und nicht rauchen (geringste Empfehlungsgrad)
je mehr man sich bewegt, desto geringer ist das Risiko von Bluthochdruck
Beispiel für eine Diät gegen Hyperthonie
Die DASH diet:
high in fruits & vegetables, low-fat dairy products, fish, poultry, whole grains, nuts
and low in red meats, fats, sugar-sweetened foods and beverages
im Zeitraum von 8 Wochen konnte eine Senkung des systolischen Blutdrucks festgestellt werden (ca. -12 mmHg)
wenn zur DASH diet eine Restriktion von Kochsalz stattfindet, sind die Effekte noch höher
10 Regeln der DGE
Lebensmittelvielfalt genießen
Obst und Gemüse - “Nimm Fünf am Tag“
Vollkorn wählen
mit tierischen Lebensmitteln die Auswahl ergänzen
gesundheitsfördernde Fette nutzen
Zucker und Salz einsparen
am besten Wasser trinken
Essen schonend zubereiten
achtsam essen und genießen
auf das Gewicht achten und in Bewegung bleiben
Früherkennung der Hyperthonie
Vor allem bei ungünstigem Lebensstil sollte der Blutdruck regelmäßig kontrolliert werden
Ab dem 18. Lebensjahr sollte der Blutdruck gemessen und dokumentiert werden
Vor allem, da Folgeerkrankungen so auch unerkannt bleiben können
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