Hand (Sell)

• viele Freiheitsgrade

• komplexer Aufbau & Funktionen —> hohes Potenzial zur Ausführung von Bewegungsaufgaben

• größte Sensibilität —> liefert viele taktile Infos

Faust: erst Finger nach und nach runter machen (Grundgelenke überprüft), dann zumachen (obere Glenkstrukturen überprüft

Handgelenk: ulnar, radial —> beugen, strecken

• Knöcherne Hand besteht aus kleinen Knochen der Handwurzel (Carpus) sowie Röhrenknochen von Mittelhand (Metacarpus) und Fingerendgliedern (Phalangen)

• 4 Zonen: Radius und Ulnar (Handgelenk), Handwurzelknochen, Mittelhand, Finger

• grundsätzlich abhängig von der Dichte der Sensoren (Rücken vs Finger)

• Höchste Dichte der Sensoren in den Fingerkuppen —> Handfläche vs. Fingerspitzen

• verschiedene Arten:

  • Berührungsempfindung

  • Temperatur

  • Vibration

  • Schmerz

  • Bewegung

  • Lage (Propriozeption)

  • Kraftempfindung

• Nerv C6, C7, C8: Abbildung verschiedener Zonen (Daumen, Mitte, Kleiner Finger

• zwischen den Knochen

• die meisten Muskeln der Hand sind im Unterarm, nur ganz wenige in der Hand selbst

• über Sehnen geregelt

• platzsparend —> verbessert Feinmotorik

2 große Gruppen von Sehnen:

• Beugesehnen: Ringbänder befestigen Sehne am Knochen

• Strecksehnen: laufen unter dem Band am Handgelenk durch (sonst würden sich die Sehnen über das Handgelenk spannen, so werden sie durch das Band festgehalten)

• Daumen für 80% der Handfunktion verantwortlich

• für alle Bewegungsaufgaben relevant

• Daumensattelgelenk für die Hauptbewegung

• Extension, Flexion, Abduktion, Adduktion, Opposition

• Daumengelenk aber auch häufigster Arthrose Punkt (erblich/Belastung) —> siehe Abbildung (Knorpel abrasiert)

• degenerative Glenkveränderungen im Bereich des Daumensattelgelenks

• (häufig an beiden Händen) Schmerzen, Greifschwäche

• Therapie:

  • viel Bewegung, wenig Belastung

  • Manualtherapie

  • physikalische Therapie

  • Ergotherapie

  • Medikamente

  • Orthese auch an die Tätigkeit angepasst

  • Sprtitzen z.B. Kortison

• Prophylaxe: im Alltag Hochbelastung von Daumen wegholen, z.B. Hochstemmen über Handfläche und Handgelenk; im Beruf Anpassung durch Arbeitgeberschwierig; Training

• Bandplastik

• Denervierung

  • jedes Gelenk durch Nerven versorgt

  • Schmerznerven gezielt veröden

  • nach 2-5 Jahren Regenerierung, aber minimalinvasiv, deswegen etabliert

• Trapezektomie mit Sehnentransfer

  • Knochen des Trapezius rausnehmen und einen Teil der körpereigenen Sehne einlegen (Arthrose verschlissene Gelenkfläche + das große Vieleckbein wird herausgenommen)

  • 6 Wochen Ruhestellung

  • extra Platz, Sehne weniger Spannung —> 6 Monate Training für Ausgangssituation

• Arthodrese

  • Versteifung im Bereich des Daumens

  • nur kurze Zeit gemacht, da Lebensqualitätsverlust

• Prothesen

  • sehr etabliert

  • Nachbehandlung auf 2 Monate verkürzt

  • Prothese stellt Ausgangslänge wieder her —> Spannung bleibt gleich —> weniger Training erforderlich

• Einklemmung des Nervus medianus im Handgelenkkanal führt zu anhaltendem Druck

• Symptome: Gefühlsstörungen in den ersten drei Fingern, nächtliche Schmerzen durch Handgelenkskrümmung im Schlaf, Muskelschwund

• Möglichkeit des Engpasssyndroms der Sehnen: Verdickung, Entzündung, Verklemmung der Sehnen, insbesondere der Beugesehnen und Ringbänder

• Diagnose meist in der Hand gestellt

• Auslöser: Schwangerschafts-Wassereinlagerungen/hormonelle Umstellung, Sportarten wie Fahrradfahren, Entzündungen (RA etc.)

• Behandlung: Durchtrennen des einengenden Bandes im Karpaltunnel zur Druckentlastung

• Langsame Nervenregeneration: Gefühlsstörungen können ein Jahr oder länger dauern, um sich vollständig zurückzubilden

• Schnelle Finger (Tendovaginitis stenosans)

• Entzündung des Ringbands

• Reibung

• Verdickung der Sehne

• Finger bleibt hängen

• Lang anhaltender Zustand kann zur Schädigung der Sehne führen

• Kleiner Schnitt im Ringband kann Luft einlassen

• Verringerung der Reibung

• wide awake local anaesthesia no tourniquet —> Neuer Schritt im ambulanten/stationären operieren

• Lokalanästhetikum + Adrenalin —> Blut in dem Bereich weg

• Halbe Stunde davor

• Direkte Rückmeldung: z.B. ob Schlitz groß genug ist

• Gesünder für den Patienten und viel schneller (15 Minuten) hilft Operateur

• Ohne Störung des Blutflusses in der Hand (früher Blutsperre)

• Kann auch auf andere Operationen übertragen werden (z.B. Radiusfraktur und vielleicht auch bald weitere

• Prognose in 5 Jahren wahrscheinlich 60 % der Handchirurgie in diesem Verfahren

• Definition: Erkrankung, die die Palmarfascie betrifft und zu Vernarbungen führt, die wiederum eine Kontraktur der Finger und Hand verursachen.

• Pathophysiologie: Die Kontraktur entsteht durch Fibrose und Schrumpfung der Palmaraponeurose, was dazu führt, dass die Finger nach innen gezogen werden.

• Symptome: Typischerweise keinen Schmerz, sondern funktionelle Störung

• Therapiemöglichkeiten:

  1. Bestrahlung im Anfangsstadium zur Verlangsamung der Krankheit

  2. Nadelfasziotomie: Eine minimal-invasive Technik, bei der die betroffenen Gewebestrukturen durchtrennt werden, um die Kontraktur zu lösen.

  3. Operative Resektion der betroffenen Anteile der Palmaraponeurose: vernarbten Gewebe entfernen um die normale Funktion der Hand wiederherzustellen

• Indikation für die Operation: Der richtige Zeitpunkt für eine Operation ist, wenn die Erkrankung den Patienten in seiner Lebensqualität/Funktionalität beeinträchtigt.

• Herausforderungen bei fortgeschrittener Erkrankung: Fortgeschrittene Fälle erschweren die Operation, insbesondere wenn die Finger bereits stark nach innen gezogen sind. Dies kann die Behandlung und das Ergebnis beeinflussen.

• immer in den Mittel- und Endgelenken der Finger und v.a. bei Frauen

• oft eine erbliche Komponente und kann sich über die gesamte Hand ausbreiten.

• Etwa 90 % der Betroffenen zeigen kaum Beschwerden, wobei Ästhetik oft eine Rolle spielt.

• Therapieansätze sind in erster Linie konservativ, mit dem Ziel, Beschwerden zu lindern und die Funktion zu erhalten. Über 90 % der Behandlungen sind nicht-operativ: Wärmebehandlungen wie Warmwasserbäder oder Kirschkernsäckchen, Bewegungstherapie

• Typische Maßnahme: Entfernung von Knubbeln, obwohl sie nachwachsen können.

• Bei schwerwiegenderen Fällen kann eine Versteifung des betroffenen Gelenks erwogen werden, um die Ästhetik zu verbessern.

  • Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass etwa 90 % der Handbewegung aus dem Grundgelenk kommen, sodass funktionelle Einschränkungen oft minimal sind.

  • Nur ein kleiner Prozentsatz der Patienten kommt für eine Versteifung in Frage, in der Regel zwischen 2-3 %.

• Kunstgelenke sind eine Option, haben sich jedoch nicht weit verbreitet.

• Konservative Therapie umfasst Bewegungstherapie mit Schienen, Orthesen und Injektionen.

• Operative Verfahren

  • Denervierung (nur einmal möglich, bei Regeneration Nervennetze gebildet, können nicht mehr gesehen werden

  • Arthroskopie (Gelenkspiegelung)

  • Teilversteifung (mit 20-30 % Verlust der Bewegung und Entfernung des Arthroseknochens mit einer kleinen Platte über einem anderen Knochen)

  • Versteifung

  • Implantation eines künstlichen Gelenks

• Teilversteifung wegen Lebensqualitätsverlust immer Entscheidung des Chrirugen UND des Patienten

• Störung der Blutzirkulation im Mondbein

• Überbelastung (Straßenbau —> Presslufthammer)

• Medizinische Rehabilitation

• Unterstützt Selbstständigkeit und Handlungsfähigkeit im Alltag —> activity of daily life

• Individuell angepasste Therapien und Aktivitäten

• Ziel: Verbesserung oder Wiederherstellung der Ausführung alltäglicher Aufgaben

• Förderung der Teilnahme am gesellschaftlichen Leben

• Einsatz bei physischen oder psychischen Beeinträchtigungen

• Hilft nach Verletzungen, Operationen, Krankheiten oder Entwicklungsstörungen

• z.B. Handgelenksarthrose nicht beim Aufstehen abstützen / Verdickung von Stiften oder Schlüsseln

• Wenn mehr als 1,5 Ringbänder von insgesamt 4 geschlitzt sind, kann die Funktion gestört werden

• immer einser Ringband durchschneiden und zweier gegebenenfalls anritzen

• WALAND zur direkten Überprüfung

• Wenn 2 Ringbänder komplett durchgeschlitzt sind

• prinzipiell lieber körpereigene Spende aus Palmarfascie

• bekommt innen und außen einen Anker und wird darüber gespannt

• werden grundsätzlich manchmal nicht vertragen

• keine Immunreaktion auf künstliche Einsätze, nur bei körpereigenen/tierischen

• aber Entzündungsgefahr: Hautflora meiste Quelle für Infektionen

• Gips/Schiene

• OP

  • damit es z.B. nicht schief zusammenwächst, da der Winkel vom Bruch schlecht ist / Rotationsbruch (Elle & Speiche brechen)

  • Mit Platte gut rekonstruierbar

  • Natur-Zustand wieder erreichen

  • Ergebnisse werden immer besser

  • Bewegung schneller nach OP als früher

Grundsatz: Anatomie solll danach wieder so sein, wie sie davor war —> Risiko sonst z.B. für Arthrose viel höher

• Kahnbein = größter und einer der wichtigsten Handwurzelknochen, liegt daumenseitig in erster Handwurzelreihe, bildet mit Mondbein und Speiche das Handgelenk

• Häufigste Fraktur im Bereich der Handwurzel

• Entsteht durch Sturz auf ausgestreckte Hand

• schwer diagnostizierbar —> Trick:

  • Druckschmerz in der Tabatière (Kuhle in die man Schnupftabak legt)

  • Schmerz sehr stark —> wahrscheinlich Kahnbeinbruch

• Je nach Bruchverlauf horizontale, transversale und vertikal schräge Brüche

• Verfahren: Therapie, konservativ mit Gips (12 Wochen), operativ (schräg-quer)

• Extensionfraktur durch bspw. Sturz auf dorsdextendierte Hand (Rückhand)

• Flexionsfraktur durch bspw. Sturz auf palmarflektierte Hand (Handfläche)

• durch indirekte/direkte Gewalteinwirkung, häufig beim Snowboarden, Skaten, American Football

• betrifft 15% aller Frakturen, bei Frauen Risiko erhöht

• Kinder zwischen 6-10 (rumrennen, …) und Erwachsene über 60 (Knochen schlechter, Fallmechanismus unharmonisch     

• Symptome: starke Schmerzen, häufig Fehlstellung, Schwellung, Hämatom, Begleitverletzungen (Weichteile, Nerven, Arteria radialis)

• größtes Problem: Wachstumsfugen, können nach Fraktur Fehlwachstum oder Störung entwickeln

• Grünholzfraktur: Bricht nicht ganz, Hülle bleibt (Kindliche Fraktur)

• Vorteil für Kinder: heilt viel schneller (2-3 Wochen)

Die AO-Klassifikation (Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen) unterscheidet zwischen:

• extraartikulären Frakturen (außerhalb eines Gelenks —> gut zum heilen)

• partiellen Gelenkfrakturen

• vollständigen Gelenkfrakturen —> mehrmals betroffen, am schlechtesten zum heilen