Welche Bedeutung hat die Thematik “Bewegung und Demenz” in der heutigen Zeit?
Demographischer Wandel -> immer mehr alte Menschen in der Gesellschaft -> immer mehr Demenzkranke
primäre Demenzerkrankungen (Alzheimer und Vaskuläre Demenz) sind bislang nicht heilbar
keine signifikanten Effekte einer medikamentösen Behandlung
Körperliche Aktivität kann helfen
aktueller Forschungsstand zeigt positiven Einfluss, aber es gibt Forschungslücken in der Vergleichbarkeit der Ergebnisse
In Pflegeheimen zeigt sich:
Personen in Pflegeeinrichtungen sind inaktiver als daheimlebende Gleichaltrige
Personen mit einer Demenzerkrankung verbringen 72% des Tages im Sitzen
Alltagsstruktur bestimmt oftmals Ausmaß körperlicher Aktivität
Durch die Pandemie und die Einschränkungen zeigten 50% der Einrichtungen einen Abbau der körperlichen und geistigen Fähigkeiten der Bewohner
Möglichkeiten: Körperliche Aktivität ist wirksam, aber es besteht eine Limitation bestehender Studien und Implementierungsschwierigkeiten in Pflegeheimen
Forschungslücke: Was wirkt und wie ist es umsetzbar?
Wie waren die Ziele des Projekts Bewegung gegen Demenz?
Ziele:
Entwicklung eines demenspezifischen Bewegungsprogrammes zur Verbesserung/ Erhaltung kognitiver und motorischer Fähigkeiten bei Personen mit Demenz
Fragestellung: Ist ein multimodales, demenzspezifisches Bewegungsprogramm umsetzbar und effektiv?
Verbesserung von Kognition, Motorik, Aktivitäten des täglichen Lebens innerhalb von 16 Wochen
Interventionsgruppe = 214
Kontrollgruppe = 130
Wie waren die wesentlichen Inhalte des Projekts Bewegung gegen Demenz?
Programm:
Ritualisierung, Kognition & Motorik
Kombination aus kognitiven und motorischen Aufgaben
Ritualisierter Ablauf (Bewegungsfantasiereisen)
Training in Kleingruppen (max. 12 Personen), zwei Leiter
Wie waren die Ergebnisse des Projekts Bewegung gegen Demenz?
Ergebnisse:
Erwartete Verbesserungen bleiben aus -> kein signifikanter Zeit/Gruppen Effekt
Aufgrund der Heterogenität der Stichprobe wirkt das Programm nicht bei allen Teilnehmenden
Die Wirkung findet auf individueller Ebene statt
Wie waren die Ziele des Projekts InCoPE?
Fortsetzung von “Bewegung gegen Demenz”
Individualisierte Medizin und individualisierte Bewegungsprogramme
Motorik gut, Kognition schlecht
Motorik mittel, Kognition gut
Motorik schlecht, Kognition mittel
Ausarbeitung einer einfachen App, die von Personal im Pflegeheim genutzt wird
—> individuelle Programme für Erkrankte
Wie waren die wesentlichen Inhalte des Projekts InCoPE?
Was macht die App?
Motorische und kognitive Testungen und Individualisierte Bewegungsprogramme
Wie funktioniert die App?
Ein Algorithmus erstellt auf Basis der Ergebnisse motorischer und kognitiver Tests ein individualisiertes Bewegungsprogramm
Ablauf:
Initiale Testung
Trainingserstellung
Training
Zwischentests
Abschlusstestung
Wie waren die Ergebnisse des Projekts InCoPE?
einige Nutzerprobleme, aber trotzdem große Nutzerfreundlichkeit
Individuelle Trends in Balance, Mobilität und Kraft
→ Alle Teilnehmenden verbesserten ihre Leistung in mind. 1 Bereich
—> Diese Trends müssen in Studien mit größeren Stichproben bestätigt werden.
Wie waren die Ziele des Projekts VR-Nutzung?
Machbarkeitsstudie:
Stichprobe:
MCI – mittelschwere Demenz
>70 Jahre
selbstständiges Stehen und Gehen bzw. mit Rollator
Weitere Ausarbeitung an VR-Anwendungen
Bedarf an nicht-medikamentösen Therapien steigt
Individualisierte Ansätze sind vielversprechend, müssen aber umsetzbar bleiben
technische Lösungen bieten gute Distributionsmöglichkeiten und intelligente Anwendung
Wie waren die wesentlichen Inhalte des Projekts VR-Nutzung?
Messung:
Kognitive (exekutive Funktionen)
motorische Leistung (Gleichgewicht, Mobilität)
psychologische Faktoren (Sturzangst, Stimmung, Angst)
emotionale Reaktion
Wie waren die Ergebnisse des Projekts VR-Nutzung?
33 Personen (83.7 ± 5.0 Jahre)
keine Unterschiede vor und nach VR-Nutzung in kognitiver und motorischer Leistung sowie psychologischen Faktoren
keine Emotionen wie Angst, Traurigkeit oder Ärger
93% waren aufmerksam während VR-Nutzung
—> Machbarkeit der VR-Nutzung ist positiv
Welche technischen Lösungen können helfen um individualisierte Bewegungsprogramme bei Personen mit Demenz in Pflegeeinrichtungen anzubieten und welche Herausforderungen müssen beachtet werden?
VR-Brillen
Apps für das Personal
Herausforderungen:
Individuelle Programme für die Erkrankten
sowohl motorische als auch kognitive Übungen implementieren
Nutzerfreundlichkeit der technischen Anwendungen
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