Bieri-Trilemma
(Peter Bieri)
Mentale Phänomene sind nicht-physische Phänomene.
-> also das Mentale (Geist/Seele) und das Physische (Körper) sind voneinander getrennt
Mentale Phänomene sind ursächlich für physische Phänomene.
-> das Mentale ist ursächlich für das Physische; z. B. Tränen, wenn Trauer empfunden wird
Der physische Bereich ist kausal in sich geschlossen.
-> Das Mentale hat keinen Einfluss auf das Physische. Physische Phänomene haben also physische Auslöser.
wenn These 1+2, dann nicht 3, weil dann der physische Bereich nicht in sich kausal geschlossen sein kann.
wenn These 1+3, dann nicht 2, weil dann mentale Phänomene nicht ursprünglich sein können
wenn These 2+3, dann nicht 1, weil dann mentale Phänomene nicht verschieden von Physischen sein können.
es wird deutlich das These 2 und 3 nicht nebeneinander bestehen können. Wenn das Mentale kausal auf das Physische wirkt, dann kann das Physische nicht kausal in sich geschlossen sein.
also können nie alle drei Thesen korrekt sein. Da aus drei Möglichkeiten nur zwei korrekt sein können, liegt hier ein Trilemma vor.
Auflösung des Trilemmas durch Zurückweisung einer These
=/ Lösund des Leib-Seele-Problems
Descartes: Meditationen (1643)
suchte Fundament auf dem er Wissen neu aufbauen kann und stellte sich die Frage, was man wissen kann
Methode: das Zweifeln:
an Sinneswahrnehmungen
an Wissenschaften von den allgemeinsten und allereinfachsten Gegenständen (Arithmetik und Geometrie)
einzige Erkenntnis durch das Zweifeln = Ich denke, also bin ich.
Zweifel enden mit Gedanken an allmächtiges Wesen -> diese Vorstellung kann nicht von ihm ausgehen, also muss sie von diesem Wesen kommen
= Gottesbeweis
anhand des Zweifelns unterscheidet er Leib & Seele
Welt des Körperlichen = res extensa
Welt des Geistlichen = res cogitans
=> erkenntistheoretisches Kriterium, an dem er diese erkennt ist die Gewissheit: Denken ist unbezweifelbar; Physik ist bezweifelbar
mit dieser Unterscheidung vertritt er einen Substanzdualismus
er stellt folgende Feststellungen auf:
Leib uns Seele sind zweierlei.
Die Seele ist unabhängig vom Körper.
Die Person, das Subjekt, ist mit der Seele identisch.
Descartes: Leidenschaften der Seele (1649)
Leib-Seele-Problem
geht von Substanzdualismus aus; Seele und Leib sind unterschiedliche Bereiche
Seele sitzt in der Zirbeldrüse (Gehirn, unentdeckt)
diese ist von feinsten Blutteilchen (“esprits animaux” dt. Lebensgeister) umgeben
Zirbeldrüse wird durch die Seele und die Lebensgeister bewegt
hierdurch kann die Seele auf das Körperliche Einfluss nehmen (These 2)
mit der Bejahung von These 1 und 2 kann These 3 nicht stimmen
= physikalischer Bereich ist nicht kausal geschlossen (=/ These 3)
Kritik:
löst Problem nicht; es ist immernoch unbekannt wie die Seele auf die Zirbeldrüse einwirken kann
Problem des Fremdpsysischen bei Descartes
Inhalte des Bewusstseins einer anderen Person sind uns verborgen
-> weil Teil der Außenwelt und somit uns nicht gewiss
zum eigenen Bewusstsein haben wir Zugang
-> findet sich nicht unmittelbar in Descartes Werken; schließt sich nur aus diesen
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