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Erkenntnistheorie komplett

AG
by Adele G.

Begriffsklärung: “Klärung”


primäre Aufgabe der Erkenntnistheorie ist die Klärung von Grundbegriffen der Erkenntnis

aber: was bedeutet Klärung oder Erklärung von Begriffen?


  1. Erklären und Verstehen

Klärung lässt sich anhand des Verhältnisses von Verstehen und Erklären erklären

häufig Gegenbegriffe

bspw. Einteilung der Wissenschaften bei Dilthey: Erklären -> Naturwissenschaften

Verstehen -> Geistes- bzw. Kulturwissenschaften


Erklären lat. clarus = hell

drei Arten des Erklärens werden unterschieden

a) Explikation und Definition

Explikation = wesentlichen Eigenschaften, die ein Begriff impliziert betrachten

nicht wissenschaftlich

Definition = Eingrenzung des Bedeutungsumfang durch Abgrenzung zu anderen Begriffen

nach Aristoteles: nöchsthöherer Gattungsbegriff und gegenüber anderen Begriffe, die in diese Gattung fallen

Mensch: Tier; vernunftbegabtes


b) Explanation

Rückführung von Phänomenen (z. B. der Natur wie Gewitter oder der Kultur wie traditionelle Tänze) auf Ursachen


c) Deklaration

Willensbekundungen


wichtig in Erkenntnistheorie vor allem die Definition oder auch teilw. Explikation


Verstehen

a) Erfassen von Zeichen bzw. Zeichenzusammenhängen

-> alltagspraktische Bedeutung

Handlung verstehen i. S. v. Beweggründe nachvollziehen; …


b) Besitz von Kenntnissen praktischer oder theoretischer Art


=> Erkenntnistheorie erklärt Begriffe durch Analyse des alltäglichen oder wissenschaftlichen Verstehen dieser Begriffe

mit Begriffen, deren Bedeutung problematisch oder ungenau ist

orientiert sich an Alltagssprache; bei Mehrdeutigkeit, Unexaktheit legt sie künstliche oder willkürliche Wortbedeutungen teilw. durch Fachtermini fest


Begriffserklräung. Bedeutung (the meaning of meaning)

Wortbedeutung von “Bedeutung” schwer zu bestimmen

  1. weil nicht nur Worte, sondern auch Sätze eine Bedeutung haben

    • bei Worten muss zwischen singulären Termen, also Zeichen für einzelne Gegenstände (Eigennamen)

    • und Prädikaten, also Zeichen für allgemeine Eigenschaften (“rot”) unterschieden werden

    können nicht zusammengefasst werden; unterschiedliche Anforderungen an die Bedeutungen für Wörter oder Sätze

  2. weil Diskrepanz zwischen dem vom Sprecher Gemeinten und dem Formulierten

    Bedeutung im lebendigen Sprachgebrauch ist immer vom pragmatischen Kontext abhängig

    z. B. “Achtung, Ampel!” je nach dem, ob die Ampel grün oder rot zeigt, leitet sich eine andere Bedeutung der Aussage ab

    = Unterschied zwischen Semantik, abstrakter Bedeutung von sprachl. Zeichen, und Pragmatik, konkreten Gebrauch von sprachl. Zeichen

    “Der Mülleimer ist voll.” deskriptiv vs. präskreptiv

  3. weil nicht nur Sprachzeichen Bedeutung haben, sondern auch Dinge, Landschaften usw. = Bedeutsamkeit

    Geschenke, Gerüche o. ä.


Drei Arten Bedeutung zu erklären:

! vereinfacht !

  1. referneztheoretische Erklärung

    Wortbedeutung = Gegenstand, der bezeichnet wird

    vielfache Kritik:

    • z. B. bei Unterscheidung zwischen Bedeutung (=bezeichneter Gegenstand) und Sinn (Zugangsweise zu Gegenstand) (Frege)

      • Morgenstern / Abendstern: unterschiedlicher Sinn, aber gleiche Bedeutung

    • nur bei singulären Termen möglich

      • z. B. unmöglich bei “Freiheit” “Gerechtigkeit”

    • Begriff “Gegenstand” wäre nichtssagend oder Worte wie “Freiheit” wären bedeutungslos und somit keine Begriffe

    • Gegenstand hat zudem eine Bedeutung, z. B. ist “Bruttoinlandsprodukt” ein Begriff mit Bedeutung, aber kein Gegenstand im alltäglichen Verständnis von “Gegenstand”

  2. mentalistische Erklärung

    Gegenposition: Bedeutung von Subjekt aus erklären; also Bedeutung ist das was der Sprecher möchte oder die assoziierten Vorstellungen

    Einwände:

    • auf Empfängerseite gibt es keine Intentionen

    • um Intentionen ausdrücken zu können, muss bereits über Wortbedeutungen verfügt werden können

    • Assoziationen sind so vielfältig, dass sie Bedeutungsfassung kaum möglich ist

  3. gebrauchstheoretische Erklärung

    Vorschlag von Wittgenstein II im Rahmen seiner Theorie der Sprachspiele

    Bedeutung eines Wortes ergibt sich durch Gebrauch

    berücksichtigt werden sollte also, dass Sprechen einen sozialen Hintergrund hat

    Einwände:

    • nicht geeignet für die Einführung neuer Begriffe, da kein Gebrauch existiert

    • nicht geeignet bei mehrdeutigen Begriffen oder Synonymien


Begriffsklärung: Begriff, Urteil, Schluss


  1. Urteil

    1. Vorrang: Urteil oder Begriff?

  2. Begriff vs Anschauung

    1. Unterteilung von Begriffen

    2. Extension / Intension

  3. Begriff vs Vorstellung

    1. Bedeutung von Vorstellungen

    2. Unterschied zu Begriffen

    3. Bedeutung bei Begriffen von individuellen Gegenständen

  4. Vorrang: Urteil oder Begriff

  5. Schluss


Kann jedes Wort, dass eine Bedeutung hat direkt als Begriff bezeichnet werden?


alle drei Begriffe = zweideutig

  • Bewusstseinstätigkeit

    • Wort bilden

    • Urteil fällen

    • Schluss ziehen

  • Bewusstseinsprodukte

    • diese kann man analysieren, also in seine Bestandteile zergliedern oder anderen kommunizieren


  1. Urteil vs Begriff

seit Aristoteles: Begriff kann weder wahr noch falsch sein

prädikative Urteile, also Behauptungssätze, sind wahrheitsdifferent, denn erst dort werden Begriffverbindungen vorgenommen, wie zutreffend oder unzutreffend sein können

z. B. bejahende Urteile, bei denen universellen Subjektbegriffen ein Prädikatsbegriff zugeordnet wird, wie “Alle Schwäne sind weiß.” könnte durch Gegenbeispiel eines schwarzen Schwans falsifiziert werden

bei verneinenden Urteilen, bei denen einem singulären Subjektbegriff ein Prädikatsbegriff abgesprochen wird, wie “Dieser Schwan ist nicht weiß.” Falsifikation erfolgt über Beobachtung des entsprechenden Exemplars

Urteile i. S. v. Behauptungssätzen bestehen also aus einem Nominator “Schwan” einem Prädikator “weiß” und einer Kopula bzw. negativen Kopula “ist” bzw. “ist nicht”

Kopula ist nicht immer sichtbar, aber steht vorhanden, da sie ergänzt werden kann (“Peter raucht.” / “Peter ist rauchend.”)

gilt auch für Existenzbehauptungen wie “Das Ungeheur von Loch Ness ist.”

Wahrheitsbedingungen gelten nur für Behauptungssätze; nicht für Fragesätze “Rauchst du?” oder Wunschsätze “Bitte rauche nicht mehr.” weil sie keine Behauptung enthalten


Streitfrage: hat Urteil oder Begriff den logischen sowie zeitlichen Vorrang?

Begriff: werden für Urteil vorausgesetzt, da dieses Begriffe verbindet

Urteil: Begriffe können nur in Urteilen gebildet werden, da in ihnen Eigenschaften zugesprochen werden, die für die Bedeutung einer Begriffs entscheidend sind


  1. Begriff vs Anschauung

Anschauung = sinnliche Erkenntnisleistung, das sich auf ein konkretes Objekt bezieht

Begriff = gedankliche Erkenntnisleistung, die allgemeine Merkmale beinhaltet

Bsp.:

anschauen einer Trauerweide: Betrachtung der individuellen Unterschiede zu anderen Trauerweiden

Verwendung des Begriffs Trauerweide: Betrachtung der allgemeinen Merkmale

= Begriffe sind allgemeine Denkinhalte


Unterteilung von Begriffen

  1. empirische Begriffe

    -> aus Erfahrung gewonnene Begriffe wie Tisch oder Hund

  2. abstrakte Begriffe

    -> Freiheit, Unendlichkeit

=> Einteilung pragmatisch sinnvoll; bei systematischer Betrachtung zeigt sich, dass empirische Begriffe durch Abstraktion aus Erfahrung gewonnen werden und auch bei abstrakten Begriffen Empirie eine Rolle spielt


Verschiedene Allgemeinheitsgrade bei empirischen Begriffen

wird deutlich anhand einer Begriffspyramide

Gewächs -> Baum -> Buche

Gattungsbegriff = höherer Begriff in Relation zu einem anderen Begriff (abstrakterer)

Artbegriff = niedrigerer Begriff (spezifischerer)

bei Betrachtung des Begriffs “Baum” wäre ein Artbegriff “Buche” und der Gattungsbegriff “Gewächs”

aufsteigende Richtung = Abstraktion

absteigende Richtung = Spezifikation


Extension und Intension eines Begriffs

Extension = Begriffsumfang

-> steigt mit Abstraktion, da weniger Merkmale -> die Anzahl der Gegenstände, die unter den Begriff fallen steigt

Intension = Begriffsinhalt

-> steigt mit Spezifikation, da er mehr Merkmale enthält -> aber Extension sinkt, da weniger Gegenstände unter Begriff fallen

= reziproke Proportion zwischen Extension und Intension

je größer die Intension, desto kleiner die Extension


trotz das Begriffe bis ins Unendliche spezifiziert werden können, bezeichnen sie kein Individuum, da Einzelnes nur der Anschauung zugänglich ist


  1. Begriff vs Vorstellung

“Vorstellung” liegt zwischen Begriff und Anschauung

zwei Bedeutungsformen die relevant sind:


a) als Gattungsbegriff für jeden Bewusstseinsinhalt

-> Anschauung und Begriff wären Unterarten


b) als Produkte der Einbildungskraft

= sinnliche Fähigkeit und damit sind Vorstellungen von Begriffen und Gedanken abgegrenzt

auch gegen sinnliche Wahrnehmung, da diese sich auf reale Phänomene beziehen; Vorstellungen nicht

= Repräsentationen früherer Wahrnehmungen, deswegen auch für alle fünf Sinne

willkürlich o willentlich

können auch wahrnehmungsreproduktiv sein z. B. visuelles Nachbild einer Lichtquelle bei geschlossenen Augen (willkürlich)

Erinnern (willentlich) kann wahrheitsgetreu (Zeugenaussage) oder nicht (Verabreitung von Erlebnissen in abstrakter Kunst) sein


Bedeutung von Vorstellungen für Verstehen

keine Vorstellung =/ kein Gedächtnis, also kein System in dem wir Erfahrungen abspeichern können

+ =/ Verstehen von Sprache, da meist visuelle Vorstellungen hervorgerufen werden


Unterschied zu Begriffen

bei Begriffen werden die spezifischen Merkmale zu anderen Begriffen abgegrenzt; sinnliche Elemente werden überschritten

z. B. Haus

Vorstellung: eckiges Gebäude mit Fenstern und Tür

Begriff: Gebäude (Gattung), in der man wohnt (Abgrenzung zu gleichstufigen Artbegriffen)

deswegen negative Bestimmung; bei Vorstellungen positive Bestimmung

keine Abgrenzung durch Zweck (wie bei Artefakten) S. 49 f.

keine Abgrenzung


Begriffe von individuellen Gegenständen

anspruchsvoller als Vorstellungen, aber keine Defintion möglich, weil sich Individuum nicht auf Artbegriffe reduzieren lassen (genau wie sich Artbegriffe nicht zu Individuuen spezifizieren lassen)

Abgrenzung durch hinreichend viele Charakteristika

bei natürlichen: zeitliche + räumliche Identifizierung (z. B. bei Personen)

künstliche: zeitlich, räumlich, Zweck- und Handlungsaspekt


=> wie sich herausstellt im Alltag vor allem Rückgriff auf Vorstellungen

in Wissenschafts aber Begriffe entscheidend


+ Frage ob Sätze Begriffe oder Vorstellungen enthalten ist nicht sinnvoll

nur Zeichenfolge


  1. wer hat Vorrang: Urteile oder Begriffe?

Begriffe = Synthesen von Merkmalen

Verknüpfungen werden aber durch Urteile gebildet

= Begriffe sind die Produkte von Urteilen

Urteile haben Vorrang (zeitl. und logisch)

-> Urteile entstehen immer aus anderen Urteilen und die ersten Urteile verknüpften Vorstellungen und reicherten diese mit Merkmalen an


demnach sind Begriffe Komplikationen von Urteilen

die Bedeutung ein Begriffes gewinnt man bei der Explikation des Begriffs in seine Urteile und damit in seine Merkmale


  1. Schluss

= Folgerungen aus einem oder mehreren Urteilen in Form von Behauptungssätzen

Folgerung aus einem: unmittelbarer/analytischer Schluss

Bsp.: “Alle Menschen sind sterblich.” -> “Einige Menschen sind sterblich.”

bei mehreren Urteilen: mittelbarer Schluss

Kant entwickelte ein Schema aus drei Sätzen

  1. allgemeiner Satz; der Obersatz; das Gesetz

  2. ein Satz über eine Erkenntnis, der von diesem Gesetz betroffen ist; Untersatz

  3. Satz der das Prädikat des Satzes bei der der Erkenntnis bejaht oder verneint

beiden ersten Sätze = Prämissen

Schlusssatz = Syllogismus/ Konklusion


Aristoteles unterschied verschiedene Syllogismen

der einfachste:

P1: Bäume sind Pflanzen.

P2: Pflanzen sind Organismen.

K: Bäume sind Organismen.


grds. nach Aristoteles Inhalt unwichtig

Bsp.:

P1: Alle Menschen sind glücklich.

P2: Peter ist ein Mensch.

K: Peter ist glücklich.

jedoch nicht gültig wäre ein Schluss aus zwei Prämissen ohne Schnittmenge

Bsp.:

P1: Alle Katzen sind Tiere.

P2: Alle Hunde sind laut.

K: Alle Katzen sind laut.

Begriff und Arten von Erkenntnis

Erkenntnis bezeichnet:

  1. Erkenntnisakt

    Handlung des Erkennens

  2. Erkenntnisresultat

    Ergebnis der Handlung

    -> von Bedeutung in Erkenntnistheorie, deswegen beziehen sich Begriffserklärungen hierauf

drei Bedeutungen:

  1. als Erkenntniselement und Erkenntnisanspruch

weite Bedeutung, da Gleichsetzung mit dem Erkenntniselement bspw. bei Kant, der auch Anschauung zu Erkenntnis zählte

Problem:

  • Teil des semantischen Kerns ist, dass Erkenntnis in wahren Urteilen formuliert wird

  • Anschauungen wie “rot” oder “süß” können wie Aristoteles es bestimmte nicht wahr oder falsch sein

  • These: alle Erkenntnis ist an die Form von prädikativen Urteilen oder Sätzen gebunden

    • Frege: alle Erkenntnis ist propositional

  • keine sinnliche Unterscheidung von Gegenständen, sondern Beurteilung dieser

auch nicht Gleichsetzung mit “Erkenntnisanspruch”, denn die gewonnene Erkenntnis könnte sich als falsch herausstellen; da Erkenntnis wahr sein muss -> Widerspruch

  1. als Oberbegriff für sinnlichen und rationale Kognition

= Einsicht in einen Zusammenhang auch nach Kant der beschreibt, dass es mehr als Denken für Erkenntnis benötigt

diese Einsicht muss sich in wharen Urteilen formulieren lassen

Kant gibt mit den Modalbegriffen Möglichkeit und Wirklichkeit zwei Arten des Erkennens vor

a) sinnliche Erkenntnis

durch Sinne

“Ich sehe, dass das rechte Brett länger ist als das linke.” wenn es sich bei Messung bestätigt = Erkenntis

b) rationale Erkenntnis

Erkenntnis durch Vernunft, die Einsicht in einen notwendigen Sachverhalt ermöglicht

Vernunft= Fähigkeit zum Bilden eines Syllogismus (ggf. erklären; siehe letzte Karte)

denn ein Zusammenhang ist notwendig, wenn aus wahren Prämissen eine gültige Konklusion gezogen wird

Möglichkeit =/ Erkenntis, denn diese ist weder zwingend wahr noch notwendig

als Erkenntnis hat den Anspruch durch sinnliche Wahrnehmung oder rationale Erschließung die Wirklichkeit zu verstehen

c) Zeichenverstehen

weder sinnlich, noch rational

Sprache ist die Vergeistlichung des Sinnlichen

  1. sensualistisch und intellektualistisch vereinseitigt Begriffe von Erkenntnis

a) sensualistische Vereinseitigung

Leugnung der Fähigkeit zu rationaler Erkenntnis

findet sich z. B. bei Kyrenaiker wie Alippi, oder Platon (jedoch eher keine Lehren)

in Moderne: Empiriokritizismus bei Avenarius und Mach

Kritik:

ohne die Fähigkeit zum rationalen Schlussfolgern wäre nur individuelle und assoziative Erscheinungen als Erkenntnis möglich

b) Intellektualismus

nur rationale Erkenntnis möglich; Sinne spielen lediglich untergeordnete Rolle und können keine eigenständige Erkenntnis hervorbringen, da sinnliche Eindrücke die Verknüpfungsfähigkeit abgesprochen wird

z. B. Platon (Eindrücke befinden sich in absolutem Fluss)

Kant (Ausführungen S. 57)

Kritik:

z. B. benötigt Abspeicherung von sinnlichen Erkennungsmustern kaum Vernunft, aber Unterscheidung von Tigern, Giraffen oder Zebras wird nur durch sinnliche Wahrnehmung, also ohne Begriffe, erlernt


=> beide Formen sind von Bedeutung, müssen jedoch unterschieden werden

Bsp: “Erkennst du, was das für ein Pilz ist?” und “Erkennst du, was ein Pilz ist?”

1) erfordert sinnliche Fähigkeiten 2) erfordert rationale Abgrenzung durch Merkmale


Fazit: am meisten spricht für Erkenntnisbegriff mit mittleren Umfang. Demnach ist Erkenntnis die Einsicht in einen wirklichen SV oder einen notwendigen Zsmhang

Quelle der Erkenntnis

Begriffserklärung: Erfahrung

obwohl sensualistisch bzw. empiristische und intellektualistische bzw. rationalistische Ansätze ihrer Erkenntnisquelle das Monopol zusprechen, leugnen sie nicht die jeweils andere, sprechen ihr nur ihre Möglichkeit für anspruchsvolle Erkenntnis ab

beides sind natürliche Erkenntnisquellen

gibt esd übernatürliche?


Supranaturalismus:

Hellsehen oder Zweite Gesicht S. 63 f.

aber: Offenbarung (vor allem in christliche Religion) S. 64


Erkenntnisquellen des Sensualismus, Empirismus, Intellektualismus, Rationalismus nicht direkt zuordbar, weil häufig Fremdbezeichnungen


zunächst: Erfahrung Begrifferklärung

drei Grundbedeutungen:

  1. Erfahrung i. S. der empeiria des Aristoteles

Wissen durch die mehrfache Wahrnehmung ähnlicher Gegenstände oder Situationen und Speicherung im Gedächtnis

Erkenntnis von sinnlichen, aber typischen Muster von Dingen und Ereignisfolgen


  1. Erfahrung, die gemacht wird

durch methodisch-systematische Versuche wird Erfahrung gewonnen

wichtiger Vertreter dieses Erfahrungsbegirffs war Francis Bacon

wiederholbare Beobachtungen konnten auf allgemeingültige Sätze gebracht werden, die wiederum Naturgesetze finden ließ

keine ausschließlich sinnliche Erfahrung, streng von Begriffen und Theorien durchzogen

auch bei Kant findet sich dieser Erfahrungsbegriff, er fordert für diese Notwendigkeit und Allgemeingültigkeit


  1. reine Erfahrung

Vertreter lassen keine metaphysischen und auch keine begrifflich-theortischen Elemente zu

bspw. Empiriokritizismus bei Avenarius und Mach

logischer Empirismus bei Carnap

keine Experimente und Instrumente


2.und3. Erfahrungsbegriff wurden an der Wissenschaft gewonnen; der 1. am alltäglichen Leben

beim Übergang von 1 zu 2 wird Intellektualisierung deutlich






Author

Adele G.

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