Was ist Liquiditätsmanagment?
Liquiditätsmanagement (Cash Management) = alle Maßnahmen der kurzfristigen Finanzdisposition im Unternehmen
Gib den Zweck des Liquiditätsmanagments an.
1.) Sicherung der Liquidität
Sicherstellung und Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit des Unternehmens
2.) Zielorientierte Steuerung von Zahlungsstromgrößen
3.) Sicherstellung eines effizienten Zahlungsverkehrs
Erreichen vorgegebener Rentabilität
Maximierung des Zinsüberschusses,Minimierung der Transaktionskosten
Beschreibe die Aufgaben des Liquiditätsmanagement!
1.) Liquiditätsplanung
Erfassung und Gegenüberstellung aller Zahlungsströme für einen bestimmten Zeitraum
Ergebnis
Liquiditätsstatus=taggenaue Darstellung vorhandener Liquidität
Finanzpläne (kurz-bismittelfristig)
2.) Disposition liquider Mittel
Maßnahmen zur Deckung von Liquiditätsdefiziten
Maßnahmen zur Anlage von Liquiditätsüberschüssen
3.) Gestaltung der Zahlungsströme
Minimierung der Kosten der Zahlungsströme
Cash Pooling (bei Konzerngesellschaften)
4.) Management von Risiken
Zinsrisiken
Währungsrisiken
Steuerung des finanziellen Erfolgs – traditionell und aktuell
Steuerung des finanziellen Erfolgs von Unternehmen wird vor allem auf der Grundlage von Kennzahlen vollzogen
werteorientierte Systeme
z.b. Cash Flows oder EVA
(Trad.)Rechnungsweaensysteme
z.b. Jahresüberschuss oder Buchwerte
-Unterschiede
zwischen Kennzahlen primär im
technischen Detail und in der
des Kapitals
-Werden zunehmend in der Praxis verdängt
+ Basieren auf Cashflows
+ Berücksichten Opportunitätskosten des Kapitals
- Erfordern neue Systeme und Methoden zur Ermittlung
- Erfordern neue Denkweisen
+Gewohnt für das Management
+ Relativ einfach zu berechnen
+ Zahlen verfügbar aus dem ReWe
- Ignorieren Opportunitätskosten des Kapitals sowie Wachstum
- Verzerrrung durch Bilanzpolitik
Erkläre den allgemeinen Begriff des Cashflows?
Zentrale Kenngröße zur Darstellung der finanziellen Leistungsfähigkeit eines Unternehmens
-> Der Cashflow gibt Auskunft darüber ob ein Unternehmen aus eigener Kraft Investitionen finanzieren kann:
in welcher Höhe Barmittel zur Verfügung stehen für Schuldentilgung, Zinszahlungen und Ausschüttung an Anteilseigner
wie hoch das Insolvenzrisiko ist
cash flow (insbesondere indirekte Ermittlungsmethode)
traditioneller (brutto) cashflow -> netto cashflow -> free cashflow
a) netto cashflow:
-> Ausmaß verfügbarer Mittel
für Investitionen
Finanzierungsbezogene Auszahlungen
(Nachhaltiger Netto-Cashflow ist wichtiger Indikator für die Fähigkeit des Unternehmens, langfristig zu überleben bzw. organisches Wachstum zu erreichen.)
b) free cashflow
->Ausmaß verfügbarer Mittel für
Rückführung der Fremdfinanzierung
Ausschüttung an Anteilseigner
(Nachhaltiger Free Cashflow ist wichtiger Indikator für (Fremd-)kapitalgeber über die Rückzahlungsfähigkeit von Krediten (FK) und Verzinsung des eingesetzten Kapitals (EK))
Kapitalflussrechnung
(Synonym: „Cash flow statement“)
Verpflichtender Teil des Jahresabschlusses
Gibt „Genauere“ Information über finanzielle Leistungskraft eines Unternehmens als Gewinn- und Verlustrechnung
Retrospektive Kapitalflussrechnungen
– Basis: vorliegende Jahresabschlüsse
Prospektive Kapitalflussrechnungen
– Finanzplan, basierend auf Planbilanz(en)
– Unterjährige Verwendung für Planungs- und Steuerungszwecke
Finanzkennzahlen - traditionell
1.) Umsatzrentabilität
Erfolg (nach Zinsaufwand und Steuern) plus Zinsaufwand / Umsatz (ROS)
2.) EKrentabilität
Erfolg (nach Zinsaufwand und Steuern) / Eigenkapital (ROE)
3.)Gesamtkapitalrentabilität
Erfolg (nach Zinsaufwand und Steuern) plus Zinsaufwand / Gesamtkapital (ROA)
4.)Return on Capital Employed
Weiterentwicklung des Return on Capital (ROC)
-Zählergröße: das operative Ergebnis vor Zinsaufwendungen
- Nennergröße: Gesamtkapital ./. Krf. Verbindlichk. ./. Liquide Mittel (eingesetztes Kap.)
5.) Return on Investment
Erfolg (nach Zinsaufwand und nach Steuern) / Gesamtkapital (ROI)
6.) Cash Recovery Rate
Erwirtschafteter Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit / durchschnittliches Gesamtvermögen (CCR)
7.) Earings before Interest & Taxes
Spiegelt als umfassendste Größe das Ergebnis der operativen Geschäftstätigkeit vor Finanzergebnis und Steuern wider (EBIT)
8.) Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization
Eliminiert die planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen und auf immaterielles Anlagevermögen
Verfolgt das Ziel, Einflüsse unterschiedlicher Abschreibungsmethoden auf das Ergebnis zu vermeiden (EBITDA)
Shareholder Value (SHV)
Ziel ist die Steigerung des Vermögens der Eigenkapitalgeber
Bewertung des Unternehmens anhand abdiskontierter, zukünftiger
Cash Flows abzüglich des Marktwertes des Fremdkapitals
Weighted Average Cost of Capital (WACC)
Formel = Berechnung: Summe der (gewichteten) Kosten des Eigenkapitals und der (gewichteten) Kosten des Fremdkapitals
-> Basis für die Berechnung wertorientierter Kennzahlen:
WACC stellt die Mindestrendite dar, die die Kapitalgeber fordern
Verdrängt zunehmend den „Return on Investment“ in Erfolgsrechnungen
Return on Capital Employed (ROCE)
Berechnung: Quotient aus operativem Ergebnis vor Zinsen und nach Steuern und investiertem Kapital
Stellt Rendite auf das investierte Kapital dar
(ROCE) BEWERTUNG
einfachen Berechnung und „Cashflow“-Nähe
-> wird für Unternehmens- bzw. Branchenvergleiche herangezogen
Kritisch ist hingegen die Vernach- lässigung der Finanzierungsstruktur des Unternehmens
Economic Value Added (EVA)
EVA = Differenz zwischen dem durch das eingesetzte Kapital erwirtschafteten Gewinn und den Kosten aus dem Kapitaleinsatz
Kennzahl gibt an, ob in der betrachteten Periode e Vermögenszuwachs erwirtschaftet werden konnte
Synonym „Übergewinn“ (über die erwartete Gewinnerwartung hinausgehend)
Miss daher auch die Güte der Managementaktivitäten
Market Value Added (MVA)
MVA kann als Kapitalwert des Unternehmens bzw. als Marktwertzuwachs seit Gründung Unternehmens
Ex-post Betrachtung:
-> Differenz des Marktwertes des Gesamtkapitals (Börsenkapitalisierung) und des investierten Kapitals:
𝑀𝑉𝐴=𝐺𝐾𝑚𝑎𝑟𝑘𝑒𝑡−𝐼𝐶
! Das „Market-to-book-Ratio“ zeigt an, ob ein Unternehmen am Kapitalmarkt über-, gerecht oder unterbewertet ist !
Cash Flow Return On Investment (CFROI)
Ziel -> Berechnung der Gesamtkapitalrendite (einperiodig) des Unternehmens unter Verwendung von Cashflow-Größen
Berechnung:
BCF: Brutto Cashflow
ÖA: Ökonomische Abschreibungen
BIB: Bruttoinvestitionsbasis: investiertes Kapital ohne nicht-verzinsliches Fremdkapital
wenn CFROI > WACC , so ist Wertsteigerung eingetreten
Cash Value Added (CVA)
𝐶𝑉𝐴=(𝐶𝐹𝑅𝑂𝐼−𝑊𝐴𝐶𝐶)∗𝐵𝐼𝐵
- CVA steht als absolute Erfolgskennzahl dem EVA nahe, ist jedoch aufgrund seiner Cashflow-‘Nähe‘ aussagekräftiger
cash burn rate (CBR)
Beurteilung der Liquiditätslage des Unternehmens
Berechnung : CBR= (𝑙𝑖𝑞𝑢𝑖𝑑𝑒 𝑀𝑖𝑡𝑡𝑒𝑙 + 𝑔𝑒𝑙𝑑𝑛𝑎ℎ𝑒 𝑀𝑖𝑡𝑡𝑒𝑙) / (𝑛𝑒𝑔𝑎𝑡𝑖𝑣𝑒𝑟 𝑜𝑝𝑒𝑟𝑎𝑡𝑖𝑣𝑒𝑟 𝐶𝑎𝑠ℎ𝑓𝑙𝑜𝑤)
CBR gibt Auskunft darüber, wie lange die vorhandene Liquidität noch reicht, bis Insolvenz eintritt
Was sind Kennzahlen?
(Begriffsklärung)
Kennzahlen sind quantitative Daten,die zur bewusste Verdichtung komplexen Realität über zahlenmäßige betriebswirtschaftliche Sachverhalte informieren sollen
Kennzahlen sind immer fragebezogene Informationen
Zweck:
schnell und prägnant über ein ökonomisches Aufgabenfeld zu berichten
Arten von Kennzahlen
Gehen sie auf die Funktionen von Kennzahlen im organisationalen Kontext ein.
Nennen Sie einige Beispiele von Kennzahlen.
z.B.
Finanzkennzahlen (Return on Investment [%])
Markt- und Kundenkennzahlen (Marktanteil [%])
Prozesskennzahlen (Fehlerquote [%]
Innovationskennzahlen (Innovationsrate [%])
Mitarbeiterkennzahlen (Krankenstand [%])
Funktionen von Kennzahlen
in Praxis weit verbreitet
schneller Blick auf wichtige betriebliche Faktoren und Aspekte
sehr unterschiedliche Aufgabenbereiche
In der Praxis dominieren (noch) finanzielle Kennzahlen. Sie werden zunehmend durch nicht-finanzielle (z. B. kunden- oder prozessbezogene) Kennzahlen ergänzt.
Welche Arten von Kennzahlensystemen kennen Sie?
Rechensysteme
Ordnungssysteme
Beschreiben Sie die Rechensysteme.
rechnerischen Zerlegung der Kennzahlen und weisen Struktur einer Pyramide auf
Globale Spitzenkennzahl an der Spitze der Pyramide
tufenweise Auflösung der Kennzahlen in Absolut- und Relativkennzahlen
Bewertung Rechensysteme
Was kennzeichnen die Ordnungssysteme?
Verknüpfung von Kennzahlen für eine bestimmte Fragestellung
stehen in einem rein sachlogischen Zusammenhang
Zusammenhänge nicht quantifizierbar
-> Beziehungen nach Art und Wirkungsrichtung ableitbar
Bewertung Ordnungssysteme
In welche beiden Unterpunkte beziffert das Traditionelle Kennzahlensysteme?
“Du Pont-Kennzahlensystem” und “ZVEI-Kennzahlensystem”
Erklären sie das Du Pont-Kennzahlensystem.
Um 90° gedrehte Kennzahlenpyramide, die den Return on Investment als Spitzenkennzahl verwendet
untergeordnete Kennzahlen beziehen sich auf Kosten als Bestimmfaktor des Gewinns
Bewertung Du Pont Kennzahlensystem
Vorteile
Nachteile
Einfache Erstellung aus dem Rechnungswesen
bedingt praxistaugliche Analysetiefe
Wechselwirkungen zwischen einzelnen Kennzahlen ()
Einseitige Ausrichtung auf Rentabilitätsmaximierung
-> keine Kennzahlen über Forschung oder Innovation
Verzerrungen in der externen Steuerungen durch bilanzpolitische Maßnahmen
-> z.B. Wahlrechte
Erkären sie das ZVEI-Kennzahlensystem.
Herkunft : Vom Zentralverband der elektrotechnischen Industrie entwickeltes Kennzahlensystem
Ziel: Ermittlung der Effizienz der Unternehmung
Zwei Teile: Wachstums- und Strukturanalyse
Bewertung ZVEI - Kennzahlensystem
leichte Erstellung wegen bzgl. Jahresabschluss
Strukturanalyseteil enthält viele Hilfskennzahlen
für interne Steuerung , leichte Erstellung aus der KLR
Eigenkapitalrentabilität wird von der Zusammensetzung & Kapitalmarktschwankungen beeinflusst
zusätzlich Liquiditiätskennzahlen enthalten & Frühwahrncharakter
Reduzierter Informationsgehalt in der externen Berichterstattung
Beschreiben sie die Kritik an traditionellen Kennzahlensystemen.
Kein Beweis für ein sicheres und genaues Urteil
Kein theoretischer oder empirischer Beweis für ein sicheres und genaues Urteil
Vergangenheitsbezogenheit
Fehlende Gewichtung der Kennzahlen
Nennen Sie zwei Kategorien von modernen Kennzahlensytemen .
1.) Werttreiberhierarchien
2.) Balanced Scorecard
Beschreiben Sie die Werttreiberhierarchien.
Finanzielle Werttreiber:
Finanzielle Ergebnisgrößen -> Entscheidungen im Unternehmen resultieren (z.B. Umsatzwachstum )
Operative Werttreiber
finanziellen Größen vorgelagert und beeinflussbarer Hebel für den Unternehmenserfolg
-> ALL IN ALL hohe Relevanz für das wirtschaftliche Ergebniss des Unternehmens
Beschreiben Sie das Balanced Scorecard.
Vorinfo -> Nur 10 % aller (erfolgreich formulierten) Strategien werden erfolgreich umgesetzt
Erklären Sie das Balanced Scorecard.
1.) Führungsfunktion
Kongruenz von strategischen Zielsetzungen und operativen Tätigkeiten
2.) Integrationsfunktion
Integration bereits implementierter Management-Konzepte
3.) Kommunikationsfunktion
Einheitliche„Sprache“ und Verständlichkeit
(intern wie extern)
4.) Lernfunktion
Entwicklung einer lernenden Organisation
-> eim „richtigen“ Einsatz ermöglicht die BSC: Verständnis von Strategien, Zielen und Prozessen auf allen Ebenen
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