Ziele der Logistik
Logistik umfasst die Gestaltung des Wertschöpfungssystems sowie die Planung des Kundenauftragsprozesses und die Erfüllung von Kundenaufträgen.
Die dabei zum Einsatz kommenden Informationssysteme, Technologien und Managementkonzepte dienen der Ausrichtung aller an der Leistungserstellung beteiligten Akteure und Prozesse auf die Kundenanforderungen hinsichtlich Produktqualität, Servicequalität und Kundennutzen.
Das übergeordnete Ziel der Logistik ist es somit, durch effiziente Wertschöpfungsprozesse und Kundenzufriedenheit zur langfristigen Steigerung des Unternehmenswerts beizutragen
-> Ziele der Logistik gemäß der 6 - R - Regel:
-> Die richtige Ware soll ankommen
zur richtigen Zeit
am richtigen Ort
in der richtigen Menge
in der richtigen Qualität und
zu den richtigen Kosten.
Historische Entwicklung
Transportwesen
Für gegebene Standorte gilt es, Fragen des Transports von Gütern (Rohstoffe und Produkte) zu klären.
Probleme des außerbetrieblichen Transports → Kosten, Spezifika, Mengen und Organisation
Kalkulation der Transportkosten
Eisenbahntransport -- Stückgüter / Container
Straße -- Massengüter
Binnenschifffahrt -- Flüssiggüter
Hochseeschifffahrt -- Gase
Rohrleitung
Luftfracht
Auswahl der besten Transportkette („Co-Modality“)
Eigen- oder Fremdtransport
Optimierungspotenziale
Zusammenhänge zwischen Produktionstechniken und Transportwesen
Arten von Transportprozessen
Kalkulation der Transportkosten: Eisenbahntransport
Vorteile:
Umweltfreundlichkeit
Witterungsunabhängigkeit
Vorteil in der Transportkapazität (Transport von Großmengen (Massengüter))
Kostenvorteile
Keine Stauprobleme
Nachteile:
Transportzeiten (bedingt durch zeitraubendes Rangieren sowie Be- und Entladezeiten)
Kostenvorteile werden durch notwendige Ver- und Entsorgungsverkehre über die Straße aufgebraucht
Mangelnde Kundenorientierung, tlw. Kapazitätsprobleme
Tarife durch den Deutschen Eisenbahngüter-Tarif (1992)
Seit der Privatisierung der Deutschen Bahn 1994 ist ein stetiger Anpassungsprozess im Gang, mit dem die Bahn versucht, den speziellen Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden.
Kalkulation der Transportkosten: Straßenverkehr
Netzbildungsfähigkeit
Verfügbarkeit des Verkehrsträgers
direkter Quellen-Senken-Transport (keine zeitintensiven Be- u. Entladevorgänge)
zunehmende Stauprobleme
geringe Umweltverträglichkeit
Berechnung:
Basis: Entfernungswerk Straße (EWS)
Von 1994 – 1998: KURT („kostenorientierte unverbindliche Richtpreistabelle“; als Hilfestellung zur Kalkulation der Transportkosten für kleine und mittelständische Transportunternehmen, die an den vorher gültigen GNT/GFT angelehnt wurde.
Lohn und Kraftstoffkosten haben den größten Anteil an den Transportkosten.
Kalkulation der Transportkosten: Binnenschifffahrt
Rheinachse (derzeit 340.000 TEU (twenty foot equivalent unit, 20 Fuß Container, = 2 Mio. t)) und Rhein-Main-Donau-Achse.
Infolge des Personalaufwands werden heute die Schiffe zu größeren Einheiten zusammengezogen. Schubverbände bis 5.000 t auf dem Oberrhein und bis 15.000 t auf dem Niederrhein.
Containerschiffe auf Binnengewässern bilden sowohl kostenmäßig als auch zeitlich eine Konkurrenz zur Deutschen Bahn (regelmäßiger Binnencontainerverkehr zwischen Bremen und Dortmund).
Daneben finden heute auch Flüssiggastransporte auf Binnengewässern statt.
Die wirtschaftliche Untergrenze liegt auf dem Rhein bei ca. 800 - 900 t, durchschnittlich werden aber hier 1.300 – 2.000 t transportiert. (Zum Vergleich: Güterzug transportiert im Schnitt nur 600 – 1.200 t).
Transportkosten werden pro Tonne ermittelt, wobei zwischen Bergfahrt und Talfahrt unterschieden werden muss.
Ausreichender Wasserstand ist eine notwendige Bedingung
Kalkulation der Transportkosten: Hochseeschifffahrt
Tankerfrachtverkehr, Reisecharter, Zeitcharter, Containerverkehr und Trampschifffahrt (Bedarfsschifffahrt).
eigene Flotte oder Charterversionen (Frachttonnen oder ganzes Schiff auf Zeit)
Frachtraten beim Hochseetransport in Abhängigkeit der Zeit; unelastisches Angebot durch zu hohen Aufwand durch Umladen
politische Schwankungen (Suez-Kanal) → Vervielfachung des Transportpreises (bis zu 10-fach)
Weitere Kriterien sind Umschlagseinrichtungen der Häfen und Liegezeiten (Miete und Totzeiten)
Eine interessante Abhilfe: Küstenmotorschiff
Die andere Alternative ist das LASH (lighter aboard ship), bei dem schwimmende Container (200 t) ins Wasser gelassen und zusammen befestigt werden. Nachteil ist die meist fehlende Rückfracht.
Kalkulation der Transportkosten: Rohrleitung
Flüssigkeiten:
Wasser, Trinkwasser, Mineralöl und seine Produkte
Gase:
Erdgas und Produktgase, z. B. Sauerstoffethylen, Acethylen
Feststoffe:
hydraulische Transportanlage für Kohle
Die größten Rohrleitungsnetze sind in den USA und Australien.
Hohe Investitionen, abhängig von Durchmesser, Länge, zu durchquerendes Gebiet, Produktart, Mehrfachverwendung, etc. ab.
Sogenannte Molche ermöglichen Transport von verschiedenen Produkten
Auch Richtungsänderung (z. B. ursprünglich als Rohölleitung geplante Verbindung zwischen Karlsruhe und Ingolstadt) vorstellbar
Kalkulation der Transportkosten: Luftfahrt
Schnelligkeit und Zuverlässigkeit bei hohen Transportkosten
Aufwändige Koordination bei konventioneller Luftfracht zwischen Vorspediteur, der Fluggesellschaft und Nachspediteur ist oft schwierig aufgrund langer Laufzeiten, Datenmehrfacherhebung, fehlender Aussagen zu Status von Sendungen
Zunahme des Transports von kleineren und leichten Gütern.
Anstieg bei den Integratoren wie DHL oder FedEx, die Hauszu-Haus Dienste bei garantierten Laufzeiten anbieten
Durch Haus-zu-Haus Angebote werden Schnittstellen vermieden
Hub and Spoke – Konzept (Versorgung über zentrale Knotenpunkte)
Netzwerk mit hoher Anzahl an Knoten und Kanten mit einer hohen Frequenz der Verkehrsleistung, das auch in großen Regionen den oftmals geforderten 24-Stunden-Lieferservice ermöglicht.
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