Erklären Sie die vier volkswirtschaftlichen Produktionsfaktoren und gehen Sie dabei auf ursprüngliche und
abgeleitete Produktionsfaktoren ein.
Boden: Land, Wasser Luft Mineralien und andere Natürliche Ressourcen die zur Produktion von Gütern und dienstleistungen dienen.
Arbeit: Die menschliche Arbeitskarft die zur Produktion von Gütern und Dienstleistungen eingesetzt wird
Kapital: Maschinen, Gebäude, Werkzeug und andere physische Vermögenswerte
Wissen: technologischer Fortschritt, die Fähigkeit neue Produkte und Prozesse zu verbessern
◼ Die ersten beiden Produktionsfaktoren (Arbeit und Boden) sind als ursprüngliche Produktionsfaktoren bekannt, da
sie natürliche oder physische Ressourcen sind, die direkt zur Produktion beitragen.
◼ Kapital und Wissen / technologischer Fortschritt hingegen sind abgeleitete Produktionsfaktoren, die aus der Kombination
von ursprünglichen Produktionsfaktoren entstehen und durch menschliche Fähigkeiten und Erfahrung
entwickelt werden. Die Kombination und Nutzung dieser vier Produktionsfaktoren ist notwendig, um Güter und
Dienstleistungen zu produzieren und damit das Wirtschaftswachstum und den Wohlstand einer Volkswirtschaft zu
fördern.
Erläutern Sie das Spannungsfeld zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden bei Tarifverhandlungen.
Das Spannungsfeld zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden bei Tarifverhandlungen entsteht aufgrund
unterschiedlicher Interessen und Zielsetzungen.
◼ Gewerkschaften vertreten die Interessen der Arbeitnehmer und
◼ streben in Tarifverhandlungen in der Regel eine Erhöhung der Löhne und Gehälter
◼ sowie eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen an.
◼ Sie wollen eine angemessene Bezahlung und eine faire Behandlung ihrer Mitglieder durch den Arbeitgeber erreichen.
◼ Dabei nutzen sie ihre Macht und Stärke durch Streiks und andere Arbeitskampfmaßnahmen.
◼ Auf der anderen Seite vertreten Arbeitgeberverbände die Interessen der Arbeitgeber und
◼ wollen in Tarifverhandlungen in der Regel die Lohn- und Gehaltskosten niedrig halten,
◼ um wettbewerbsfähig zu bleiben.
◼ Sie wollen möglichst flexible Arbeitsbedingungen durchsetzen und
◼ Einsparungen bei anderen Arbeitskosten erzielen.
◼ Dabei nutzen sie ihre Macht durch wirtschaftliche Maßnahmen und i.d.R. einen Informationsvorsprung im Vergleich
zu den Gewerkschaften.
◼ In Tarifverhandlungen kommt es somit zu einem Spannungsfeld zwischen den beiden Parteien, da sie unterschiedliche
Interessen verfolgen und oft gegensätzliche Positionen einnehmen.
◼ Oftmals müssen Kompromisse gefunden werden, um zu einer Einigung zu gelangen.
◼ Insgesamt können Tarifverhandlungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden ein wichtiger Mechanismus
sein, um Arbeitsbedingungen und Löhne im Sinne der Arbeitnehmer zu verbessern. Jedoch kann es
auch zu Konflikten und Spannungen kommen, wenn sich die beiden Seiten nicht einigen können.
Beschreiben Sie die Rolle der Medien in der pluralistischen Demokratie,
Erläutern Sie dabei auch die verfassungsrechtliche Situation und das sogenannte „Spiegel-Urteil“ von
1966.
◼ In einer pluralistischen Demokratie haben die Medien eine wichtige Rolle als Wächter der öffentlichen Meinung.
◼ Sie sind für die Vermittlung von Informationen und
◼ für die Kontrolle der politischen Macht verantwortlich.
◼ Die Medien sollen sicherstellen, dass die Öffentlichkeit über die Aktivitäten der Regierung und der politischen Akteure
informiert ist und
◼ sie kritisch hinterfragen können.
◼ Dadurch ermöglichen sie eine breitere Partizipation der Bürger an politischen Prozessen und
◼ fördern eine offene, transparente Gesellschaft.
◼ In Deutschland wird das Recht auf freie Meinungsäußerung und Pressefreiheit durch das Grundgesetz geschützt.
Dies bedeutet, dass die Medien frei und unabhängig arbeiten können und
◼ keinem staatlichen Eingriff oder Zensur unterliegen.
◼ Allerdings gibt es auch bestimmte Grenzen, insbesondere im Hinblick auf den Schutz der Persönlichkeitsrechte
und die Verhinderung von Volksverhetzung und Hassrede.
◼ Das sogenannte „Spiegel-Urteil“ von 1966 hat eine wichtige Rolle bei der Stärkung der Pressefreiheit in Deutschland
gespielt.
◼ Der Spiegel hatte damals über interne Vorgänge im Verteidigungsministerium berichtet, die als geheim eingestuft
wurden.
◼ Die Regierung versuchte daraufhin, den Bericht zu unterdrücken und
◼ die Verantwortlichen strafrechtlich zu verfolgen.
◼ Das Bundesverfassungsgericht entschied jedoch, dass die Veröffentlichung im öffentlichen Interesse lag und
◼ daher vom Recht auf Pressefreiheit gedeckt war.
◼ Das Urteil stärkte somit die Rolle der Medien als Kontrolleure der politischen Macht und
◼ als Wächter der öffentlichen Meinung.
Medienhäuser in Deutschland stehen zunehmend unter wirtschaftlichem Druck und stehen vor immer größeren
Herausforderungen, ihren Funktionen nachzukommen.
Beschreiben Sie die wirtschaftlichen Probleme der Medienhäuser in Deutschland.
◼ Die wirtschaftlichen Probleme der Medienhäuser in Deutschland sind vielfältig und haben gravierende Auswirkungen
auf die Informations- und Meinungsvielfalt in der Gesellschaft.
◼ Die Abhängigkeit von Werbeeinnahmen und Vertriebserlösen, insbesondere im Zeitungsgeschäft,
◼ führt zu einem stetigen Rückgang der Einnahmen aufgrund sinkender Auflagen und
◼ der Konkurrenz durch andere Werbeträger wie das Internet und das Fernsehen.
◼ Um den Verlust an Einnahmen auszugleichen, versuchen die Verlage, die Verkaufspreise zu erhöhen.
◼ Dies führt jedoch zu einem weiteren Rückgang der Auflagen und somit zu einem Teufelskreis.
◼ Sparmaßnahmen, insbesondere im Bereich der Personalkosten, führen zu einem Abbau von Redakteursstellen
und ganzen Redaktionen, was die Qualität der Berichterstattung untergräbt.
Erklären Sie das Legitimationsproblem „wehrhafter Demokratie“ und nehmen Sie dazu Stellung (Werturteil!).
◼ Das Legitimationsproblem „wehrhafter Demokratie“ bezieht sich darauf, dass die Verwirkung von Grundrechten
und
◼ die Einschränkung demokratischer Freiheiten im Rahmen der „wehrhaften Demokratie“ als notwendig erachtet
werden,
◼ um die Verfassung und die demokratische Ordnung zu schützen.
◼ Dies kann jedoch zu einem Dilemma führen,
◼ da die Einschränkung von Freiheiten im Namen der Freiheit paradox erscheint und
◼ die Grenzen zwischen notwendiger Verteidigung und Missbrauch der Macht verschwimmen können.
◼ Als künstliche juristische Konstruktion birgt das Konzept der "wehrhaften Demokratie" somit ein grundsätzliches
Legitimationsproblem.
◼ Die Rechtfertigung für den Einsatz dieser Maßnahmen muss in einem kontinuierlichen Dialog
◼ zwischen Regierung und Bürgern
◼ immer wieder neu verhandelt und bewertet werden,
◼ um Missbrauch zu vermeiden.
◼ Mein Werturteil hierzu lautet,
◼ dass die Sicherung der Demokratie und des Schutzes der Verfassung besonders wichtig sind und
◼ die Einschränkung von Freiheiten und Grundrechten damit gerechtfertigt werden kann
◼ – allerdings nur als letztes Mittel eingesetzt werden sollte.
◼ Es ist wichtig, dass wir uns stets bewusst machen, dass die Möglichkeit der Einschränkung von Freiheiten auch
zu einem Missbrauch führen kann.
◼ Eine Einschränkung von Freiheiten, seien sie nun auf das Individuum oder auf das Kollektiv gerichtet, benötigen
eine lupenreine Rechtfertigung und permanente kritische Betrachtung.
Geben Sie die im Parteiengesetz (§1 Verfassungsrechtliche Stellung und Aufgaben der Parteien) niedergeschrieben
Aufgaben von Parteien wieder.
Erläutern Sie kurz die Filterfunktion von Parteien.
◼ Gemäß §1 des Parteiengesetzes haben Parteien in erster Linie die Aufgabe, an der politischen Willensbildung
des Volkes mitzuwirken.
◼ Dies geschieht insbesondere durch die Teilnahme an Wahlen sowie
◼ durch die Einflussnahme auf politische Entscheidungen und Diskussionen.
◼ Eine wichtige Funktion von Parteien ist die sogenannte Filterfunktion. Das bedeutet, dass Parteien die politischen
Interessen und Meinungen der Bürger aufnehmen,
◼ bündeln und filtern.
◼ Dabei werden bestimmte Themen und Forderungen aufgenommen und andere abgelehnt,
◼ um ein möglichst breites Spektrum an Wählern zu erreichen und
◼ ein politisches Programm zu entwickeln, das für eine möglichst große Anzahl von Menschen attraktiv ist.
Ende 2001 wurde das Verfassungsprojekt der EU gestartet. Nach anfänglich gescheiterten Versuchen
wurde der Vertrag von Lissabon ratifiziert und in Kraft gesetzt.
Erklären Sie die Gründe für das Verabschieden des Vertrags von Lissabon und welche Ziele er verfolgt.
◼ Der Vertrag von Lissabon wurde verabschiedet, um die Funktionsfähigkeit und Effektivität der Europäischen
Union (EU) zu verbessern.
◼ Der Vertrag trat 2009 in Kraft und ersetzte den gescheiterten Verfassungsvertrag für Europa, der 2005 in Volksabstimmungen
abgelehnt worden war.
◼ Der Vertrag von Lissabon führte eine Reihe von institutionellen Reformen in der EU ein,
◼ um die Entscheidungsprozesse zu vereinfachen und demokratischer zu gestalten.
◼ Zum Beispiel erhielt das Europäische Parlament mehr Entscheidungsbefugnisse und
◼ der Rat der Europäischen Union wurde reformiert, um Entscheidungen effizienter zu treffen.
◼ Der Vertrag von Lissabon stärkte auch die Rolle der EU in der Außenpolitik und
◼ im Bereich der Justiz und Inneren Angelegenheiten.
◼ Er führte die Europäische Bürgerinitiative ein, die es den Bürgern ermöglicht, die EU-Kommission aufzufordern,
neue Gesetzesvorschläge zu prüfen.
◼ Ein weiteres Ziel des Vertrags von Lissabon war es, die EU transparenter und bürgernäher zu gestalten.
◼ Er verpflichtete die EU die Rechte der Bürger auf Informationen und Beteiligung zu stärken.
Diskutieren Sie das Demokratiedefizit der Europäischen Union anhand eines Beispiels und nehmen Sie
mittels eines Sach- und eines Werturteils Stellung.
◼ Das Demokratiedefizit der Europäischen Union ist ein langjähriges Thema, das seit der Gründung der EU diskutiert
wird.
◼ Das Demokratiedefizit bezieht sich auf die Tatsache, dass Entscheidungen in der EU oft von nicht gewählten Beamten
oder Lobbyisten getroffen werden, die nicht direkt für die EU-Bürger verantwortlich sind.
◼ Dies führt zu einem Mangel an Transparenz und Rechenschaftspflicht bei Entscheidungen, die die Bürger direkt
betreffen.
◼ Ein Beispiel für das Demokratiedefizit ist das Europäische Parlament, das direkt gewählt wird, aber nicht genügend
Macht hat, um Gesetze zu initiieren oder zu ändern.
◼ Die EU-Kommission, die für die Umsetzung der Gesetzgebung verantwortlich ist, wird von den Regierungen der
Mitgliedstaaten ernannt, nicht jedoch vom Europäischen Parlament.
◼ Dies bedeutet, dass die EU-Kommission in der Praxis eher den Interessen der Mitgliedstaaten als den Interessen
der EU-Bürger folgen kann.
◼ Es gibt auch Bedenken hinsichtlich der Rolle der EU in der internationalen Politik und bei der Regulierung des
globalen Handels.
◼ Die EU ist oft in Verhandlungen über Handelsabkommen involviert, die Auswirkungen auf die Bürger und Unternehmen
der EU haben können, aber diese Verhandlungen finden oft hinter verschlossenen Türen statt.
◼ Sachurteil: Das Demokratiedefizit in der EU ist ein reales Problem,
◼ das die Fähigkeit der EU beeinträchtigt, die Interessen ihrer Bürger zu vertreten und transparente Entscheidungen
zu treffen.
◼ Werturteil: Ich bin der Meinung, dass
◼ die EU ist ein wichtiger Akteur in der globalen Politik und im Handel.
◼ Es ist wichtig, dass sie in der Lage ist, effektiv und demokratisch zu handeln.
◼ Die EU sollte sich bemühen, ihre Entscheidungsprozesse zu demokratisieren und sicherzustellen, dass die Interessen
der Bürger im Vordergrund stehen.
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