Aufbringung des n+-Emitters
Einfluss der Dotierung: Einerseits werden die ohmschen Verluste mit höherer Dotierung minimiert. Auf der anderen Seite steigen die Rekombinationsverluste. Diese beiden Mechanismen müssen sorgfältig ausbalanciert werden, um den Wirkungsgrad zu maximieren.
Aufbringung mittels Diffusionsverfahren:
häufigste Verfahren Flüssigquellendiffusion
Wafer werden vertikal in Rohrofen gebracht
Zwei Hauptprozessschritte
Vorabscheidungsschritt
Einfahrschritt
Vorabscheidungsschritt:
Flüssiges Phosphoroxychlorid mittels Stickstoff als Trägergas in das Diffusionsrohr gebracht
Es bildet sich eine Phosphorsilikatglasschicht auf dem Wafer
Einfahrschritt (Drive-in)
Phosphorsilikatglasschicht reagiert mit dem Silizium und bildet Phosphor-Atome
Diffundieren mittels Sauerstoff-Zufuhr und 850 °C ca. 0,2 - 0,4 Mikrometer in den Halbleiter (n+-Emitter)
In einem chemischen Bad wird die n-Dotierung an der Rückseite entfernt, da sie dort nicht erwünscht ist.
Bei moderaten Temperaturen wird im Rohrofen noch O2 und N2 eingebracht, die dann auf der Oberfläche eine Siliziumdioxidschicht erzeugen (Passivierungsschicht)
Aufbringung der Silber-Frontkontakte
Die Gitterfinger dienen zum Aufsammeln der Elektronen aus dem Emitter. Elektronen wandern zu den Stromschienen, wo sie über die Kabel aus dem Modul herauswandern können.
Aufbringung mittels Sieb, der an den vorgesehenen Stellen Öffnungen besitzt.
Metallpaste besteht aus 75% Silber, 20% Lösungsmittel, 5% Glasfritte
-> Silber weist sehr gute Leitfähigkeit und Löteigenschaften auf
Metallpaste wird mittels Infrarot-Licht auf 200 °C erhitzt um Lösungsmittel zu entfernen und Paste zu trocknen
Jedoch befindet sich die Passivierungsschicht noch zwischen Silberkontakten und n+-Emitter
-> Co-Firing:
Mittel IR-Licht wird Wafer auf 850 °C erhitzt
Glasfritte schmilzt
Äzt an den aufgebrachten Stellen ein Loch in die Passivierungsschicht
Welche drei Verlustmechanismen gibt es im Bezug auf die Kontaktfinger?
1) Ohm’sche Verluste aufgrund des spezifischen Widerstands der Kontaktfinger:
Lässt sich verringern durch Verkürzung der Finger + geringerer Abstand zwischen den Fingern
oder die Fläche des Fingers vergrößern (höher und breiter machen)
Anzahl der Stromschienen (dicken Schienen) wurde in der Vergangenheit erhöht, um die Kontaktfinger zu verkürzen
2) Ohm’sche Verluste im Emitter aufgrund des Schichtwiderstands im Emitter
Die Verlustleistung im Emitter ist proprotional zum Fingerabstand hoch drei
Verringerung des Fingerabstands = geringere Ohmsche Verluste im Emitter
3) Abschattungsverluste durch die Kontaktfinger
steht im Widerspruch zu dem zweiten Punkt. Daher geeignete Flächenbelegung wählen
Wofür steht TOPCon und wie funktioniert das Prinzip?
TOPCon = Tunnel oxide passivated Contacts
Basis- und Emitterdotierung sind entgegengesetzt
Bei der TOPCon ist der Rückkontakt und die n-Basis mittels einer Siliziumdioxid-Schicht getrennt, auf die eine n+-dotierte Polysiliziumschicht folgt.
Die Funktion ist vergleichbar mit dem BSF der PERC-Solarzelle
Funktionsweise der Siliziumdioxid-Schicht:
Theoretisch könnte das Elektron aus Sicht der klassischen Physik die Barriere nur überqueren (hin zu höherem Energieniveau), wenn es zu einer Energiezufuhr kommt. Aus Sicht der Quantenphysik ist dies allerdings nicht so. Bei extrem kleinen Teilchen (Elektron) ist der genaue Aufenthaltsort unsicher (Unschärferelation). Bei einer sehr dünnen Barriere hat das Elektron somit eine gewisse Wahrscheinlichkeit sich rechts und gleichzeitig links von der Barriere zu befinden.
Somit kann es die Barriere durchtunneln
Löcher hingegen fließen natürlicherweise zu energetischen höheren Niveaus und werden somit von der Rückseite reflektivert (selektive Passivierung)
Die ultradünne Siliziumdioxidschicht in einer TOPCon-Zelle hat wesentlich bessere Passivierungseigenschaften (von Löchern) als das Lokale-BSF in einer PERC-Solarzelle (von Elektronen)
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