Primäre aromatische Amine
Bildung eines Azofarbstoffs
—>reagieren mit Natriumnitrit in mineralsaurer Lösung unter Diazotierung zu Diazonium-Ionen
—>anschließende Kupplung mit 2-Naphthol zum Azofarbstoff in alkalischer Lösung
Alternatives Kupplungsreagenz: Bratton-Marshall-Reagenz - dies kann auch bei pH 1-2 angewandt werden
Reaktion mit Ehrlich-Reagenz
Ehrlich-Reagenz = 4-Dimethylaminobenzaldehyd
primäre aliphatische Amine
Ninhydrin-Reaktion
—>Bildung des Ruhemanns-Purpur (blauviolett)
Hinweis: prim. aliphatische Amine bilden das Imin; aber sek. aliphatische Amine bilden ein Halbaminal —> unspezifisch
Umsetzung mit Fluorescamin
—>Fluoreszenzmarkierung durch Derivatisierung
Hinweis: Fluorescamin zeigt selbst keine Fluoreszenz
Isonitril-Reaktion
—>Reaktion mit Chloroform und einer Base zu Isocyaniden
primäre aliphatische AMine mit H-Atom am alpha-C-Atom
Reaktion mit Folins-Reagenz
Folins-Reagenz: 1,2-Naphthochinon-4-natriumsulfonat in Na2CO3 -Lösung
sekundäre aliphathische Amine
Addition an 1,4-Benzochinone
Keine Reaktion mit tertiären Aminen —> keine Wasserstoff-Abspaltung möglich
Keine Reaktion mit primären Aminen —> zu wenig reaktiv
Simon-Awe-Rektion
alpha-Aminoalkohole, Ethanolamine
Chen-Kao-Reaktion
—>konz. Natriumhydroxid-Lösung und Kupfer(II)-sulfat
phenolische OH-Gruppen
Reaktion mit FeCl3
Phenole/Resorcin —> blau-violett
Hydroxamsäuren —> rot-violett
Brenzkatechine —> grün
Enole —> rot-weinrot
Gibbs-Reagenz
—>Phenole mit freier para-Position
Gibbs-Reagenz: 2,6-Dichlorchinon-4-chlorimid
Salicylsäure reagiert nicht mit Gibbs-Reagenz
Emerson-Reaktion
—>para-unsubstituierte Phenole bzw. solche mit leicht oxidativ abspaltbaren Resten in para-Position (Halogen, Carbonyl, Sulfonsäure, Hydroxy, Methoxy)
—>keine Nitrogruppe in ortho Position
Mit: 4-Aminophenazon + Oxidationsmittel (Kaliumhexacyanoferrat (III))
Diazotierung und Kupplung
—>freie para-Position oder besetzte para-Position bei freier ortho-Position
Mit: diazotierter Sulfanilsäure
Steroidanalytik
Ring-A-Analytik
Umberger-Reaktion
—>Ring-A-Analytik (Typ II und III)
Mit Isoniazid
Ring-D-Analytik
TTC-Reaktion
Mit Triphenyltetrazoliumchlorid
z.B. für Corticosteroide
Triphenylfromazan ist rot
Porter-Silver-Reaktion
In ethanolischer Lösung mit Phenylhydrazin und Schwefelsäure unter Erwärmen
Carbonsäuren und Derivate
Hydroxamsäure-Reaktion
Hydroxylaminhydrochlorid in MeOH, Zusatz von Fe(III)Cl3-Lösung
evtl. Zusatz von Thionylchlorid (bei Carbonsäuren, nicht bei Carbonsäureestern) —> Carbonsäureester sind reaktiver als Carbonsäuren, da Carbonsäuren aufgrund einer intramolekularen Wasserstoffbrückenbindung stabler und stärker mesomeriestabilisiert sind.
Guanidine
Sakaguchi-Reaktion
—>Kupplung mit 1-Naphthol als Semicarbazid zum Azaoxonol-Farbstoff
Alkohole
Malaprade-Reaktion
—>mit Periodat im wässrigen Milieu
Lactame
Parri/Zwikker-Reaktion
auch: Purine, Hydantoine, am Stickstoff unsubstituierte Barbitursäurederivate
—>mit Cobalt(II)salz/Kupfer(II)salz in basischem Milieu
Variante
MeOH + Co(NO3 )2 + NaOH —> pinkfarbener, oktaedrischer Komplex
Variante Co(NO3 )2 + Amin (z.B. Piperidin) —> violetter, tetraedischer Komplex empfindlicher als 1. (da ca. 10-fach höhere Absorption)
Farbgebende Struktur: Chelatkomplex mit Cobalt-Ion, oktaedrisch oder tetraedrisch
Der Komplex ist entweder als Solvat- oder Diamino-Komplex stabil.
Aktivierte Methylengruppen
Zimmermann-Reaktion
mit aromatischen Polynitroverbindungen (z. B. 1,3-Dinitrobenzen) im basischen Milieu
Legalsche Probe
alkalische Hydrolyse
Aldolreaktion
Ansäuren
Cardenolide
Reaktion nach Kedde
—>Umsetzung akivierter Methyl(en)verbindungen mit 3,5-Dinitrobenzoesäure
Meisenheim-Komplex hier rotviolett
Oxidierte Gruppen
Fehling-Probe
Fehling I: hellblaue, verdünnte Kupfer(II)-sulfat-Lösung; Cu(II)SO4 · H2O
Fehling II: farblose Kaliumnatriumtartrat-Tetrahydrat-Lösung (Seignettesalz bzw. Salz der Weinsäure), KNaC4H4O6 + 4 H2O
Die beiden Fehling-Lösungen werden in gleichen Volumina gemischt. Das resultierende Fehling-Reagenz nimmt aufgrund der Komplexbildung der Kupfer-Ionen mit den Tartrat-Ionen eine dunkelblaue Farbe an:
2 [C4H4O6]2- + Cu2+ + 2 OH- → [Cu(C4H3O6)2]4- + 2 H2O
Nach Zugabe der Testsubstanz wird die Aldehydgruppe des Reduktionsmittel zu einer Carboxygruppe oxidiert:
R-CHO + 2 OH- → R-COOH + H2O + 2 e-
Im basischen Milieu deprotoniert die Carboxygruppe zur Carboxylatgruppe:
R-COOH + OH- → R-COO- + H2O
Gleichzeitig werden die Kupfer(II)-Ionen zu gelbem Kupfer(I)-hydroxid oxidiert:
2 Cu2+ + 2 OH- + 2 e- → 2 CuOH
Anschließend wird Kupfer(I)-hydroxid zu Kupfer(I)-oxid dehydratisiert:
2 CuOH → Cu2O + H2O
Kupfer(I)-oxid fällt dabei als rotbrauner Niederschlag aus. Das Reaktionsgleichgewicht steht fast vollständig auf Seiten der Carbonsäure, sodass weitere Zuckermoleküle aus der Halbacetalform in die offenkettige Aldehydform überführt werden, bis die Reaktion fast vollständig abgelaufen ist.
Die Redoxreaktion kann wie folgt zusammengefasst werden:
2 Cu2+ + R-CHO + 5 OH- → Cu2O + R-COO- + 3 H2O
Farbgebende Struktur:
Reaktion mit Tillmans-Reagenz
= 2,6-Dichlorphenolindophenol
positiv bei sofotiger Entfärbung der violetten Lösung
Formaldehyd
Chromotropsäure-Reaktion
Pyridine
Zincke-König-Spaltung
—>Umsetzen mit 1-Chlor-2,4-dinitrobenzol in ethanolischer KOH
—>im alkalischen Milieu entsteht ein Azaoxonol
Imidazole
Pauly-Reaktion
—>mit diazotierte Sulfanilsäure wird ein Azofarbstoff gebildet
diazotieren der Sulfanilsäure: mit Natriumnitrit
geht in Position 2 - wenn diese besetzt ist dann in Position 4
Indole
z.B. Mutterkorn Alkaloide
Van-Urk-Reaktion
C2 unsubsitutierte Verbindungen
C2/C3 disubstituierte Verbindungen
Tropansäurealkaloide
Vitlai-Morin-Reaktion
mit rauchender HNO3, Aceton(Morin)/KOH
Variante nach Morin: für Tetracoin (violett) und Lidocain (grün)
Variante nach Vitali: für Atropin und Scopolamin
Xanthine
Murexid-Reaktion
mit Salpetersäure oder Wasserstoffperoxid + NH3
Bedingungen, damit die Murexid-Reaktion positiv ausfällt:
Es muss ein Pyrimidn-Derivat mit Sauerstoff-Funktion vorliegen
In Position 2 muss eine Sauerstoff- oder Schwefel-Funktion vorhanden sein
In Position 4 wird eine Sauerstoff- oder Stickstoff-Funktion gefordert, d.h. in der allgemeinen Form 11a eine OH- bzw. NH2-Gruppe und in der tautomeren Form 11b ein doppelt gebundener Sauerstoff- bzw. die doppelt gebundene NH-Gruppe.
Die Position 5 und 6 dürfen nicht substituiert sein.
Theophyllidin-Reaktion
Theophyllin + wässrige Alkalilauge, Δ
Nachweisbare Strukturen:
Unterscheidung zwischen Theophyllin und Coffein/ Theobromin
Hinweis: Harnsäure reagiert auch
Fluorid
Zerstörung von Farblacken:
Alizarin-S-Lösung
einige Tropfen salzsaurer Zirkoniumoxidchlorid-Lösung —> intensivroter Farblack
Durch Zugabe von Fluorid wird dieser zerstört.
Fluorid komplexiert Zirkoniumionen: Zr4+ + 6F- —> [ZrF6]2-
Bernsteinsäure-Anhydrid-Nachweis
Beispiel: Suxamethonium
Halogenid-Nachweise Br, Cl, I
Mit Salpetersäure und Silbernitratlösung
Je nach Halogenid, nimmt der Niederschlag eine andere Färbung an:
Chlorid: weiß
Iodid: gelblich
Bromid: gelblich
ein paar Tropfen Ammoniak
Löst sich der Niederschlag auf, handelt es sich um Bromid.
Löst sich der Niederschlag nicht auf, handelt es sich um Iodid.
Reagiert Chlorid mit Ammoniak, bildet sich ein gut löslicher Silberdiammin-Komplex.
Apomorphin-Umlagerung
Morphin
Polymethin-Farbstoffe
Polyen
Oxonol
Merocyanin
Cyanin
Papaverin
Coralyn-Probe
Catecholamin
Adrenochrom-Reaktion
Murexidreaktion
Theophyllidin
Phosphat
mit Ammoniummolybdat ergibt sich im sauren Milieu (Salpetersäure) ein gelber NS
Phosphatgruppe kann durch alkalische Hydrolyse aus der Prüfsubstanz abgetrennt werden.
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