Welche Lernziele gibt es in diesem Kapitel und wie gliedert sich das Kapitel?
Wie kann der Informationsfluss in einem Unternehmen dargestellt werden? Nenne bitte die Bestandteile.
Automatisierungspyramide (—> top-down: Anweisungen
—>bottom-up: Kennzahlen, Information)
Unternehmensleitebne (ERP),
Produktionsleitebene (MES),
Prozessleitebene (HMI,SCADA),
Einzelleitebene (IPC, SPS, Antriebe, CNC),
Feldebene (Sensoren, Aktoren)
Externe Daten (Nutzerdaten, öffentlich zugängliche Daten)
Welche 5 Arten der Datenerfassung gibt es?
Wie können Daten erfasst werden?
SDK/API (Software Development Kit/Application Programming Interface): Sammlung und Erfassung von Nutzerdaten
(Smart) Sensors und RFID-Chips (damit Echtzeitüberwachung)
Web-Crawling: automatisierte Sammlung .ffentlicher Daten
Audio-visuelle Komponenten: Kameras, Mikrofone
Weitere Systeme: HMI, SPS, SCADA, Roboter, NC, …
Welche zwei Datenarten gibt es?
Strukturiert (Array, Liste, B.ume, …)
Unstrukturiert (Texte, Bilder, Videos, Audio, …) -> kann ineffizient sein, mangelnde Datenintegrität, Informationsverlust möglich
Nenne weitere 3 Arten wie Daten eingeteilt werden können?
Numerisch
Diskret: nur bestimmte Werte (z.B. Anzahl fertiger Produkte)
Kontinuierlich: uneingeschränkte Wertemenge, Sammlung durch Messungen
Kategorisch
Nominal: keine natürliche Reihenfolge, keine Berechnungen, überprüfung auf Gleichheit möglich (z.B. Produktkategorie)
Ordinal: natürliche Reihenfolge, keine definierten Abstände, keine Berechnungen, z.B. Hauptgruppen der Fertigungsverfahren
Kardinal: natürliche Rangordnung, interpretierbare Abstände, Berechnungen m.glich (z.B. feste Preiskategorie)
Erkläre die Begriffe Zeitreihendaten und Kategoriale Daten
Zeitreihendaten:
zeitlich geordnete Abfolge von Datenpunkten
Bsp.: Temperatur
Ziel: Beurteilung Zustand des Werkzeugs, Vorhersage wann Zeitpunkt des Versagens
Kategoriale Daten:
Daten nicht nur als Zahlen, sondern auch kategoriale Merkmalsspalten (rot, grün, …)
Keine Berechnungen
Müssen zur Verarbeitung in Zahlen umgeformt werden
Unterscheidung zwischen nominal und ordinal
Codierung mittels One-Hot-Kodierung: bin.re Kodierung des Merkmals mit Dummy-Merkmalen (Alu = 1, Stahl = 0)
Dadurch Korrelation der Merkmale (wenn x=0, dann y=1) à numerisch instabile Abschätzungen
Entfernung eines Dummy-Merkmals
Frage: Was sind die Kernaspekte von ERP-Systemen und die Rolle der KI bei der Optimierung von Geschäftsprozessen und Ressourcenverwaltung?
ERP (Enterprise Resource Planning): Steuerung von Geschäftsprozessen und Verwaltung von Ressourcen (Betriebsmittel, Geld, Energie, Rohstoffe, Personal, etc.)
Vorteile:
Automatisierung von Verwaltungsaufgaben
Einheitliche Datenbasis
Vermeidung von Übertragungsfehlern durch mehrfach erfasste Daten etc.
Einsatz von KI zur Optimierung:
Optimierung der Lagerhaltung durch Auswahl des Lagerplatzes
Selbstständiges Bestellen von Verbrauchsgütern durch Mustererkennung
Vorhersage der Durchlaufzeit abhängig von Materialverfügbarkeit/Auslastung der Produktion
Herausforderung: Großes Datenaufkommen bei geringer Frequenz
Datenarten:
Numerisch diskret: Anzahl monatlicher Geschäftsabschlüsse, Anzahl Mitarbeiter
Numerisch kontinuierlich: Jahresumsatz, durchschnittliche Dauer von Vorstandssitzungen
Textuell: Meeting-Protokolle, strategische Dokumente
Kategorisch nominal: Abteilungsnamen, Produktkategorie
Kategorisch ordinal: Prioritätenliste
Kardinal: Hierarchiestufen im Management
Frage: Was sind die Schlüsselelemente von Manufacturing Execution Systems (MES) und die Rolle der KI in der Optimierung von Produktionsprozessen?
MES (Manufacturing Execution System): IT-System zur Sammlung operativ anfallender Daten aus der Produktion, schafft ein digitales Abbild der Produktion und verbindet Planungs- und Produktionsebene.
KPIs:
OEE (Overall Equipment Effectiveness)
Ausschussquote
Rüstgrad
Aufgabenbereiche:
Fertigung: Betriebsdaten, Material, Energie, etc.
Personal: Zeiterfassung, Einsatzplanung, etc.
Qualitätssicherung: Fertigungsprüfung, Reklamationen, Wareneingang, etc.
Einsatzfelder von KI:
Erkennung der Auswirkungen von Abweichungen im Produktionsprozess auf nachgelagerte Prozesse
Warnung vor Störungen durch Anomalieerkennung
Bedarfsorientierte Personalplanung
Merkmal: Weniger abstrakte Daten, aber höhere Frequenz
Numerisch diskret: Anzahl produzierter Einheiten pro Stunde, Maschinenstillstände
Numerisch kontinuierlich: Produktionsgeschwindigkeit
Textuell: Maschinenlogs, Fehlermeldungen
Kategorisch nominal: Maschinentypen, Produktlinien
Kategorisch ordinal: Qualitätsstufen
Kardinal: Hierarchiestufen, Maschinen IDs, Schichtnummern
Prozessleitebene:
Frage: Was sind die Vorteile von SCADA-Systemen und wie trägt KI zur Optimierung bei, inklusive der Arten von Daten, die generiert werden?
SCADA (Supervisory Control and Data Acquisition):
Benutzerfreundlich durch HMI-Schnittstellen.
Risikominimierung durch rechtzeitige Benachrichtigungen.
Zugriffsmöglichkeiten durch Fernsteuerung von Anlagen.
Einsatz von KI:
Anomalieerkennung.
Entscheidung über Fehlerannahme.
Predictive Maintenance.
Merkmal: Übergang zu strukturierten und hochfrequenten Daten.
Numerisch diskret: Anzahl der Prozessinterruptionen, Schaltzyklen.
Numerisch kontinuierlich: Druckwerte, Durchflussraten.
Textuell: Systemwarnungen, automatisierte Prozessnotizen.
Kategorisch nominal: Prozessstatus.
Kategorisch ordinal: Alarmstufen.
Kardinal: Prozess-IDs, Rezeptnummern.
Frage: Was sind die Funktionen und Bedeutungen von SPS (Speicherprogrammierbare Steuerung) und CNC (Computerized Numerical Control) in der Produktion und welche Arten von Daten werden dabei generiert?
Einzelleitebene
SPS (Speicherprogrammierbare Steuerung):
Funktion: Steuert automatisierte Prozesse.
Bedeutung: Ermöglicht flexible Anpassungen von Prozessen und bietet eine robuste Steuerungslösung.
Aufgaben: Informationsverarbeitung, Benutzerschnittstelle, Kommunikation, Überwachung, Diagnose, Funktionsabläufe, Steuerung der Funktionseinheiten.
CNC (Computerized Numerical Control):
Funktion: Steuerung für Arbeitsmaschinen, bei der Daten für geometrische (Verfahrwege der Achsen) und technologische Funktionen (Werkzeugabruf, Kühlschmierstoff, Werkstücke (ent)spannen) als G-Code eingegeben werden.
Bedeutung: Bietet hohe Präzision und Wiederholgenauigkeit. Generiert hochfrequente Daten, die häufig in Echtzeit analysiert werden müssen.
Numerisch diskret: Maschinenzyklen, Teilezähler.
Numerisch kontinuierlich: Drehzahl, Spannungswerte.
Textuell: Maschinenstatusmeldungen, G-Code.
Kategorisch nominal: Betriebsmodus.
Kategorisch ordinal: Nicht spezifiziert.
Kardinal: Maschinen-IDs, Werkzeug-IDs.
Feldebene (Sensorintegration):
Was ist die Rolle von Sensoren auf der Feldebene in industriellen Systemen?
Sensoren sammeln benötigte Daten, die nicht in Informationssystemen vorliegen.
Erfassen zeitvariable physikalische Größen und wandeln diese in elektrische Signale um.
Stelle die Komponenten der Messekette dar
Frage: Was sind die Funktionen von Sensoren in der Produktionstechnologie und wie unterscheiden sie sich in aktive und passive Sensoren?
Sensoren: Wandeln physikalische Größen (akustisch, mechanisch, chemisch, magnetisch, etc.) in elektrische Signale um.
Aufgaben von Sensoren:
Qualitätsdatenerfassung: Material-, Dimensions- und Funktionsprüfung.
Zustandsgrößenerfassung: Anlagensteuerung und -überwachung.
Identitätserfassung: Teileerkennung, Prozessmittelerfassung.
Unterscheidung:
Aktiver Sensor: Wandelt physikalische Größen direkt in elektrische Signale um (z.B. piezoelektrische Sensoren, Fotoelemente).
Passiver Sensor: Benötigt Hilfsenergie; die elektrische Eigenschaft (Widerstand, Induktivität, Kapazität) des Sensors wird durch die zu messende Größe verändert.
Für was sind Messumformer wichtig?
Messumformer: notwendig, da oft geringe Spannungen/ströme, die oft Störungen ausgesetzt sind —> Erzeugung robuster Signale durch z.B. OPVs; Vorteil: günstig
Frage: Was sind die Hauptfunktionen und -eigenschaften eines A/D-Wandlers?
A/D-Wandler:
Analog/Digital-Wandler: wandelt analoge Signale in digitale Signale um
Abtastrate: Anzahl der Wandlungen pro Zeiteinheit, basiert auf dem Nyquist-Shannon-Abtasttheorem, welches besagt, dass ein Signal mit Frequenz f mindestens mit Frequenz 2f abgetastet werden muss.
Bit-Anzahl: Entscheidet darüber, wie viele verschiedene Werte der A/D Wandler ausgeben kann.
Abtasten: Zeitdiskretisierung des kontinuierlichen Signals.
Quantisieren: Wertdiskretisierung des abgetasteten Signals durch Rundung auf die nächste Stufe, wobei die maximale Abweichung eine halbe Stufe beträgt.
Was sind die Aufgaben der Busankopplung?
Busankopplung: digitales Signal wird an Computer/ Steuerungseinheit übergeben (Aktuator-Sensor-Interface)
Frage: Was sind die Funktionen und Vorteile von Mikrocontrollern in Bezug auf die digitale Datenverarbeitung, Regelung und Steuerung?
Funktion: Digitale Datenverarbeitung; Auswertung von Sensordaten nach programmierbaren Regeln und Steuerung von Aktoren.
Vorteile: günstig, analogen & digitale Eingänge, viele Sensoren nutzbar
Kommunikation mit PC über USB
Nutzung:
Sensoren an Maschine anbringen, mit MC verbinden
Code schreiben
Sensordaten an PC senden, dort aufbereiten
Verarbeitung der Daten
Gib 4 Kenngrößen von Sensoren an:
Auflösung: kleinstm.gliche Ver.nderung, die messbare Änderung amAusgangssignal bewirkt
Wiederholgenauigkeit: Differenz von Messwerten aufeinanderfolgender Messungen innerhalb einer bestimmten Zeit und Umgebungstemperatur
Linearität: Maß für Abweichung der Kennlinie der Ausgangssignals von Gerade
Ansprechzeit: Zeit, die Signalausgang braucht um max. Signalpegel zu erreichen
Gib 6 Handlungsempfehlungen bei der Auswahl einer geeigneten Datenquelle an.
Liste mit Messgrößen erstellen, über die Effekt potentiell gemessen werden kann (Motorstrom, Bilder, …)
Bei welcher Methode ist Sensor am „nächsten“ am Effekt? Je weniger Maschinenteile dazwischen, desto besser
Bewertung der Umgebungsbedingungen auf das Signal (Temperatur, Licht, …)
Berücksichtigung weiter Fragen: Unstimmigkeiten bei Prozess? Welche Art der Informationen sollen übertragen werden? Welche Hilfsenergie ist notwendig?
Wenn notwendig, Konzepte zur Eliminierung .u.erer Einflüsse erarbeiten
Zusatzsysteme: Beleuchtung, Reinigung, Filterung
Schutzsysteme: Schutz gegen Staub, Dichtung, Umhausung, …
6. Auswahl treffen
Welche 5 Hauptklassen der industriellen Bildverarbeitung gibt es?
Hauptklassen der industriellen Bildverarbeitung:
1. Objekterkennung: z.B. durch Kodierung oder Objektmerkmale
2. Lageerkennung: Position und Orientierung
3. Vollständigkeitsprüfung: Sonderfall der Objekterkennung, Ergebnis: ja/Nein Aussage
4. Form- und Maßprüfung: messtechnisches Erfassen geometrischer Größen
5. Oberflächeninspektion: Welligkeit, Rauigkeit, Farbe, Oberflächenfehler, Textur, etc.
Was sind die Bestandteile eines digitalen Bildverarbeitungssystems?
· Kamera mit geeignetem Sensor
· Optik in Form eines Objektivs
· Auswertungshardware (PC, alternativ SmartCams mit integrierter Elektronik)
· Auswertungssoftware
Was sind die Vorteile von optischen Bildverarbeitungssystemen?
· Automatisierung der visuellen Intelligenz des Menschen
· Durchführung berührungsloser Mess- und Steuerungsaufgaben
Welche sonstigen Datenquellen gibt es?
Menschliches Wissen
Öffentlich zugängliche Daten
· SORDI Datensatz von BMW
· Cityscapes Datensatz
· ABC-Datensatz (CAD-Modelle)
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