Was ist eine WPS und wofür wird sie benötigt?
o Die WPS ist ein wichtiges Dokument im Schweißprozess, da sie sicherstellt, dass die Schweißarbeiten qualitativ hochwertig ausgeführt werden.
o (S.32 QM) In der WPS (welding procedure specification) sind alle Angaben zu machen, welche die Schweißaufgabe eindeutig beschreiben, z.B. Grundwerkstoff, Werkstückgeometrie, Schweißprozess, Position, Nahtvorbereitung, elektrische Parameter, Vorwärm-, Zwischen- und Hallentemperatur (und weiteren im Anhang) Es ist die Aufgabe des Schweißaufsichtspersonals, die für ein Schweißverfahren notwendige Schweißanweisung vorzulegen
Nach welchen Regularien wird sie qualifiziert? (Verfahrensprüfung)
o Zur Qualitätssicherung des Schweißverfahrens gibt es die Normenreihe „Anforderungen und Qualifizierung von Schweißverfahren für metallische Werkstoffe, die verschiedene Möglichkeiten bietet, das Schweißverfahren zu qualifizieren z.B. Entwicklung einer pWPS (vorläufige Schweißanweisung à wird in frühem Stadium des Schweißprozesses erstellt, bevor die endgültige WPS fertiggestellt ist) und Qualifizierung aufgrund von
Geprüfter Schweißzusätze
Vorliegender schweißtechnischer Erfahrung
Einsatz von Standardschweißverfahren
Vorgezogener Arbeitsprüfung
Schweißverfahrensprüfung
—> WPQR (Anerkennungsbericht) durch Hersteller bzw. Prüfstelle
—> WPS durch Hersteller
—>Freigabe der WPS oder Arbeitsanweisung für Fertigung
Was braucht ein Betrieb für CE-Kennzeichnung?
o Ein CE-Kennzeichen (Communauté Européenne) wird benötigt, damit ein Produkt auf dem europäischen Binnenmarkt vertrieben werden darf. Es bestätigt, dass ein Produkt mit den Produktrichtlinien der EG übereinstimmt à gilt auch für den Stahlbau und die Ausführung der Tragkonstruktion.
o Damit ein Betrieb seine Produkte mit einem CE-Kennzeichen versehen kann, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein:
Eine zertifizierte werkseigene Produktionskontrolle (WPK)
Eine ausreichende Qualifikation des Personals
Bei geschweißten Bauteilen ein Schweißzertifikat
Eine Erstprüfung durch den Hersteller
Welche Schadensfolgeklassen gibt es und welche Ausführungsklassen leiten sich daraus ab?
Welche Ausbildungsgrade von Schweißaufsichtspersonen/ Schweißern gibt es und was leitet sich daraus ab?
o Schweißaufsichtsperson: Eine „Person, die verantwortlich und kompetent ist, die Schweißaufsicht durchzuführen“, als „Koordinierung von Herstellungsprozessen für alle schweißtechnischen und mit dem Schweißen verbundenen Tätigkeiten“.
§ Schweißfachingenieur (SFI) = international welding engineer (IWE)
§ Schweißtechniker (ST) = international welding technologist (IWT)
§ Schweißfachmann (SFM) = international welding specialist (IWS)
Je nach Schadensfolgeklasse und der damit verbundenen Ausführungsklasse (+Dicke und Stahlsorte) wird eine andere Schweißaufsichtsperson benötigt:
Welche Voraussetzung müssen die Hersteller nachweisen um Bauteile entsprechender Ausführungsklassen zu fertigen und welche dazugehörige Dokumente zur Rückverfolgbarkeit gibt es?
o ITT und laufende Überwachung
o Abnahmeprüfzeugnis
o WPS
o Qualifizierung des Personals
o Verfahrensprüfung (Kehl- und Stumpfnähte entsprechend dem Geltungsbereich)
o CE – Kennzeichnung
o Zertifizierung nach EN 1090-1
Was sind die drei QM- Prinzipien?
o Wiederholbarkeit: Identische Produktqualität unabhängig vom Monteur oder dem Herstellungszeitpunkt
o Eindeutige Verantwortlichkeiten: Hierarchische Strukturen, Vertretungsregelungen und Weiterbildungspläne
o Nachvollziehbarkeit: Dokumentation (QM-Handbuch, Verfahrens- und Arbeitsanweisungen) und Materialbescheinigungen müssen die Ursache jeden Fehlers rückverfolgbar machen.
Wie wird sichergestellt, dass der Schweißer die notwendige Qualifikation hat?
o Den größten Einfluss auf die Qualität hat der Schweißer selbst. Er muss sich regelmäßig Prüfungen der Handfertigkeit und Fachkenntnis unterziehen. Die Prüfungen besitzen zunächst Gültigkeiten von drei Jahren. Zusätzlich muss der Arbeitgeber bzw. die verantwortliche Schweißaufsicht alle sechs Monate schriftlich bestätigen, dass
Der Schweißer regelmäßig schweißt
Der Schweißer im Geltungsbereich seiner Prüfung schweißt
Können und Kenntnisse des Schweißers nicht angezweifelt werden
o Schweißerprüfungen unterscheiden sich je nach Schweißprozess, Werkstoff, Prüfstückabmessungen und Schweißbedingungen. Zusätzlich kommen je nach Nahtart verschiedene Prüfstückgrößen in Frage.
Welche unterschiedlichen Schweißnahtqualitäten gibt es und was leitet sich daraus ab?
- Unterteilung der Unregelmäßigkeiten in drei Bewertungsgruppen:
o „B“ : hohe Anforderungen an die Schweißnaht
o „C“ : mittlere Anforderungen an die Schweißnaht
o „D“ : niedrige Anforderungen an die Schweißnaht
EXC1 = Gruppe D
EXC2 = Gruppe C
EXC3 = Gruppe B
o —> Tabellen mit Fehlern und Grenzwerten für entsprechende Gruppen
Bei Ermüdung: höheren Wert wählen!
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