Welche Kriterien gibt es bei der Konstruktion von Schweißnähten? 3 Stück
o Zugänglichkeit: Aufpassen, dass in Realität einige Nähte nicht mehr zugänglich sind.
Grundsätzlich:
Ausreichend Raum lassen für Brenner- bzw. Elektrodenführung und den Schweißer
Kehlnähte müssen im richtigen Winkel bearbeitet werden können (Winkelhalbierende!)
o Prüfbarkeit:
ZfP müssen für Qualitätssicherungen durchführbar sein. Eine Forderung für günstige Nahtanordnung diesbezüglich ist z.B. Stumpfnähte, statt Kehlnähte vorzusehen
o Eigenspannungen vermeiden. Diese entstehen z.B. beim
Umformen (kalt Abkanten)
Umwandeln von Austenit in Ferrit oder Martensit
Ungleicher Temperaturänderung
Je mehr an einem Bauteil geschweißt wird, wenn sich erhitzte Bereiche des Werkstoffs beim Abkühlen nicht ungehindert verformen können
o Tragfähigkeit: Drei Gütegruppen B, C und D. B hat höchste Anforderungen an die Schweißnaht. Anforderungen z.B. durch die Begrenzung eines zulässigen Spaltes unter Kehlnähten
Formabweichungen von der Sollgeometrie und Begründung der Entstehung àWelche Maßnahmen können eine Verringerung der Formabweichungen bewirken
o Winkelverzug: Wenn Schweißnaht nicht synchron durchgeführt ist, entstehen durch Schrumpfung quer zur Naht Asymmetrien àEinspannen
o Versatz: Aufgrund fehlender Festhalterungen oder ungenauem Heften —> Einspannen
o Durchbiegung: Längsschrumpfkraft bei unsymmetrischer Naht bewirkt eine Längsschrumpfung àPilgern
Sinnvolle Reihenfolge beim Zusammenbau einzelner Blechhalbzeuge (hinsichtlich Verzuges durch Eigenspannungen)
Warum ist eine sinnvolle Konstruktion wichtig?
- Konstruktion entscheidet über
o Festigkeit und Steifigkeit eines Bauteils
o Eigenspannungen und Kerben und somit über die Tragsicherheit des BW
o Die Fertigungsmöglichkeiten, z.B. über Art und Anzahl der Fertigungsschritte (= Wirtschaftlichkeit)
Wie sieht eine Beschreibung der Schweißnaht im Plan aus?
Welche Nahtarten gibt es und wie werden sie dargestellt?
Wie sieht die Schweißfolge für mehrere übereinander liegende Nähte aus?
Was ist das Problem, im Bezug auf Verzug und Schweißeigenspannungen?
o Die beiden negativen Einflüsse verhalten sich Gegenläufig. Es ist schwer einen Mittelweg zu finden, bei dem man weder Verzug noch Eigenspannungen hat.
o Beim Konstruieren muss man sich entscheiden, ob man eher „weich“ (geringe Blechdicken, möglichst wenige Rippen und Aussteifungen) für geringe Eigenspannung konstruiert oder „steif“ (große Bauteildicken, reichlich Rippen und Aussteifungen) konstruiert, um hohe Maßhaltigkeit zu erreichen.
Wie Entstehen Schweißeigenspannungen (mit Skizze)
Was kann man tun, um Terrassenbruch zu vermeiden?
o Zur Vermeidung von Terrassenbruch, möglichst alle Fasern anschließen
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