Was ist nachhaltige, wertorientierte Unternehmensführung?
= Führungsansatz, der ethische Werte und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt stellt und dabei gleichzeitig wirtschaftlichen Erfolg anstrebt
ganzheitliche Herangehensweise, Ziel ist die Schaffung von Wert langfristig, indem soziale, ökologische und ökonomische Aspekte in Einklang gebracht werden
Berücksichtigung von Share- und Stakeholderninteressen
Welche 7 Aspekte werden bei einer nachhaltigen, wertorientierten Unternehmensführung in das Unternehmen integriert?
1. Ethik und Integrität.
2. Umweltbewusstsein
3. Soziale Verantwortung.
4. Langfristige Perspektive
5. Mitarbeiterförderung
6. Transparente Kommunikation.
7. Compliance und Ethik-Code
Welche Vorteile bringt nachhaltige Unternehmensführung?
dient als grundlegender Wertekompass, der das Unternehmen in allen Aspekten des Geschäftslebens beeinflusst
Reputationsverbesserung
langfristige Kundenloyalität aufbauen
Mitarbeiterbindung stärken
-> nachhaltiger Unternehmenserfolg
Was bedeutet nachhaltige Entwicklung?
„Entwicklung, die den Ansprüchen der Gegenwart gerecht wird, ohne die Fähigkeit zukünftiger Generationen zu beeinträchtigen, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen“
Was zeigt diese Grafik und welche Bedeutung hat sie im Kontext von Nachhaltigkeit?
Diese Grafik illustriert das Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit, das sich aus ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten zusammensetzt. Jede Säule repräsentiert einen Bereich, der für eine nachhaltige Entwicklung wesentlich ist.
Die blaue Säule steht für die 'Ökonomie' und symbolisiert die wirtschaftliche Dimension der Nachhaltigkeit. Hier geht es darum, Wachstum zu fördern und gleichzeitig Ressourcen effizient zu nutzen, um langfristig wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten.
Die grüne Säule repräsentiert die 'Ökologie' und bezieht sich auf den Umweltschutz und die Bewahrung natürlicher Ressourcen. Das Ziel ist, die Umwelt für künftige Generationen zu erhalten und eine Übernutzung zu vermeiden.
Die rote Säule steht für das 'Soziale', also die soziale Dimension der Nachhaltigkeit. Hierbei steht im Vordergrund, gerechte soziale Bedingungen zu schaffen, die soziale Gerechtigkeit und die Verbesserung der Lebensqualität aller Gesellschaftsschichten umfassen.
Die Dachform über den Säulen symbolisiert, dass alle drei Bereiche zusammenwirken müssen, um eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Die Balance zwischen diesen drei Säulen ist entscheidend, da eine Vernachlässigung eines Bereichs die anderen beeinträchtigen kann. Das Ziel ist es, eine ausgewogene und integrative Herangehensweise zu verfolgen, bei der wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, Umweltschutz und sozialer Fortschritt Hand in Hand gehen.
Was ist ESG und welche Kriterien gibt es?
steht für „Environmental, Social, and Governance“ und ist ein Rahmenwerk zur Bewertung der Auswirkungen eines Unternehmens oder einer Organisation in Bezug auf nachhaltige und ethische Praktiken
ESG-Kriterien sind zu einem wichtigen Aspekt für Investoren, Verbraucher und andere Stakeholder geworden, die bewerten möchten, wie ein Unternehmen in Bezug auf Nachhaltigkeit und verantwortungsvolles Handeln aufgestellt ist
Wie können die ESG-Kriterien in der Unternehmensführung umgesetzt werden und welche Rolle spielen sie für Investoren?
Die Grafik zeigt die ESG-Kriterien, die für 'Environmental, Social and Governance' stehen. Diese drei Säulen sind maßgeblich für die Bewertung der Nachhaltigkeit und sozialen Verantwortung von Unternehmen.
'Environmental' (Umwelt) betrifft die ökologische Verantwortung des Unternehmens, also wie es seine Auswirkungen auf die natürliche Umwelt minimiert. Dies umfasst Themen wie Emissionsreduktion, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit in der Produktion.
'Social' (Soziales) bezieht sich auf die sozialen Auswirkungen des Unternehmens, also wie es sich gegenüber seinen Mitarbeitern, Lieferanten, Kunden und der Gemeinschaft, in der es tätig ist, verhält. Dazu gehören faire Arbeitsbedingungen, Menschenrechte und der Beitrag zur Gesellschaft.
'Governance' (Unternehmensführung) beschreibt die Unternehmensführung und -überwachung, einschließlich der Unternehmensethik, der Transparenz in der Berichterstattung, der Korruptionsbekämpfung und der Strukturen und Prozesse für Entscheidungsfindungen.
Für Investoren spielen ESG-Kriterien eine zunehmend wichtige Rolle, da sie Risiken und Chancen identifizieren, die über traditionelle finanzielle Analysen hinausgehen. Unternehmen, die nach ESG-Kriterien gut abschneiden, können oft langfristig nachhaltiger wirtschaften und sind damit attraktivere Investitionsziele. Die Berücksichtigung von ESG-Faktoren kann dazu beitragen, Unternehmen zu identifizieren, die besser auf die Herausforderungen und Chancen einer sich schnell wandelnden Welt vorbereitet sind, was letztlich zu einer besseren Performance führen kann.
Welche Schlüsselrisiken sind mit der Umweltkomponente (E) der ESG-Kriterien verbunden?
= Risiken, die durch Interaktion des Unternehmens mit der Umwelt entstehen können
Hauptumweltrisiken:
Treibhausgasemissionen, die zum Klimawandel beitragen und regulatorische sowie Reputationsrisiken mit sich bringen können
Energieverbrauch, der die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und die Betriebskosten erhöht sowie potenzielle Umweltauswirkungen hat
Umweltunfälle und Katastrophen, wie Ölverschmutzungen oder chemische Leckagen, die zu erheblichen Sanierungskosten und Haftungsrisiken führen können
Greenwashing, also die irreführende Behauptung von Unternehmen, umweltfreundlicher zu sein als sie tatsächlich sind, was das Vertrauen der Stakeholder untergraben und zu rechtlichen Konsequenzen führen kann
Welche Schlüsselrisiken sind mit der Sozialkomponente (S) der ESG-Kriterien verbunden?
= Beziehung eines Unternehmens zu Mitarbeiter, Lieferanten, Kunden und Gemeinschaft als Ganzes
Hauptrisiken:
Mitarbeiterbeziehungen und -engagement, welche die Arbeitszufriedenheit, Produktivität und Mitarbeiterbindung betreffen
Gemeinschaftsbeziehungen, die sich darauf beziehen, wie ein Unternehmen mit den Gemeinschaften interagiert, in denen es operiert und wie es zur lokalen Entwicklung beiträgt
Stakeholder-Engagement, das die Art und Weise betrifft, wie ein Unternehmen mit seinen verschiedenen Interessengruppen kommuniziert und zusammenarbeitet
Lieferkettenmanagement, das sicherstellt, dass die Praktiken entlang der Lieferkette ethischen und nachhaltigen Standards entsprechen
Welche Schlüsselrisiken sind mit der Governance-Komponente (G) der ESG-Kriterien verbunden?
= Art und Weise, wie ein Unternehmen geführt + überwacht wird
Risikomanagement, das die Fähigkeit eines Unternehmens betrifft, interne und externe Risiken zu identifizieren, zu bewerten und darauf zu reagieren. Ein schwaches Risikomanagement kann zu schwerwiegenden finanziellen, rechtlichen und reputativen Schäden führen
Compliance und regulatorische Verstöße, die sich auf die Einhaltung von Gesetzen, Vorschriften und Standards beziehen. Nicht-Compliance kann zu Strafen, Sanktionen und einem Vertrauensverlust bei Stakeholdern führen
Stakeholder-Engagement, das die Kommunikation und das Management von Beziehungen zu Investoren, Kunden, Mitarbeitern und anderen wichtigen Interessengruppen umfasst. Mangelhaftes Engagement kann zu einem Verlust von Geschäftsbeziehungen und zu Konflikten führen
Struktur und Unabhängigkeit des Vorstands, welche die Zusammensetzung, die Qualifikationen und die Unabhängigkeit der Mitglieder des Vorstands betrifft. Eine mangelnde Unabhängigkeit und Diversität kann zu einer schwachen Unternehmensführung und zu Interessenkonflikten führen
Welche Hauptprobleme stehen Unternehmen im Zusammenhang mit ESG gegenüber?
License to Operate (Betriebserlaubnis)
Compliance (gesetzliche Vorschriften)
Klarheit darüber, was ESG für das Geschäft bedeutet
Haftung, Strafen, rechtliche Risiken
Welche Aspekte sind für die Aufrechterhaltung der Betriebserlaubnis (License to Operate) von Unternehmen wesentlich?
Öffentliche und Stakeholder-Erwartungen müssen erkannt und durch aktives Engagement erfüllt werden, einschließlich des Einbezugs von Verbrauchern, Regierungen und der Generation Z.
Unternehmen müssen sich an Umweltveränderungen anpassen, die sich auf Governance, Gesetze, Klima und soziale Bedingungen beziehen.
Das Kerngeschäft sollte stets im Fokus stehen und durch effizientes Management erhalten bleiben.
Geschäftsentwicklung und -bereiche sind kontinuierlich zu entwickeln, um Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Eine angemessene Finanzierung ist sicherzustellen, um betriebliche und strategische Ziele zu erreichen.
Wissen, Implementierungskompetenz, Ausführung und Führung sind Schlüsselressourcen, die gepflegt werden müssen.
Es ist wichtig, kurzfristige Handlungen mit mittelfristigen Unternehmensstrategien zu verbinden, um Nachhaltigkeit und Wachstum zu gewährleisten.
In welchen Bereichen müssen Unternehmen Compliance sicherstellen?
Nationale und EU-Gesetze, Regeln und Vorschriften: Unternehmen müssen sich an die gesetzlichen Anforderungen ihres Landes und der Europäischen Union halten.
UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs): Sie sollten ihre Geschäftsstrategien im Einklang mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen gestalten.
TR-Ziele: Dies könnte sich auf spezifische Transparenz- oder Branchenrichtlinien beziehen, denen sie folgen müssen.
ESG- und CSR-Bewertungen: Sie sollten positive Bewertungen in Bezug auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren sowie ihre Corporate Social Responsibility anstreben.
Berichterstattung: Unternehmen sollten Standards wie GRI, DNK und ISCC für ihre Berichterstattung einhalten.
Eigene CSR: Sie müssen auch ihre eigenen Verpflichtungen und Ziele in Bezug auf die soziale Unternehmensverantwortung einhalten
Was ist das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) und welche Bedeutung hat es für Unternehmen?
Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) ist eine gesetzliche Vorgabe, die Unternehmen verpflichtet, innerhalb ihrer Lieferketten auf die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards zu achten.
Es verlangt von Unternehmen, Verfahren zur Risikomanagement und -verminderung zu etablieren, um Missstände wie Kinderarbeit oder Umweltzerstörung zu verhindern.
Unternehmen müssen über diese Maßnahmen berichten und können bei Nichteinhaltung mit Sanktionen belegt werden.
Das Gesetz ist ein wichtiger Schritt, um die Corporate Social Responsibility auf globaler Ebene zu stärken.
Welche Unternehmen sind von den Compliance-Anforderungen im Rahmen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) betroffen?
Ab 2023 sind in Deutschland Unternehmen mit mehr als 3000 Mitarbeitern vom Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) betroffen. Ab 2024 wird diese Anforderung auf Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern ausgeweitet. Ziel des Gesetzes ist es, die Verantwortung von Unternehmen für Menschenrechts- und Umweltstandards in ihren Lieferketten sicherzustellen.
Was bedeutet die Klärung von ESG im Geschäftskontext und warum ist sie wichtig?
Die Klärung von ESG bezieht sich auf das Verständnis und die Integration von Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren in die Geschäftsstrategie eines Unternehmens. Dazu gehört:
Identifikation und Management von Nachhaltigkeitsrisiken,
Definition und Umsetzung einer Nachhaltigkeitsstrategie,
Festlegung von Nachhaltigkeitszielen mit klaren KPIs, Meilensteinen, Maßnahmen und Zeitplänen,
Aufbau und Implementierung eines Nachhaltigkeitsmanagementsystems, das Qualitätsmanagement, Umweltschutz, IT, Energie und Arbeitsschutz umfasst,
Nachhaltigkeitsberichterstattung zur transparenten Kommunikation der Fortschritte und Herausforderungen,
und das Erreichen eines Nachhaltigkeitsratings, um den Stakeholdern die Leistung des Unternehmens in Bezug auf Nachhaltigkeit zu demonstrieren.
Diese Aspekte sind wichtig, um die Verantwortung des Unternehmens gegenüber der Gesellschaft und der Umwelt zu zeigen und die langfristige Wertschöpfung zu sichern.
Welche Haftungsrisiken und rechtlichen Konsequenzen können sich aus dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) für Unternehmen ergeben?
Unter dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz können Unternehmen mit erheblichen Haftungsrisiken und rechtlichen Konsequenzen konfrontiert sein:
Potenzielle Strafen können zwischen 100.000 EUR und 2% des jährlichen weltweiten Umsatzes liegen, die mit der CSDDD sogar auf bis zu 5% steigen können.
Die Haftung betrifft nicht nur das Unternehmen, sondern es besteht auch eine persönliche Haftung für Geschäftsführer, Vorstandsmitglieder oder CEOs.
Gewerkschaften oder NGOs haben die Möglichkeit, im Namen Betroffener Klagen zu erheben.
Die Haftung erstreckt sich auf die gesamte Lieferkette, also sowohl auf direkte als auch auf indirekte Zulieferer.
Zudem besteht das Risiko, öffentliche Aufträge zu verlieren, wenn das Unternehmen die Vorgaben des LkSG nicht einhält.
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