Definition Pharmaceutical Care = Patientenorientierte Pharmazie à „apothekerliche Betreuung“, unterstützt Arzt bei Arzneimitteltherapie durch 4-Augen-Prinzip, Patient steht im Mittelpunkt, Wissen zu Arzneimittel patientengerecht verpacken
zu den Aufgaben gehört: Prüfung der Verschreibung auf Plausibilität (ob geeignet)/ Kompatibilität (Interaktionen)/ Dosis, Informationen über Wirkung/ NW/ Dosierung, Anwendungsberatung, Interaktionscheck (v.a. wenn mehrere Rezepte von verschiedenen Ärzten), Compliance/ Adhärenz Förderung (Einnahme-Treue), Reichweiten-Check (unregelmäßige Einnahme hinterfragen), Selbstmedikation, Beratung über nicht medikamentöse Therapie
Prüfung von AM: mind. 1 mal monatlich, optische Kontrolle auf Mängel, mind. 10 Packungen unterschiedlicher Arzneispezialitäten
Einnahme Besonderheiten
Magnesium: bildet mit fettreicher Nahrung schwerlösliche Fettsalze = abführend, 2 h vor Mahlzeit
Lithium: zum oder nach dem Essen, schlecht magenverträglich
Levodopa: schlecht magenverträglich, nach dem Essen verträglicher, Aufnahme über Aminosäuretransporter kann jedoch durch eiweißreiche Nahrung gestört sein
Diuretika: zum oder nach dem Essen verträglicher, morgens einnehmen (nie abends)
Tetracycline (Antibiotika): während einer Mahlzeit (ohne Milchprodukte (eher Mittagessen), bildet mit mehrwertigen Kationen schwerlösliche Komplexe, mind. 2 h vor Schlafen gehen sonst verschließt sich Magen
Metronidazol: zum Essen (sonst Übelkeit und Erbrechen), nicht mit Alkohol (vermehrt Kopfschmerzen und Übelkeit, greift in Alkohol SW ein)
Herzglykoside, Nitrate, Calciumantagonisten: egal, aber immer zum gleichen Zeitpunkt wegen Compliance
Erhöhter Erklärungsbedarf:
Augentropfen/-salben: nur 1-2 Tropfen passen in Lidsack, Rest wird ausgespült, untersch. Augentropfen hintereinander eintropfen -> mind. 15 min warten, kann auch systemisch wirken wenn über Verbindung Lidkanal zu Nase aufgenommen wird (bei ß-Blocker gegen Glaukom relevant, Nasenseite 5 min abdrücken)
Augensalbe: Unterlid herunterziehen, Salbe in Lidsack, 1-2 mal Blinzeln zur Verteilung im Auge, hohe Fettgehalt, man sieht für kurze Zeit verschwommen, abends vor dem Schlafengehen gut geeignet (nicht vor dem Auto fahren)
Antihistaminika:
1. Generation (Diphenhydramin) zentral wirksam, machen müde, nur abends,
2. Generation Desloratadin/ Cetirizin machen weniger müde, auch tagsüber möglich,
auch als rezeptfreies Schlafmittel möglich (nicht für ältere Patienten, max. 14 Tage)
Antibiotikatrockensäfte: nicht auf Vorrat zubereiten, nur kurze Haltbarkeit im gelösten Zustand, Suspensionen -> „Vor Gebrauch schütteln!“, im Kühlschrank aufbewahren
Antimykotika: gegen akutes Jucken Cortison (Travocort) nur 1-2 Tage, danach rein antimykotisches Präparat bis Beschwerden weg + 2-3 Tage länger, bei Nagelpilz Lack bis gesamter Nagel ausgewachsen ist (ca. 6 Monate)
Antitussiva (abends, machen müde) + Acetylcystein: nicht kombinieren, ACC = Schleimlöser àSekretstau
Immunsuppressiva (orales Cortison, Methotrexat, monoklonale AK usw.) + Impfungen: Impfung nicht wirksam
Schmelztabletten: nicht aus Blister rausdrücken, Folie abziehen, mit trockenen Fingern rausnehmen und unter die Zunge legen
Actiq Lutschtabletten: Fentanyl (Opioid) fällt unter Suchtgiftverordnung
Concerta: Methylphenidat, bei ADHS, oral release osmotic substance (1 mal in der Früh einnehmen und wird über den Tag verteilt konstant freigesetzt)
Arzneimittel in der Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft: embyrotox.de
-2.Trimenon: Fetalperiode, differenziertes Wachstum, eventuell mangelnde Organreife, aber AM Gabe relativ unbedenklich
-(Absolute) KI in Schwangerschaft: Thalidomid, Tetracycline, Antikonvulsiva (v.a. Valproinsäure), Aminoglykosid-Antibiotika, Cumarine, Chinolone, Retinoide, Androgene, Zytostatika, Lithiumsalze
-Erkältung: Symptome einzeln und gezielt behandeln
· Halsschmerzen: Gurgellösungen, Lutschtabletten à Tantum Präparate für SS zugelassen
· Husten: Phytos (max. 2-3 Tassen Tee), Ambroxol, Bromhexin, Acetylcystein
· Schnupfen: topische Rhinologika (Nasentropfen, evtl. Kindernasentropfen)
-Vaginalmykosen: in der SST anfälliger für Pilzinfektionen da anderer vaginal pH-Wert
· Triazol-Antimykotika als Creme oder Vaginalsuppositorien (Clotrimazol)
· Dalacin (Clindamycin): antibakterielle Vaginalcreme gegen Vaginosen
· Kontraindiziert: Vaginalsuppositorien mit Iod (Betaisodona, beeinflusst Schilddrüse), Tetracyclin (Mysteclin Ovula)
-Antidiabetika: SST-Diabetes kann vorkommen, Blutzuckerwerte regelmäßig überprüfen
· Insulin (eventuell Acarbose)
· kontraindiziert: orale Antidiabetika wie Metformin, Sulfonylharnstoffe
-Übelkeit und Erbrechen: vor allem im 1.Trimenon möglich
· Verhaltenstipps wie kleine/ fettarme Mahlzeiten, starke Gerüche/ Gewürze meiden, Ruhepausen, Beine hochlagern, kalte Kräutertees wie Pfefferminze usw.
· evtl. Homöopathie, Magnesium, Vitamin B6 in höheren Dosen
· Metoclopramid, Doxylamin (H1 Antihistaminikum) können von Arzt verordnet werden
Obstipation:
· 1.Wahl: Bisacodyl, Na-Picosulfat
· Bitter- & Glaubersalz möglich, Magnesiumsalze
· kontraindiziert: Anthrachinone (Folium Sennae)
Mikronährstoffe:
· Folsäure: schon vor der SST
· Eisen (3. Trimenon, Stillzeit)
· Magnesium, Calcium sinnvoll
· ungesättigte Fettsäuren: Gehirnentwicklung Kind
· fettlösliche Vitamine ADE vorsichtig, K gar nicht
Stillzeit:
-fast alle AM in der Muttermilch nachweisbar allerdings in klinisch insignifikanten Konzentrationen à alle AST, die in Schwangerschaft verwendet werden dürfen, dürfen auch in Stillzeit gegeben werden
-kontraindiziert: Zytostatika, Thyreostatika, Lithium, Benzodiazepine, Sulfonamide, Tetracycline, Codein (je nach Metabolisierungstyp untersch. stark in Muttermilch angereichert (ultra rapid metaboliser am gefährlichsten))
1. Definitionen: Arzneimittel, Medizinprodukt, Desinfektionsmittel + je ein Beispiel
-Arzneimittel: wirken pharmakologisch, dienen dazu Krankheiten zu heilen/ lindern/ verhüten, Beispiele: Ibuprofen, Salbutamol usw. (auch Homöopathika)
Fertigarzneimittel = Arzneispezialität
keine AM
Nahrungsergänzungsmittel (Vitamin-/Mineralstoff-/ Spurenelementpräparate, Vorgaben der Dosierung und wie sie beworben werden dürfen (Health Claims)),
Lebensmittel,
Kosmetika,
Nikotinersatz,
Desinfektionsmittel
-Medizinprodukte: wirken auf physikalischem Weg, haben keine pharmakologische Wirkung, Beispiele: Pflaster, Fiebermesser, Implantate, Verbandsmaterial, Spritzen usw.
-Desinfektionsmittel: Substanzen, die gegen Mikroorganismen wie Bakterien/ Viren/ Pilze/ Parasiten wirksam sind, Beispiele: Ethanol, Chlorhexidin, Octenidin
-Traditionelle pflanzliche Arzneispezialitäten: pflanzliche Inhaltsstoffe, Nachweis notwendig, dass seit 30 Jahren (15 Jahren EU) in Verwendung sind
2. Definition Arzneispezialität und apothekeneigene Arzneispezialitäten
Arzneispezialität = Fertig-Arzneimittel:
im Voraus hergestellte Arzneimittel immer in gleicher Zusammensetzung/ mit gleicher Bezeichnung/ in einer zur Abgabe an Verbraucher bestimmten Form à schaut immer gleich aus,bei Zulassung festgelegt (entweder national über die AGES bzw. BASG (Bundesamt für Sicherheit und Gesundheitswesen) oder zentral zugelassen über EMA)
apothekeneigene Arzneispezialität:
in Apotheken in größeren Mengen hergestellte Arzneispezialität,
müssen auch zugelassen werden (erleichterte Kriterien),
enthalten nur Wirkstoffe, die in der österreichischen Arzneitaxe enthalten sind und nicht rezeptpflichtig sind,
dürfen nur in der Apotheke abgegeben werden, in der sie hergestellt wurden (dient der Kundenbindung)
3. Schritte, die ein AST durchläuft von Wirkstoffsynthese bis zum Generikum, Pro- & Kontra von Generikum
Generikum = AM, das die
gleiche qualitative und quantitative Zusammensetzung aus Wirkstoffen und die gleiche Darreichungsform wie Referenz-AM aufweist,
Bioäquivalenz muss nachgewiesen werden (Salze, Ester, Isomere, Komplexe, Derivate = selber Wirkstoff, solange sich ihre Eigenschaften nicht erheblich unterscheiden) à +/- gleiche tmax/ AUC/ T1/2 Bandbreite liegt zwischen 80-125% (mit geringer therapeutischer Breite 90-111%)
Patentschutz des Originalpräparate = 20 Jahre, danach können Generika zugelassen werden
Vorteile:
geringere Forschungs- und Entwicklungskosten,
verkürztes Zulassungsverfahren
Nachteile:
Compliance kann darunter leiden (andere Form/ Farbe/ Name/ Verpackung à Verwirrung/ Einbildung der Unwirksamkeit = Nocebo Effekt),
bei Pharmaka mit geringer therapeutischer Breite evtl. schwierig herzustellen
Wichtig: Aufklärung in der Apotheke!
4. Def. Compliance, Adherence. Wie kann Compliance bei älteren Menschen verbessert werden?
-Compliance: Einnahme-Treue, Einhaltung der Therapievorgaben
-Adherence: Mitarbeit des Patienten, Patientenwünsche werden miteinbezogen, Einhaltung der gemeinsam von Patient und Behandlungsteam gesetzten Therapiemaßnahmen
evtl. nicht mehr in VO:
-Gründe für Non-Compliance:
hohe Anzahl an AM,
Altersfaktor,
Angst vor NW,
eigenständiges Absetzen der AM,
Vergesslichkeit/ unpassende Tagesabläufe
-Förderung der Compliance:
Akutmedikation gute Compliance, Krankheit sicherstellen,
gute Beratung und Erklärung erhöht Compliance, auf Nutzen der Therapie hinweisen,
Nebenwirkungen entschärfen aber ernst nehmen,
AM-Einnahme möglichst genau erklären und so einfach wie möglich (zum Tagesverlauf anpassen),
an regelmäßige Einnahme erinnern,
Selbstmanagement/ Selbstkontrolle (Blutdruck, Blutzucker, Gewicht)
5. Folgen von Non Compliance
-vermehrt Nebenwirkungen
-kein Therapieerfolg
-höhere Kosten durch längere Behandlungsdauer
-Gesundheitsgefahr
6. Für wen ist die Fachinformation gedacht und wo findet man sie? Wo findet man die Gebrauchsinformation?
-Fachinformation:
richtet sich an Anwender des Arzneimittels (an Fachpersonal wie Arzt/ Apotheker, jemand der anderen etwas gibt),
alle Unterlagen über Wirkung/ NW/ Dosierung/ pharmakologische und pharmakokinetische Studien in FI zusammengefasst
in Austria Codex (Arzneispezialitätenregister), in Deutschland Rote Liste (www.fachinfo.de)
-Gebrauchsinformation:
= Beipackzettel in Arzneimittelpackung/ Packungsbeilage, in Arzneimittelspezialitätenregister
vereinfachte Zusammenfassung der FI, die sich an Verwender (medizinische Laien) richtet,
soll helfen zwischen Nutzen und Risiko zu unterscheiden,
Bedienungsanleitung/ Versicherungspolizze
7. Gebrauchs- und Fachinfo: wo findet man sie und an wen ist sie gerichtet –>Erklärung, was muss in GI enthalten sein?
Was muss in GI enthalten sein:
· Name der Arzneispezialität
· Anwendungsgebiet
· Wirkungsweise
· Gegenanzeigen (nicht einnehmen wenn)
· Vorsichtsmaßnahmen
· Wechselwirkungen mit AM/ Nahrungsmittel
· Besondere Warnhinweise: Schwangerschaft/ Stillzeit/ Verkehrstüchtigkeit
· Anweisungen für ordnungsgemäße Verwendung (Dosierung…)
· Nebenwirkungen
· Aufbewahrung, Verfallsdatum
· vollständige Zusammensetzung (inkl. Hilfsstoffe)
· Zulassungsinhaber/ Hersteller
· Zulassungsnummer
8. Schwarzes Dreieck in der Gebrauchsinformation. Was bedeutet das? -> Erklärung
Dieses AM unterliegt einer zusätzlichen Überwachung
EU Kennzeichnung für AM, die engmaschig kontrolliert werden, dann wenn zu AM weniger Informationen vorliegen als zu anderen da das AM neu auf dem Markt ist (z.B. Covid Impfstoff)
bedeutet nicht, dass das AM unsicher ist
9. UAW (Unerwünschte Arzneimittelwirkungen): Häufigkeit & Schwere → Einteilung
können, müssen nicht auftreten
ernst nehmen aber auch Hypochondrie möglich, Kosten-Nutzen-Risiko abwägen,
Einteilung:
-sehr selten: weniger als 1 unter 10 000 (1:10000, < 0,01%)
-selten: 1 unter 1000 bis 1 unter 10 000 (1:1000-1:10000, 0,01-0,1%)
-gelegentlich/ manchmal: 1 unter 100 bis 1 unter 1000 (1:100-1:1000, 0,1-1%)
-häufig (leichte NW): 1 unter 10 bis 1 unter 100 (1:10 – 1:100, 1-10%)
-sehr häufig: > 10%
10. Patient erzählt von Nebenwirkungen eines AM in die Apotheke, welche nicht in der Gebrauchsinfo steht. Muss das gemeldet werden? Wenn ja, wo? Wie erfolgt die Meldung? Was muss in der Meldung enthalten sein? Wer darf noch melden?
-Pharmakovigilanz: beschäftigt sich mit Erkennen/ Bewerten/ Verstehen/ Verhindern von unerwünschten Arzneimittelwirkungen, es werden nicht genug Patienten in klinischen Studien erfasst, um alle Nebenwirkungen zu erfassen, UAW auch als Missbrauch/ Medikationsfehler/ Überdosierung
ja muss gemeldet werden
Gesundheitsdienstleister sind verpflichtet UAW zu melden (Apotheker, Ärzte, Drogisten, Hebammen, Hersteller/ Großhändler/ Zulassungsinhaber von AM),
es dürfen seit ca. 10 Jahren auch Patienten/ Rechtsanwälte/ Pflegepersonal/ Angehörige und Freunde melden
Meldung an:
BASG (Bundesamt für Sicherheit und Gesundheitswesen) bzw. AGES Medizinmarktaufsicht, Institut Pharmakovigilanz
über Formblatt oder über Webportal
Informationen, die im Formblatt enthalten sein müssen:
Wer meldende Person ist,
welches AM es betrifft,
Chargennummer,
was für eine UAW ist aufgetreten,
wer war Patient (Initialen und Geburtsjahr)
11.) Neue Nebenwirkung: wer muss melden? Was wir gemeldet? Wo muss man melden? Welche Abteilung ist zuständig? Was muss diese enthalten?
12. Regulatorische Maßnahmen durch die Behörde (bei Meldung von UAW): 5 Möglichkeiten + je 1 Beispiel
Zulassung ruhen/ auflassen (Rückruf von Arzneimitteln)
GI/FI aktualisieren
Zulassungsstatus ändern (von rezeptfrei zu rezeptpflichtig)
Risikomanagementplan: Postmarketing Studien, Schulungen, Sicherheitswahrnungen
Kontrollierte Distributionssysteme à Direktbesteller: wird nicht über Großhändler verkauft, sondern nur über die Herstellerfirma, es wird darauf geschaut, dass nur an geschultes Personal verkauft wird
Beispiel: Aufhebung Zulassung von Paspertin Tropfen (Metoclopramid), bei Kindern Probleme, bei Erwachsenen gut vertragen
13. Was ist der Unterschied zwischen unerwünschter Arzneimittelwirkung und Medikationsfehler?
UAW (Adverse drug reaction):
klassische NW, bei sachgemäßer Anwendung/ therapeutischer Dosierung,
nicht vermeidbar
Medikationsfehler (medication error):
unabsichtlicher Fehler,
bei falscher Verschreibung/ Abgabe/ Verabreichung,
vermeidbares Ereignis
14.Was ist ein Medikationsfehler? Wo muss man ihn melden? 2 Bsp
Definition: Medikationsfehler (medication error): unabsichtlicher Fehler, bei falscher Verschreibung/ Abgabe/ Verabreichung, vermeidbares Ereignis
melden bei BASG (AGES) à Medizinmarktaufsicht
Beispiele:
Verpackungen Genericon (Ibuprofen und Pentoxi), Ibuprofenhältige Säfte (2 vs. 4% ratiopharm) à Look-alikes
Dosierungsfehler verhindern durch einheitliche Stärkeangaben und Maßeinheiten angeben
5 W-Fragen
Kann Fragen
5 W-Fragen = Muss:
Wer? (Wenn für Kind: wie alt) Was für Beschwerden? Wie lange schon? Was schon probiert? Welche Grunderkrankungen?
Kann Fragen: Heftigkeit der Symptome? Beschwerden erstmalig oder immer wieder? Waren Sie schon beim Arzt? Allergien oder Unverträglichkeiten? Welche AM werden sonst noch eingenommen?
Ergebnis zusammenfassen:
„Ich verstehe Ihr Problem“, „interne Diagnose“ (Arbeitshypothese),
sofortiger Arztverweis erforderlich?
„Behandlungsvorschlag“ = Beratung des Kunden bei seiner Selbstmedikation, max. 2-3 AM als Vorschlag mit Begründung, fachkundig, aber laiengerecht fragen (nicht im Konjunktiv „würde empfehlen“),
Therapiedauer (Arztverweis),
„Haben Sie dazu noch Fragen?“,
Notfallparagraph (§4 Abs. 6 RpG) = im Notfall Abgabe der kleinsten im Handel vorrätigen Packung auch ohne Rezept
Wenn konkreter Präparatwunsch: Für wen? Ist die Selbstmedikation vertretbar und das gewünschte Präparat geeignet?/ Passt Indikation? Hinterfragen der Kennnisse zu Dosierung/ Anwendung/ Behandlungsdauer?/ Weiß die Person wie eingenommen werden soll/ wie lange? (keine Ja/Nein Fragen sondern Patienten erklären lassen wie Anwendung/ Dosierung à Wie nehmen Sies ein?)
Sofort Arzt:
bei unklaren oder besonders heftigen Symptomen oder
langer Dauer,
auch multimorbide Patienten/ Säuglinge unter 1 Jahr immer zum Arzt
15. Welche Probleme können bei der Selbstmedikation auftreten?
· Erkrankung für Selbstmedikation ungeeignet
· Präparat im Einzelfall ungeeignet/ Bessere Möglichkeiten?
· Anwendungsdauer zu lang
· falsche Dosierung
· Gegenanzeigen nicht beachtet
· Arzneimittel falsch angewendet
· Doppelmedikation
-Menschen gehen zu spät zum Arzt
-ERkrankungen werden zu spät erkannt
-Interaktion mit standard Medikation des Patienten, wenn diese nicht bekannt
16. Red flags bei Erkältung (die unbedingt einen Arztverweis erfordern)
Fieber > 38/39 °C (je nach Alter und Allgemeinzustand)
kloßige Sprache, süßlicher Mundgeruch (Hinweis auf bakterielle Infektion)
eitriger Ausfluss (Ohr, Nase, …) (Hinweis auf bakterielle Infektion)
Druck Stirn oder Nasenwurzel (Hinweis Nebenhöhlenentzündung)
starke, unklare oder anhaltende Symptome (Flecken, Petechien, Himbeerzunge Nackenstarre,…) (Hinweis auf Masern/ Röteln/ Meningokokken Sepsis)
fulminanter Verlauf/ lange Dauer
schlechter Allgemeinzustand
bestimmte Grunderkrankungen (ältere Patienten),
starke Schmerzen
17. Red flags Halsweh
· Fieber deutlich über 38°C
· kloßige Sprache, süßlich-fauliger Mundgeruch (Bakterielle Infektion)
· akut einsetzendes Rachenbrennen
· ins Ohr ausstrahlende Halsschmerzen
· heftiger Kopfschmerz
· regionale Lymphknotenschwellung
18. Patienten mit Halsschmerzen: Selbstmedikation:
Wer hat Halsweh?
Wie lange schon? virale Halsentzündungen sollten nach 3 Tagen deutlich besser sein à wenn nicht besser zum Arzt
Wurde schon was eingenommen?
Begleitsymptome? (Fieber, geschwollene Lymphknoten, eitrig)
Red Flags:
Fieber deutlich über 38°C
kloßige Sprache, süßlich-fauliger Mundgeruch (Bakterielle Infektion)
akut einsetzendes Rachenbrennen
ins Ohr ausstrahlende Halsschmerzen
heftiger Kopfschmerz
regionale Lymphknotenschwellung
Behandlungsvorschläge:
Neoangin (quartäre Ammoniumverbindung), bei leichten Halsschmerzen, unspezifisch desinfizierend, nicht schmerzstillend (Juniorangin für Kinder = Lollis)
Strepsils (NSAR Flurbiprofen), lokal schmerzstillend und entzündungshemmend
Tantum verde Spray (Benzydamin NSAR + lokalanästhetisch), lokal schmerzstillend (auch in Schwangerschaft und Stillzeit)
rezeptfreies Oberflächen-Antibiotikum zum Lutschen: Lemocin, Tyrothricin
Natürliches: mit Salbeitee gurgeln (Gurgeln ab 6 Jahren), Käsepappel/ Malve
Heiserkeit: Eibischtee
19. „Schon wieder eine Blasenentzündung" Wie evaluieren Sie ob Selbstmedikation geeignet?
Fragen:
Wer?
Wie lange schon? Wann zuletzt? (wenn vor ca. 14 Tagen dann sofort zu Arzt = Rezidiv, war nicht vollständig geheilt)
Welche Symptome? (Blut im Harn, Schwangerschaft/ Stillzeit, starke Schmerzen, Männer sofort zu Arzt, wenn nur Schmerzen im Unterbauch/ Harndrang Selbstmedikation)
Was schon eingenommen? Schon beim Arzt?
Welche Grunderkrankungen liegen vor?
Beratungsvorschläge:
viel Trinken
Wärme (Wärmeflache, Pflaster)
Blasen- und Nierentee (Solubitrat)
Teststreifen zur Selbstkontrolle (Combur)
Buscopan = krampflösend (Butylscopolaminiumbromid, Parasympatholytikum)
Preiselbeer/Cranberry Präparate (auch vorbeugend, damit Bakterien nicht an Oberfläche haften können; UroAkut, Biogelat)
im Notfall: Single Shot Antibiotikum Monuril = Fosfomycin (vor Einnahme auf Toilette gehen)
Parasitenbefall:
Was? Welche Parasiten? Was für Beschwerden?
Läuse/ Wanzen Selbstmedikation,
Krätze/ Würmer nicht Selbstmedikation
Wer betroffen? Alle im Haushalt mitbehandeln
Wie lange schon? Anwendung wiederholen
Welche Grunderkrankungen?
Hund entwurmen: akut zu Tierarzt, präventiv Selbstmedikation (nach Gewicht dosierbar) à Tabletten/ Pasten
Kinder Wurm: Arzt, meist Madenwürmer, alle im Haushalt mitbehandeln, Therapie nach einer Woche wiederholen, Hygienemaßnahmen (Waschen), im Notfall rezeptpflichtiges Pyrantel (Kautabletten, nach Gewicht dosiert)
Läuse: auskemmen und behandeln, präventiv ganze Familie, Stofftiere in Plastiksack & 48 h in Tiefkühler, nach 8-10 Tagen wiederholen à Selbstmedikation
Wanzen: wie Gelsenstiche behandeln mit Antihistaminika, Kammerjäger notwendig
Krätze/ Scabies = Milbe: keine Selbstmedikation, Umgebungshygiene (alles gründlich putzen und waschen), alle im Haushalt behandeln, Wiederholung nach einer Woche, Tabletten (Scabioral, WST Ivermectin) oder Ganzkörper insektizidwirksame Salbe (InfectoScab, WST Permethrin)
20. Selbstmedikation Schnupfen
WEr
Was? Begleitsymptome? rinnend, verstopft
Wie lange
Was wrde schon eingenommen
Welche Grunderkrankungen? Eventuell Allergie, bei Hypertonie keine Gefäßverengenden Substanzen (Aspirin complex, Boxa grippal)
Zusätzlich wichtige Fragen: Rinnende oder verstopfte Nase?
Begleitsymptome: Fieber, Druck im Kopf usw. eventuell Arzt
Für wen? Wenn für Kinder à kein ASS, Paracetamol
Wie lange schon?
Was schon eingenommen? Schon beim Arzt? Gibt Wunsch was gut vertragen/ gewirkt hat?
Wenn Erkältung: Abschwellende Nasensprays/-tropfen (Nasivin/ Oxymetazolin), max. Anwendungsdauer 1 Woche (Gewöhnungseffekt), befeuchtende Nasentropfen (isotone Salzlösung) länger anwenden
NaCl
Sympathomimetike
tannine, äetherische öle
mit/ohne Konservierungsmitteln
tropfen vs spray
21. Patient mit Nackenschmerzen in der Apo: Welche Fragen müssen gestellt werden, ob … für Selbstmedikation ok
Wer? Schwangere/ Stillende/ Kinder/ multimorbide Patienten nicht Selbstmedikation
Wie lange? Wenn länger als 1 Woche ärztlich abklären
irgendwelche Begleitsymptome?
Was schon unternommen? schon beim Arzt
Grunderkrankungen? Grundmedikation?
Zusätlich? im sommer: zeckenbiss in letzter Zeit (Fieber, Meningitis -> Nackenstarre))? gestürzt? viel vorm Computer? verspannt? Stress?
Medikation:
wärmepflaster
Analgetika: Paracetamol, NSAR
22. Selbstmedikation, Patient kommt mit Schürfwunde: Wie beraten? Wann muss er / sie zum Arzt?
Wer? zum Arzt:
besonders groß,
vulnerable Gruppen (Schwangere/ Stillende/ Multimorbide/ Säuglinge/ immunsupprimierte Personen),
Grunderkrankungen mit eingeschränkter Wundheilung (Diabetes, Gerinnungsstörungen)/ Blutungsstörungen (auch durch Blutverdünner)
weitere Symptome -> Begleitsymptome wie Fieber/ Schwellung (Infektion möglich),
Was schon unternommen? Desinfiziert?
Grunderkrankungen/Dauertherapie
Selbstmedikation:
Wunddesinfektion (Octenidin/ Octenisept, Betaisodona),
Verbandsmaterial darf nicht mit der Wunde verkleben
(Hydokolloidverbände,
Silberverbände (Mepilex Ag, Atrauman Ag)
(nicht mit Iod))
23. Ein Kunde möchte bei Ihnen in der Apotheke Arzneimittel und Verbandsmaterial zur Behandlung einer großen Schürfwunde nach einem Radunfall kaufen. Ein Arztbesuch zur Behandlung ist derzeit nur schwer möglich. Wie stellen Sie fest, ob in diesem Fall Selbstmedikation möglich ist und welche Fragen stellen Sie ihm, um seinen konkreten Bedarf möglichst exakt zu ermitteln? Formulieren Sie die Muss-Fragen sowie zumindest 2 Kann-Fragen, die Sie bei diesem Beratungsgespräch stellen. Kommentieren Sie jede Frage auch, warum Sie sie stellen und welche Information Sie dadurch beziehen.
Wer? (Risikogruppe (kleine Kinder, Schwangere, Stillende, multimorbide Patienten, Alter, Blutgerinnungshemmer, Immunsupprimiert)?
Was?
Wie groß die Verletzung ist/ wenn groß à professionelle Wundversorgung,
welcher Bereich betroffen? Gliedmaßen eher für Selbstmedikation als Rumpf/ Schleimhaut
Wie lange her? besser geworden? wenn keine Besserung nach einer Woche ärztliche Kontrolle
Begleitsymptome? Fieber, starke Schmerzen, Schwellung, Rötung -> dann vll doch zum Arzt wenn stärkere Entzündungsreaktion (deutet auf Infektion hin)
Grunderkrankungen? Dauermedikation? bei Blutgerinnungshemmern, Wundheilungsstörungen (Diabetes) eher zum Arzt
Wurde schon eine Behandlung durchgeführt? ob Wunde schon desinfiziert wurde
Frage nach Unverträglichkeiten à Iod Allergie möglich/
24. „Ich möchte etwas gegen diese Fieberblase“: Welche Fragen stellen Sie, um zu sehen ob Selbstmedikation geeignet?
Für Sie? Wer? (Kleine Kinder, Schwangere, Stillende, Multimorbide Patienten, Immunsupprimiert
Was? Wo befindet sich die Fieberblase? Wie stark ausgeprägt?
Herpes genitalis zum Arzt, auf der Mundschleimhaut/ Auge auch nicht für Selbstmedikation geeignet,
Lippe wenn nicht zu stark ausgebreitet (bakterielle Superinfektion möglich) à für Selbstmedikation geeignet
im Zusammenhang mit grippalen Infekt möglich (sonstige Symptome?)
wenn erst im Entstehen Virusstatika (Aciclovir),
wenn schon länger besteht etwas zum Abheilen/ Desinfizieren (Zinksalbe)
Grunderkrankungen? feststellen, ob immunsupprimiert à an Arzt weiterleiten (orale Therapie, nur lokale Therapie rezeptfrei)
WW bei oraler Therapie
Gicht-Medikament (Probenecid)
Mittel gegen Sodbrennen (Cimetidin)
Antiasthmatikum (Theophyllin)
Immunsuppressiva (Mycophenolat-Mofetil, Ciclosporin, Tacrolimus)
Lithium (zur Behandlung psychischer Störungen)
25. „Meine Oma hat seit 6 Wochen husten.“ Was fragen Sie?
Wie alt ist die Oma?
Irgendwelche Begleitsymptome? War sie zuvor krank?
Wie lange = schon in Frage
Hat sie Begleiterkrankungen? nimmt sie medikamente ein?
Herzinsuffizienz kann Husten verursachen
AT1 Antagonisten und ACE-Hemmer ebenfalls (beta-Blocker, NSAID)
=> keine Selbstmedikation, weil Alt und vermutlich multimorbide und lange dauer
26.) Patient kommt mit Ohrenschmerzen. Welche Fragen stellen Sie?
(Alt, Multimorbide, Schwanger, Immunsupprimiert)?
bei kindern ist es oft eine Mittelohrentzündung -> arzt
Wie lange schon
wurde schon unternommen? Wurde schon etwas eingenommen? Auf welche Wirkstoffe gut ansprechen? Schon bei Arzt?
Was? Begleitsymptome?
Fiber? starke schmerzen? Druckempfindlichkeit beim Ohr? -> kann auf mittelohrentzündung hindeuten -> bakterielle Infektion, durch Arzt zu behandeln
verstopfte Nase kann grund sein?
Wasser in die Ohren bekommen?
Grunderkrankungen? Medikamenteneinnahem?
Probleme mit Nieren/ Magen/ Blutgerinnung à keine NSAR,
Alkoholiker/ Lebererkrankungen à kein Paracetamol,
NSAR gut geeignet, wenn vertragen werden (analgetisch und antiphlogistisch)
kein ASS unter 12 und bei Blutgerinnungshemmern
eventuell Ohrentropfen mit Lidocain und Glycerol (easyEar) Wasser in die Ohren bekommen?
eher für Samstagsdienst/Wochenende, weil die leute sonst nicht mehr zum arzt gehen
die ölige Konsistenz von Glycerin bewirkt, dass es an der Applikationsstelle sanft auf der Haut haftet, dadurch kann Glycerin seine Schutzeigenschaften entfalten.
die Hygroskopizität von Glycerin wiederum bewirkt, dass oberflächlich verabreichtes Glycerin das Wasser aus geschwollenem Gewebe entfernt (osmotischer Effekt), was zu einer Verringerung der Schwellung und damit zur Linderung der Schmerzen führt.
mögliche Ursachen:
bei ohrenschmalz : Cerustop
Entzündung des Aüßeren Gehörgangs: Nasenspray abschwellend
Verletzungen -> um ARzt
virale/bakterille Infekte
Wasser feuchigkeit (nach baden Föhnen)
27. Zahnweh: wie fragen ob Selbstmedikationsfähig
Multimorbide, Schwanger, -> eher arzt
zahnende Kinder
Dentinox (kamille und Lidocain)
Osa (= homöopathie!)
Welche Symptome? wie starke schnerzen? pochen, ausstrahlen, rotes entzündetes Zahnfleisch, war eine traumatische krafteinwirkung, eventuell einfach nur schmerzenpfindlich beim essen bestimmter Lebensmittel/kalter Luft?
bei entzündung, stärkeren Schmerzen -> Arzt
Wie lange schon? wenn schon etwas länger -> arzt
wurde schon was eingenommen? Schon beim Arzt? Welche Wirkstoffe gut vertragen
Begleiterkrankungen? Begleitmedikamente?
Magen, Blutgerinnung, Niere OK? (wegen NSAR)
Leber OK? (wegen Paracetamol)
Schmerzmittel vorübergehen, aber wenn es nicht besser wird unbedingt zum Arzt!
Ibu/Paracetamol
kein ASS! Blutungsgefahr bei eventuellen Eingriffen
28. Kopfschmerzen: Wie ist zu beraten?
kinder, Stillende, Schwangere, multimorbide
Welche Symptome? eventuell Aura, Übelkeit, wo genau ist der Schmerz?
hinter stirn/ augen oder eher hinterkopf/nacken (Verspannungen)
erkältung kann auch
Wie oft und wie lange?
was wurde schon unternommen? wurde schon etwas eingenommen und etwas ärztlich abgeklärt?
Begeliterkrankungen? Medikamente?
gi-trankt, niere, blutgerinnung
leber ok?
klären ob es sich um analgetika assoziierte kopfschmerzen handeln könnte
wenn nicht besser unbedingt ärtzlich abklären lassen
29. Patient kommt mit Durchfall. Welche Fragen stellen Sie für Selbstmedikation? Was empfehlen?
Fregen:
mulimorbide, schwanger, kleine Kinder -> Arzt
achtung dehydrierung kann passieren, darf nicht unterschätzt werden
Begleitsymptome/Symptome
Fieber, krämpfe, übelkeit erbrechen etc. kann auf infekt indeuten -> ärztlich abklären
wie stark ist auch wesentlich
blutig, wässrig,
wie oft/wie lange schon?
zb bei chronischen Darmerkrankungen wie M. chron oder colitis ulcerosa -> arzt
verdacht auf Lebensmittelvergiftung?
außerdem mineralien und wasserverlust kann gefährlich werden (bei Durchfall der länger als 2-3 Tage andauert zum Arzt)
wurde schon etwas unternommen? war man schon beim Arzt?
Begleiterkrankungen/Medikamente?
chron entzündliche Darmerkrankungen?
wurden vor kurzem Antibiotika eingenommen (störe darmmikrobiom)
viel Magnesiumeinnahme? macht auch durchfall
viele Zuckeraustauschstoffe?
Laktoseintoleranz, Zöliakie
Zusatzfragen:
Durchfall nach Rückkehr von einer Urlaubsreise (v.a. Tropen)
Elektrolyt-Glucose-Lösung (Normhydral, Normolyt)
in leichten Fällen Darmbakterien/ Probiotika (Omniflora, Omnibiotic, Yomogi),
Aktivkohle
Loperamid (ab 12 Jahren) im Notfall wenn man dringen funktionieren muss und die ursache nicht auf eine Infektion zurückzuführen ist (Racecadodril = rezeptpflichtig)
30. Was ist bei Schlucken zu beachten? Welche AM vor Essen? 2 Beispiele? Resorption? Bioverfügbarkeit? Wirkdauer? Verträglichkeit?
Tabletten, Kapseln etc sollten mit ausreichend wasser in aufrechter Position geschluckt werden (mind 100 ml), damit die passage durch die Speisseröhre und das anschliesßende freisetzen der Wirkstoffe gut funktioniert.
Mineralwasser (Mineralien),
Kaffee/ Tee (Gerbstoffe),
Milch (Fett, Calcium),
Fruchtsäfte v.a. Grapefruitsaft (beeinflusst Metabolismus), Cola nicht geeignet (
Milch bei lipophilen AST manchmal erwünscht,
Orangensaft mit Eisentabletten wegen Vitamin C)
Vor dem Essen (mind 1/2 Stunde):
am mit schlechter Resorption (keine mehrwertigen kationen können die Resorption und Bioverfügbarkeit beeinträchtigen)
Eisenpräparate
Schilddrüsenhormone (Tyroxin)
Bisphosphonate
Antihypertonika,
Bakterienpräparate mit Darmbakterien
(inhalative Glucocorticoide)
bessere Wirksamkeit
PPIs wirken am schnellsten/stärksten hemmend auf Magensäureproduktion, wenn sie vorm Essen( vor der verstärkten Magensäureproduktion) eingenommen werden.
schnellere Wirkeintritt (kurzere Wirkung)
zb wenn ein Schmerzmedikament schneller wirken soll (weil bei lerem magen kann er schneller passieren, aber sind auf leeren magen schlechter verträglich
Verträglichkeit im Allgemeinen besser durch Einnahme nach dem Essen
31. Tabletten: was muss man allgemein beachten beim Einnehmen, welche AM werden NACH dem Essen eingenommen und warum? Wie ändert sich die Resorption, Wirkung Geschwindigkeit,..
Einnahme nach dem Essen:
Am die Schlechte magenverträglichkeit haben (übelkeit bauchschmerzen verursachen können)
NSAR (Ausnahme Diclofenac retard)
Paracetamol
die meisten Antibiotika (außname: Levofloxacin, Norfloxacin, Rifampicin, Flucloxacillin, Roxithromycin
Methodrexat
Cortison oral
Zytostatika
Isotretinoin
Itraconazol
Pentoxyphyllin
Theophyllin
levodopa (aber mögist proteinarme Mahlzeit, weil es über Aufnahnme mit Aminosäuretrasporter konkurriert)
Lithium zum oder nach Essen
-> bessere Verträglichkeit, langsamere Resorption (konkurrieren mit Nahrung um Aufnahme), längere Wirkung, verminderter First-Pass-Effekt
32. Einnahmezeitpunkt Schilddrüsenhormone
Schilddrüsenhormone sollte in der Früh immer zur Selben Zeit eigenommen werden
min 1/2 Stunde vorm Essn mit Leitungswasser (Resorption wird durch essen eingeschränkt)
33. Patientin bekommt Bisphosphonate: Informationen zur Einnahme, zusätzlich bekommt sie Vitamin D und Calcium, warum? Was raten Sie, wenn zusätzlich Schilddrüsenmedikamente verschrieben werden?
Die Bisphosphonate werde sehr schelcht resorbiert, daher mind ½ h vor dem Essen mit einem großen glas Leitungswasser in aufrechter Position einnehmen.
Vitamin D und Calcium sind ebenfalls sehr wichtig für einen guten Starken (belastbar bei Frauen?) Knochen, aber unbedingt zeitlicher Abstand von mind. 2 Stunden zwischen den Einnahmen
Calcium ist ein wesentlicher Baustein für die Knochen. Bisphosphonate können den Knochenstoffwechsel verbessern und die Knochendichte erhöhen, benötigen jedoch ausreichend Calcium, um effektiv zu wirken. Wenn der Körper nicht genügend Calcium hat, kann dies die Wirksamkeit von Bisphosphonaten beeinträchtigen. Daher wird oft empfohlen, Calciumpräparate einzunehmen, wenn Bisphosphonate verwendet werden, um sicherzustellen, dass der Körper genügend Calcium für den Knochenstoffwechsel hat.
Vitamin D ist entscheidend für die Aufnahme von Calcium aus der Nahrung im Darm.
Die Schilddrüsenmedikamente auch vor dem Essen, zeitgleich kein Problem, meist 1 mal wöchentlich einzunehmen (manchmal auch nur monatlich)
34.) Was raten Sie einem Kunden der Kortison bzw. Methotrexat und Folsäure einnimmt?
Das Methotrexat wir (üblicherweise) nur 1 x pro Woche mit einem großen Glas Leitungswasser eingenommen. In Aufrechter Position.
Die Folsäure sollte 1-2 Tage später eingenommen werden. Die Supplementierung mit Folsäure kann notwendig sein, um bestimmte Nebenwirkungen zu minimieren, die mit einem Mangel an Folsäure im Körper verbunden sind.
Cortison:
inhalativ vor dem Essen einnehmen,
bei Asthma, lokal, wenig systemische NW, nach Inhalation Ausspülen/ Glas Wasser nachtrinken/ Essen/ Zähne putzen à durch Ablagerung der Glucocorticoide im Mund kann die köpereigene Immunabwehr runterreguliert werden und es kann zu Sor/ Candidabefall kommen (Behandlung mit Antimykotika)
systemisch nach dem Essen (schlecht magenverträglich)
beide in der Früh: stört den körpereigenen circadianen Rhythmus am wenigsten, Ausschüttung beginnt um 2-4 Uhr, nicht abends = anregend
Inhalatoren:
DA = Dosieraerosol (WST in Treibgas, vor Gebrauch schütteln, Notfallsmedikament, wenn Atemstrom nicht mehr ausreicht)
TH = Turbohaler/ Diskus (Pulverinhalatoren, WST durch eigenen Atemfluss freigesetzt/ inhaliert)
35. Welche wichtigen Hinweise geben Sie einem Kunden, der zwei Pulverinhalatoren verschrieben bekommen hat (Corticosteroid und …., beide Novolizer)?
-ß2-Sympathomimetika/ Bronchodilatator (Sultanol/ Salbutamol): einige Minuten vor Glucocorticoiden, Notfallsmedikation (immer mit dabei)
-Glucocorticoide: als 2. inhalierend, entzündungshemmend, keine Bronchodilatation à nicht im Notfall
meist schon als Kombipräparat
LABA/SABA Eselsbrücke nachschauen
36.) Patient bekommt einen Bronchodilatator u ein Glucocorticoid als Dosierinhaler – was ist bei der Anwendung zu beachten?
ß2-Sympathomimetika/ Bronchodilatator (Sultanol/ Salbutamol): einige Minuten vor Glucocorticoiden, Notfallsmedikation (immer mit dabei)
Glucocorticoide: als 2. inhalierend, entzündungshemmend, keine Bronchodilatation à nicht im Notfall
Bronchospasmolytika: akute und chronische Behandlung, gegen Bronchokonstriktion
selektive ß2-Sympathomimetika: Salbutamol
Xanthine: Theophyllin
Parasympatholytika: Ipratropiumbromid, Tiotropiumbromid (bei Asthma ist Stellenwert gerin; bedarfsmedikation wenn ß2-Sympathomimetika kontrainduziert sind)
37.) Nitroglycerin: wie wird die Wirkung von der Darreichungsform beeinflusst?
Nitrolingual Zerbeißkapsel
Nitrolingual Spray -> unter zunge sprühen
NO = Vasodilatator bei Angina pectoris Anfällen, soll möglichst schnell aufgenommen werden, oral schlechte Bioverfügbarkeit (weil hoher First pass Effekt, außerdem soll es schnell gehen)
-Nitrospray oder Zerbeißkapseln à Aufnahme über Mundschleimhaut (sublingual oder in Wangentasche)
gemäss der Fachinformation. In der Regel reicht eine Kapsel zur Beendigung eines Angina-Anfalls aus. Die Kapsel wird zerbissen und der Inhalt mit Speichel vermischt im Mund behalten. Die leere Kapsel wird nach dem Eintritt der Wirkung wieder ausgespuckt. Der Wirkstoff gelangt über die Schleimhaut rasch in den Blutkreislauf und die Effekte treten innert zwei bis vier Minuten ein.
Die Kapseln sollen aufgrund des hohen First-Pass-Metabolismus und der geringen oralen Bioverfügbarkeit nicht geschluckt werden. Aufgrund der Effekte auf den Kreislauf soll die Einnahme am besten im Sitzen erfolgen.
38. Erstverabreichung Antibiotika: welche Tipps/ Hinweise geben Sie? wie beraten? was muss beachtet werden?
ist es ein saft oder Tabletten?
Tabletten:
fast alle Antibiotika sind nach oder zum essen verträglicher
außer: Norfloxacin, Levofloxacin, Flucloxacillin Roxithromycin Rifampicin sollten VOR essen eingenommen werden
Tetrazycline (und Flurochinolone) ohne Milchprodukte (mehrwertige Kationen schänken resorption ein)
Metronidazol abloluter Alkoholverzicht! stake nebenwirkungen können sonst auftreten
einnahme mit 100 ml Wasser in aufrechter Sitzposition (nicht teilen (schmecken wiederlich)
so lange einnehmen wie arzt gesagt hat bzw bis 2-3 Tage nach abklingen der Symptome einnehmen
Zeitliche Abstände sollten genau eingehalten werden
Monuril (Fosfomycin) am Abend nach dem letzen Toilettengang (sollte möglichst lange in der Blase bleiben)
falls AB übrig bleibt in der Apotheke entsorgen!
wenn die Symptome nicht besser werden wieder zum Arzt gehen
NW beachten (Photosensibilisierung, GI Trakt Beeinträchtigung wie Durchfall, Vorsicht bei Sehnenbeschwerden v.a. Gyrasehemmer, Vaginalmykosen)
eventuell Probiotika für Darm/Scheidenflora
Beeinträchtigung der Wirkung hormoneller Kontrazeptiva -> zusätlich Verhüten
39. Antazida, die polyvalente Kationen enthalten: welche Wechselwirkungen können auftreten? 3 Beispiele nennen und was kann man tun um sie zu vermeiden?
Antazida mit polyvalenten Kationen sind Ca, mg und Al Verbindungen (Rennie, Gaviskon)
Es können Wechselwirkungen mit Antibiotika auftreten (va. Tetrazycline und Gyrasehemmer können mit polyvalenten Kationen komplexieren und dadurch in ihrer Aufnahme behindert werden)
Die Aufnahme von Schillddrüsenhormonen, Bisphosphonaten, Eisen können verringert werden
Die Medikamente sollten möglichst auf nüchternen Magen und mit Abstand zu den Mahlzeiten bzw Medikamenten eingenommen werden. mit Leitungswasser
das selbe gilt auch für Kationen in Mineralwasser, Milch, etc.
40. Antidiabetika – Stoffklassen nennen + je ein Beispiel und Einnahmebedingungen
orale Antifiabetika
Metformin -> zum/nach MZ (Mahlzeit)
Acarbose alphe-Glucosidase-Hemmstoff -> mit dem Essen
Gliptine (Dipeptidylpeptidase 4-Hemmstoffe)
unabhängig von MZ
Gliflozine (SGLT-2 Hemmer)
unahängig von Mahlzeiten
Sotagliflozin (SGLT-1 Hemmer) typ 1 Diabetes
Sulfonylharnstoffe
15-30 min vor MZ
Glitazone: Pioglitazon
Glinide (Repa- Nateglinid)
vor Haupt-MZ
Insuline (Typ I und weitere insulinabhängige Patienten)
lang und kurzwirksame je nach ärztlicher Vorgabe und bedaf spritzen
GLP-1 Agonisten
(Exenadid, Liraglutid)
je nach Präparat 1x täglich / 1x wöchentlich s.c.
41. Die Pille wurde vergessen, welche Zeitfenster sind hier wichtig, was raten Sie?
eigentlich alle 24 h einnehmen, man kann bis zu 12 h zusätzlich hinauszögern (gilt auch für reine Gestagenpräparate = Minipillen)
<36 h nach der letzten Einnahme: Kontrazeptionsschutz nicht herabgesetzt, Einnahme sofort nachholen und nächste Pille zur gewohnten Zeit einnehmen
>36 h nach der letzten Einnahme: Kontrazeptionsschutz evtl. herabgesetzt, Pille danach einnehmen, kritischer wenn Pille in 1. Einnahmewoche nach Pillenpause vergessen wird als in 3. Einnahmewoche
Pillen-Pause nie länger als 7 Tage, regelmäßige Einnahme über 7 Tage notwendig damit ausreichende Suppression der Hypothalamus-Hypophyse-Ovarialachse erreicht
wenn der Eisprung noch ein paar Tage dauert/LH-Anstieg noch nicht stattgefunden hat -> Levonorgestrel (Vikela) innahme bis 72 h nach Geschlechtsverkehr, wirkt nur vor dem Anstieg des LH (Luteinisierendes Hormon)-Spiegels (vor dem Eisprung)
wenn LH-Anstieg schon stattgefunden hat (also kurz vor Eisprung)-> EllaOne mit Ullipristalacetat (verhindert auch einnistung in Uterus) innahme bis 120 h nach Geschlechtsverkehr, wirkt auch nach dem Eisprung/ Anstieg des LH Spiegels, wenn unklar in welcher Zyklusphase dann immer Ulipristalacetat
im Allgemeinen so schnell wie möglich einnehmen,
für Frauen jeglichen Alters rezeptfrei (ab 14 Jahren),
max. 1 mal im Zyklus einnehmen,
massiver Eingriff in Hormonhaushalt -> Hinweis auf Verlängerung des Zyklus (Regelblutung kann 4-5 Tage später beginnen),
Ulipristalacetat während Stillzeit muss Stillen 1 Woche unterbrochen werden/ Levonorgestrel nur möglichst lange mit Stillen warten nach Einnahme,
Interaktionen mit CYP3A4 Induktoren (Antiepileptika, 2 Levonorgestrel auf einmal), eventuell bei Übergewichtigkeit auch doppelte Dosis,
gut verträglich (Verdauungsbeschwerden, erhöhtes Thromboserisiko möglich),
falls Verdacht auf bestehende Schwangerschaft haben AST keine Auswirkungen auf ungeborenes Kind,
Übelkeit/ Erbrechen bis 3 Stunden nach Einnahme -> Einnahme wiederholen,
zusätzlich mechanischer Verhütungsschutz für restlichen Zyklus, Pille weiter einnehmen
Fragen: wann vorgefallen? wo befindet sich die Frau im Zyklus? Welche Medikamente sonst noch?
42. "Die Pille danach" -welche Arzneistoffe/Präparate gibt es? Sind diese rezeptpflichtig? Welche Fragen stellen Sie? Welches Zeitfenster?
43. Wann darf man eine Tablette (nicht) Zermörsern/Zerteilen und wann schon?
In FI nachschauen, ob Tablette geteilt/ zermörsert werden darf (ob Sondengängig), Erstattungskodex (EKO)/ Tarasoftware
Rille in Tablette bedeutet nicht, dass diese automatisch geteilt werden kann, kann auch Schmuckrille sein,
in EKO T2 = halbierbar/ T3 = drittelbar/ T4 = viertelbar,
bei Antibiotika oft halbierbar zur leichteren Einnahme (nicht 2 gleiche Dosishälften-> man muss trotzdem beide auf einmal einnehmen)
Zermösern in seltensten Fällen angezeigt -> Zerstörung der Formulierung
44.) Beschreiben sie die AM-Gabe in den ersten 3 Schwangerschaftsmonaten (=1.Trimenon)
-1.Trimenon:
->bis 4. Woche: alles oder nichts (Abort, wenn es zu Schäden kommt, meist unbemerkbar)
->bis 12. Woche: Embryonalperiode, 5.-8. Woche Organogenese à am empfänglichsten für Entwicklungsstörungen
daher: keine AM-Gabe, nur bei zwingender Indikation (keine Selbstmedikation) à wenn dann bevorzugt bewährte und sichere AST, in niedrigerer Dosierung und auf Einzeldosen beschränkt, nur B-Vitamine indiziert
Nur bei strenger Indikationsstellung
monotherapien
ast bei denen es möglichst viele unauffällige Erfahrungsberichte gibt
bei Schmerz: Paracetamol (Ibu und Diclo nach ärztlicher Verschreibung)
lokale Therapien bei Schnupfen (laut Embriotox: Nasivin etc. in kurfristig in normaler Dosierung kein Problem)/ Halsweh (tantum)
Verstopfung: Ballaststoffe, Magnosolv, Glauber/Bittersalz
45.) Was ist im 1 und 3 Trimenon zu beachten?
1.Trimenon:
3.Trimenon: Geburtsphase, aufpassen mit Blutgerinnungs- und Wehenbeeinflussung (keine starken Blutungen -> Blutgerinnungshemmer, keine Wehen auslösenden AST)
46. Welche Schmerzstillenden Medikamente in der SS
Mittel der Wahl: Paracetamol (in der niedrigsten wirksamen Dosis 500 mg)
Mittel 2. Wahl v.a. im 2. Trimenon:
Ibuprofen,
Diclofenac,
ASS: Mittel der 2. Wahl im 2. Trimenon, im 3. Trimenon kontraindiziert à Blutverdünnung, manchmal notwendig niedrig dosiert bei Blutgerinnungsstörungen (dann im 3. Trimenon Ultraschall)
vorzeitiger Verschluss des Ductus arteriosus (Öffnung zwischen Herz und Lunge für Versorgung),
im 2. und 3. Trimenon bei starken Schmerzen: Tramadol, Opiate, Codein à Kind abhängig, muss nach Geburt entwöhnt werden
Sumatriptan bei Migräne
47.) Welche Analgetika in der SST? Was muss man beim 1. und 3. Trimenon der SST beachten?
1.Trimenon: Organogenese, es sollte auf AM verzichtet werden, wenn unbedingt notwendig am ehesten Paracetamol
3.Trimenon: wenn möglich keine Blutverdünner à ASS, außerdem vorzeitiger Verschluss des Ductus arteriosus möglich, außerdem keine Wehenbeeinflussung durch AM
48. Antibiotika in der Schwangerschaft: welche Wirkstoffe/Wirkstoffklassen sind erlaubt (3 Beispiel), welche kontraindiziert (2 Bsp.)
Wirkstoffklassen
Cephalosporine der 1 und 2 Generation (Cefaclor, Cefalexin, Cefuroxim)
Penicilline (Amoxicillin, Pivmecillinam)
Markrolide (Erythromycin, Clarithromycin)
ab 2. Trimester bei strenger Indikationsstellung:
Rifampicin
Sulfonamide und Trimetoprim
Kontraindiziert:
Tetrazykline -> Zahnschäden, Wachstumsstörungen
Fluorchinolone (Norfloxacin, Levofloxacin, …) -> Sehnen und Knorpelschäden
Chlloramphenicol
Aminoglycoside (Gentaamycin, Kanamycin, Neomycin, Streptomycin) -> nephro und ototoxisch
49. Antikoagulantien in der Schwangerschaft: welche sind kontraindiziert, welche darf man nehmen? Darreichungsform?
indiziert:
Heparin (niedermolekular) s.c. (nicht oral) Oberschenkel, Bauchfett
orale Antikoagulantien wie Cumarine (Warfarin), warfarin-Syndrom
DOAK (direkte orale Antikoagulantien) -> möglicherweise Reproduktionstoxizität
50. Hypertonie in der Schwangerschaft: was kann man geben? Was kontraindiziert? Welche Grenzwerte?
geben:
Mittel 1. Wahl: alpha-Methyldopa,
außerdem alte ß-Blocker wie Metoprolol,
alte Calcium-Antagonisten (Nifedipin)
ki:
ace-hemmer
at1-antagonisten
diuretika
Grenzwerte: Behandlung ab 170/110 mmHg (120/80 erwünscht)
Ein Blutdruckwert von 140/90 mmHg gilt als Grenzwert für eine Hypertonie in der Schwangerschaft. (Quelle: Embriotox)
51. Schwangere mit Sodbrennen: Welche medikamentöse / nichtmedikamentöse Behandlung?
Magnesium, Calcium, Aluminium-Antacida möglich
Riopan, Gaviscon, Sucralfat, Rennie
eventuell PPI (Omeprazol, Pantoprazol), H2-Blocker (Ranitidin)
= Magensäureblocker
nach ärztlicher Verordnung
Nicht medikamentös
Meiden Sie diese Lebensmittel: scharfe Gewürze, fettreiche Speisen, Zwiebeln, Schokolade, Hefegebäck, Tomatensaft, Kaffee und kohlensäurehaltige Getränke
Versuchen Sie es bei Sodbrennen in der Schwangerschaft mit diesen Lebensmitteln: Kamillentee, stilles Wasser, Breie (zum Beispiel Kartoffelbrei oder Grießbrei), langsam zerkaute Mandeln
Nehmen Sie nur kleine Mahlzeiten, verteilt über den Tag, zu sich.
In den letzten 2-3 Stunden vor dem Zubettgehen sollten Sie nichts mehr essen. Versuchen Sie außerdem, während des Essens möglichst wenig zu trinken, um Ihren Magensaft nicht zu stark zu verdünnen. Denn dann produziert der Magen zum Ausgleich noch mehr Säure. Besser ist es, wenn Sie zwischen den Mahlzeiten trinken.
Weitere Tipps gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft
Schlafen Sie mit erhöhtem Oberkörper. Wichtig: Der gesamte Oberkörper sollte um circa 15 Prozent hochgelagert werden. Das erreichen Sie, wenn Sie ein Keilkissen oder mehrere feste Kissen übereinander unter Ihren Oberkörper legen.
Schlafen Sie auf der linken Seite, denn auf der rechten Seite wird der Mageninhalt eher hochgedrückt, da der obere Teil des Magens in dieser Position oberhalb der Speiseröhre liegt.
Manch Schwangere hat mit Akupunktur oder Akupressur eine Linderung der Beschwerden erfahren.
Sorgen Sie für Entspannung. Stress begünstigt Sodbrennen und sollte gezielt vermieden werden. Beispielsweise durch Schwangerschaftsyoga – spezielle Kurse werden mittlerweile überall angeboten – oder Spaziergänge in der Natur können Anspannungen abbauen.
52. AM in der Stillzeit: welche allgemeinen Hinweise sollten Sie geben? Welche Fragen sind zu stellen, worauf ist speziell bei homöopathischen/ Pflanzlichen AM hinzuweisen?
AM, die während der SST gegeben werden dürfen, dürfen auch während der Stillzeit gegeben werden -> AST in Muttermilch in klinisch nicht signifikanten Mengen
Hinweise:
Behandlung so wählen, dass keine Stillunterbrechung notwendig ist à Einnahmezeitpunkte auf Stillzeitpunkte anpassen (Einnahme direkt nach Stillen)
Monotherapie alter bewährter AST,
alkoholfreie Präparate
bei gewissen Medikamente -> stillen Pausieren und Abpumpen damit Milchproduktion nicht nachlässt)
Fragen: Alter des Kindes? Kind gesund (oder auch mitbehandelt)? Voll gestillt?
Alternativmedizin:
Phytotherapie: nur ohne Alkohol/ Pyrrolizidinalkaloide, Geschmack? Zulassung? Herkunft?
Tees: Trinkmenge nur 2-3 Tassen, Reinheit?
Homöopathie: ohne Alkohol, >D3/C1
Aromatherapie: kein direkter Kontakt mit Brust, kann Geschmack der Muttermilch verändern
Schüsslersalze vgl. Homöopathie
Einige Arzneimittel sollten von stillenden Müttern ganz gemieden werden. Hierzu gehören:
Amphetamine
Chemotherapeutika (z. B. Cyclosporin, Doxorubicin und Methotrexat)
Antiinfektiva
Chloramphenicol (ein Antibiotikum)
Sulfonamide (stenge I)
Tetrazykline
Benzos
Ergotamin (zur Behandlung von Migränekopfschmerzen)
Thyreostatika
Lithium
Radioaktive Substanzen zu Diagnosezwecken
Illegale Drogen wie z. B. Kokain, Heroin und Phencyclidin (PCP)
Medikamente, die zu einer Verminderung des Milchflusses führen können
Bromocriptin (zur Behandlung der Parkinson-Krankheit),
Östrogen, orale Kontrazeptiva, die hoch dosiertes Östrogen und ein Progestin enthalten,
Trazodon (ein Antidepressivum) sowie
Levodopa.
Quelle: https://www.msdmanuals.com/de/heim/gesundheitsprobleme-von-frauen/drogen-und-medikamentenkonsum-w%C3%A4hrend-der-schwangerschaft/medikamenteneinnahme-w%C3%A4hrend-der-stillzeit#:~:text=Wenn%20stillende%20Frauen%20ein%20Medikament,sodass%20ihre%20Milchproduktion%20nicht%20endet.
Stillende Mütter, die medikamentöse Behandlung benötigen, sind sich oft unsicher, ob sie weiterhin stillen sollten. Die Antwort hängt von folgenden Faktoren ab:
Wie viel von dem Medikament in die Muttermilch gelangt
Ob das Medikament vom Baby aufgenommen wird
Wie sich das Medikament auf das Baby auswirkt
Wie viel Milch das Baby trinkt, abhängig vom Alter und der Menge an anderen Mahlzeiten und Getränken in der Babykost
Einige Arzneimittel, wie z. B. Epinephrin, Heparin und Insulin, gelangen nicht in die Muttermilch und können daher problemlos eingenommen werden. Die meisten Arzneimittel finden sich in der Muttermilch wieder, in der Regel jedoch nur in verschwindend kleinen Mengen. Dennoch können manche Arzneimittel auch in winzigen Mengen dem Baby schaden.
Einige Arzneimittel gehen zwar in die Muttermilch über, doch das Baby nimmt gewöhnlich so wenig davon auf, dass diese ihm nicht schaden. Beispiele hierfür sind die Antibiotika Gentamycin, Kanamycin, Streptomycin und Tetrazyklin.
Arzneimittel sollten nach Möglichkeit gleich nach dem Stillen oder vor der längsten Schlafphase des Babys eingenommen werden.
gehören Antihistaminika (häufig in Husten- und Erkältungsmitteln, Antiallergika, Arzneimitteln gegen Reisekrankheit und Schlafmitteln enthalten) sowie Aspirin und andere Salicylate, sofern sie über längere Zeit in großen Mengen eingenommen werden.
Paracetamol und Ibuprofen gelten als sicher, solange sie in gewöhnlichen Mengen eingenommen werden.
Arzneimittel, die auf Haut, Augen oder Nase aufgetragen oder inhaliert werden, sind normalerweise unbedenklich.
Die meisten blutdrucksenkenden Mittel haben keine nennenswerten Folgen für Babys, die gestillt werden. Frauen dürfen während der Stillzeit Betablocker einnehmen, das Baby sollte dann jedoch regelmäßig auf mögliche Nebenwirkungen wie z. B. eine verlangsamte Herzfrequenz und niedrigen Blutdruck untersucht werden.
Koffein und Theophyllin schaden gestillten Kindern nicht, können sie jedoch reizbar machen. Die Herz- und Atemfrequenz des Babys kann ansteigen.
Einige Arzneimittel erfordern eine ärztliche Überwachung während ihrer Einnahme. Ihre gefahrlose Einnahme während der Stillzeit kann durch Folgendes bedingt sein:
Anpassung der Dosis
Begrenzung der Dauer der Einnahme eines Medikaments
Zeitliche Einplanung der Einnahme des Medikaments in Bezug auf die Stillzeiten
Dies gilt insbesondere für viele angstlösende Mittel, Antidepressiva und antipsychotische Mittel, deren Einnahme von einem Arzt überwacht werden sollte, obwohl diese bei dem Baby wahrscheinlich keine großen Probleme auslösen sollten. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass diese Arzneimittel dem Säugling erheblich schaden, doch sie verbleiben lange im Körper. Während der ersten Lebensmonate kann es dem Kind schwerfallen, diese Arzneimittel abzubauen, und sie können sein Nervensystem beeinflussen. Als Beispiel bewirkt das angstlösende Arzneimittel
Diazepam (ein Benzodiazepin) Lethargie, Benommenheit und Gewichtsverlust beim gestillten Baby.
Phenobarbital (ein Krampflöser und Barbiturat) wird von Säuglingen nur langsam ausgeschieden und kann daher zu übermäßiger Benommenheit führen. Daher setzen Ärzte die Dosierung von Benzodiazepinen und Barbituraten bei stillenden Müttern herab und überwachen ihren Einsatz.
Warfarin (ein Medikament, das die Blutgerinnung verhindert) kann eingenommen werden, wenn das Baby voll ausgetragen wurde und gesund ist. Warfarin scheint nicht in die Brustmilch überzugehen. Menschen, die Warfarin einnehmen, darunter auch stillende Mütter, müssen sich regelmäßig einer Blutuntersuchung unterziehen, damit bestimmt werden kann, ob ihr Blut noch normal gerinnt. Warfarin kann eine Neigung zu Blutergüssen oder Blutungen hervorrufen.
Wenn stillende Frauen ein Medikament einnehmen müssen, das dem Kind schaden könnte, dürfen sie vorerst nicht mehr stillen. Sobald sie jedoch das Mittel abgesetzt haben, können sie wieder weiter stillen. Während der Medikamenteneinnahme können Frauen ihre Milch abpumpen, sodass ihre Milchproduktion nicht endet. Die abgepumpte Milch muss natürlich weggeschüttet werden.
53.) Welche Antibiotika in der SST u Stillzeit? Wie beraten Sie die Patientin?
AM in der Schwangerschaft und Stillzeit nur durch Arzt verordnet
Ab in SST:
immer:
Cepalosporine der 1 und 2 Generation (Cefachlor, Cefalexin, Cefuroxim)
Makrolide (Erythromycin, Clindamycin)
ab 2 Trimester bei strenger Indikationsstellung
Sulfonamide, Trimetoprim
KI
Fluorchinolone
Tetrazycline
Chloramphenicol
Aminoglykoside (kanamycin, neomycin, gentamycin, Streptomycin) oto und nephrotoxisch
Sullfonamide strenge Indikationsstellung
Beratung:
Abstände einhalten/Einnahmezeitpunkte
mit 100-250 ml leitungswasser in aufrechter Position schlucken
eventuelle bruchrille dient leichterem Schlucken (keine Dosiergenauigkeit)
so lange nehmen wie arzt es verordnet hat (bis 3 Tage nach Symptomabklingen)
eventuelle Reste in Apotheke entsorgen
Wenn die Symptome nicht besser werden unbedingt zum Arzt gehen
je nach AB zum/nach Essen (magenverträglicher) oder mit Abstand (wenns sonst schlecht aufgenommen wird
(Tetrazykline ohne ca2+ reichen lebensmittel) aber sowieso KI
Rifampicin 30 min vor Essen
Flucloxacillin 60 min VOR
Roxithromycin 15 min VOR
Nor- und Levofloxacin wären ebenfalls VOR
54. Was rät man einer stillenden Mutter, die Antibiotika nimmt?
Behandlung so wählen, dass keine Stillunterbrechung notwendig ist à Einnahmezeitpunkte auf Stillzeitpunkte anpassen
Pädiatrie: kindermedica.at
Säuglinge < 1 Jahr immer AM-Gabe auf ärztliche Verschreibung hin, nichts selbst entscheiden
Kinder sind öfter krank à Immunsystem muss sich erst ausbilden (7-10 x pro Jahr)
Standardtherapie für Kinder kein Problem ausreichend AM zur Verfügung
ab 12.-14. Lebensjahr: Jugendliche, werden wie Erwachsene behandelt
Vorteile einer Rezepturherstellung für pädiatrische Anwendung:
bei therapeutischen Lücken (kein analoges Fertig-AM erhältlich, etwas nicht lieferbar),
andere Konzentration/ Grundlage möglich (bei Allergien/ Unverträglichkeiten),
bessere lokale Verträglichkeit,
Intervall-/Stufentherapie möglich,
erhöhte Compliance durch maßgeschneidertes AM (psychologischer Vorteil)
Studien an Kindern: Eltern müssen einwilligen, teuer, neuerdings Anreiz für Industrie -> 1 Jahr längerer Patentschutz, wenn auch Studien mit Kindern (viele neue mAB mit genauen Dosisfindungsstudien an Kindern)
Dosierung: Kinder sind keine kleinen Erwachsenen à untersch. Pharmakokinetik (LADME)
->bei Neugeborenen Leber und Nieren noch nicht ausgereift, daher eliminieren sie langsamer, ->Neugeborene: Transportproteine geringere Affinität zu AST à frei zirkulierende AM Menge höher
Kleinkinder eliminieren hingegen schneller à Dosisanpassung, t1/2 bei Kindern oft verlängert
->Unterschiedliche Dosierungsintervalle:
in der 1. Lebenswoche verdoppelt,
2.-5. LW mal 1,5 à
Normniveau der Elimination zw. 4-6 Monaten
Topische AF bei Kindern: Kinder große Haut OF, dünne Haut, bessere Resorption, aufpassen mit großflächigen Anwendungen
für Säuglinge ungeeignet bzw. keine großflächige, längere topische Anwendung:
Lokalanästhetika wie Lidocain und Benzocain (Methämoglobinämie),
Neomycin,
Polyvidon-Iod (Betaisodona, Beeinflussung Schilddrüse),
Salicylsäure gegen Schuppen am Kopf,
Benzylbenzoat gegen Parasitenbefall
mAlkohole: Neugeborene bis 10. Lebensmonat keine Aktivität der Alkoholdehydrogenase à Ethanol, Propylenglykol, Glycerin vermeiden
mCodein: kontraindiziert, bei CYP2D6 ultrarapid metabolizer Wirkung und NW verstärkt à Atemdepression mit Todesfolge bei Kindern < 12 Jahren
Bei „normalen“ Erkrankungen gibt es für den Pädiater keine Probleme punkto Arzneimittelschatz. Ausnahmen sind
Dermatika und
Psychopharmaka und
Intensivmedizin
55.) Probleme des Off-label Use in der Pädiatrie
2/3 der Patienten in Kinderkliniken mit nicht für Kinder zugelassenen AM behandelt = Off-label use
Grund: wenige AM (v.a. Dermatika, Psychopharmaka, Intensivmedizin z.B. bei Krebs/ Herzschwäche/ Epilepsie) für Kinder zugelassen, da es kaum Studien mit Kindern gibt
Arzt trägt Haftung für Off-label Use
Probleme der „experimentellen Therapie mit nicht-zugelassenen Medikamenten:
Dosierung schwierig
AST werden in untersch. Entwicklungsstadien untersch. abgebaut (Säugling manchmal höhere Dosis als Kleinkind)
unbekanntes Nebenwirkungsprofil
nicht kindergerechte Darreichungsformen: Kinder können erst ab ca. 3 Jahren Tabletten schlucken
Folge: magistrale Behelfs-AM als Alternative zu Fertig-AM (Pulver aus Tabletten herunterverdünnen, Pulver in Pulverbriefchen oder Kapseln zum Öffnen zubereiten)
kein analoges Fertig-arzneimittel
erhältlich
Andere Konzentration/Grundlage
Fertig-arzneimittel
Bessere lokale Verträglichkeit
Intervall-/Stufentherapie möglich
Kombination mehrerer Arzneistoffe
Preisvorteil,
Compliance (höherer Stellenwert der arztlichen Anweiseung (psychologischer Vorteil)
keine Produkthaftung durch Hersteller
Rezepturqualität fragwürdig (Formulierung zerstört)
Zeit-/Personal-/Kostenintensiv
Rücksprache mit Verordner
56.) Kindergerechte Arzneiformen nenne und Hinweise dazu (=Tipps für Eltern)
Suppositorien: eventuell mit stumpfer Seite einführen, vorher diese mit Vaseline einfetten, nicht leicht herauspressbar, wenn Halbieren dann der Länge nach, auf richtige Anwendung achten
flüssige Arzneiformen beliebt: Säfte, Sirupe, Tropfen (ohne Alkohol) -> Lösung oder Suspension à besserer Geschmack, Kooperation, individuelle Dosierung (Messbecher, Messlöffel, Dosierspritze (am besten))
Hinweise: Suspensionen vor Gebrauch schütteln,
Säuglinge und Kleinkinder mit Pipette aufziehen und direkt in Mund fließen lassen,
ältere Kinder flüssige AM vom Löffel, niemals aus Flasche trinken lassen,
oft kurze Haltbarkeit (Hinweis auf Entsorgung, Öffnungsdatum auf Packung schreiben)
äußerlich: Salben, Cremen à Hinweis: wenn WST-hältig nicht großflächig auftragen da erhöhte Resorption
pädiatrische Kapselrezepturen: Kapseln als Primärverpackung, eigentlich abgeteilte Pulver
AM nicht in Reichweite von Kindern aufbewahren, dürfen nicht alleine einnehmen
Kinder unter 3-4 Jahren können kaum Tabletten schlucken, manche lassen sich in Wasser auflösen (nachschauen in EKO),
keine Lutschtabletten für Kinder unter 4
Tee/ Säfte/ Milch nicht geeignet
57. Welche 3 Parameter werden für die Berechnung von Kinderdosen verwendet?
Alter (früher)
Gewicht
Körperoberfläche KOF (Berechnung nach Du Bois)
58.) Dosierung bei Kindern, welche Parameter theoretisch und in der Praxis?
theoretisch: Dosierung nach Körperoberfläche wäre am genauesten à kommt in der Praxis fast nie vor
nach Körperoberfläche:
Extrazellularraum bei Neugeborenen/ Kindern/ Erwachsenen unterschiedlich,
KOF korreliert mit EZR (EZR = 6*KOF),
1,73 m2 = standardisierte KOF eines Erwachsenen
praktisch: meist nach Gewicht und/ oder Alter (Alter weniger aussagekräftig da Kinder heutzutage schwerer als früher)
nach Alter: Erwachsenendosis * (Alter in Jahren/ (Alter in Jahren + 12))
5% der Erwachsenendosis pro Lebensjahr (um Dosen nachzurechnen)
12-18 LJ: Erwachsenendosis * 0,5 (*0,75)
59. Schmerzmittel für Kinder: Welche? Was ist zu beachten – in welcher Dosis angewandt?
Paracetamol (Mexalen): 10-20 mg/kg rektal oder oral alle 4-6 Stunden
Ibuprofen (Nureflex): 4-10 mg/kg alle 6-8 Stunden
Mefenaminsäure: 6,5
Metamizol 5-15
(ASS erst ab 12 Jahren!)
Kinder nicht selber einnehmen/ nicht in Reichweite von Kindern aufbewahren, als Saft oder Suppositorien
Säfte mit Mess-Löffel oder Spritze dosieren
Zäpchen eventuell mit stumpfer seite voraus (damit es nicht so leicht herausgepresst werden kann) eventuell mit Vaseline, wenn teilen dann der länge nach
60. „Meine Tochter hat Fieber. Ich hätte gerne ein fiebersenkendes Medikament für sie“, wird in der Apotheke verlangt. Welche Fragen stellen Sie den Eltern mit diesem Problem? Schicken Sie sie zum Arzt weiter? Welche Wirkstoffe und in welcher Applikationsform können bei Kindern hier eingesetzt werden? Kommentieren Sie bei jedem genannten Medikament, warum es in diesem Fall geeignet ist bzw. was es hier besonders zu beachten gilt.
Wie alt ist die Tochter? Wie schwer?
Wie hoch ist das Fieber? hat sie begleitsymptome? Schnutpfen, halsweh, geschwollene Lympfknoten, rote Zunge (scharlack), Ausschlag (Windpocken, Rötteln, masern, …)
Wie lange schon? Schon etwas unternommen? Schon beim Arzt gewesen?
Grunderkrankungen, Dauermedikation?
-Fragen:
Wer betroffen: schon geklärt
Wie alt Tochter? Wie groß/ wie schwer?
Was für Symptome?
Red flags:
hohes Fieber (>38°C),
Hinweise auf bakterielle Infektionen wie eitriger Ausfluss/ kloßige Sprache/ süßlicher Mundgeruch/ Duck Stirn oder Nasenwurzel,
unklare/ starke/ langanhaltende Symptome
Wie lange schon? Bei über einer Woche ohne Besserung weiterschicken zu Arzt
Was schon probiert? Arzt schon aufgesucht?
Welche Grunderkrankungen/ Allergien/ AM, die eingenommen werden?
Wirkstoffe:
Paracetamol: 10-20 mg/kg KG rektal oder oral alle 4-6 Stunden
Mexalen Zäpfchen: richtiges Einführen
Benuron Saft: richtige Dosierung/ Hantierung mit Dosierhilfe erklären, am besten Dosierspritze, nicht aus Flasche trinken
Ibuprofen: 4-10 mg/kg alle 6-8 Stunden
Nureflex-Saft: vgl. Benuron Saft
61. Trockenantibiotikasäfte bei Kindern: Was raten Sie den Eltern?
Vor Gebrauch schütteln!
in Kühlschrank lagern/ oder bei Raumtemperatur je nach Präparat
Richtige Dosierung mit Dosierspritze/ Dosierlöffel (schauen ob beigepacktes Dosierbehelf für verordnete AB-Menge passt)
auf korrekte Einnahmeintervalle achten
meist kurze Haltbarkeit
Einnahmedauer einhalten, falls Reste übrig bleiben in Apotheke entsorgen
außer Reichweite von Kindern aufbewahren
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