Aufmerksamkeit 1

= eine essenzielle neuronbiologische Funktion, die Menschen und anderen Tieren ermöglicht kontinuierlich und dynamisch diejenigen Stimuli wahrzunehmen, die für die Wahrnehmung externalen und interenalen Umgebung am wichtigsten sind

= Fähigkeit die Aufmerksamkeit auf bestimmte Merkmale einer Aufgabe zu fokussieren und Reaktionen auf irrelevante Merkmale zu unterdrücken

• Arten der selektiven Wahrnehmung

  • visuell-räumliche Aufmerksamkeit

  • Cocktail Party Phänomen

  • Bottleneck Idee

= wenn Person längere Zeit nur auf einen Punkt am visuellen Feld schaut, die Aufmerksamkeit aber auf einen anderen Teil richtet

• kann den Teil worauf Aufmerksamkeit liegt besser beschreiben

• entdeckt von Helmholtz

= man kann seine Aufmerksamkeit auf eine Seite richten

• praktisch in Situation mehrerer Konversationen und andere Geräusche gleichzeitig

• Hörer kann selektiv entscheiden was er hören will ohne den Sprecher zu sehen

= unsere Sinnesorgane nehmen sehr viel mehr Infos auf, als wir bewusst verarbeiten können

• = sehr begrenzt = wie central bottleneck

• multimodales Modell (Atkinson und Shifrin 1968)

• Filtertheorie (Broadbent 1958)

• Das Attenuation Model (Treisman 1960)

• Late Selection Modell (Deutsch & Deutsch 1963)

= Dreispeichermodell - erklärt wie wir Infos verarbeiten

besteht aus drei Subssystemen:

• Sensorischer Speicher

  • alle Infos aus unseren Sinnen

  • für sehr kurze Zeit (Schnappschussartig)

• Kurzzeitgedächtnis

  • Arbeitsgedächtnis

  • Infos aus sensorischem Speicher kommen hier hin

  • kurze Zeit (20s)

  • hier können ca 7 (+/-2) Elemente gleichzeitig behalten werden

  • durch Wiederholung können Infos hier länger bleiben

• Langzeitgedächtnis

  • Infos aus Kurzeit, die wir oft wiederholen landen hier

  • oder wenn sie persönliche Relevanz haben

  • riesige Kapzität - Infos für lange Zeit bis ganzes Leben

• alle Wahrnehmungen landen zunächst im sensorischen Speicher, der Sinneseindrücke für Sekundenbruchteile festhält

• dann wird entschieden, welche Infos weiterverarbeitet werden

  • durch physikalische Charakteristika wie Stimmlage etc

  • alle anderne Infos werden herausgefiltert

• danach werden Daten in wahrnehmbare Infos verwandelt

• Dichotonisches Hören / Shadowing

  • Hören von gleichzeitigen aber seitenunterschiedlichen Hörsignalen

  • Filtertheorie wird bestritten

= quasi als Antwort auf die Filtertheorie

• es gibt einen Attentuator = Abschwächer

• dieser funktioniert wie ein Lautstärkeregler, weniger wichtige Infos abschwächt

  = Alle Infos haben gewisses Maß an verarbeitung - Aufmerksamkeit bestimmt welche mehr verarbeitet werden

• die restlichen Dinge werden genauer verarbeitet

= erklärt wieso wir manchmal Dinge wahrnehmen, auf die wir uns nicht konkret konzentrieren = flexiblere Sichtweise

= Prozess der Auswahl von Infos zur weiteren Verarbeitung erfolgt erst in spätem Stadium

• nachdem alle Infos bereits auf hohem Niveau analysiert wurden

  = alle Stimuli werden bis zu einem gewissen Grad in Bezug auf Bedeutung und Relevanz untersucht

• danach wird erst entschieden welche Infos weiterverarbeitet werden

  • basierend auf verschiedene Faktoren wie Ziele und Erwartungen

= eines der wichtigsten Experimente zu selektiver Aufmerksamkeit bzw. Interferenz

• mit Farbwörtern und Farben

  • neutrale Bedingung:

    • Farbwörter alle in Schwarz

    • nur Farben ohne Wörter

  • Kongruente Bedingung:

    • Farbewörter und Farbe stimmen ein

  • Inkongruente Bedingung:

    • Farbwörter und Farbe stimmen nicht überein

• VPs sollen die Farbwörter bzw. die Farben lesen/benennen

  • wenn man sich sehr bemüht ist es lösbar

• wir verknüpfen zwei Infos automatisch

• Inkongruente Bedingung ist somti am schwersten

  Grund => schwer zu kontrollieren, welche Infos wir ausblenden

• Interferenz = Schwierigkeit oder Verzögerung durch den Versuch zwei widersprüliche Infos auf einmal zu verarbeiten

  • wir sollen zb rote Farbe des Wortes Blau benennen

    • das Lesen läuft fast automatisch ab

    • es verlangsamt das Verarbeiten der roten Farbe des Wortes

      => es werden beide Reize verarbeitet, obwohl nur einer relevant ist

      = Grenzen der selektiven Aufmerksamkeit

1. Inhibition/Hemmung

   • RZ (Inkongruent) > RZ (Baseline)

2. Fazilitation/Erleichterung/Verschnellung

   • RZ (Kongruent) < RZ (Baseline)

3. Neutrale Bedingung/Baseline

   • Neutral = keine störende irrelevante Eigenschaft

   • hat mehrere Möglichkeiten

• hat keinen Reiz mit zwei Eigenschaften wie Stroop

• 2 Aufgaben

  • Zahlenvergleich

  • physikalischer Größenvergleich

Aufgabe = Bild benennen

• Wörter zu ignorieren ist schwerer als Bild zu ignorieren

• Automatizität

  • Wort lesen = automatisch

  • Benennen der Druckfarbe ist nicht automatisch

• Schnelligkeit

  • Worlesen = schneller als Druckfarbe benennen

  • systematischer Zusammenhang

    • wenn relevante Eigenschaft schnell = wenig Interferenz

    • wenn irrelvante Eigenschaft schnell = mehr Interferenz

= geteilte Aufmerksamkeit

= Fähigkeit mehrer Reize gleichzeitig zu verarbeiten

• verfügbare, begrenzte Ressourcen schränken Multitasking ein

• Übung oder Automatisierng kann die Leistung im Multitasking verbessern

  • funktioniert je nach Aufgabe mehr oder weniger besser

= Zeitintervall, in welchem nur ein Reiz verarbeitet werden kann

• zwei Aufgaben müssen parallel verarbeitet werden (sie kommen nicht exakt gleichzeitig auf)

• es können jedoch nicht zwei response sections gleichzeitig verarbeitet werden

• Beispiel:

  • 1. Aufgabe: Taste drücken wenn Signal erscheint

  • 2. Aufgabe: rechts/links Entscheidung (zahl gerade/ungerade)

  • S1 und S2 können parallel verarbeitet werden

  • die Antwortauswahl erfolgt kann jedoch nicht parallel erfolgen

    => Verzögerung bei der Reaktion einer Aufgabe - das Gehirn muss für die Verarbeitung eines Urteils ein Reaktion pausieren

• Attentional Blink

  • unfähigkeit neues Ereignis direkt nach einem Zielereignis wahrzunehmen

• Change Blindness

  • Unfähigkeit Änderungen wahrzunehmen

    • Änderung sehr langsam

    • Änderung nach unterbrechung

• Inattentional Blindness

  • Unfähigkeit etwas wahrzunehmen, durch Konzentration auf was anderes

  • Monkey Bussines Illusion

Frage: Beeinflusst das Wissen über den Ort, an dem ein visuelles Signal erscheinen wird, die Effizienz unserer Informationsverarbeitung?

• Reizarten:

  • Valide Reize = Zielreiz am vorhergesagten Ort

  • Invalide Reize

• schnellere Reizverarbeitung bei validen Hinweisreizen (Cues)

  • VPs richten ihre ortsbezogene Aufmerksamkeit auf den angezeigten Ort

• hängt von einer Wahrscheinlichkeit (valid:invalid = 4:1)

=> Absichtliches richten der Aufmerksamkeit = Top-Down (dorsales Areal)

=> Unabsichtliches richten der Aufmersamkeit = Bottum-Up (temporales Areal)

• Einfluss Aufmerksamkeit auf Stimulusverarbeitung = TOP-DOWN

• Einfluss Stimulusverarbeitung auf Aufmerksamkeit = BOTTOM-UP

• Probanden wird ein Suchdisplay dargeboten - darauf sind varibale Anzahl von Ablenk- oder Distraktorstimuli

• Probanden müssen ein bestimmtes Target suchen

  1. Automatisch

     • Pop out Eigenschaft

     • Pop out Search = schnell und unabhängig von Anzahl der Distraktoren

  2. Nicht automatisch

     • Konjunktion zweier Eigenschaften

     • Conjuction Search dauert wesentlich länger

       • Suchzeit steigt linear mit Anzahl der Distraktoren

       • am längsten bei abwesendem Target

• Aufgabenwechsel = Task Switching

  • Beispiel roter und grüner Rahmen bestimmen Urteil

• Kostet Zeit und Energie

• Leistung = Disengagement

  • Aufgabenwechselkosten = längere Reaktionzeiten

• im Gegensatz zu PRP werden hier Aufgaben hintereinander gemacht und nicht gleichzeitig

• Vps wird gesagt sie müssen Karten matchen

• es wurde nicht gesagt wie

• wenn sie match gemacht haben, wurde gesagt ob es richtig oder falsch war

= erklärt wird Lernen durch Feedback (richtig/falsch)

• Frage dann wie Vps bei Regeländerung reagieren und wie schnell sie adjustieren

= Flexibilität der Aufmerksamkeit wird untersucht

Beim EEG:

Aufgabe: auf Deviants (abweicende Reize) mit Tastendruck reagieren (ZB beep beep beep bop beep beep)

• Aufmerksamkeite gerichtet auf linkes oder rechtes Ohr

1. kein Einfluss der Aufmerksamkeit auf Hirnstammpotentiale in ersten 10 s

2. Einfluss der Aufmerksamkeit auf P20-P50 (Pa und größere N1)

3. größere N1 bei Siete des Ohres, welches Aufmerksamkeit erhielt

4. P3 auf Devients/Targets

= reflexartig

• automarische Aufmerksamkeitslenkung

• hinwenden zum Reiz

• Herabsenken der Sinnensschwellen

• Erhöhung der Muskelspannung

Reaktion auf neue Infos:

• Gewöhnung durch wiederkehrende Reize = Habituation

• automatisches Entdekcne eines unvorhersehbaren abweichenden Reiz

MMN = Komponente des ERPs bei dichotonischen Hören

• entsteht durch Unterschied in Frequenz, Intensität, Dauer oder Lokation der Devianten hervorgerufen

• man nimmt sie wahr, auch ohne die Aufmerksamkeit darauf zu richten

• Standard und Abweicher Beispiel = A A A A O

  • es gibt keine Aufgabe, es wird nur zugehört und EEG beobachtet

• EEG Komponente:

  • MMN (120-150ms) VP unaufmerksam

  • P300 (250-350ms) VP aufmerksam

=> wenn man Aufmerksamkeit darauf richtet, ist die zunehmend negative Welle des MMN signifikant höher

=> Aufmerksamkeit bewirkt eine Verstärkung der Reaktion auf Stimuli in einer betreuten Raumregion

ERN = Reaktionen auf Fehler, die wir bei einer Aufgabe machen

• auch wenn sie unbewusst sind (dann kleiner)

• Quelle = frontalmedial und anterior cingulate Kortex (ACC)