Welche Erweiterungen der Koch`schen Postulate gibt es?
Das Patientenserum agglutiniert den verantwortlichen Erreger
Ein bestimmtes Gen (oder Merkmal) kommt bei pathogenen Mikroorganismen vor
Eine Inaktivierung des korrespondierenden Gens muss zu einer Reduktion der Virulenz führen
Eine Rückführung des Gens in die avirulente Mutante stellt das ursprüngliche Virulenzpotential wieder her
Welche Aspekte werden bei sämtlchen Postulaten nicht beachtet?
Pathogenität auch eine Empfänglichkeit des Wirtes voraussetzt (Abwehrschwäche)
durch ökologischen Anpassungsdruck u.U. neue Infektionskrankheiten entstehen
immer wieder neue Krankheitserreger auftauchen (z.B. Legionärskrankheit, disease of human progress), da man diese nicht testet sie jedoch bei Extrema überleben
es neue Typen bekannter Infektionserreger (horizontaler Gentransfer (Transformation, Plasmidkonjugation oder Phagentransduktion), EHEC),
neue Resistenzen bei der Bekämpfung von Infektionskrankheiten (MRSA = multiresistente Staph. aureus),
ein Defizit in der Untersuchung von in vivo exprimierten Pathogenitätsgenen
Zusammenhang von Infektionsbiologie und sozialer Entwicklung (Hygiene, Ernährung, Krieg)
Wie ist die Beziehung zwischen Gast und Wirt?
Gast=Mikroorganismus wie z.B Bakterien, Pilze, Viren, usw.
Wirt=Makroorganismus
Wie ist die Symbiose definiert?
Mikroorganismus ist Symbiont. Wirt und Symbiont sind einander nützlich.
wie ist der Kommensalismus definiert?
Mikroorganismus ist Kommensale, lebt in enger Verbindung mit dem Wirt, ohne ihn zu schädigen
Was ist die Besonderheit der Kolonisation?
Sie dringen nicht ins Gewebe ein.
Welche Symbionten und Kommensalen befinden sich auf der Haut?
Koagusale negative Staphylokokken
Staph. epidermis
Staph. capitis
Staph. saprophyticus
Staph. aureus
Propionibacterium
Corynebacterium
Bacteroides
Welche Symbionten und Kommensalen leben un Darm?
Bakteroides
Bifidobakterium
Enterobacteriaceae (E. coli)
Welche Symbionten leben in der Vagina Normalflora?
Lactobacillus acidophilikus (Milchsäurebakterien) für sauren pH-Wert und hemmen die Pathogen Adhäsion
Was sind die Erregereigenschaften einer Infektion von MO in MAO?
das Haften (Adhäsion)
das Eindringen (Invasion)
die Ansiedlung (Kontamination)
das Wachstum
die Vermehrung
die Ausbreitung (Organotropie)
Zu was müssen Infektionserreger in der Lage sein?
in den Wirt einzudringen (Invasion: Adhäsine, Invasine)
die spezifische Immunabwehr zu unterlaufen (Subversion/Evasion: Impedine, Moduline d.h sie umgehen oder verändern)
die Zellen/den Wirt zu schädigen (Toxine, Aggressine)
sich im Wirt zu vermehren
Wie spielt die angeborene Immunabwehr bei einer Infektion einer Rolle?
überschießende Reaktion wirken sich schädlich auf den Wirt aus (septischer Schock) z.B. Überschuss an Zytokinen
Eine Unterfunktion (Immundefizienz) ermöglicht es auch fakultativ pathogenen Erregern, schwere Infektionskrankheiten auszulösen
Welche Pathogenitätsmechanismen gibt es?
Anheftung durch Adhäsine
Eindringen durch Invasine
Zellschädigungen durch Toxine
Veränderung der Zytokinmuster durch Moduline
Inhibition der Immunantwort durch Impedine
rot: offensiv = greift aktiv an
blau:defensiv= wollen modulieren/umgehen
Von wem werden Adhäsine gebildet, was sind sie und welche gibt es?
Werden von Bakterien als auch von Viren, Parasiten und Pilzen gebildet
Sind Proteine, die mit Kohlenhydratrezeptoren der Wirtszelle spezifisch interagieren.
Beispiele:
Fimbrienadhäsine (Pili): major, minor subunits; tip structures
Fimbrillen: feinere Strukturen als Fimbrienadhäsine
Nicht-Fimbrienadhäsine (NFA) oder A-Fimbrienadhäsine (AFA): sind immer integrale Membranproteine
Mikrobielle Saccharide: Lipopolysaccharide (LPS), Lipooligosaccharide (LOSs), Exopolysaccharide (EPS)
Lipoteichonsäuren (LTAs): Gram-positive Bakterien
Was machen Invasine und welche Arten gibt es?
Dringen ein
Überwinden Epithelien
Eindringen und Überleben in Phagozyten
Gruppen:
Obligat intrazelluläre Bakterien:
Chlamydien, Coxiella burnetii, Ehrlichien, Rickettsien, Mycobakterium leprae
Fakultativ intrazelluläre Bakterien: Mycobakterium tuberculosis, Legionellen, Salmonellen, Shigellen, Yersinien, Staph. aureus
Welche zwe Mechansimen gibt es bei Invasinen?
Trigger und Zipper-Mechanismus
Wie funktionert der Zipper-Mechanismzs?
Ziel: Internaliaierung eines Bakteriums
Die Bakterien bilden an der Oberfläche Invasionsproteine, die mit Rezeptormolekülen auf der Wirtszelle interagieren. Es kommt zum direkten Kontakt, Die Wirtszelle bildet faltenförmige Ausstülpungen, die die Bakterien umschließen (Yersinia ).
Kontakt zwischen bakteriellen Invasinmolekülen und speziellen Zellrezeptoren löst Signaltransduktionswege aus. Als Folge werden Pseudopodien ausgebildet, die die Zelle umwandern und das Bakterium in eine Vakuole einschließen
Wie funktioniert der Trigger Mechanismus?
Signalkette wird aktiviert und Umbau der Zellmembran und Membranpermeabilität steigt
Die Bakterienzelle hat keinen Kontakt mit der Wirtszelle. Sezernierte Invasionsproteine (Ipa) führen zur faltenförmigen Ausstülpung bei der Wirtszelle und zum Einschluss der Bakterien (Shigella).
Effektormoleküle in die eukaryotische Zelle injiziert, die wiederum dramatische Membranveränderungen (z.B. die Ausbildung von Membranfalten) induzieren, wodurch die Bakterien bei der Fusion der Membranen ebenfalls in Vakuolen eingeschlossen werden.
In welche Kategorien werden Toxine eingeteilt?
Endotoxine (Infektion) und Exotoxine (Intoxikation)
Was sind die Eigenschaften der Endotoxine?
Gram (-)
hitzestabile Lipopolysaccharide entstammen abgestorbenen Bakterien funktionelle Zellwandbestandteile
essentiell (!)
Pathogenitätsfaktor (O-Antigene) induzieren unspezifische Immunantworten
Endotoxinschock
Was sind die Eigenschaften von Exotoxinen?
Gram (+) und (-)
hitzelabile Proteine intrabakterielle Synthese (Phagen oder Plasmid codiert)
werden aktiv sezerniert
sind übertragbar aber nicht essentiell (!)
erkennen spezifische Rezeptoren
spezifische Symptomatik
Welche Wirkemchanismen können Exotoxine haben?
AB-Toxine
Mebran-Toxine
Superantigen-Toxine
Definition AB-Toxine
Bestehen aus zwei Komponenten:
A-teil: Aktive Wirkkomponente
B-Teil: Verantwortlich für Bindung an rezeptor der Zielzelle (nur Wirtszellen mit spez. B-Rezeptor werden geschädigt)
Beispiel: Diphterietoxin: Schädigung von Mukosazellen, Herzmuskulatur, Niere
Definition Membran-Toxine
zerstören biologische Membranen durch Porenbildung oder durch enzymatische Aktivität
Definition Superantigen-Toxine
stimulieren T-Lymphozyten zur Sekretion von Zytokinen
Schocksymptomatik (Fieber, Exanthem, Blutdruckabfall)
Wozu dienen Kapsel und Schleime?
Dienen zum Schutz des Erregers weil…
hre negative Oberflächenladung die Aufnahme durch Phagozyten verhindert (Phagozytenresistenz)
die komplementvermittelte Lyse (C3b wird nicht angelagert) verhindert wird und somit keine Opsonierung durch Komplement und Antikörper geben kann
es in einigen Fällen zu einer Nachahmung wirtseigener Oberflächenstrukturen kommt (molekulares Mimikry)
sie zur Bildung starker Biofilme führen
(großes Problem v.a nach OP`s, da sie sich verstecken und schwer therapierbar sind
Wozu dienen Impedine?
Können Wirtsabwehr erfolgreich umgehen oder verhindern
Molekularem Mimikry = Eigenschaft bestimmter Erreger, wirtseigene Antigene nachzuahmen, um so der Immunantwort zu entgehen
Eine Immunantwort gegen „eigene“ Antigene unterbleibt meist oder kann zu schweren Autoimmunkrankheiten führen.
Was lösen Moduline aus?
Verändern Zytokinmuster des Wirtes
Nennen sie Zytokine.
Interleukine
Interferone
zytotoxische Zytokine
Wachstumsfaktoren
Chemokine
Kolonie-stimulierende Faktoren
Nennen Sie Moduline.
Lipopolysaccharid
Lipid A
Peptidoglykane
Was können moudlierte Zytokine auslösen?
Septischer Schock
Inaktivierung von Komplementfaktoren
Apoptose
Nenne Sie Defensive und ihre Funktion
Membranproteine zum Schutz gegen Komplement und antimikrobieller Peptide
Surface-(S)-Layer schützen physikalisch gegen Bakteriophagen und Proteasen
IgA-Proteasen spalten die zur Abwehr gebildeten IgA Antikörper
SOD (Superoxid-Dismutasen) zur Abwehr von ROS (Reistent O2 Spezies, bilden O2 Radikale und greifen Membranlipide an)
M-Proteine von Streptokokken (Starter der Anti-phagozität
Wozu benötigen Bakterien Eisen?
Zur Vermehrung
Sauerstoff Transport
Mitochondrien-Energie-Metabolismus
Elektronentransport
Nucleinsäuresynthese
Welche Bakterien bilden Eisenfangsysteme?
Aerbactin
Enterochelin
Wie bilden sich Biofilme durch Persistenz?
Adhärenz
Akkumulation
Maturation
Ablösung
Was ist die Definition von Biofilm?
adhäsive Matrix, in der Mikroorganismen eingebettet sind. Biofilm ist zusammengesetzt aus Bakterien- und Wirts-Bestandteilen (z.B. Proteinen, Nukleinsäuren, ….)
Lebensgemeinschaft von Bakterien, Pilzen oder Algen, die sich an Oberflächen anheften
Können Keime nur zusammen können und nicht alleine. …..Im Biofilm kommunizieren Mikroorganismen miteinander….
Was sind die therapuetischen Probleme der Biofilmbildung?
Mangelnder Zugriff des Immunsystems
Mangelnde Wirkung von Antibiotika
Fortwährende Ausschwemmung von Keimen
Wo tritt Biofilmbildung häufig auf?
Protheseninfektion
HNO Infektionen
Infektionen im Zahn-Bereich
Was sind wichtige Virulenzfaktoren/wichtige Pathogeneseschritte?
Adhäsion
Gewebezerstörung durch Toxine und Exoenzyme
Gewebe- und Wirtszellinvasion
Immune Escape
Biofilmbildung
Kommunikation bei Bakterien
Persistenz durch „Dormancy“
Was beschreibt “Dormancy”?
Beschreibt “schlafende” Bakterien z.B bei Staph. aureus die unentdeckt bleiben. Nur eine Periode von Inaktivität in der Bakterien nicht wachsen oder sich bewegen.
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