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Pädagogik

CS
by Carolin S.

Das Selbstinstruktionstraining von Meichenbaum

Selbstinstruktionstraining - eine verbale Methode die im Rahmen der Verhaltenstherapie

von Meichenbaum beschrieben wurde (1971). Das Training wird zum Einüben des sogenannten „Inneren Sprechens“ eingesetzt. Ziel des Trainings ist es, zu einer angemessenen Selbststrukturierung zu finden, um Aufgaben und Anforderungen besser zu bewältigen.

  • wurde ursprünglich für verhaltensauffällige (hyperkinetische) Kinder entwickelt

  • geht von der Annahme aus, dass der Problematik ein kognitives Defizit zugrunde liegt.

  • Kinder, die das Wesentliche einer Aufgabe nicht erkennen, ihr Verhaltensrepertoire nicht spontan anwenden können und ablaufende Prozesse, wie z. B. Aufmerksamkeit nicht gezielt steuert und kontrollieren können.

  • Er sieht die Lösung im Lernen eines inneren Monologs zur Planung und Regulation von Verhalten, welches in fünf Schritten erfolgt.

  • Die wesentlichen Inhalte des inneren Sprechens betreffen die Problembestimmung, Bestimmung der Anforderungen, Planung des Vorgehens und Überprüfung der Ergebnisse sowie Selbstbekräftigung und Umgang mit Frustration.

- Kognitives Modellieren = Demonstration + Sprachliche Erläuterung + Selbstanweisung

- Offene, externe Anleitung = Kind führt aus, verbale Anleitung gibt aber noch der Trainer

- Offene Selbstanleitung = Kind wiederholt Aufgabe und verbalisiert jetzt laut der Instruktion

- Überleitung von offener zu verdeckter Selbstanleitung = Kind wiederholt Aufgabe und "flüstert" die Instruktion

- Verdeckte Selbstanleitung = Kind wiederholt Aufgabe und spricht "innerlich" aufgabenbegleitende Instruktion

  • hilft Kindern, sich selbst zu instruieren. Das bedeutet, es hilft ihnen, ihre Gedanken und Handlungen zu steuern.

  • Der Anfang eines Selbstinstruktionstrainings wird mit einfachen Aufgaben durchgeführt.

  • Das Nachzeichnen von einfachen Mustern oder das Einkreisen von Mengen soll mit lautem Sprechen begleitet werden.

  • So sagt ein Kind beispielsweise wenn, es ein Muster auf einem karierten Blatt nachzeichnet: „Ich gehe jetzt mit dem Bleistift fünf Kästchen nach oben, dann zwei Kästchen nach links, dann drei Kästchen nach unten“ und so weiter.

  • Dies hört sich vielleicht erst einmal wenig reizvoll an und es birgt für viele aufmerksamkeitsschwache Kinder auch schon erhebliche Schwierigkeiten.

  • Aber es ist sehr wirkungsvoll, weil es das Kind dazu bringt, gedanklich bei dem zu sein, was es gerade macht.

  • Und das fällt den Kindern, die unter einer Aufmerksamkeitsstörung leiden schwer.

- Von laut Sprechen zum inneren Sprechen

- Das innere Sprechen bewirkt das Bei-der-Sache-bleiben

Beispiel

Fünf Schritte des Inneren Sprechens am Beispiel einer Schulaufgabe

1. Aufgabenanalyse: Fragen: „Was soll ich tun?“; Lesen der Aufgabenstellung

2. Wiederholung des Arbeitsauftrages in eigenen Worten (Arbeitsauftrag klar?

- Wenn nicht: zurück zu Schritt 1.)

3. Ausführen des Arbeitsauftrages: Schritt für Schritt zur Lösung; dabei laut denken

4. Selbstkontrolle: „Habe ich alles richtig gemacht?“ (Wenn nicht: zurück zu Schritt 3 bzw. 1.)

5. Selbstverstärkung/Eigenlob: „Das habe ich gut gemacht!“

Ziel der Methode des Inneren Sprechens ist es, die Aufmerksamkeit zu fokussieren, selbständi ges Bearbeiten vonAufgaben zu ermöglichen und die positiven Ergebnisse zu verstärken.

Das Selbstinstruktionstraining wird bei z.B. bei Klienten mit

- Angststörungen

- Depressionen

- Schmerzzuständen

- In der Vorbereitung auf Stresssituationen

- Zum Aufbau von Frustrationstoleranz

- Abbau von Wut eingesetzt

Das Macquarie-Leselernprogramm

Die 5 Stufen des Leselernprogramms:

1. Bild-Lotto-Programm (z.B. Bambino-Lotto von Ravensburger) Aufforderungen an das Kind:

- Lege das Bild auf das Gleiche. (vorerst ohne Benennung des Gegenstandes)

- Lege die z.B. Sonne auf die Sonne.

- Zeige mir/ Gib mir die Sonne.

2. Wort-Lotto-Programm :Auf dieser Stufe wird das abstrakte Unterscheiden wichtig. - Lege das auf das Gleiche.

- Lege "in" auf "in", Zeige mir/ Gib mir "in".

3. Individuelles Leseprogramm:

- Verwenden Sie hier die Wörter aus dem Lebensbereich Ihres Kindes (Namen, Spielsachen, Tiere, Nahrungsmittel u.v.m.).

- Die Wörter sollten im Vierer- bzw. Sechserblock angeboten werden und ausgewechselt werden, wenn Ihr Kind sie sicher beherrscht, jedoch bevor sie es langweilen

- Bitte verwenden Sie auch hier die drei Anweisungen, die in den Schritten 1 und 2 beschrieben werden.

4. Strukturiertes Leseprogramm: Mit den bereits gelernten Wörtern können nun kleine Spiele, wie Memory, Domino, Angelspiel oder verschiedene Würfelspiele gespielt werden, das Kind wiederholt so immer wieder die bekannten Wörter und festigt sie auf lustbetonte Weise.

- Lassen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind immer wieder neue Spielvarianten einfallen, damit der Ehrgeiz und die Freude bewahrt bleiben. Mike fragt seine Mama häufig: "Spielen wir lesen?"

5. Buchstaben-Programm: Machen Sie Ihr Kind wieder durch die bekannten Aufforderungen mit den Buchstaben vertraut.

- Lege das auf das Gleiche.

- Das hier ist ein E. Lege das E auf das E.

Psychomotorik

Psychomotorik - ein enges Wechselspiel zwischen Emotionen, Psyche und geistig-seelischen Prozessen.

  • Die Psychomotoriktherapie eignet sich für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die motorische oder emotionale Probleme, Verhaltensauffälligkeiten oder Schwierigkeiten in ihren Beziehungen zu anderen haben.

  • Sie beschäftigt sich mit der Wechselbeziehung von Wahrnehmen, Fühlen, Denken, Bewegen und Verhalten.

Ursachen psychomotorischer Störungen?

  • Die Ursachen können im körperlichen oder psychischen Bereich des Kindes selber liegen oder in seiner Umwelt

  • in der Realität liegt auch oft eine schwierig voneinander zu trennende Kombination von Ursachen vor.

  • Hirnfunktionelle Störungen oder andere organisch bedingte Störungen sind seltener, als dies landläufig angenommen wird. Vererbt ist meistens das Bewegungstemperament“.

  • Belastende Ereignisse in einer Biografie kommen im Gespräch oft zutage, es ist aber nie sicher zu beweisen, dass das vorliegende Problem wirklich darauf zurückzuführen ist.

  • Bewegungsauffälligkeiten können schlicht Ausdruck einer allgemeinen Entwicklungskrise sein.

  • Die umweltbedingten Einflüsse werden heute zunehmend genauer erforscht, weil sich hier auch mehr Handlungsmöglichkeiten ergeben

Förderung:

In der Psychomotorik liegt der Schwerpunkt auf der ganzheitlichen Förderung. Die Kinder können in vielen verschiedenen Bereichen speziell gefördert werden. Im Folgenden gibt es eine Auflistung darüber was genau die Psychomotorik fördert.

Förderung von ...

- Motorik (Grob- und Feinmotorik)

- Wahrnehmung (Sinneserfahrungen)

- Gleichgewicht (Balance)

- Koordination

- Konzentration und Ausdauer

- Sozialverhalten (der Umgang mit anderen Kindern)

- Kreativität und Phantasie

- Regelverständnis (durch Angebote in Kleingruppen)

Die oben aufgelisteten Bereiche werden immer in Verbindung zueinander gefördert. Die spielerische Atmosphäre dabei hilft den Kindern schnell große Fortschritte zu machen.

Basale Stimulation

Prof. Dr. Andreas Fröhlich entwickelte in den 70er Jahren das Konzept der Basalen Stimulation. Durch Basale Stimulation werden PatientInnen behandelt, die in ihrer

  • Wahrnehmungsfähigkeit,

  • Bewegungsfähigkeit

  • Kommunikationsfähigkeit eingeschränkt sind

  • Fröhlich war der Überzeugung, dass auch schwerbehinderte Kinder Erlebnis- und Wahrnehmungsfähig sind, auch wenn wir, als Außenstehende das kaum registrieren können.

  • Kinder haben auch gleichzeitig ein Bedürfnis nach Wahrnehmung und Kommunikation, können aber die Bedürfnisse schwer selbständig erfüllen.

  • Wenn sie aber etwas wahrnehmen, sind sie auch kommunikationsfähig.

So soll der Patient beispielsweise durch Berührungen (Unterstützung bei der Körperpflege, begleitende und geführte Bewegungen u.a.), durch Tast- und Spürerfahrungen der Hände und Füße, durch Gerüche, Geschmack, Geräusche/Gesang oder durch Ansprechen in die Lage versetzt werden, sich und seine Umwelt wahrzunehmen.

Das Konzept wurde für Kinder und Jugendliche mit schweren und Mehrfachbehinderungen entwickelt und in den 90-er Jahren von der Pflege übernommen.

  • Dient in der Arbeit mit komatösen Patienten, Patienten nach Schädel-Hirn-Trauma, mit demenziell Erkrankten (vor allem zur Reduktion von agitierten Verhalten und zur Verbesserung des Körperschemas), vor allem aber bei bettlägerigen Personen.

1. Ansatz der Förderung

Schon im Mutterleib reagiert das Kind mit kodierten Bewegungen auf Lageveränderungen der Mutter.

  • Kinder beruhigen sich, wenn die Mutter ein Lied singt, oder geraten in hohe Erregung, wenn von außen Geräusche oder laute Musik auf sie eindringen.

  • Auch Berührungen werden wahrgenommen.

  • Die Inhalte der Basalen Stimulation entwickelten sich aus der Wahrnehmung in den verschiedenen embryonalen Phasen.

Daraus ergeben sich die 3 Grundelemente der Basalen Stimulation:

• somatische

• vibratorische

• vestibuläre Wahrnehmung

Der Klient erfährt basal- stimulierende Angebote durch Förderung der Wahrnehmung der verschiedenen Sinne:

Somatisch:

Die Förderung des Körperbildes durch:

- Modellieren der Körperform

- Das Ausstreichen der Finger- und Zehenspitzen

- Das Betonen der Gelenke mit stärkerem Druck

- Das Verwenden etwas rauerer Materialien, z.B. Frottee zur kräftigeren Stimulation

Vibratorisch:

Der Körper erhält Informationen über seine Tiefensensibilität und seine Körperfülle:

- Arme und Beine können komplett in ein Handtuch gewickelt, angehoben und geschaukelt werden. Der Klient spürt die Schwere seiner Extremitäten, das Schaukeln erzeugt Schwingungen und Vibrationen.

- Rasierer und elektrische Zahnbürste geben vibratorische Reize

Vestibulär:

Die Körperlage des Patienten im Raum, der Gleichgewichtssinn werden stimuliert:

- Lage- und Positionsveränderungen können angebahnt werden durch leichte Kopfbewegungen

Auditiv:

- Während der Therapie Ihr Vorgehen beschreiben, dabei sollen den Klang Ihrer Stimme achten, ihr Tonfall, Ihre Lautstärke und Melodie stellt auch eine Stimulation dar

- Musikangebote (eigene CD ́s in Ohrnähe abspielen

- Erzählen, Vorlesen

Oral:

- Mundtherapie – im Mund treffen Sensorik und Motorik aufeinander.

- Die Zunge ist hochsensibel und zu fein differenzierter Motorik fähig

- In feuchte Kompressen können Nahrungsmittel eingewickelt werden (Banane,

Apfel...)

- Damir kann der Klient lutsche, schmecken, die Zungenmotorik trainieren.

- Wichtig ist, dass der Klient seine Spucke schlucken kann und keine Schluckstörungen hat.

Olfaktorisch:

- Verstaute Düfte oder Gerüche anbieten, eigene Pflegeartikel benutzen, wie: Seifen, Cremes, eigene Kleidung anziehen, so wecken Sie Erinnerungen an „Heimat!“

Taktil-haptisch:

- Sie können den Klienten Waschlappen, Handtuch, Zahnbürste, Bürste, Seife, Creme...in die Hände geben.

Visuell:

- Die Klienten aufrichten, damit sie sich räumlich orientieren können

- Dem Klienten die Gegenstände in sein Blickfeld bringen

- Seine Umgebung mit vertrauten Fotos ausstatten

- Oder mit gemalten Bildern, z.B von Kindern oder Enkeln

- Stofftiere oder Glücksbringer ins Bett, an den Kopf oder in die Hand geben

Waldorfpädagogik

  • In der Waldorfmethode kann jeder, der kreativ ist, seine geistigen Fähigkeiten entfalten.

  • Unterrichtsfächer wie Feldmessen, Buchbinden, Gartenbau gehören ganz normal zum Lehrplan.

  • Praxis in vielerlei Hinsicht wird in Waldorfhäusern großgeschrieben.

  • Alle Kinder erlernen bereits in der Grundschule ein Instrument. (Musikalische Früherziehung) Es wird viel gesungen und getanzt.

  • Der Ausdruckstanz wurde eigens von Steiner als Unterrichtsfach namens Eurythmie entwickelt.

  • So sollen die Kinder mit Hilfe der Körpersprache Musik und Sprache sichtbar werden lassen.

  • Besonders Sprachen werden in Waldorfhäusern gezielt ab der ersten Klasse unterrichtet.

  • Eine Besonderheit an Waldorfschulen ist der Epochenunterricht.

  • In den ersten beiden Schulstunden wird über Wochen hinweg nur ein Fach unterrichtet - Hauptunterricht.

  • Dies geschieht durch den Klassenlehrer. Ab der 7. oder 8. Klasse wird der Klassenlehrer diese Kompetenz auch häufiger an Fachlehrer abgeben.

  • Zu den Hauptschulstunden lernen die Schüler in der gesamten Klassengemeinschaft zusammen.

  • In Fachunterrichtsstunden wird die Klasse geteilt, oder sogar gedrittelt.

  • Zum Beispiel bei Fremdsprachen oder Werken. In den ersten Jahren der Schule erfahren die Kinder einen sehr bildhaften Unterricht.

  • Später bekommt er einen eher wissenschaftlichen Charakter.

  • Nach der Schule wird die Betreuung der Schüler im Regelfall durch einen Hort gewährleistet.

  • Auch darin setzt sich die Bildungsmethodik der Schule fort.

Rudolf Steiner wollte ein neues Bildungssystem erschaffen. Es sollte nicht bloß eine reine Wissensvermittlung an die Kinder geschehen.

  • Er wünschte sich, dass auch deren seelische und geistige Gesundheit dabei gefördert und weiterentwickelt wird.

  • Ein freier Geist schafft es, sich ein Leben lang immer in neuen Sichtweisen Dingen und Sachverhalten zu nähern und nicht zu stagnieren - der Geist bleibt im Fluss.

  • Das sollten die Kinder in den frühen und prägenden Jahren ihres Lebens erfahren.

Erfahrungsfeld der Sinne

Hugo Kükelhaus wurde am 24.03.1900 in Essen geboren. In zahlreichen freiberuflichen Tätigkeiten, wie z. B. Tischler, Innenarchitekt, Journalist, Autor, bildender Künstler, Philosoph und Berater, suchte er Antwort auf folgende Frage:

„Wie kann der Mensch wieder leibhaftig zur bewussten Wahrnehmung seiner Organe fähig werden und zum Einklang mit seinem ganzen Körper finden?“

  • Diese Frage war sein ständiger Antrieb, der sich sowohl in Schrift als auch in praktischen Arbeiten ausdrückte.

  • Unter anderem befasste sich Hugo Kükelhaus mit der physiologischen Gestaltung von handwerklichen und industriellen Gebrauchsgütern, aber auch mit der Gestaltung von Kinderspielzeug.

  • So entwickelte er 1939 beispielsweise die „Greiflinge“, eine Serie von Holzspielzeug für Kleinstkinder.

  • Ab ca. 1960 entwickelte er „naturkundliches Spielwerk“.

  • Mit 12 seiner Erfahrungs- und Spielstationen („Erlebnisstationen“) nahm Hugo Kükelhaus 1967 an der Weltausstellung in Montreal teil und zeigte seine Konstruktionen so erstmals der Öffentlichkeit.

  • Somit waren die ersten Bausteine für seine nachfolgenden „Erfahrungsfelder zur Entfaltung der Sinne“ gelegt.

  • Den Zusammenklang aller menschlichen Sinne und ihre ständige Herausforderung und Übung hielt Hugo Kükelhaus für unerlässlich und bereichernd zugleich.

Sein bekanntestes Werk, das „Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne“, wurde 1975 erstmals bei der Handwerksausstellung „EXEMPLA“ in München präsentiert und ist seitdem als Wanderausstellung in zahlreichen Städten in Deutschland und der Schweiz unterwegs. Es bildet auch die Grundlage zur „Welt der Sinne“ im Natur- und Erlebnispark Bremervörde.

Reggio-Emilia Konzept

Die ersten Reggio-Kitas entstanden bereits kurz nach dem zweiten Weltkrieg. Dabei bezieht sich Art und Weise auf die Fröbel-Pädagogik, die noch deutlich früher, bereits Anfang des 19. Jahrhunderts, entwickelt wurde.

Ausgangsort der neueren Reggio-Pädagogik war die italienische Stadt Reggio Emilia. Unter dem Einfluss des von Loris Malaguzzi wurden die Ziele der Reggio-Pädagogik in den 1970er Jahren weiterentwickelt

Im Sinne von Reggio Pädagogik zeichnet sich die Kindererziehung dadurch aus, dass es keine Kindererziehung gibt. Kinder sollen sich selbst so entwickeln, wie Sie es wollen. Sie sollen nicht nach starren Regeln lernen oder bestimmte Spiele spielen.

Weder Eltern noch Erzieher sollen ein Kind in eine bestimmte Richtung drängen. Dabei liegt die Überlegung zugrunde, dass jedes Kind wissbegierig ist und etwas lernen möchte. Das Bild vom Kind ist extrem positiv geprägt.

Die positiven Eigenschaften, die jedes Kind mitbringt, sollen gestärkt und gefördert werden. Daher existieren in einem reinen Reggio-Kindergarten keine klaren Kindergarten-Konzepte, denn jedes Kind hat andere Ideen und Vorstellungen, die es gerne umsetzen möchte.

- Kunsterziehung: Die Kunsterziehung nimmt in der Reggio-Pädagogik eine zentrale Rolle ein. Es wird viel gemalt und handwerklich gestaltet. Spielzeug gibt es vor allem in Form von Materialien und Werkzeugen.

- Raumgestaltung: Die Gestaltung des Raumes, der als “dritter Erzieher” gesehen wird, ist eine weitere wichtige Komponente im Konzept. Sie hat wesentliche Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder. Räume sollen einerseits Rückzugsmöglichkeiten bieten und andererseits zur Aktivität anregen. Oft sind an den Wänden Bilder, Fotos und Texte zu finden, die auch als Dokumentation für

die Eltern dienen, die sich so über die Aktivitäten und die Entwicklung der Kinder informieren können.

- Projektarbeit, Gemeinschaft und Austausch: Eine wichtige Funktion hat auch der Austausch der Kinder untereinander. So soll ein Miteinander geschaffen und gestärkt werden. Ergebnisse der Projektarbeiten werden zusammen kommuniziert und besprochen

  • Selbstverständlich ist es nicht möglich, dass Kinder gänzlich ohne Aufgabe sind. Es ist auch nicht das Ziel Reggio Kindern im Kindergarten keinen Impuls zu geben. Vielmehr fehlen lediglich konkrete Lernprinzipien im Kindergarten.

  • Jedes Kind hat seine eigene Art und Weise, sich auszudrücken. Umso wichtiger ist es, nach Anschauung der Befürworter von Reggio, dieses Verhalten zu intensivieren. In einigen anderen Kitas wird alles, was von der Norm abweicht, ignoriert.

  • Auch in Reggio-Kitas existieren Regeln. Diese erarbeiten die Kinder sich jedoch gemeinschaftlich in der Gruppe. Die dahinterstehende Idee ist, dass Kinder selbst entwickelten Grundsätzen deutlich mehr Beachtung schenken als von oben aufgezwungenen Regeln.

  • Um sicherzustellen, dass Kinder auch die Möglichkeiten bekommen, etwas auszuprobieren, werden sehr viele Materialien benötigt. Jedes Kind soll sich schließlich bestimmte Bereiche ansehen können, die das eigene Interesse wecken.

  • Im Gegensatz zu sonstigen Einrichtungen sind dies jedoch keine klassischen Spielsachen oder Spiele, sondern Bastelmaterialien oder Bauklötze.

  • Räume müssen so beschaffen sein, dass sie eine einladende, kommunikative Atmosphäre schaffen und genügend Impulse zum Spielen und Lernen geben

Maria Montessori Pädagogik „Hilf mir es selbst zu tun!

Folgende Kriterien sind typisch für die Montessori-Methode:

1. Die vorbereitete Umgebung

Maria Montessori weiß, dass Lernen Raum braucht und nur mit Eigeninitiative und Hingabe geschehen kann. So schafft sie eine „Vorbereitete Umgebung“, die gut übersichtlich und strukturiert ist und so die Kinder zum eigenen Erforschen inspiriert. Ein pädagogischer Montessori-Raum zeichnet sich durch Übersichtlichkeit, freie Zugängigkeit und eine durchdachte Struktur aus.

2. Altersübergreifende Klassen

Montessori-Klassen werden in der Regel aus 3 verschiedenen Klassenstufen zusammengesetzt. So lernen die Kleineren von den Größeren und die Größeren vertiefen ihr Wissen, indem sie es weitervermitteln. Manche Kinder können Lerninhalte oder Tipps von etwa Gleichaltrigen viel besser annehmen als von Erwachsenen.

3. Beurteilungen statt Noten

In der Regel gibt es erst ab der 9. Klasse Noten. Das ist der Anpassung an das Regel-Schul-System geschuldet. Alle unteren Klassen kennen keine Noten, sondern lediglich Beurteilungen und Selbstbeurteilungen. Das Kind lernt sich dadurch selbst einzuschätzen und muss keine Angst haben, „sitzen zu bleiben“.

4. Darbietungen und Freiarbeit statt Frontalunterricht

Der Unterricht an einer Montessori-Schule ist ganz anders strukturiert als an einer Regel-Schule. Gewöhnlich beginnt der Schultag mit einem Morgenkreis, wo nach einer Begrüßung der Tagesablauf besprochen wird. Der Tag dann ist durch Darbietungen des Lehrers, eventuell Referate von Schülern und die Freiarbeit strukturiert. Bei den Darbietungen spricht viel mehr das Material für sich selbst als dass der Lehrer ausführliche Erklärungen anbietet.

5. Teppich und Leseecke statt Schulbänken in Reih und Glied

Ein pädagogisch gestalteter Montessori-Raum wird immer freundlich, klar und vielseitig sein und Rückzugsmöglichkeiten bieten. Für den Sitzkreis eignen sich die großen runden Montessori-Teppiche. Für die Einzelarbeit sind die kleinen runden Teppiche ideal:

Es gibt Stühle und Bänke aber auch die Möglichkeit, auf dem Boden zu arbeiten. Eine Leseecke oder eine Spielecke bietet Kindern eine Rückzugsmöglichkeit, die eine Weile für sich sein wollen.

6. Die Eltern bringen sich aktiv mit ein

Montessori-Einrichtungen legen meistens Wert darauf, dass sich die Eltern über das normale Maß hinaus engagieren und auch ganz persönlich einbringen. Gerne werden besondere Fähigkeiten der Eltern etwa in einem Workshop den Kindern vermittelt. So ist der wichtige Bezug nach „außen“ hergestellt und die Kinder erleben ein wichtiges Stück Realität. Die Eltern laufen gar nicht erst Gefahr, ihre Kinder einfach abzugeben, sondern werden zu Mitgestaltern der Einrichtung ihrer Kinder.

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Carolin S.

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