Jagdrecht

• Schalenwild außer Rehwild

• Auerwild

• Seeadler

• Steinadler

Es wird von einem Hochwildrevier gesprochen wenn eine Hochwildart ( Dammwild, Rotwild ect…) dauerhaft angesiedelt ist.

Reviere in denen nur Schwarzwild vorkommt ist kein Hochwildrevier da Schwarzwild nicht Standort treu ist.

• Bundesjagdgesetz (BJG)

• Saarländisches Jagdgesetz oder das Jagdgesetz aus dem jeweiligen Bundesland (SJG)

• Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG)

• Saarländisches Naturschutzgesetz oder das Naturschutzgesetz aus dem jeweilige Bundesland (SNG)

• Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)

• Strafprozessordnung (StPO)

• Strafgesetzbuch (StGB)

  ect.

• in Deutschland herrscht die konkurrierende Gesetzgebung ( Ping-Pong Gesetzgebung)

• Das aktuellere Gesetz hat Vorrang

• Das Bundesjagdgesetz gibt Grundlage vor und das Jagdgesetz der jeweiligen Bundesländer kann dieses dann verfeinern oder abändern. Das Saarländische Jagdgesetz ist kein Vollgesetz sondern nur eine Ergänzung zum Bundesjagdgesetz

Die Grundlage ist die deutsche Waidgerechtigkeit

Die deutsche Waidgerechtigkeit beschreibt alle geschrieben und ungeschriebenen Gesetze rund um die Jagd

Die 5 wichtigsten Grundsätze sind:

• dem Wild eine Chance geben

• dem Wild unnötige Qualen ersparen

• Weiterbildung

• Anständiges Verhalten gegenüber Jägern und Nicht-Jägern

• Das Wild als Geschöpf der Natur zu achten

• Oberste Jagdbehörde (OJB)

  Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz

• Untere Jagdbehörde (UJB)

  Landkreis und Stadtverwaltung

Der unteren Jagdbehörde steht der Kreisjagdbeirat zur Seite.

Dieser berät die UJB

Die ehrenamtlichen Mitglieder werden für 6 Jahre berufen

Die Vereinigung der Jäger des Saarlandes (VJS) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, dieser wurden hoheitliche Aufgaben übertragen.

Die VJS unterliegt der Aufsicht der obersten Jagdbehörde

Folgende Aufgaben wurden der VJS übertragen:

• Abnahme Jägerprüfung

• Abnahme Falknerprüfunh

• Abnahme Jagdaufseherprüfung

• Bildung eines Beirates für die Jägerprüfung

• Genehmigung Abschlusspläne

• Bestätigung der Brauchbarkeit von Jagdhunden

• Erarbeitungen von Musterentwürfen für Jagdpacht- und Wildfolgeverträge

• Konzeption von Qualifizierungslehrgängen für die Fallenjagd

Als Wild werden Tierarten bezeichnet, die Wild leben und im Jagdgesetz aufgeführt sind.

Bundesländer können per Landesgesetz weitere Tierarten bestimmen.

Alles Wild unterliegt dem “allgemeinen Schutz” laut Bundesartenvorordnung und wird in 3 Kategorien eingeteilt:

• Ganzjährig geschont

  z.B Luchs, alle Taggreifvögel, Wildkatze

• Teilweise geschont ( Jagd-& Schönzeit)

  z.B Rehwild, Rotwild, Stockente

• Keine Schonzeit

  z.B Schwarzwild, Waschbär, Wildkaninchen

Das Jagdrecht ist die ausschließliche Befugnis, auf einem bestimmten Gebiet wildlebende Tiere, die dem Jagdrecht unterliegen (Wild), zu hegen, auf sie die Jagd auszuüben und sie sich anzueignen.

Mit dem Jagdrecht ist die Pflicht zur Hege verbunden.

unter bestimmten Gebiet versteht man die unterschiedlichen Jagdbezirke, es wird unterschieden:

• Eigenjagdbezirk

• Gemeinschaftliche Jagdbezirke

In Deutschland herrscht das Revierjagdsystem.

Das bedeutet dass das Jagdrecht als solches untrennbar mit dem Eigentum an Grund und Boden verbunden ist, somit kann es auch nicht verpachtet werden.

Die Jagdausübung erstreckt sich auf das

• Aufsuchen

• Nachstellen

• Erlegen

• Fangen

von Wild

• angepasster, artenreicher und gesunder Wildbestand

• Sicherung und Pflege der Lebensgrundlage

• Wildschaden möglichst vermeiden

• Wild ist herrenlos

• Die Aneignung geschieht durch rechtmäßige Inbesitznahme (Herantreten)

• Das Recht zur Aneignung vom Wild umfasst auch verendetes Wild, Teile vom Wild, Fallwild, Abwurfstangen, Eier von Federwild ect.

• Es besteht keine Aneignungspficht

Jagdrecht:

• untrennbar mit Grund und Boden verbunden

• kann nicht verpachtet werden

• Darf häufig nicht selbst ausgeführt werden

Jagdausübungsrecht:

• ist die Befugnis die Jagd ausüben zu dürfen

• Kann verpachtet werden

In Deutschland gilt das Revierjagdsyste, man unterscheidet:

• Eigenjagdbezirk

• gemeinschaftlichen Jagdbezirk

Beim Lizenzjagdsystem werden z.b einzelne Abschüsse verkauft

Beim Revierjagdsystem steht dem Jäger eine bestimmte Fläche zur verfügung

Ein Eigenjagdbezirk muss eine Mindestgröße von 75ha zusammenhängend bejagbarer Grundfläche aufweisen und im Eigentum einer Person oder Personengemeinschaft stehen.

Flächen unter 75ha werden zu einem gemeinschaftlichen Jagdbezirk zusammengefasst.

Ein gemeinschaftlichen Jagdbezirk setzt sich zusammen aus allen Grundflächen einer Gemeinede oder Gemarkung, außer den Eigenjagdbezirken.

Die Mindestgröße beträgt 150ha, von denen mindestens 75ha zusammenhängend bejagbar sein müssen.

Die Jagdgenossenschaft ist das verwaltende Organ

Alle Eigentümer von bejagbaren Grundstücken im gemeinschaftlichen Jagdbezirk

(Zwangsmitgliedschaft) bilden die Jagdgenossenschaft.

Die Jagdgenossenschaft ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und verwaltet den gemeinschaftlichen Jagdbezirk.

Die Jagdgenossenschaft hat 3 Möglichkeiten der Jagdnutzung:

• Verpachtung / Vergabe

• Eigennutzung durch Berufsjäfer

• Ruhen lassen (auf Antrag)

Dies geschieht anhand einer Abstimmung, bei dieser muss sowohl

• Die Mehrheit der Jagdgenossen als auch

• die Mehrheit der vertretenen Grundflächen

erzielt werden.

(doppelte Mehrheit)

Es gibt 3 Möglichkeiten der Verpachtung:

• Versteigerung

• Freihandvergabe

• Verlängerung des bestehenden Pachtvertrages

Ein Pachtvertag muss:

• schriftlichen

• min. für 5 Jahre

• max. für 10 Jahre

Das Jagdrecht ist untrennbar mit Grund und Boden verbunden.

Dem Eigentümer jedes Grundstückes steht dort das Jagdrecht zu.

Es wird unterschieden:

• im Eigenjagdbezirk

  —>Eigentümer

• im gemeinschaftlichen Jagdbezirken

  —>Jagdgenossenschaft

Ein gemeinschaftlichen Jagdbezirk kann auf Antrag geteilt werden, wenn jeder Teil anschließend mindestens 250ha aufweist.

Durch die Teilung entstehen dann automatisch zwei neue Jagdgenossenschaften ( innerhalb der 250ha müssen mind. 75ha zusammenhängend bejagbar sein)

Eine Teilung in reine Feld- und Waldreviere ist nicht zulässig.

Ein Jagdbeirk kann in Gänze oder in Teilen verpachtet werden.

Bei der Verpachtung in Teilen muss jeder Teil 150ha Gesamtfläche aufweisen und 75ha zusammenhängend bejagbare Fläche aufweisen.

“ In Teilen verpachten” nicht mit “ Teilung eines Jagdbezirkes” verwechseln!

• nur natürliche Personen

• Pächter muss jagdfähig sein

• max. 1000ha pro Person

Jagdpachfähig ist derjenige, der Inhaber einer gültigen Jahresjagdscheines ist und einen solchen bereits während drei Jahren (36 Monaten) in der Bundesrepublik Deutschland besessen/ gelöst hat.

• 75 - 150ha = max. 2 Pächter

• 151- 250ha = max. 3 Pächter

• 251- 350ha= max. 4 Pächter

• 351-450ha = max. 5 Pächter

• 451- 550ha = max. 6 Pächter

• ect……

• Der Pachtvertrag bleibt mit den Mitpächtern bestehen

• Sind keine Mitpächter vorhanden, so sind jagdpachtfähige Erben zu bennen

• Sind keine jagdpachtfähigen Erben vorhanden, so haben diese eine jagdpachtfähige Person zu bestimmen.

Ein Pachtvertrag ist nichtig ( er wird rechtlich so behandelt als hätte er niemals existiert) wenn sein Inhalt in min. einem der Punkte der Vorschrift wiederspricht:

• Pächterhöchstzahl

• Höchstpachtfläche

• Schriftform

• Pachtfähigkeit

• Inhalt des Ausübungsrechtes ( z.B nur Rehwildbejagung wurde verpachtet)

Die Nichtigkeit wird bei der Prüfung durch die Jagdbehörde festgestellt.

Ein Jagdpachtvertrag erlischt bei folgenden Tatsachen:

• Pachtvertrag läuft aus

• Pächter ist der Jagdschein unanfechtbar entzogen worden

• Gültigkeit des Jagdscheins ist abgelaufen und ein neuer Jagdschein ist unanfechtbar abgelehnt worden Oder Pächter hat Voraussetzungen für neuen Jagdschein nicht fristgerecht erfüllt

Es wird unterschieden in:

• Selbstständige Jagdgäste ( jagende Gäste mit Jagderlaubnisschein)

• Unselbstständige Jagdgäste ( jagende Gäste in Begleitung

• entgeltlich ( Jagdgast hat dafür bezahlt und hat die gleichen Rechte wie der Pächter/ JAB)

• Unentgeltlich ( Jagdgast erhält diesen kostenlos)

Bei beiden müssen alle Pächter schriftlich zustimmen.

Es dürfen entgeltlich jagderlaubnisscheine ausgestellt werden wie Pächter zulässig wäre

Unentgeltlich dürfen nochmal so viele ausgestellt werden wie insgesamt Pächter zulässig wären ( ortsansässig Jäger oder Jagdgenossen zählen nur zur Hälfte)

bestätigte Jagdaufseher werden durch die untere Jagdbehörde bestätigt.

Voraussetzung:

• körperliche Eignung

• Fachliche Eignung ( ablegen der Jagdaufseherprüfung)

• Zuverlässig ( i.d.R durch gültigen Jagdschein gegeben)

• Anstellungsvertrag( Dienstvertrag)

Der bestätigte Jagdaufseher hat mehr Rechte als Jagdgast bsp.:

• dürfen Jagdgäste begleiten

• Sind Jagdschutzberechtigt

Der Jagdschaden ist der Schaden, der bei der Jagdausübung an Gründstücken und den fest damit verbundenen Einrichtungen entsteht.

Jagdschaden ist nur erstsatzpflichtig, wenn er durch missbräuchliche Jagdausübung entsteht.

**missbräuchlich bedeutet, der Jagdschaden hätte vermieden werden können z.B bei der Bergung von geschossenen Wild fährt man mit dem PKW durch einen Maisacker**

Der Jagdausübungsberechtigte ist zum Schadensersatz verpflichtet

Wildschaden ist durch Wild verursachter Schaden an einem Gründstück und den fest damit verbundenen Einrichtungen, sowie an getrennten, aber noch nicht eingeernteten Erzeugnissen ( z.B Kartoffeln welche geerntet wurden aber noch auf dem Feld zum trocknen liegen)

Wildschaden ist nur ersatzpflichtig, wenn er von

• Schalenwild

• Wildkaninchen oder

• Fasan

an bejagbaren Flächen verursacht wurde.

Betreiber von Sonderkulturen müssen die Sonderkultur ortüblich schützen.

Bsp:

• gegen Rehwild:

  Drahtgeflechtzaun von 1,50m

• gegen Rotwild:

  Drahtgeflechtzaun von 1,80m

• Grünland muss genutzt werden (Wiese oder Weide)

• weniger als 150 Bäume pro ha

• Fallobst muss abgeräumt sein

Für den Wildschaden ist in erster Linie die Jagdgenossenschaft zum Schadenseratz verpflichtet, kann an den Pächter weitergegeben werden

Der JAB und der Grundstückeigentümer dürfen Wild vom Grundstück fernhalten oder verscheuchen z.B durch Zäune

• JAB darf dabei das Grundstück nicht beschädigen

• Grundstückeigentümer darf das Wild dabei nicht gefährden oder verletzten

• Der Halter haftet für Wildschäden

• Erst wenn die Suche nach dem Tier/Wild aufefeben wird und es herrenlos ist, haftet der JAB

Eine Hegegemeinschaft ist ein Zusammenschluss benachbarter Jagdbezirke zwecks durchführung gemeinsamer Hegemaßnahmen

• Für Rot und Damwild müssen Hegegemeinschaften gebildet werden

• Für alle anderen Wildarten sind Hegegemeinschaften freiwillig

Sind Gebiete in denen Damwild erwünscht ist und vorkommen soll aber nicht Einschränkunen

• erwünschte Wilddichte

  4 Stück pro 100ha Wald

• erwünschtes Geschlterverhältnis

  1 zu 1

Außerhalb von Bewirtuschaftungsgebieten soll Damwild im Rahmen der Jagd- und Schonzeit erlegt werden.

Ein Abschussplan wird für jede Wildart separat aufgestellt, er gliedert wie viel Wild erlegt werden soll bzw. höchstens darf. Es wird nach Geschlecht und Altersstufen geliedert.

Abschussplan wird erstellt für:

• Rotwild

• Damwild innerhalb der Bewirtschaftungsgebieten

der Abschussplan muss für Schalenwild erfüllt werden, sonst können Ersatzmaßnahmen durch die Behörde verhängt werden ( z.B körperlicher Nachweis)

angerechnet wird:

• erlegtes Wild

• Fallwild

• verendetes Wild

• Der JAB ist vierteljärhlich verpflichtet der VJS eine Abschussmeldung über alles Schalenwild einzureichen.

• Bis zum 08. April ist eine Streckenliste des gesamten Jahres über alle Wildarten einzureichen.