Epigenetik
= Verbindung aus Epigenesis (=Embryonalentwicklung) und Genetik
- „..the branch of biology wich studies the casual interactions between genes and their products, which bring the phenotype into being“
Landscape modell:
- Undefinierte Zelle „rollt Berg runter“ => Je nachdem in welches Tal sie rollt differenziert sie sich anders
=> Dafür entscheidend, welche Täler zur Verfügung stehen
- Täler durch Gene und Umweltbedingungen festgelegt
- Dabei genetische Parameter:
o Interaktion zwischen Genen
o Gen-Umwelt-Interaktionen
- Genotyp + Epigenotyp => Phänotyp
Was ist Epigenetik?
- Vernetzte Pathways => Variation des Chromatin-Polymers => Epigenetischer Status
Die Organisierung der Information
DNA – stored information
-> Chromatin – organized information
-> Epigenome
=> Ein Genom, aber hunderte Epigenome
o Zu bestimmten Zeitpunkten in bestimmten Zellen unterschiedlich
- 25.000 Gene mit identischer DNA Sequenz => wie entstehen mehr als 200 verschiedene Zelltypen
ð Chromatin
Welche Funktion hat Chromatin?
- Erforschung über Hefeexperimente:
o Überexpression von Histonen
o Knockout/Mutagenese von Histonen
=> Beteiligung an Regulation d. Genexpression => Chromatinremodellierung
DNA Methylierung
- DNA-Methyltransferase methyliert Cytosin => 5-Methyl-Cytosin
=> DNA stärker eingepackt => weniger Aktivität
- Dnmt3a und Dnmt3b machen de-novo Methylierung
- Dnmt1 erhält Methylierung (=>Maintinance Methylasen: dass Methylierung nicht verloren geht)
- Tet demethyliert aktiv (5-Methyl-Cytosin zu 5-Hydroxymethylcytosin, welches dann demethyliert werden könnte)
Histonmodifikationen
Posttranslationale Histonmodifikationen (HPTM)
- Zb. K27 (ist Lysin) auf Chromosom 3 3-fach Methyliert => inaktivierung/repression
Histonmethylierungs-Maschinerie
- Writer
o HAT (Histonacetyltransferasen)
o Kinase
o PRMT
o KMT
- Reader (Proteine, die verschiedene Domänen haben, die erkennen)
o Bromo-Domäne (erkennt Acetylierung)
o SANT-Domäne (Phosphorilierung)
o Tudor (Methylierung)
o Chromo (Methylierung)
- Eraser
o HDAC
o PPTase
o PAD
o KDM
- Model 1: Chromatin Strukturänderung
- Model 2: Inhibition der Bindung von negativen Faktoren
- Model 3: Rekrutieren positive Faktoren
Histonvarianten
- Inaktives X-Chromosom
- Aktive Promotoren
- DNA-Schäden
- Inaktive DNA-Abschnitte (z.B. Zentromer)
- Histon H3.3 (3 AS Austausche)
- H2A.X (markiert bei DNA Schäden)
Remodelling Komplexe
- koordinierte Modifikation von Chromatin
- zumeist sehr dynamisch
- Können aktivieren/deaktivieren
- Polycomb-Proteine => Dauerhafte Inaktivierung
o Erkennen repressives Element und machen in Nachbarschaft repremierende Histonmodifikationen
- Trithorax-Proteine => Dauerhafte Aktivierung
o Binden an Transkriptionsfaktor und erkennen offene Gene => Acetylierung
- Wichtig für Entwicklung => Hox-Gene
Was unterscheidet Eu- und Heterochromatin?
- DNA-Sequenz (AT-Gehalt etc.)
- Organisation innerhalb des Nukleus
- Art der abgeschriebenen RNAs
Small RNAs
- Bidirektionale Transkription => es entstehen sense und komplementärer Antisene Strang => lagern sich zu dsStrang an => Dicer => siRNA
- Inverted repeat transkription => Transkript befindet sich in beide Richtungen hintereinander im Genom => werden gemeinsam abgelesen => Hairpin RNA => Dicer => siRNA
siRNA im Kern bildet mit RITS Komplex => erkennt eigene Transkripte => bindet an komplementäre Transkripte, meist direkt während Transkription => Methylierung (DNA und Histone), Transkriptionsrepression
Epigenetische Veränderungen - Epimutationen
1. sekundäre Epimutation:
- Mutationen, die in Faktoren auftreten, die für Epigenetik zuständig sind
- Z.b. in Regulatoren was zu fälschlicher Methylierung führt
2. primäre Epimutation
- Führen durch Mutation in metabolischen Faktoren zu Methylierung
- Umweltveränderungen (zb. Chemikalien die Einfluss auf Acetylierung haben)
Kann zu Entwicklungserkrankungen führen
Gen-Abschaltungs-Maschinerie
Zb. DNA-Methylierung:
- Active: Acetyliert, wird abgelesen
- Transition: Methylierung der DNA, vorläufig abgeschaltet
- Repressed: MeCP2 hat Sin3A-complex, erkennt DNA Methylierungen und Methyliert Histone und Deacetyliert => immer Inaktiv
Beispiele für Erkrankungen Epigenetischen Ursprungs: Rett-Syndrom
- X-chromosomal-dominant
=> Quasi nur Frauen, da Männer sterben
- Prävalenz 1:10.000 bis 15.000
- Tiefgreifende Entwicklungsstörungen
- Mutation in MeCP2 => Fehlexpressionen (Nicht-Einpacken von DNA)
=> Fehler hauptsächlich im Hirn
Beispiele für Erkrankungen Epigenetischen Ursprungs: Rubinstein-Taybi syndrom:
- Mutation in Histonacetyltransferase
=> Nicht-Aktivierung in Genen
Beispiele für Erkrankungen Epigenetischen Ursprungs: Weaver syndrom
- Mutation in Methyltransferase (H3K27)
=> Nicht-Deaktivierung von Genen
Beispiele für Erkrankungen Epigenetischen Ursprungs: Defekte in Chromatin-Remodeling“
=> Oft klein und unterentwickelte Kinder
X-Chromosomeninaktivierung
- 1949 Barr und Bertram => Barr-Körperchen
- 1959 => Barr body= inaktives X-Chromosom
- 1961 => X-Chromosomen Inaktivierung
- 1967 „n-1 Rule“
Lyon-Hypothese
Wieso haben Menschen mit nur einem X oder mit drei X dann Phänotyp?
- Nicht alle Gene werden auf heterochromatischem X-Chromosom inaktiviert
=> Pseudoautosomaler Bereich
=> Braucht 2 Allele
=> Entgehen der X-Inaktivierung
Zufälliger Mechanismus der X-Chromosom-Inaktivierung
Fakultatives Heterochromatin
- Heterochromatisierung
- Epigenetik
Entwicklung zu einem Inaktiven X-Chromosom:
1. Xist RNA => Auslöser
2. H3K27 Methylierungen
3. Histondeacetylierung
4. Macro H2A
5. DNA methylierung
- X-inactivation center (XIC) = Schalter
o Beinhaltet 7 nicht-kodierende RNA-Gene zb. XIST
- TSIX = Antisense-Transkript zu XIST
o Expression zunächst auf beiden X-Chromosomen
o Später auf Xa
o TSIX reprimiert XIST
Tsix liegt an selber Stelle antisense
· Expression auf beiden
· Dann nur auf dem aktiven Chromosom
· Tsix reprimiert Xist
o XITE erhält TSIX-Expression auf Xa
Probleme bei X-Chromosom-Inaktivierung
1. Zählen:
- Wie viele X-Chromosomen müssen inaktiviert werden
2. Auswählen
- Welches X-Chromosom wird inaktiviert
3. Asymmetrie
- zwei quasi gleiche X-Chromosomen komplett unterschiedlich behandeln
4. Ausbreitung
- Silencing muss sich über ganzes Genom ausbreiten
Verbreitung des Heterochromatin
- Xist RNA rekrutiert Verpackung (= Chromatin Modifizierende Faktoren => Epigenetische Modifikationen
Wie verbreitet sich Xist?
- „way stations“ /“booster“
- kooperative Bindung
Xi-Territorium im Kern (vermutlich richtig??) = Dreidimensionale Strukturen
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